Eisbock herstellen

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Alien_TM
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Eisbock herstellen

#1

Beitrag von Alien_TM »

Mahlzeit mitnand

da gerade in meiner (per Raspi gesteuerten) Kühltruhe ein Plastikfass mit ca 50L Untergärigem (75%PiMa, 25%, MüMa) mit der Hauptgärung (Hefe 34/70, ca 12,5P° -> 2,5P° ) fertig is, kam mir der Gedanke, evtl. einen dadraus Eisbock zu machen und das Wasser auszufrieren.

Würde das klappen, wenn ich die Temperatur schrittweise und langsam auf ~ -2C° absenken würde ohne das Jungbier von der Hefe zu nehmen. (Die Hefe soll nicht weiterverwendet werden, auch wäre ein "Verlust von ein paar Liter" während des Prozesses für mich akzeptabel, wenn der z.B. im Gärfass verbleiben würde)

Nach dem Ausfrieren würde ich den Rest von geschätzten 20-25L in den Fermentasaurus geben und bei 8C reifen und setzen lassen und zum Schluss karbonisieren.

Würde das funktionieren?

...Alex
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Boludo
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Re: Eisbock herstellen

#2

Beitrag von Boludo »

Da musst Du deutlich kälter werden- Bei -2°C gefriert kein Bier.

Stefan
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schloemi
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Re: Eisbock herstellen

#3

Beitrag von schloemi »

Ich würde es gefühlsmäßig erst reifen lassen und frieren, dann hast du auch das Problem mit der Hefe auch weg. Ich kenne das auch nur so. Basis ist meist allerdings auch eher ein Bockbier. Auch muss man ein wenig mit den Bittereinheiten aufpassen, da das Ergebnis sonst schnell sehr herb wird. Zur Temperatur hat ja Stefan schon was gesagt.

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Alien_TM
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Re: Eisbock herstellen

#4

Beitrag von Alien_TM »

Boludo hat geschrieben: Freitag 16. März 2018, 11:49 Da musst Du deutlich kälter werden- Bei -2°C gefriert kein Bier.
Stefan
Dachte um -2° fängts an wo das Bier (edit mit ca 5,x%) gefriert? Da kann ich mich rantasten, denn die Kühltruhe schafft -22°, ich muss es nur einstellen.

@schloemi: ich würde mir 1x umschlauchen sparen. Von 50L auf ungefähr die Hälfte würde es für den Fermentasaurus passen, 50l krieg ich in den Saurus net rein. Das Bier is net allzu stark gebittert, da hab ich weniger Bedenken
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Boludo
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Re: Eisbock herstellen

#5

Beitrag von Boludo »

Ich hab noch mal nachgeschaut, normales Bier gefriert wirklich ab -2°C, sorry. Ich hab nicht geblickt, dass Du nur 12,5°P hast.
Man macht Eisböcke der Einfachheit halber aber eigentlich aus Böcken oder gar Doppelböcken, da man Alkoholgehalte erreichen will, die man mit normaler Gärung nicht erreicht. Das ist der eigentliche Gag beim Eisbock, und da muss man in der Tat deutlich kälter werden.

Stefan
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aegir
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Re: Eisbock herstellen

#6

Beitrag von aegir »

Du wirst nachher noch aufkarbonisieren müssen. Da wäre es einfacher, wenn du in einem Fass zwangskarbonisieren kannst.

Gruß Hotte
chickenfarmer
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Re: Eisbock herstellen

#7

Beitrag von chickenfarmer »

aegir hat geschrieben: Freitag 16. März 2018, 17:00 Du wirst nachher noch aufkarbonisieren müssen. Da wäre es einfacher, wenn du in einem Fass zwangskarbonisieren kannst.

Gruß Hotte
Das sollte im Saurus aber auch kein Problem sein.

