Edelstahl Konus-Gärtank (Kühlbar)

[Sascha89]

Hallo zusammen,
Ich brauen in der 50 liter Klasse, sowohl untergärig als auch obergärig.
Schon seit einiger Zeit schaue ich nach einem neuen Gärtank, aktuell vergäre ich meine Sude noch in den Kunststoff Gärbehältern von Speidel in 20 bzw 30 Liter.
Für untergärige Sude müssen diese dann in die unter-Tisch -Kühlung meiner Zapfanlage wandern, was sowohl den Platz für die Lagerung und Reifung von Bier einnimmt sowie auch die Temperatur für das gezapfte Bier wird dann quasi von der Gärtemperatur bestimmt.
Um das ganze ein wenig zu entzerren spiele ich mit dem Gedanken mir einen Edelstahl-Gärbehäter zuzuelgen, welcher dann auch über eine Mantelkühlung oder anderer Möglichkeit der aktiven Kühlung vefügen sollte.

Meine nähere Aufmerksamkeit haben der Edelstahl-Konus-Gärtank 60 Liter von Speidel:
https://shop.speidels-braumeister.de/de ... ction_ms=1

sowie der SS BrewtechChronical Fermenter 17 gallonen:
https://www.schnapsbrenner.eu/SS-BREWTE ... -FERMENTER

Jetzt die Fragen an euch bzw die Leute welche beide schon begutachten durften:
Gibt es große qualitative Unterschiede?
Bei welchem System seht ihr die Vor- bzw Nachteile?
Gibt es eventuell sogar einen Hersteller oder ein Model was ich mir vllt noch mal genauer anschauen sollte?

Viele Dank und allzeit gut Sud
Sascha

[Chris_1987]

Hallo!
Hier kannst du dich Informieren: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... s+brewtech
Hier noch was zum Unitank. https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... s+brewtech
Mfg. Chris

[Achilleas]

Hallo,
.....auch auf die Gefahr hin bei einigen Brauern anzuecken.
Ich habe in den letzten 30 Jahren schon etliche Gasthausbrauereien installiert, eingefahren und betreut.
Aber ein Trend der Gasthausbrauer und auch der Hobbybrauer geht mir nicht in den Sinn.
Seit Jahrzehnten werden die eigentlich für Industriezwecke konzipierten Anlagen für die Gasthausbrauer miniaturisiert ....und das oft vollkommen sinnesfrei. Meist guckt sich der interessierte Gastwirt eine moderne mittelständische Brauerei an, und meint dann die gleichen Anlagen in klein haben zu müssen, z.B einen Außenkocher für eine kleine 10Hl Anlage (SALM), oder Innenkocher, oder mini-ZHF (Zentrifugalhochleistungsfilter), und Hefepropagationstank für Gasthausbrauereien ....nur um einige Beispiele zu nennen. Und eben auch ZKG´s . ....WOFÜR ?
Aber es ist schon logisch, dass es immer einen Hersteller gibt der den Unsinn dann auch baut um solche unsinnigen Nachfragen dann zu decken.
Niemand käme aber auf die Idee für seine fünf Gurkenpflanzen hinter dem Haus eine Bewässerungsanlage zu installieren oder einen mini-Brötchendurchschneider für die Küche nur weil eine Großkantine auch so ein Gerät hat.

Also zum Thema: Welcher Vorteil hat ein ZKG/ ZKL (zylinderkonischer Gärtank/Lagertank) für eine Brauerei ?
- um einige Tage schnellere Gärung und Lagerung evtl. im selben Tank
- somit Investitionseinsparung da höhere Kapazität
- weniger Produktionsschritte
- Druckgärung möglich
- CIP-bar, also schnellere vollautomatisierte Reinigung möglich
- einfache, evtl. sogar automatisierbare Hefeernte möglich.
- etwas bessere(überschätzte) Schichtung der Hefe im Konus

