Flaschenbomben vor der Vollendung?
Flaschenbomben vor der Vollendung?
Hallo zusammen
Ich bin besorgt und weiss nicht was ich tun soll. Ich habe über zwanzig 20 Liter Sude gebraut.
Mehrheitlich waren sie ein Erfolg mit z.T. fantastischen Bieren. Anfängerglück?
Jetzt wo ich mit neuer Gerätschaft die Menge verdoppeln kann, ist alles nicht mehr so einfach.
Das Bier:
Pale Ale
Schüttung für 44 Liter: 10.78 kg Pale Ale, 0.22 kg Cara Pils.
Hefe: 2 x S04 a 11,5 g
(Hopfenangaben sind für die Fragestellung vermutlich nicht relevant).
Das erste Problem tauchte bei der Hauptgärung (23 Grad) auf die nach 1,5 Tagen stillstand.
Der Restextrakt (SRE) wurde zu diesem Zeitpunkt mit 4,6 Plato gemessen.
Danach habe ich die Würze mit der Hefe nochmals angerührt und die Gärung kam
für eine ganze Woche wieder in Gang. Allerdings hatte sich der Restextrakt von 4,8
nur gerade auf 4,6 verringert. Ich muss dazu sagen, dass der Restextrakt bei diesem Bier immer
um 4,5 lag, vielleicht wegen dem Anteil an Cara Pils welches nicht so leicht vergärbar sein soll.
Anstellwürze: 43 L
Fertigbier: 38 Liter
Stammwürze 15,2
Restextrakt: 4,6
Scheinbarer EVG: 70%
Angestrebter CO2-Gehalt 5,5
Damit ich die Nachgärung überprüfen kann habe ich mir ein Flaschenmanometer besorgt.
Nach 5 Tagen (ohne Schütteln) bei 23 Grad stand er auf 3,5 bar. Besorgt darum, dass er noch viel weiter steigen
wird, habe ich eine Flasche geöffnet die dann kräftig überschäumte und dabei 1/3 des Inhalts verlor.
Meine Frage: ist das ein Anzeichen dafür, dass der Druck viel zu hoch ist (was ich befürchte) und was kann ich dagegen tun?
Soll ich die Flaschen in mein Getränkekühlschank stellen und auf 4 Grad herunterkühlen damit sich der Druck verringert?
Nach der Reifung die Flaschen einfach nie auf Zimmertemperatur lassen sondern von dort aus öffnen und trinken?
Ich habe Kronkorken drauf (116 Flaschen). Soll ich das ganze entlüften? Wenn ich dabei aber immer 1/3 des Bieres verliere?
Oder bei 4 Grad entlüften?
Mir ist auch aufgefallen, dass die ersten abgefüllten Flaschen weniger Druck als die letzten haben. Die letzten dürften
wohl mehr Hefe abbekommen haben. Bei dem ovalen Speidel-Gärtank 60 l ist der Boden (vermutlich aus statischen Gründen) nicht mehr so eben wie bei 20 L. Das Bier lässt sich somit nicht mehr so einfach von der Hefe trennen wie vorher.
Gruss, Daniel
Ich bin besorgt und weiss nicht was ich tun soll. Ich habe über zwanzig 20 Liter Sude gebraut.
Mehrheitlich waren sie ein Erfolg mit z.T. fantastischen Bieren. Anfängerglück?
Jetzt wo ich mit neuer Gerätschaft die Menge verdoppeln kann, ist alles nicht mehr so einfach.
Das Bier:
Pale Ale
Schüttung für 44 Liter: 10.78 kg Pale Ale, 0.22 kg Cara Pils.
Hefe: 2 x S04 a 11,5 g
(Hopfenangaben sind für die Fragestellung vermutlich nicht relevant).
Das erste Problem tauchte bei der Hauptgärung (23 Grad) auf die nach 1,5 Tagen stillstand.
Der Restextrakt (SRE) wurde zu diesem Zeitpunkt mit 4,6 Plato gemessen.
Danach habe ich die Würze mit der Hefe nochmals angerührt und die Gärung kam
für eine ganze Woche wieder in Gang. Allerdings hatte sich der Restextrakt von 4,8
nur gerade auf 4,6 verringert. Ich muss dazu sagen, dass der Restextrakt bei diesem Bier immer
um 4,5 lag, vielleicht wegen dem Anteil an Cara Pils welches nicht so leicht vergärbar sein soll.