VG
Peter
Bierzwillinge
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Re: Eisbock herstellen

#8

Beitrag von Bierzwillinge »

Moin,
Mein Eisbock ist bei -9 Grad nicht gefroren. Der hatte aber auch 7,5 Plato. Ich habe den dann komplett eingefroren bei -22 Grad und „langsam“ auftauen lassen. Hat nur 3 Tage gedauert, das abtauen :redhead . Letztendlich kamen 25 Liter bei rum, welche noch 2 Monate reifen dürfen.
Hat hier eigentlich jemand die Möglichkeit den Alkoholgehalt, z.B. im Labor zu messen? Würde demjenigen dann ein paar Fläschchen zukommen lassen.

Gruß
Christian
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LordMystik
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Re: Eisbock herstellen

#9

Beitrag von LordMystik »

Hi,

ich habe ja erst zu brauen angefangen und höre das erste mal vom Eisbock.
Durch einfrieren erhöht sich der Alkoholgehalt?
Warum werden aus 50l nach dem frieren nur 20-25l :Waa
Und vor allem wie schmeckt das Bier dann, süß wie Eiswein?
Ein Bock ist jenes Tier, welches auch als Bier getrunken werden kann.
Wilhelm Busch (1832-1908)

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Robert
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Malzwein
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Re: Eisbock herstellen

#10

Beitrag von Malzwein »

LordMystik hat geschrieben: Freitag 16. März 2018, 20:08 Hi,

ich habe ja erst zu brauen angefangen und höre das erste mal vom Eisbock.
Durch einfrieren erhöht sich der Alkoholgehalt?
Warum werden aus 50l nach dem frieren nur 20-25l :Waa
Und vor allem wie schmeckt das Bier dann, süß wie Eiswein?
Die verbleibenden Liter bleiben als (Wasser-)Eis zurück.

Da Alkohol mit den Aromen eher als Wasser auftaut, sammelt man die aufgetaute Flüssigkeit, bis überwiegend nur noch Wasser gefroren ist. Das ist eine kalte Destillation und die Prozente werden dabei ungefähr verdoppelt. Süßer wird dabei nix.
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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Tozzi
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Re: Eisbock herstellen

#11

Beitrag von Tozzi »

Malzwein hat geschrieben: Freitag 16. März 2018, 20:48 Das ist eine kalte Destillation und die Prozente werden dabei ungefähr verdoppelt. Süßer wird dabei nix.
Eher im Gegenteil. Das Wasser gefriert, die restlichen Bestandteile werden in alkoholischer Lösung konzentriert.
Ist ähnlich wie wenn man eine Sauce einkocht (reduziert), nur dass der Alkohol drinbleibt, also sozusagen "andersrum".
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Boludo
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Re: Eisbock herstellen

#12

Beitrag von Boludo »

Das wird schon süßer, da die Konzentration an unvergärbaren Zuckern durch das Entfernen von Wasser erhöht wird. Mehr Zucker pro Volumen bedeutet höhere Süße. Die Bitterstoffe werden allerdings ebenfalls aufkonzentriert.
Destillation ist in dem Fall der falsche Begriff, da nichts verdampft wird.

Stefan
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LordMystik
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Re: Eisbock herstellen

#13

Beitrag von LordMystik »

Okay danke für die Aufklärung, hört sich nach viel Arbeit an.
Da bleib ich mal beim einfachen brauen :Smile
Ein Bock ist jenes Tier, welches auch als Bier getrunken werden kann.
Wilhelm Busch (1832-1908)

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Bierokrat
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Re: Eisbock herstellen

#14

Beitrag von Bierokrat »

LordMystik hat geschrieben: Freitag 16. März 2018, 22:58 Okay danke für die Aufklärung, hört sich nach viel Arbeit an.
Da bleib ich mal beim einfachen brauen :Smile
Kommt Zeit, kommt Eisbock.
:Wink
Prost!
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Alien_TM
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Re: Eisbock herstellen

#15

Beitrag von Alien_TM »

Zwischenstand nach einigen Tagen, bzw. seit letzten Freitag 16.03 Mittag
Die schwarze Linie ist die Solltemperatur
Die schwarze Linie ist die Solltemperatur
Am Rand ist der Eisring schon zu sehen. Ich habe bewusst meine Temperatur nicht auf -20°C sondern auf -2°C bis -4C° gestellt um das Ganze zu beobachten und einzugrenzen.
Ewas mit der Temperatur gespielt. Beginn Fr. 16.03. ca Mittags
Ewas mit der Temperatur gespielt. Beginn Fr. 16.03. ca Mittags
Die ausserordentlichen Spikes kommen vom Öffnen des Deckels der Kühltruhe wo sich auch der TempSensor befindet.

