Vorgehen beim Abfüllen in NC-Kegs

[Bachus]

Guten Tag Liebe Brauergemeinde,

ich habe mir NC-Kegs zugelegt und will jetzt mein Bier in diese abfüllen.
Dazu habe ich diesen ausführlichen Bericht gefunden, den ich eigentlich nur empfehlen kann:
https://braumagazin.de/article/soda-kegs/
Jedoch habe ich ein Verständnis-Problem.

Mein Vorhaben: Nach knapp 2 Wochen Hauptgärung in einem 50l Keg, möchte ich nun 19l davon in mein NC Keg abfüllen.
Geplant ist, das Bier vom 50l Keg in das NC Keg zu füllen. Zucker dazu zu geben, Deckel drauf, etwas Druck rauf geben um es dicht zu machen
und dann das Fass wie eine Bierflasche bzgl der Nachgärung zu behandeln. (= 4 Wochen Raumtemperatur und dann 2 Wochen Kühlschrank, bis die Gärung abgeschlossen ist)

Meine Fragen: Ist mein Vorgehen richtig? Ist es nötig, das Bier dann noch einmal umzudrücken? Wenn ja, warum?

Liebe Grüße,
Bachus

[schloemi]

Wenn du die Zuckermenge genau berechnet hast, kannst du das so machen. Im Vergleich zur Flaschengärung ist es möglich, dass der Reifeprozess ein wenig langsamer verlaufen kann, also nicht wundern.

Ein Umdrücken ist eine Option, kein Muss. Hintergrund ist, dass sich durch die NG ja wieder Hefe nachbildet, welches zum einen das Bier trübt, zum anderen auch eine erhöhte Gefahr für Autolyse darstellen kann. Wenn du das Fass relativ früh verbrauchst und dir das Aussehen egal ist, ist ein Umdrücken nicht notwendig. Alternativ zur NG kannst du überlegen, dein Bier einfach zwangszukarbonisieren, d.h. du gibst immer wieder CO2 aus der Flache nach, bis die gewünschte Karbonisierung erreicht ist. Dann hast du reduzierst du das "Hefeproblem" auf die in Schwebe befindliche Hefe. Auch hier kann natürlich später auch noch umgedrückt werden.

Beim Abfüllen und auch Umdrücken immer darauf achten, dass man die Fässer möglichst Sauerstoffarm hält, d.h. am besten mit CO2 vorspannen, bzw. fluten.

Beim Umdrücken bestückt man das Quellfass meist mit einem etwas verkürzten oder gebogenen Steigrohr, so dass so wenig Hefe wie möglich in das Zielfass gelangt.

cu schloemi

Edit: da war der Peter schneller

[danieldee]

Guten Tag Liebe Brauergemeinde,

ich habe mir NC-Kegs zugelegt und will jetzt mein Bier in diese abfüllen.
Dazu habe ich diesen ausführlichen Bericht gefunden, den ich eigentlich nur empfehlen kann:
https://braumagazin.de/article/soda-kegs/
Jedoch habe ich ein Verständnis-Problem.

Mein Vorhaben: Nach knapp 2 Wochen Hauptgärung in einem 50l Keg, möchte ich nun 19l davon in mein NC Keg abfüllen.
Geplant ist, das Bier vom 50l Keg in das NC Keg zu füllen. Zucker dazu zu geben, Deckel drauf, etwas Druck rauf geben um es dicht zu machen
und dann das Fass wie eine Bierflasche bzgl der Nachgärung zu behandeln. (= 4 Wochen Raumtemperatur und dann 2 Wochen Kühlschrank, bis die Gärung abgeschlossen ist)

Meine Fragen: Ist mein Vorgehen richtig? Ist es nötig, das Bier dann noch einmal umzudrücken? Wenn ja, warum?

Liebe Grüße,
Bachus

Also ich würde mir den Zucker sparen. Schlauch doch in die KEGs bei 50-60% sEVG und den Rest lässt du über das Spundventil abpfeifen.
Dann hast du eine natürliche Karbonisierung.
Dann solltest du, wenn du klares Bier haben willst nochmal umdrücken. Hier auch vorher das Zielfass mit Wasser komplett füllen und druch CO2 verdrängen, dann hast du keinen Sauerstoffeintrag.
Was man noch machen kann wenn man drucklos abfüllt, das KEG mit CO2 fluten. Vedrängt zwar nicht zu 100% den Sauerstoff aber ich hab ein gutes Gewissen dabei.