Nachteil in der Brauerei:
- schlechtere langsamere Klärung gegenüber liegenden Lagertanks da ZKG wesentlich höher sind (evtl. wird eine Zentrifuge notwendig)
-Hoher statischer Druck auf der Hefe im Konus
-CO2 Gehalte im Bier oben/unten sehr unterschiedlich (bei nur 5m Höhe immerhin schon ein Unterschied von 0,5 Bar Spundungsdruck)
-das Gärbild ist nur schwer zu beobachten (und wird in der Praxis auch kaum beachtet)
- CIP- Anlage wird notwendig, eine manuelle Reinigung ist nicht möglich.
- eine Kontolle der Reinigung nicht oder nur schwer möglich (im Vergleich zum Gärbottich)
- Hefegabe (je nach ZKG Bauart) sehr umständlich
- teuer in der Anschaffung
- ...und sieht in einer Gasthausbrauerei ziemlich bescheuert aus. (im Gegensatz zu offenen Bottichen)

Meiner Meinung nach gibt es keinen vernünftigen oder triftigen Grund in einer Gasthausbrauerei oder als Hobbybrauerei einen ZKG/ZKL
zu verwenden. Das finde ich jedenfalls in einer Klein.- und Hobbybrauerei ziemlich unsinnig.
In meiner Gasthausbrauerei wären ausschließlich offene Bottiche mit Mantelkühlung und liegende Lagertanks in einer Raumkühlung.
Und auch als Hobbybrauer würde mir ein ZKG nicht im Traum einfallen.
Es wird auch kaum einen Braumeister geben, der nicht voller Nostalgie an die offenen Gärbottiche seiner Lehrbrauerei zurück denkt.
Denn es gibt als Brauer für mich nichts schöneres, als die Kräusendecke in offenen Gärbottichen hinter einem großen Glasfenster zu bestaunen.

Liebe Grüße,
Bernhard

[Kurzhauber]

Hallo Bernhard,

ich glaube Du täuscht Dich da sehr im Menschen allgemein und auch im Hobbybrauer. Der Reiz bei einem Hobby darf durchaus auch in der Miniaturisierung von technischen Lösungen liegen und/oder beim Sammeln und Verwenden von Profi-Equipment, auch wenn es sich aus fremder Sicht nicht lohnt oder rechnet oder gar unsinnig erscheint.

Ich selbst habe viel technisches Gedöns, dass ich um der Liebe zur Technik, zum Design, zu den inneren Werten der Konstruktion mal angeschafft habe und nur selten verwende. Dann freue ich mich aber darauf, es macht mir einen Heidenspass, es ist auch witzig genau diese Dinge mit seinen Kumpels zu diskutieren (und nie ein Ende zu finden).

Was braucht man alles nicht: Sportwagen, Fliegeruhren, Hifi-Geräte, Messer (also richtige Messer), Motorsägen, Motorräder, Rennräder, Werkzeuge, unsw. Das kann man beliebig fortsetzen. Ich brauche noch nicht einmal Bücher, kann ich ja billiger als ebook haben. Und auch keine eigene Musiksammlung. Und kein eigenes Auto mehr. Wozu dann noch eine eigene Familie oder eigene Frau. To-Share, To-Rent, To-Go das ist doch wohl keine Lösung für eine spannende, inspirierende, lustige Freizeit- und Privatwelt.

Ich hätte gerne einen kleinen ZKG nur für mich. Und keiner bekommt was von dem Bier ab, also zumindest Bernhard nicht. Alle anderen schon, weil es Spass macht. Okay Bernhard auch, aber nur wenn er jetzt schmunzelt. Über die Hobbyisten, die immer gerne Ausrüstungsweltmeister sind.