DIe Temperatur in der iSpindel beträgt z.Z. -1.31°C. Mittig oben is wie Crushed Ice, aber dennoch flüssig und die Spindel schwimmt noch. Hier die TempKurve der letzten 5 Tage.

https://app.ubidots.com/ubi/getchart/pa ... 62vKa-vrTg
Eisbier_SpindelTemp.JPG
Auffällig ist der Knick am 18.03.2018 Mittags, da hab ich die Spindel etwas aus der oberen Eisschicht direkt am Rand befreit. Seitdem ist die Temperatur ziemlich gleichmässig bei -1.3°C (Is das ein physikalisches Phänomen?)

Noch als Info: Der rote Deckel des Fasses liegt normalerweise oben auf; in der Kühltruhe befindet sich ein kleiner Lüfter, der etwas für gleichmässige Verteilung sorgen soll.

...Alex
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chaos-black
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Re: Eisbock herstellen

#16

Beitrag von chaos-black »

LordMystik hat geschrieben: Freitag 16. März 2018, 22:58 Okay danke für die Aufklärung, hört sich nach viel Arbeit an.
Da bleib ich mal beim einfachen brauen :Smile
Ach, viel Arbeit ist das nich. Ich hab das bisher ein mal gemacht und das beim Brauen nebenher auftauen lassen:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... er#p237047
Meine Hobbybrauerei: http://brauerei-flaschenpost.de/ (gerade offline)
Mailänder
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Re: Eisbock herstellen

#17

Beitrag von Mailänder »

Alien_TM hat geschrieben: Dienstag 20. März 2018, 20:58
Auffällig ist der Knick am 18.03.2018 Mittags, da hab ich die Spindel etwas aus der oberen Eisschicht direkt am Rand befreit. Seitdem ist die Temperatur ziemlich gleichmässig bei -1.3°C (Is das ein physikalisches Phänomen?)

Du hast den Schmelzpunkt deines Wasser-Ethanol-Zucker-u.v.m.-Gemisches gemessen und der liegt genau bei dieser Temperatur. :thumbup
Kühlst du die Masse weiter ab dann kristallisiert mehr davon zu Eis und setzt die Schmelzenthalpie frei die die flüssige Masse bei dieser Temperatur hält, bis alles eingefroren ist dann fängt die Temperatur wieder an weiter abzusenken. Es ist genau das gleiche Phänomen wie wenn man Eis schmelzen lässt um einen Thermometer auf 0°C zu eichen, nur dass der Prozess in deinem Fall in die Gegenrichtung läuft.
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Re: Eisbock herstellen

#18

Beitrag von Ursus007 »

LordMystik hat geschrieben: Freitag 16. März 2018, 22:58 Okay danke für die Aufklärung, hört sich nach viel Arbeit an.
Ganz im Gegenteil:

Während ein Brautag, je nach Ausstattung und Erfahrung des Brauers mind. 6h braucht, ist man beim Eisbock herstellen, jeweils nur Minuten beschäftigt. Nur Bier einfrieren, bis zu einem gewissen Rest ausfrieren und der Rest ist gleich zu den konventionellen Brauvorgangsnacharbeiten (Abfüllen, Aufkarbonisieren, Reifen). Ausserdem geht einfrieren und ausfrieren schneller als die Hauptgärung.

Man braucht schon tiefe Temperaturen, um Wassereis in entsprechender Menge zu erzeugen. Eine kalte Flüssigkeit, in der nur ein paar Eisstückchen schwimmen, reicht nicht aus, da geht das Trennen von Wasser und Essenz nicht gscheit.