Anstellwürze: 43 L
Fertigbier: 38 Liter
Stammwürze 15,2
Restextrakt: 4,6
Scheinbarer EVG: 70%
Angestrebter CO2-Gehalt 5,5
Damit ich die Nachgärung überprüfen kann habe ich mir ein Flaschenmanometer besorgt.
Nach 5 Tagen (ohne Schütteln) bei 23 Grad stand er auf 3,5 bar. Besorgt darum, dass er noch viel weiter steigen
wird, habe ich eine Flasche geöffnet die dann kräftig überschäumte und dabei 1/3 des Inhalts verlor.
Meine Frage: ist das ein Anzeichen dafür, dass der Druck viel zu hoch ist (was ich befürchte) und was kann ich dagegen tun?
Soll ich die Flaschen in mein Getränkekühlschank stellen und auf 4 Grad herunterkühlen damit sich der Druck verringert?
Nach der Reifung die Flaschen einfach nie auf Zimmertemperatur lassen sondern von dort aus öffnen und trinken?
Ich habe Kronkorken drauf (116 Flaschen). Soll ich das ganze entlüften? Wenn ich dabei aber immer 1/3 des Bieres verliere?
Oder bei 4 Grad entlüften?
Mir ist auch aufgefallen, dass die ersten abgefüllten Flaschen weniger Druck als die letzten haben. Die letzten dürften
wohl mehr Hefe abbekommen haben. Bei dem ovalen Speidel-Gärtank 60 l ist der Boden (vermutlich aus statischen Gründen) nicht mehr so eben wie bei 20 L. Das Bier lässt sich somit nicht mehr so einfach von der Hefe trennen wie vorher.
Gruss, Daniel
Re: Flaschenbomben vor der Vollendung?
Der unterschiedliche Druck macht stutzig. Wie hast du den Zucker ins Bier bekommen? Bist du dir sicher das das gut vermischt war?
Caramalz ist nicht nur schlecht vergärbar, sondern praktisch gar nicht, aber das nur am Rande.
Jan
Caramalz ist nicht nur schlecht vergärbar, sondern praktisch gar nicht, aber das nur am Rande.
Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Re: Flaschenbomben vor der Vollendung?
Hallo Jan
Nein, ich bin mir nicht sicher, ob der Zucker gut vermischt war. Berechnet habe ich das Ganze aber richtig. Immerhin habe ich den Zucker aufgekocht damit er sich gut auflöst. Dann aber beim Umschlauchen den Zucker nicht (wie empfohlen) vorgelegt sondern nach dem Umschlauchen draufgegossen. Ich wolte für die Berechnung eben zuerst wissen wieviel Fertigbier ich im Tank habe. Danach habe ich vorsichtig (zu vorsichtig?) gerührt wegen der Luftzufuhr.
Nein, ich bin mir nicht sicher, ob der Zucker gut vermischt war. Berechnet habe ich das Ganze aber richtig. Immerhin habe ich den Zucker aufgekocht damit er sich gut auflöst. Dann aber beim Umschlauchen den Zucker nicht (wie empfohlen) vorgelegt sondern nach dem Umschlauchen draufgegossen. Ich wolte für die Berechnung eben zuerst wissen wieviel Fertigbier ich im Tank habe. Danach habe ich vorsichtig (zu vorsichtig?) gerührt wegen der Luftzufuhr.
Re: Flaschenbomben vor der Vollendung?
Schaut für mich auch so aus. Weißt du in etwa wann du die Testflasche mit dem Manometer abgefüllt hast? Also ist es eher eine Flasche am Ende oder am Anfang?
Zuckerlösung hat eine höhere spezifische Dichte und sinkt ab.
Gruß
Jan
Zuckerlösung hat eine höhere spezifische Dichte und sinkt ab.
Gruß
Jan
„porro bibitur!“
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Re: Flaschenbomben vor der Vollendung?
Kennst Du Olis Versuchsreihe https://braumagazin.de/article/caramalz ... ergaerung/, die das weitestgehend widerlegen dürfte?
Aber das nur am Rande.
Moritz
Re: Flaschenbomben vor der Vollendung?