Gruss, Bruno

[stefan78h]

Hallo,
.....auch auf die Gefahr hin bei einigen Brauern anzuecken.
Ich habe in den letzten 30 Jahren schon etliche Gasthausbrauereien installiert, eingefahren und betreut.
Aber ein Trend der Gasthausbrauer und auch der Hobbybrauer geht mir nicht in den Sinn.
Seit Jahrzehnten werden die eigentlich für Industriezwecke konzipierten Anlagen für die Gasthausbrauer miniaturisiert ....und das oft vollkommen sinnesfrei. Meist guckt sich der interessierte Gastwirt eine moderne mittelständische Brauerei an, und meint dann die gleichen Anlagen in klein haben zu müssen, z.B einen Außenkocher für eine kleine 10Hl Anlage (SALM), oder Innenkocher, oder mini-ZHF (Zentrifugalhochleistungsfilter), und Hefepropagationstank für Gasthausbrauereien ....nur um einige Beispiele zu nennen. Und eben auch ZKG´s . ....WOFÜR ?
Aber es ist schon logisch, dass es immer einen Hersteller gibt der den Unsinn dann auch baut um solche unsinnigen Nachfragen dann zu decken.
Niemand käme aber auf die Idee für seine fünf Gurkenpflanzen hinter dem Haus eine Bewässerungsanlage zu installieren oder einen mini-Brötchendurchschneider für die Küche nur weil eine Großkantine auch so ein Gerät hat.

Also zum Thema: Welcher Vorteil hat ein ZKG/ ZKL (zylinderkonischer Gärtank/Lagertank) für eine Brauerei ?
- um einige Tage schnellere Gärung und Lagerung evtl. im selben Tank
- somit Investitionseinsparung da höhere Kapazität
- weniger Produktionsschritte
- Druckgärung möglich
- CIP-bar, also schnellere vollautomatisierte Reinigung möglich
- einfache, evtl. sogar automatisierbare Hefeernte möglich.
- etwas bessere(überschätzte) Schichtung der Hefe im Konus

Nachteil in der Brauerei:
- schlechtere langsamere Klärung gegenüber liegenden Lagertanks da ZKG wesentlich höher sind (evtl. wird eine Zentrifuge notwendig)
-Hoher statischer Druck auf der Hefe im Konus
-CO2 Gehalte im Bier oben/unten sehr unterschiedlich (bei nur 5m Höhe immerhin schon ein Unterschied von 0,5 Bar Spundungsdruck)
-das Gärbild ist nur schwer zu beobachten (und wird in der Praxis auch kaum beachtet)
- CIP- Anlage wird notwendig, eine manuelle Reinigung ist nicht möglich.
- eine Kontolle der Reinigung nicht oder nur schwer möglich (im Vergleich zum Gärbottich)
- Hefegabe (je nach ZKG Bauart) sehr umständlich
- teuer in der Anschaffung
- ...und sieht in einer Gasthausbrauerei ziemlich bescheuert aus. (im Gegensatz zu offenen Bottichen)

Meiner Meinung nach gibt es keinen vernünftigen oder triftigen Grund in einer Gasthausbrauerei oder als Hobbybrauerei einen ZKG/ZKL
zu verwenden. Das finde ich jedenfalls in einer Klein.- und Hobbybrauerei ziemlich unsinnig.
In meiner Gasthausbrauerei wären ausschließlich offene Bottiche mit Mantelkühlung und liegende Lagertanks in einer Raumkühlung.
Und auch als Hobbybrauer würde mir ein ZKG nicht im Traum einfallen.
Es wird auch kaum einen Braumeister geben, der nicht voller Nostalgie an die offenen Gärbottiche seiner Lehrbrauerei zurück denkt.
Denn es gibt als Brauer für mich nichts schöneres, als die Kräusendecke in offenen Gärbottichen hinter einem großen Glasfenster zu bestaunen.

Liebe Grüße,
Bernhard

das beruhigt mich jetzt aber.
Ich dachte schon ohne gehts nicht

Suche grade auch etwas in VA mit 50L
dachte an sowas... https://www.polsinelli.it/de/50-l-edels ... r-P929.htm

[Achilleas]

Hallo Bruno,

.....verstehe schon. Wohl so ähnlich wie bei einem Modelleisenbahn-begeisterten.
Ich persönlich tendiere da eher zu einer nostalgischen mittelalterlichen Miniatur-Brauerei aus Holz und Kupfer.
.....liegt aber wahrscheinlich daran, dass ich in meiner Arbeit schon von genug Edelstahl umgeben bin.

