High Gravity - Verdünnen nach der HG
High Gravity - Verdünnen nach der HG
Hallo
Zum High Gravity brauen habe ich nun doch noch ein paar Fragen.
Mein Setup besteht aus einem 28L Einkocher mit 3 kW eine 2 kW Induktionsplatte einem 10 l Topf und einem Edelstahl Gärfass mit 35L.
Mit diesem Equipment möchte ich 30 l fertiges Bier herstellen.
Ziel Stamwürze ist 11,5 ° Plato ergibt bei 73% Vergärungsgrad ca. 4,5°%
folgendes Vorgehen (bisher noch theoretisch):
Ein Rezept mit einem Ausschlagvolumen für 33l erstellen. Darin ist berücksichtigt, dass ich dann theoretisch ohne Berücksichtigung meines Equipments 31l ins Gärfass bekomme. d.h.2l Verlust im Hopfentreber sind auch berücksichtigt. Weiterhin ist berücksichtigt, dass ich 1 l im Hefeschmoder verliere.
Die Adaption auf meine Anlagengröße erfolgt nun in der günstigen Wahl meiner Haupt und Nachgüsse. Ziel ist eine am Ende 25 l Würze mit höherer Stammwürze in meinem Gärfass zu haben.
Im Beitrag von https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... er#p147302
habe ich gelesen, dass man auch die Verdünnung nach der Hauptgärung machen kann. Ich habe das so verstanden, dass wenn die stürmische Phase durch ist, das Jungbier verdünnt wird.
Das mache ich auch deshalb, damit ich mit meinem 35l Polsinelli Gärfass auch 31l Bier herstellen kann ohne, dass es praktisch eine Sauerei gibt (verminderter Kopfraum). Angeblich könnten durch dieses Verfahren auch mehr Aromen ins Jungbier kommen, aber das wäre nur ein Nebeneffekt.
Frage 1: Ist das so richtig oder wartet man ab bis zum Zeitpunkt des Abfüllens?
(ich habe die Frage schon einmal gestellt aber leider keine Antwort erhalten siehe Re: Kurze Frage, kurze Antwort #7079)
Ergo muss ich mein Rezept so umbauen, dass ich bei 25l auf eine Zielstammwürze von etwa 14,5 ° komme. Welche ich ins Gärfass bringe. Wenn die stürmische Phase durch ist, verdünne ich mit Sauerstoffarmen Wasser (abgekocht und wieder kalt) meine Jungbier im Gärfass und lasse es weiter gären bis ich auf den theoretischen Restextrakt von 3,1° komme bzw . die Gärung komplett abgeschlossen ist und sich wenigstes 3 Tage nix mehr getan hat.
Soweit alles klar – also theoretisch.
Zur Berechnung meines Alkoholgehaltes des Jungbieres, muss ich jetzt von meiner theoretischen Zielstammwürze ausgehen (11,5°) und mit dem gemessenen Restextrakt des Jungbiers rechnen. (Ansonsten würde ich durch verdünnen einen höheren Alkoholgehalt erzeugen und das geht nicht, ansonsten würde mir dieses Verfahren sofort schützen lassen)
Frage 2: Auf welche Menge bemesse ich die Hefe? Auf die anfänglichen 25l im Gärfass oder auf die theoretischen 31l am Ende der Gärung. Klar hat die Hefe etwas mehr Stress bei der höheren Stammwürze.
Für Antworten bin ich echt dankbar
Grüsse aus dem Süden von
Klaus
Zum High Gravity brauen habe ich nun doch noch ein paar Fragen.
Mein Setup besteht aus einem 28L Einkocher mit 3 kW eine 2 kW Induktionsplatte einem 10 l Topf und einem Edelstahl Gärfass mit 35L.
Mit diesem Equipment möchte ich 30 l fertiges Bier herstellen.
Ziel Stamwürze ist 11,5 ° Plato ergibt bei 73% Vergärungsgrad ca. 4,5°%
folgendes Vorgehen (bisher noch theoretisch):
Ein Rezept mit einem Ausschlagvolumen für 33l erstellen. Darin ist berücksichtigt, dass ich dann theoretisch ohne Berücksichtigung meines Equipments 31l ins Gärfass bekomme. d.h.2l Verlust im Hopfentreber sind auch berücksichtigt. Weiterhin ist berücksichtigt, dass ich 1 l im Hefeschmoder verliere.
Die Adaption auf meine Anlagengröße erfolgt nun in der günstigen Wahl meiner Haupt und Nachgüsse. Ziel ist eine am Ende 25 l Würze mit höherer Stammwürze in meinem Gärfass zu haben.
Im Beitrag von https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... er#p147302
habe ich gelesen, dass man auch die Verdünnung nach der Hauptgärung machen kann. Ich habe das so verstanden, dass wenn die stürmische Phase durch ist, das Jungbier verdünnt wird.