[Bachus]

Danke für die Antworten!
Das hört sich auf jedenfall machbar an ;)

@danielidee: was ist sEVG? Das scheint hier im Forum eine Grundvorraussetzung zu sein, da es viel verwendet wird. Aber eine Erklärung finde ich nicht.

Mir wird gerade bewusst, dass ich den gekauften Druckminderer nicht als Spundventil verwenden kann, da er ein Rückschlagventil hat. :(
Das macht die Gärung mit Zucker etwas gefährlicher als einen regulierten Druck drauf zu geben. Deshalb werde ich wohl wie folgt fürs erste Vorgehen:

- Ohne CO2 fluten, das Keg befüllen.
- Mit der CO2 Flasche Zwangskarbonisieren
- 6 Wochen warten und dann möglichst schnell trinken, da ich beim Befüllen nicht ausreichend den Kontakt zum Sauerstoff vermieden habe

Bei den nächsten Brautagen werde ich dann beginnen mit dem CO2 fluten. :)
Vielen Dank

[danieldee]

@danielidee: was ist sEVG?

scheinbarer EVG --> das was du mit der Spindel misst (ist der Alkoholfehler enthalten)

der tatsächliche EVG ist höher, ist aber nicht so relevant unter Brauern. Die Angaben auf den Hefen etc sind immer die sEVG Werte.

[Bachus]

@danielidee: was ist sEVG?

scheinbarer EVG --> das was du mit der Spindel misst (ist der Alkoholfehler enthalten)

der tatsächliche EVG ist höher, ist aber nicht so relevant unter Brauern. Die Angaben auf den Hefen etc sind immer die sEVG Werte.

Vielen Dank! :)

[metaler143]

Hallo Bachus,
eine weitere Möglichkeit, die ich seit 2 Jahren anwende, ist das Zwangskarbonisieren im NC Keg. Dadurch spart man sich die Nachgärung komplett und sprudelt das Bier, wie Wasser in einem Sodastream, einfach mit CO2 aus der Flasche auf. Umdrücken kann man sich dann meist auch sparen, da kein weiterer "Trub" im Keg produziert wird.
Ich persönlich bin von dieser Methode begeistert, da sie einfach und schnell ist und mein Bier dadurch nicht schlechter schmeckt (im Vergleich zu einer normalen Nachgärung).
Gruß, Jakob

Edit: Ich sollte besser lesen, Beitrag überflüssig.

[schlupf]

@danielidee: was ist sEVG?

scheinbarer EVG --> das was du mit der Spindel misst (ist der Alkoholfehler enthalten)

der tatsächliche EVG ist höher, ist aber nicht so relevant unter Brauern. Die Angaben auf den Hefen etc sind immer die sEVG Werte.

Moin,

Meines Wissens ist der tatsächliche EVG niedriger, da der enthaltene Alkohol dich Dichte der Probe senkt, verglichen mit einer Probe, die nur den Restextrakt und Wasser enthielte.

Viele Grüße,
Sebastian

[danieldee]

@danielidee: was ist sEVG?

scheinbarer EVG --> das was du mit der Spindel misst (ist der Alkoholfehler enthalten)

der tatsächliche EVG ist höher, ist aber nicht so relevant unter Brauern. Die Angaben auf den Hefen etc sind immer die sEVG Werte.

Moin,

Meines Wissens ist der tatsächliche EVG niedriger, da der enthaltene Alkohol dich Dichte der Probe senkt, verglichen mit einer Probe, die nur den Restextrakt und Wasser enthielte.

Viele Grüße,
Sebastian

Ja ganz klar niedriger!

[schlupf]

Ist aber auch verwirrend...
Der Fehler hat sich hier eingeschlichen:

scheinbarer EVG --> das was du mit der Spindel misst (ist der Alkoholfehler enthalten)

Mit der Spindel misst man den scheinbaren Restextrakt, der durch den Alkohol niedriger ist, als der tatsächliche, wodurch der damit errechnete scheinbare Vergärgrad wiederum höher ist.

[danieldee]

Danke dir!

[Innuendo]

Hallo,
wenn ich ohne Zugabe von Zucker oder Speise nach der HG in einem NC Keg reifen lassen möchte, wie viel Jungbier füllt Ihr in ein 19.5l Keg? Anders herum: wieviel Platz lasst ihr für CO2? Und wie lange lasst ihr vor dem Umdrücken reifen, wenn die Lagertemperatur 5°C beträgt und 4.5g/l der gewünschter CO2 Gehalt bei ca. 0,7bar Druck beträgt?

Frohe Ostern
Innu