Bier mit zwei Hefen angestellt - Erfahrungsbericht

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emjay2812
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Bier mit zwei Hefen angestellt - Erfahrungsbericht

#1

Beitrag von emjay2812 »

Ich hatte letztes Wochenende Bier gebraut und wollte es mit der Muntons Gold vergären.
Da die Gärung nach 24 Stunden noch nicht eingesetzt hatte, gab ich sicherheitshalber ein Päckchen S-33 hinzu.

Schon jetzt bemerkt man, deutlich dass zwei Hefen am Werk sind. Die Gärung setzte nun zügig ein
und das Bier war schon nach einem Tag um auf 4°P gefallen (von 11.5°P) - typisch für die S-33.
Auch wiesen erste Geschmacksproben die gewohnten Esternoten der S-33 auf.

Also ging ich davon aus, dass die S-33 wohl die Oberhand behalten hatte.
Aber: das Bier gärte bis 3°P herunter, was wiederum gegen die S-33 spricht, die bis jetzt bei z. B 12°P nur bis 4°P vergor.
Das Geläger war extrem fest und gelatineartig - typisch für die Muntons Gold.

Ich vermute, dass die S-33 ihre Arbeit zügig verrichtet hat, und eingeschlafen ist. Die Muntons scheint dann doch noch
zu Leben erwacht zu sein, und hat den restlichen Zucker vergoren.

Ich werde berichten, wie das Bier nun letztendlich schmeckt.
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Rumborak
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Re: Bier mit zwei Hefen angestellt - Erfahrungsbericht

#2

Beitrag von Rumborak »

Hi,

tolle Sache...ich bin mal gespannt.

Hoffe du kannst uns beim nächsten Treffen ne Kostprobe mitbringen...leider war das beim letzten Treffen ja nicht möglich...

VG
Rumborak
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Des Weines Geist, des Brotes Kraft.
toni0710
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Re: Bier mit zwei Hefen angestellt - Erfahrungsbericht

#3

Beitrag von toni0710 »

Ich empfehle dir das Buch "Yeast". Da steht zum Beispiel drin, dass Kulturhefen einfach nebeneinander arbeiten, so wie es auch bei dir der Fall war. Keine der Hefen gewinnt die Oberhand, sowas würde nur bei wilden Hefen passieren.
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emjay2812
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Re: Bier mit zwei Hefen angestellt - Erfahrungsbericht

#4

Beitrag von emjay2812 »

Es geht weiter. Das Bier hat nun eine Woche nach der Nachgärung gelagert. Schpon deutlich runder.

Das Bier ist erstaunlich klar, naur leicht getrübt. Das kommt von der Muntons. Im Geruch finden sich frische Hopfennoten gepaart mit den feinen Ester derS-33. Um Antrunk ist das Bier kräftig würzig , etwas säuerlich. Im Nachtrunk ist das Bier deutlich hopfenbeton, herb getreidig und lange an haftend.

Die S-33 mit Ihrer Malzigkeit tritt momentan in den Hintergrund. Lediglich die im Geruch und Geschmack dezenten Esterniten weisen auf diese Hefe hin. Auch erscheint mir das Bier aus der Erinnerung heraus nicht ganz so trocken, wie ein Bier das nur mit der Muntons vergoren wurde. Die Muntons ist durch die Betonung der Hopfenbittere und der getreidigen Würzigkeit präsent.

Ich bin gespannt wie das Bier sich entwickelt. Es ist mein Standard Helles mit PiMa und einem kleinen Teil MüMa. Rezept poste ich auf Wunsch gerne.
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