Die einzige Flasche, die bei mir ein eigenes Aroma entwickelt hatte, stammte aus einer Flaschenreinigungsaktion, bei der ich einen Kasten älterer, rechtversiffter Flaschen auf vordermann bringen wollte. Das mache ich in Zukunft nicht mehr. Flaschen gleich nach dem Trinken ausspülenund dann vor dem Abfüllen länger mit (nicht zu) heißen Wasser füllen und stehen lassen oder mit Oxi ausspülen, hat bisher gereicht. Wenn irgendwann Schlieren kommen, bitte, dann treten sie eben die Reise zum Pfandautomaten an (wenn ich da meine entetikettierten Flaschen losbringe
).
Ich habe noch nicht viele Sude auf dem Buckel, vielleicht mache ich noch meine schlimmen Erfahrungen und ändere dann mein Prozedere. Die erfahreneren Leute hier werden schon ihre Gründe haben, warum sie weit intensiver reinigen.
Alt-Phex hat geschrieben: ↑Montag 26. Februar 2018, 01:48Die sauberste Flasche hilft natürlich nichts, wenn sich die Kontermination bereits im Bier befindet. Selbst der allmächtige Backofen ist da hilflos.
Das ist meiner Meinung nach ein interessanter Punkt, auch abgesehen von einer richtiggehenden Infektion. Im Allgemeinen wird unser Bier ja immer eine gewisse Last an Bakterien/Keimen/Sporen tragen. Die Würze ist zunächst sogar recht intensiv belastet, was dann durch die lange Hitzewirkung stark reduziert, aber bei gängigen Kochtemperaturen um die 100° nicht vollständig beseitigt wird. (Typischerweise können die verbleibenden unerwünschten Gäste sich nicht großartig vermehren, darauf ist ja der Prozess ausgelegt, Hefe, Hopfen, etc. )
Dann kommt noch die Umgebungsluft dazu; während des Abfüllens stehen die Flaschen ja auch einfach offen da. Das heißt, selbst wenn wir absolut sterile Flaschen
hätten, würde am Ende doch noch mehr im Bier rumschwimmen.
Bezeichnen wir das jetzt mal als "Mindestlast". Dieser Parameter hängt nun leider von einer irren Anzahl an Parametern ab, der Brauanlage, dem Brauort, dem Brauprozess und und und. Ich frage mich, ob man dennoch eine grobe Abschätzung für dessen Größenordnung aufstellen könnte.
Naturgemäß ist es irrelevant, ob in den Flaschen ein Zehntel, ein Hundertstel oder ein Tausendstel der Mindestlast vorliegt; in allen diesen Fällen wird die Gesamtlast etwa der Mindestlast entsprechen. Wenn es also tatsächlich der Fall
wäre, dass man mit Flaschenreinigungsmethode xy auf einen Wert der Größenordnung der Mindestlast
käme, dann wäre alles (weit) darüber hinausgehende vergebliche Mühe.
Vielleicht ist aber diese Mindestlast auch weit niedriger als uns irgendeine typische Methode bringt - in dem Fall wäre die Mindestlast dann wiederum irrelevant. Leider weiß ich das nicht und konnte in den mir verfügbaren Ressourcen auch nichts dazu finden.