Die Testflasche wurde bewusst am Ende abgefüllt weil es am Schluss bei dem 60 L Speideltank aus Kunststoff immer schwieriger wurde die Hefe vom Jungbier abzutrennen (wollte man nicht gerade 5 Liter opfern). Ich habe mir gedacht, wenn diese Referenzflasche keinen Überdruck erzeugt, tun es die Restlichen auch nicht. Ich habe dabei also nicht an den Zucker gedacht als vielmehr an (vielleicht unvergorne) Hefe.
Das Problem: Alle Flaschen schäumen über. Die zuletzt abgefüllten zu 20, die Letzten zu 30%.
Das Problem: Alle Flaschen schäumen über. Die zuletzt abgefüllten zu 20, die Letzten zu 30%.
- Hopfenprinz
- Posting Senior
- Beiträge: 455
- Registriert: Sonntag 27. Dezember 2015, 20:33
- Wohnort: 29313 Hambühren
Re: Flaschenbomben vor der Vollendung?
Hallo Daniel,
ich hatte mal gleiches Problem. Ein UG Bock hatte sich bei Holzfass-Lagerung mit OG Hefen infiziert und dann nach Abfüllung in (Bügelverschluss-)Flaschen hatte ich auch so einen Effekt.
Das Bier war bei ca. 5°C halbwegs trinkbar, deutlich überkarbonisiert und schäumte fröhlich aus der Flasche. Beim langsamen Einschenken über dem Spülbecken ging es halbwegs... Nach mehrmaligem Entlüften der Flaschen (3-4 mal bei ca. 5°c) war der Flaschendruck einigermaßen in Ordnung. Das ist bei Kronkorken-Verschlüssen aber schwierig...würde aber bestimmt funktionieren.
Probier es doch mal mit runterkühlen, austrinken, dann neu brauen (und nicht ärgern!)
ich hatte mal gleiches Problem. Ein UG Bock hatte sich bei Holzfass-Lagerung mit OG Hefen infiziert und dann nach Abfüllung in (Bügelverschluss-)Flaschen hatte ich auch so einen Effekt.
Das Bier war bei ca. 5°C halbwegs trinkbar, deutlich überkarbonisiert und schäumte fröhlich aus der Flasche. Beim langsamen Einschenken über dem Spülbecken ging es halbwegs... Nach mehrmaligem Entlüften der Flaschen (3-4 mal bei ca. 5°c) war der Flaschendruck einigermaßen in Ordnung. Das ist bei Kronkorken-Verschlüssen aber schwierig...würde aber bestimmt funktionieren.
Probier es doch mal mit runterkühlen, austrinken, dann neu brauen (und nicht ärgern!)
Grüße - André
„Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.“
(Benjamin Franklin)
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- Johnny H
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- Registriert: Donnerstag 31. Januar 2013, 22:08
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Re: Flaschenbomben vor der Vollendung?
Ich habe auch schon überkarbonisierte Kronkorkenflaschen (besten Dank an die Wyeast 1968 bzw. die WLP002!) vorsichtig entlüftet. Man muss halt den Verkorker in unmittelbarer Nähe haben und aufpassen, dass sich der Kronkorken nicht oder kaum verbiegt.Hopfenprinz hat geschrieben: ↑Dienstag 13. Februar 2018, 23:14 [...] Nach mehrmaligem Entlüften der Flaschen (3-4 mal bei ca. 5°c) war der Flaschendruck einigermaßen in Ordnung. Das ist bei Kronkorken-Verschlüssen aber schwierig...würde aber bestimmt funktionieren.
[...]
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
Re: Flaschenbomben vor der Vollendung?
Man kann mit 'nem Rand des Kronkorkenhebers oder einem breiten, steifen Messerrücken den unteren Rand der KK leicht anlupfen (Eine Hand am Flaschenhals, das Messer oder der KK-Heber stützt sich daran ab.), dass der Druck etwas abgelassen wird. Und zwar nur so, dass er sich elastisch verbiegt, nach dem Entlasten also wieder in seine Geschlossen-Form zurückgeht und die Flasche wieder dicht ist. Optimalerweise drückt man mit 'nem Verkorker dann nochmal nach.
Ursus
Ursus
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
Schütt's nei, schütt's nei!