Unverständlicher Druckaufbau - Amarillo Weizenbock

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KaiPi
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Unverständlicher Druckaufbau - Amarillo Weizenbock

#1

Beitrag von KaiPi »

Liebe Brauergemeinde,

ich wende mich mal wieder mit einem Phänomen an Euch, das ich nicht einzuordnen verstehe.
In Kürze die Eckdaten:
Amarillo Weizenbock (MMuM) gebraut am 5.10.
39l mit 16°P ausgeschlagen und mit 2 Pack Wheast 3638 angestellt.
Gärung lief bei 20°C Raumtemperatur schleppend an, aber zeigte dann den für mich weitgehend erwarteten Verlauf - also keine besonderen Vorkommnisse. Habe die Temperatur etwas auf knapp 22°C angehoben und konst. gehalten.
3,5°P blieben am Ende über Tage konstant. sEVG von 78% schien mir voll ok.
Abfüllung in Flaschen am 29.10.
Zuvor in Zweitfass auf 370g Haushaltszucker (gelöst in ca. 800 ml Wasser) geschlaucht. Mischung ist dabei gesichert; sicherheitshalber habe ich nochmal gut durchgerührt.

Bei 21°C Raumtemperatur hätte ich lt. Tabelle mit 3,4 bar gerechnet.

Nun das mir Unerklärliche:
Der Druck - mit Mattmillmanometer kontrolliert - baute sich kontinuierlich auf und stieg und stieg und stieg...
Bei 3,8 bar ließ ich das erstel Mal vorsichtig Druck ab auf 2 bar.
Wenige Stunden später war der Druck wieder bei knapp 4 bar.
Gleiches Spiel 3mal wiederholt im Abstand von 1-2 Tagen.

Nun habe ich alles sein lassen und der Druck blieb bei ganz knapp über 4 bar konstant.
Schätze mal, nach 2 Woche ist die Nachgährung jetzt auch durch, aber den immer wiederkehrenden Druckaufbau kann ich mir nicht erklären.
Heißt das nicht, die Hefe hat noch genug zu knuspern, so dass sich immer weiter CO2 bildet? Dann wäre die Nachgärung noch gut im Gange.
Oder ist das das bereits gebildete CO2, das im Flaschenhals sofort wieder "präsent wird" und für den Druckanstieg sorgt?

Das war mein erster Versuch mit Flüssighefe. Trockenhefe ist hier vielleicht auch ein wenig weniger agil? Hmm... Unklar. Kann eigentlich nicht sein. Hefe ist fit oder nicht fit - egal ob in flüssiger oder in trockener Form würde ich doch mal denken.

Na ja, auf jeden Fall war ich in Sorge, dass ich Flaschen zum Platzen bringe und war froh über das Manometer.
Ich verstehe nicht, warum der Druck so viel über den erwarteten Wert stieg.
Und ich verstehe nicht, warum er nach Entlüften immer wieder auf das höhere Niveau stieg.

Freue mich auf Eure Einschätzung, Tipps und Erklärungen!

Danke wie immer!!!

Übrigens: Heute war ich sowas von neugierig und dachte, da es ja bei gut 4 bar konst blieb, ich stelle mal ein kleines Probefläschlein kalt :Smile
Bin geschmacklich völlig von den Socken!
Eine Fruchtbombe ohne gleichen. Maracuja, Banane, fühle mich wie in der Karibik :thumbsup
Hätte ich nie und nimmer erwartet.
Schaum ohne Ende und für mein Empfinden perfekte Karbonisierung.
Viele Grüße
Kai

Arnoldus Bräu
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Boludo
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Re: Unverständlicher Druckaufbau - Amarillo Weizenbock

#2

Beitrag von Boludo »

Es ist in dem Fall vollkommen egal, ob das Trockenhefe oder flüssige war.
Ich vermute, dass du etwas zu früh abgefüllt hast.
Oder eine Infektion, die müsstest du aber schmecken.
Und schreib bitte Gärung ohne h, das tut weh beim Lesen :Greets

Stefan
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Re: Unverständlicher Druckaufbau - Amarillo Weizenbock

#3

Beitrag von reib »

Wenn es bei einem sEVG von 78% noch weiter steigt, kann es schon Infektion sein. Bei einem fruchtigen Weizen schmeckt man das als Hobbybrauer nicht unbedingt raus. Also Druck weiter beobachten (Flaschenbomben).
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KaiPi
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Re: Unverständlicher Druckaufbau - Amarillo Weizenbock

#4

Beitrag von KaiPi »

OK, Danke für die schnellen Antworten!
Was meint ihr?
Stehen lassen und noch weiter beobachten? Eine Woche ggfls mehr, macht ja nichts nachteiliges aus.
Oder kalt stellen und in die Reifung bringen, da sich seitens Gärung ohnehin nichts mehr tun dürfte?
Viele Grüße
Kai

Arnoldus Bräu
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KaiPi
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Re: Unverständlicher Druckaufbau - Amarillo Weizenbock

#5

Beitrag von KaiPi »

@Stefan: kannst Du grob beschreiben, wie sich eine Infektion, geschmacklich auswirken würde?
Zugegebenermaßen fällt es mir schwer exakte Geschmacksnuancen herauszuschmecken. Aber so ein kapital übler oder völlig bieruntypischer Geschmack evtl schon...?!
Viele Grüße
Kai

Arnoldus Bräu
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Re: Unverständlicher Druckaufbau - Amarillo Weizenbock

#6

Beitrag von uli74 »

KaiPi hat geschrieben: Samstag 11. November 2017, 21:22 OK, Danke für die schnellen Antworten!
Was meint ihr?
Stehen lassen und noch weiter beobachten? Eine Woche ggfls mehr, macht ja nichts nachteiliges aus.
Oder kalt stellen und in die Reifung bringen, da sich seitens Gärung ohnehin nichts mehr tun dürfte?
Stells warm und beobachten ob sich noch was tut. Zu früh kalt stellen bringt Dir nichts, damit vertagst Du Dein evtl. Flaschenbombenproblem nur.
Gruss

Uli
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