Kühlung? Dauer bis Hefe?

[Evelina]

Hallo,

Ich habe mal eine Frage.

Gestern habe ich Bier gebraut. Da es gegen Schluss schon spät war habe ich den Sud nicht mehr zum abkühlen bekommen und habe es 1Std draußen stehen lassen (mit Deckel drauf) und dann bevor ich schlafen gegangen bin rein in mein Flur wo es genau 19C hat.

Heute morgen wollte ich Hefe anmachen und habe gemessen, dass mein Sud noch 33C hatte. Nun habe ich die Hefe nicht angemacht weil der Sud ja noch zu warm war.
Nun kann ich die Hefe erst gegen Mittag dazugeben wenn ich Heim komme.

Nun meine Frage, macht es dem Sud was aus, wenn er so lange steht? Deckel ist drauf und wo das Gärröchen draufkommt ist das kleine Loch offen.

Danke.

[Kobi]

Moin,
vielleicht ja... Ziel ist es ja, die Würze so schnell wie möglich in Gärung zu bringen, damit eben Schädlinge keine Chance haben. Hier wird schon das Über-Nacht-kühlen schon immer wieder kontrovers diskutiert, weil es eben ein größeres Infektionsrisiko beinhaltet, als wenn man gleich aktiv herunterkühlt. Du lässt jetzt also die Würze in einem für Keime angenehmen Temperaturfenster ohne Hefe stehen und gibst Wildhefen sogar noch die Chance, durch eine - wenn auch nur sehr kleine - Öffnung weiter die Würze zu besiedeln... So ähnlich, dort allerdings im offenen Kühlschiff, machen es die Lambicbrauer in Belgien, allerdings wollen die auch Wildhefen haben... Zusammengefasst: Ich halte das Vorgehen für nicht sinnvoll.
Viele Grüße
Andreas

[Evelina]

Hallo danke für die Antworten.

Also das Loch habe ich veranlasst das dies zugemacht wird ;). (Mit einem Tuch oder Zewa.)

[Boludo]

Ich habe jahrelang über Nacht abgekühlt. Wenn man die Würze heiß in den Gärbehälter füllt und dann abkühlen lässt, halte ich das Infektionsrisiko für sehr gering, ich hatte da nie Probleme. Es gibt aber andere Nachteile, das Bier wird dunkler und DMS und Nachisomerisierung sind ein Thema.
Ein nicht einsehbarer Plattenkühler ist meiner Meinung nach ein viel größeres Infektionsrisiko oder das Hantieren mit der Kühlspirale am offenen Bottich während die Fruchtfliegen im Sommer um einen herum fliegen.
Mittlerweile kühle ich aktiv. Ich mag es, wenn man am Ende des Brautags mit allem fertig ist und nicht noch am nächsten Morgen mit der Hefe rumhantieren muss, und die Biere bleiben wie gesagt heller.
Letztendlich ist es auch eine Frage der Größe. 20 Liter kühlen über Nacht schneller ab als 50 Liter, und irgendwann geht es gar nicht mehr ohne aktive Kühlung.
Was übrigens sehr gut im Winter funktioniert ist ein Ventilator, der den Gärbehälter im Freien anbläst. Da kommt man relativ schnell auf Anstelltemperatur bei geschlossenem Behälter.

Stefan

[Kobi]

Zusammengefasst: Ich halte das Vorgehen für nicht sinnvoll.

Oha, Andreas... Da machst Du jetzt aber eine Grundsatzdiskussion auf, das könnte in Sphären eines Reiniungsthread ausufern!
Just my 2 Cents...

VG Peter

Hallo, Peter,
na ja, diese Aussage bezog sich ja auf alles zusammen, abkühlen lassen, dann aber eben nicht so ganz und dann eben die kleine lambicträchtige Öffnung und nicht nur auf das Über-Nacht-Kühlen, denn dieses Thema alleine hatten wir wirklich schon ausreichend...
Viele Grüße
Andreas

[Evelina]

Alles klar.

Ich dachte eine kleine Öffnung wegen der Wärme offen lassen. Damit die Wäre rausgeht. Beim nächsten mal weiß ich es! Heute Morgen sah der Sud noch gut aus. Also normal schön klar keine Ablagerungen etc..

[Boludo]

Ein Gasausgleich ist nicht verkehrt, da sich sonst den Gärbehälter zusammen zieht. Ein Alkoholgetränkter Wattebausch z.B. geht ganz gut.
Wird schon werden, optimal ist das aber auf keinen Fall.

Stefan

[Johnny H]

Der kritische Temperaturbereich in Bezug auf Fremdorganismen ist zwischen ca. 60°C und 20°C, daher sollte die Würze möglichst kurz in diesem Temperaturbereich verbleiben.

Ich lasse beim Übernachtabkühlen die Würze meist die ganze Nacht draußen, zumindest aber einige Stunden. Meistens passt es dann morgens so ungefähr mit der Anstelltemperatur, wobei das natürlich von der Biermenge und der Jahreszeit abhängt.

Da der Gärbehälter wegen der Abkühlung und Volumenkontraktion irgendwann Luft zieht, fülle ich meist Schnaps o.ä. ins Gärröhrchen. Da wurde ich aber schon dafür belächelt. Offen stehen lassen halte ich aber dennoch für die schlechtere Lösung.

[Evelina]

Ich wollte noch eine Info geben.

Die Hefe hat angeschlagen. Am ersten Tag ging es gleich richtig ab mit der Gärung nach ca. 12 Std hat die Hefe angeschlagen. Ab heute wird es ein wenig ruhiger mit dem Blubbern.

Gruß

[chaos-black]

Ich wollte noch eine Info geben.

Die Hefe hat angeschlagen. Am ersten Tag ging es gleich richtig ab mit der Gärung nach ca. 12 Std hat die Hefe angeschlagen. Ab heute wird es ein wenig ruhiger mit dem Blubbern.

Gruß

Gratuliere! Drücke die Daumen, dass das dann nach all dem Kopfzebrechen ein lecker Bierchen wird!
Nur noch ein kleiner Hinweis: Gängiger ist der Ausdruck, dass die Hefe ankommt. Ich dachte beim Lesen kurz es ginge ihr nicht gut, als sei sie quasi "gesundheitlich angeschlagen".

Beste Grüße,
Alex

[Evelina]

Danke. Okay dann werde ich es das nächste mal anders Formulieren ;)

[Barney Gumble]

Achtung an alle Übernachtkühler und Braubereiten, am Wochende soll es hier im Süden um 20 Grad haben!
Da besser schnell Kühlschrank ausräumen und darin kühlen! VorherLebensmittel aufessen, Bier oberste Priorität
Vg
Shlomo