Ich friere ungefähr im Verhältnis 5:3 aus, aus 5 Litern Originalbier (Mildes Helles, Dunkles, Weissbier, Bock) friere ich 3l Eisbock aus. Damit kann man per Dreisatz ermitteln, wie der Alk.-Gehalt ist. Nicht ganz genau, wahrscheinlich bleibt im Wassereis-Rest noch etwas Substanz zurück, aber mir reicht die Rechnung hobbymäßig genau aus. Was da noch zurück bleibt, gleiche ich mit Karbozucker für die Flaschengärung auch noch etwas aus.

Hier nochmal der Link zu meinem Versuch: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=24&t=11528.

Macht es mal, es ist leichter als gedacht und das Ergebnis kann sich schmecken lassen.

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Re: Eisbock herstellen

#19

Beitrag von KCSteevo »

Kurzer Gedanke, der mir grad beim Lesen gekommen ist:

Lässt sich der Wasseranteil, der dann ja noch als Eis gefroren ist, auch zum Abkühlen der heißen Würze nehmen? Einige schmeißen ja auch Eis rein, da sie eh Verdünnen müssen weg. high gravity. Dann hätte man ja überhaupt kein Ausschuss und die Energie noch genutzt. Oder ist da das Eis einfach zu lange offen dass man sich da dann ggf. ne Infektion holen könnte? Bleiben ja immerhin in deinem ANsatz so ca. 2 Liter übrig. Das würde bei mir ganz gut passen zum Verdünnen. Und wenn der Bierstil noch ähnlich bis gleich ist, passts gleich zwei mal ;)
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Re: Eisbock herstellen

#20

Beitrag von Ursus007 »

Warum nicht. Wenn Du die Essenz aus den Flaschen hast ablaufen lassen, mach die Flaschen mit dem Wassereis doch einfach wieder zu und schmeiß sie wieder in den Froster.

Im Wassereis hast Du aber immer noch einen gewissen Rest "Nichtwasser" (Alk., nicht vergorene Zucker, Hopfenessenzen, Bittere). Nicht viel, aber etwas. Musst Dir da nur drüber im Klaren sein, dass das dann mit in Deine neue Würze kommt. Bei ähnlichem Bierstil sicher kein Problem.

Ursus
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Re: Eisbock herstellen

#21

Beitrag von Alien_TM »

Ursus007 hat geschrieben: Mittwoch 21. März 2018, 11:48 Warum nicht. Wenn Du die Essenz aus den Flaschen hast ablaufen lassen, mach die Flaschen mit dem Wassereis doch einfach wieder zu und schmeiß sie wieder in den Froster.

Im Wassereis hast Du aber immer noch einen gewissen Rest "Nichtwasser" (Alk., nicht vergorene Zucker, Hopfenessenzen, Bittere). Nicht viel, aber etwas. Musst Dir da nur drüber im Klaren sein, dass das dann mit in Deine neue Würze kommt. Bei ähnlichem Bierstil sicher kein Problem.

Ursus
In meinem Fall würde ich das nicht machen wollen, da mir da noch zuviel Hefe, Trub etc. drin wäre. Die restliche Kälteenergie nutzen zu wollen, ist ne löbliche Idee, allerdings ist mir das zuviel Aufwand. Bei 20L brauchst etwa 2-3kg Eis um von 20 auf 10C° Anstelltemperatur für UG zu kommen, da nehm ich lieber frisches ...

...Alex
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Re: Eisbock herstellen

#22

Beitrag von KCSteevo »

naja aber in dem Ansatz wäre es ja genau die Menge an benötigtem Eis gewesen. Und vielleicht kann mans ja auch so timen dass es nicht mal mehr in Froster muss sondern direkt nachm Ablaufen in die neue Würze. Platz in der TK ist halt auch immer begrenzt ;)

Mal durch den Kopf gehen lassen. Aber auch ein interessanter Ansatz
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Re: Eisbock herstellen

#23

Beitrag von Alien_TM »

Kühlst du die Masse weiter ab dann kristallisiert mehr davon zu Eis und setzt die Schmelzenthalpie frei die die flüssige Masse bei dieser Temperatur hält
Da das Wasser am Rand ausgefriert, steigt doch dann der Alkoholgehalt der noch flüssigen Masse in der Mitte, was zu einem einem tieferen Schmelzpunkt führt.
Bedeutet, ich muss nach und nach etwas kälter einstellen, sonst wird mein Eisring nicht dicker, oder? :Grübel