Frohes Gelingen,
Bernhard

[tessuti]

Hi!

was sich mir auch nicht erschließt sind ZKGs ohne Druck.
- im Drucktank kann ich mit der entstehenden Gärkohlensäure gleich carbonisieren.
- Den wesentlichen Grund für die ZKGs sehe ich darin, dass ich die Hefe entnehmen kann ohne den Behälter zu leeren (keine Autolyse bei längerer Lagerung). Ein Tank weniger putzen.
- Einen weiteren Grund sehe ich darin, dass ich nach dem Stopfen den Hopfen unten wieder abschießen kann (auch ein Tank weniger zu putzen).
- Weiters kann ich während des Stopfen immer wieder mal CO2 unten reindrücken, um den Hopfen aufzuwirbeln. Sonst habe ich einen aromen-gesättigten Bereich und darüber weniger aromatisiertes Bier.
- Auch wenn das böse ist: wenn nötig kann ich dann noch im Kreislauf zwangscarbonisieren, dann muss ich nicht warten bis das CO2 über die Oberfläche reingeht.

Außerdem finde ich die hübsch. Und Bernhard würde was von meinem Bier kriegen.

Frank

[tauroplu]

Off-topic: Offene Gärbottiche...hach, ich habe sie geliebt...

[Exedus]

Naja,

für eine temperaturüberwachte und gesteuerte Gärführung ist son ZKG doch schon recht interessant.

Zur Zeit hebe ich meinen 50l Gäreimer immer in den Gefrierschrank. Ist aber nicht gut für den Rücken...

Außer kühlbare ZKGs kenne ich keine Möglichkeit im Hobbybrauermaßstab eine vernünftige Gärführung zu kaufen. Selber basteln geht natürlich, ist aber auch aufwändig...

[Felix83]

Kühlbare normale Edelstahltanks?

[Exedus]

Ja genau. Entweder als Mantelkühlung oder eben via Eintauchkühler.

Aber halt mit Kostenersparnis im Vergleich zu nem Unitank. Ansonsten kannste den ja gleich nehmen und hast direkt die Möglichkeit Hfe anständig zu ernten...

[Sascha89]

Also um vielleicht nochmal zu verdeutlichen was mir wichtig wäre, ist glaub ich aus meinem ersten Post nicht ganz klar geworden:
- integrierte Möglichkeit der kühlung
- Edelstahl
- es muss kein Druck-Tank sein, karbonisierung findet bei mir im Fass statt
-zkg wäre wegen der Möglichkeit der Hefe-ernte interessant ist aber kein Muss

Habt ihr konkrete Vorschläge?

[Felix83]

Normaler Speidel Edelstahltank. Gibts von 60-625 l mit Kühlmantel.

[Eifelbauer]

Hallo Sascha,

wenn Du die technischen Möglichkeiten hast, wäre das vielleicht was für Dich: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=13167
Ich kühle die Würze damit schnell mit Wasser aus dem Hahn runter bis 20°C. Dann kühle ich weiter, wenn nötig, mit einem Laborkühler. Der hält dann die Temperatur exakt auf das zehntel Grad genau. Bin damit sehr zufrieden. Vielleicht poste ich von meinem gärenden Maibock heute Abend ein paar Bilder.

Gruß Arnd

[Mailänder]

Normaler Speidel Edelstahltank. Gibts von 60-625 l mit Kühlmantel.

In der 60l Klasse ist aber der Normale nur etwa 70 Euro billiger als der ZKG (beide serienmäßig drucklos und mit Mantelkühlung). Die Möglichkeit, Hefe rechtzeitig zu entfernen wäre mir schon den Aufpreis wert.