Das mache ich auch deshalb, damit ich mit meinem 35l Polsinelli Gärfass auch 31l Bier herstellen kann ohne, dass es praktisch eine Sauerei gibt (verminderter Kopfraum). Angeblich könnten durch dieses Verfahren auch mehr Aromen ins Jungbier kommen, aber das wäre nur ein Nebeneffekt.
Frage 1: Ist das so richtig oder wartet man ab bis zum Zeitpunkt des Abfüllens?
(ich habe die Frage schon einmal gestellt aber leider keine Antwort erhalten siehe Re: Kurze Frage, kurze Antwort #7079)
Ergo muss ich mein Rezept so umbauen, dass ich bei 25l auf eine Zielstammwürze von etwa 14,5 ° komme. Welche ich ins Gärfass bringe. Wenn die stürmische Phase durch ist, verdünne ich mit Sauerstoffarmen Wasser (abgekocht und wieder kalt) meine Jungbier im Gärfass und lasse es weiter gären bis ich auf den theoretischen Restextrakt von 3,1° komme bzw . die Gärung komplett abgeschlossen ist und sich wenigstes 3 Tage nix mehr getan hat.
Soweit alles klar – also theoretisch.
Zur Berechnung meines Alkoholgehaltes des Jungbieres, muss ich jetzt von meiner theoretischen Zielstammwürze ausgehen (11,5°) und mit dem gemessenen Restextrakt des Jungbiers rechnen. (Ansonsten würde ich durch verdünnen einen höheren Alkoholgehalt erzeugen und das geht nicht, ansonsten würde mir dieses Verfahren sofort schützen lassen)
Frage 2: Auf welche Menge bemesse ich die Hefe? Auf die anfänglichen 25l im Gärfass oder auf die theoretischen 31l am Ende der Gärung. Klar hat die Hefe etwas mehr Stress bei der höheren Stammwürze.
Für Antworten bin ich echt dankbar
Grüsse aus dem Süden von
Klaus
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- Posting Klettermax
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- Wohnort: Zürich
Re: High Gravity - Verdünnen nach der HG
Ich habe jetzt nicht nachgerechnet, aber vom Schiff aus kann es stimmen. Ein etwas nüchterner Kollege wird sicher noch nachrechnen.
Theoretisch kannst du immer Wasser nachschütten. Besser wäre natürlich gleich im heissen Gärtank, dadurch wirds schneller kalt und Keime im Wasser sterben eher. So funktionieren ja auch diese Braukit-Dosen. Soviel ich aber weiss geben einige Brauereien sogar kurz vor dem Faschenabfüllen Wasser dazu. Also los, viel Spass. Solange du nicht zu viel Wasser nimmst.
Theoretisch kannst du immer Wasser nachschütten. Besser wäre natürlich gleich im heissen Gärtank, dadurch wirds schneller kalt und Keime im Wasser sterben eher. So funktionieren ja auch diese Braukit-Dosen. Soviel ich aber weiss geben einige Brauereien sogar kurz vor dem Faschenabfüllen Wasser dazu. Also los, viel Spass. Solange du nicht zu viel Wasser nimmst.
Re: High Gravity - Verdünnen nach der HG
Wenn die Kräusen zusammen gefallen sind verdünnst du. Durch die noch laufende Gärung vermischt sich das von alleine und die Karbonisierung stimmt später auch. Zu Frage Nr.2 wäre es erstmal wichtig zu wissen welche Hefe und bei welcher Temperatur du sie einsetzen möchtest.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: High Gravity - Verdünnen nach der HG
Laut Mrmalty bräuchtest du bei der S04 1,5 Päckchen. Würde ich bei der Hefe jetzt aber nicht so eng sehen und auch mit nur einem Päckchen anstellen.
Untergärig wären hier 3 Päckchen 34/70 aber schon angesagt.
Untergärig wären hier 3 Päckchen 34/70 aber schon angesagt.
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Re: High Gravity - Verdünnen nach der HG
Nur wegen des fehlenden Steigraums oder gibts dafür noch andere Gründe?
Viele Grüße, Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
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Re: High Gravity - Verdünnen nach der HG
Hennig, das hab ich doch im darauf folgenden Satz erklärt ?
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Re: High Gravity - Verdünnen nach der HG
Wenn ich überschlägig nachrechne ist deine Bezugsgröße der Hefe, das größere Volumen, bei mir also die 31l
Gruss Klaus
Re: High Gravity - Verdünnen nach der HG
Nein, ich habe mit 25L und 14,5°P gerechnet. Damit willst du ja anstellen und damit muss die Hefe klar kommen. Wenn du mit Zielmenge und Stammwürze nach dem verdünnen rechnest wird aber sehr wahrscheinlich ein ähnlicher "Wert" rauskommen.
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"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: High Gravity - Verdünnen nach der HG
Vermischen tut sich’s ja auch, wenn ich gleich verdünne. Klar, geht hier nicht wegen Platzmangels. Meine Frage geht dahin, ob es noch andere Gründe für das spätere Verdünnen gibt.