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Re: Eisbock herstellen

#24

Beitrag von Mailänder »

Stimmt. :thumbup
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Re: Eisbock herstellen

#25

Beitrag von Alien_TM »

nAbend mitnand

das Experiment ist geglückt. Nach ner guten Woche bei -2°C bis -4°C sah das so aus:
Eisbier_gefroren.JPG
Schlauchen in den Saurus
Eisbier_schlauchen.JPG
Eisbier_schlauchen 2.JPG
Das Resteis und der Eismantel sind gut zu sehn
Eisbier_abgeschlaucht.JPG
Der restliche Schmodder im Fass.
Eisbier_schmodder.JPG
Aus ca 50L mit guten 5% sind somit ~25L mit geschätzten 10% geworden
Eisbier_co2.JPG
Das ganze wird mit mit etwas Cascade gestopft und bisserl noch aufkarbonisiert. Der Geschmack bisher is sehr intensiv, die Bitterkeit kommt durch, ist aber imho nicht zu stark. 2 - 3 Wochen werde ich das Bierchen noch im Saurus zum Klären lassen.

Vermutlich war das nicht das letzte Mal dass ich Bier gefrieren lasse :-)


...Alex
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Re: Eisbock herstellen

#26

Beitrag von Ursus007 »

Alien_TM hat geschrieben: Sonntag 25. März 2018, 22:13 ... Aus ca 50L mit guten 5% sind somit ~25L mit geschätzten 10% geworden

Das ganze wird mit mit etwas Cascade gestopft ...
Schaut gut aus, Dein Weg. :thumbsup

Ich hab's aber gerade am Wochenende andersrum gemacht: Erst mit Dolden für 3 Tage gestopft, dann ein- und wieder ausgefroren. Beim Abtauen bleiben nämlich die Doldenfetzen ganz wunderbar im Wassereisrest zurück, das spart einem den letzten Filter-Schritt.

Ich weiß aber nicht, ob es geschmacklich zu vor oder nach dem Ausfrieren einen Unterschied gibt. Glaube eher nicht ...

Ursus
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Re: Eisbock herstellen

#27

Beitrag von MuckenPlotz »

Könntet ihr vielleicht eure (Verkostungs-)Ergebnisse noch beschreiben? Wurde es wesentlich süßer, wie sieht es mit der Bitterkeit aus?

Wir wollen das heuer noch probieren. Als Grundrezept ist das Weihnachtsbock von mashcamp angedacht (https://mashcamp.shop/portfolio_page/sa ... eister-20/)
Nur zum besseren Verständnis:
Grundsätzlich brauen wir ganz normal, lassen es gären (Haupt und Nachgärung; also ca. 3 Wochen) und frieren dann bei ausreichender Temperatur (ab -2 / -4 bis -20°C) ein. Wenn wir es rausnehmen, sollte die Restessenz eigentlich direkt umschlauchbar sein. Die wird karbonisiert und in Flaschen abgefüllt. Nach ausreichender Reifung (dauert die dann länger als beim normalen Bock?) sollte es dann fertig sein.

Vielen Dank schon im Voraus!
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Re: Eisbock herstellen

#28

Beitrag von Ursus007 »

>> Könntet ihr vielleicht eure (Verkostungs-)Ergebnisse noch beschreiben? Wurde es wesentlich süßer, wie sieht es mit der Bitterkeit aus?

Sagen wir mal: Es wird gehaltvoller. Beim Ausfrieren bleibt ja die Essenz zurück, wobei sich das Verhältnis Süße zu Bittere darin nicht ändert. Es wird halt g'schmackiger, kräftiger, "dicker" und "sirupartiger" (um mal etwas zu übertreiben).

Um die ganze Arbeit zunichte zu machen, denke ich, man könnte das Eisbock wieder mit Wasser strecken und käme wieder auf das Ursprungsbier zurück (solange man nicht weitere Manipulationen vornimmt).

Ursus
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