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Hildegard von Bingen (1098-1179)
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Re: High Gravity - Verdünnen nach der HG
Im akuten Fall geht es tatsächlich um den fehlenden Steigraum in der Hochkräusenphase, Richtig.
Das ich eine Verdünnung zu dem Zeitpunkt empfehle hat halt auch was mit der im Jungbier gelösten CO2 Konzentration zu tun. Solange noch eine Gärung stattfindet muss man nichts bei der späteren Karbonisierung beachten. Verdünnt man erst nach vollständiger Vergärung kann schon etwas CO2 fehlen. Bei 5-6 Litern Verdünnung könnte sich das durchaus bemerkbar machen.
Wenn Steigraum kein Problem ist, dann kannst du natürlich auch direkt verdünnen.
Das ich eine Verdünnung zu dem Zeitpunkt empfehle hat halt auch was mit der im Jungbier gelösten CO2 Konzentration zu tun. Solange noch eine Gärung stattfindet muss man nichts bei der späteren Karbonisierung beachten. Verdünnt man erst nach vollständiger Vergärung kann schon etwas CO2 fehlen. Bei 5-6 Litern Verdünnung könnte sich das durchaus bemerkbar machen.
Wenn Steigraum kein Problem ist, dann kannst du natürlich auch direkt verdünnen.
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"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: High Gravity - Verdünnen nach der HG
vermutlich passt es so oder so ....
Eigentlich schon, weil mit dem Volumen sich die Stammwürze umgekehrt proportional verändert oder so.
Hätte ich auch selber drauf kommen können.
Bei mir ist nur das Volumen der Grund aber
laut Boludo aus obig zitieren Post
könnte es noch mehr Vorteile bringen..
Es bilden und sich angeblich sogar mehr Aromen.
Stefan
Gruss Klaus
Re: High Gravity - Verdünnen nach der HG
Danke! Ich verdünne bisher immer gleich und wollte nur wissen, ob prinzipiell was dagegen spricht.
Viele Grüße, Henning
Viele Grüße, Henning
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Re: High Gravity - Verdünnen nach der HG
Ich muss mich mal an den Fred hängen.
Ich habe diese Woche unfreiwillig HG gebraut. Es sollte das MMuM Oatmeal dry stout werden. Rausgekommen ist eine sehr lecker duftende dunkle Brühe mit 17 litern anstatt der 22 und mit 16°P Stammwürze. (1,2 ltr Speise hab ich schon abgezogen)
Die Kräusen sind grade zusammengefallen und ich wollte noch mal 2 ltr abgekochtes Wasser zugeben.
Wie berechne ich dann die Speise zum Karbonisieren? Mit den 16°P oder mit einem über das Mischkreuz errechneten Wert von 14,3°P ?
danke
Max
Ich habe diese Woche unfreiwillig HG gebraut. Es sollte das MMuM Oatmeal dry stout werden. Rausgekommen ist eine sehr lecker duftende dunkle Brühe mit 17 litern anstatt der 22 und mit 16°P Stammwürze. (1,2 ltr Speise hab ich schon abgezogen)
Die Kräusen sind grade zusammengefallen und ich wollte noch mal 2 ltr abgekochtes Wasser zugeben.
Wie berechne ich dann die Speise zum Karbonisieren? Mit den 16°P oder mit einem über das Mischkreuz errechneten Wert von 14,3°P ?
danke
Max
Re: High Gravity - Verdünnen nach der HG
Solange einem klar ist dass durch Wasserzugabe nach Gärungsanfang das Bier mehr oder weniger stark oxidiert wird dann kann man prinzipiell das Wasser bis kurz vor dem Abfüllen zugeben, abgesehen von den Rechnungsschwierigkeiten gibt's im Grunde genommen kaum Unterschiede.
Im industriellen Bereich (da wo man sowas überhaupt machen darf) arbeitet man immer mit sauerstoffreiem Wasser, das schafft man im Hobbybereich gar nicht und der Sauerstoffeintrag wenn man es trotzdem macht ist schon bei kleiner Zugabe erheblich.
Wenn das Problem lediglich der nicht ausreichende Steigraum im Gärfass ist dann würde ich eher zu einem Antischaummittel zugreifen, das gibt's heute sogar nach RHG.
http://www.barthhaasgroup.com/images/do ... c-2017.pdf
Ciao.
Im industriellen Bereich (da wo man sowas überhaupt machen darf) arbeitet man immer mit sauerstoffreiem Wasser, das schafft man im Hobbybereich gar nicht und der Sauerstoffeintrag wenn man es trotzdem macht ist schon bei kleiner Zugabe erheblich.
Wenn das Problem lediglich der nicht ausreichende Steigraum im Gärfass ist dann würde ich eher zu einem Antischaummittel zugreifen, das gibt's heute sogar nach RHG.
http://www.barthhaasgroup.com/images/do ... c-2017.pdf
Ciao.