Nachgärung/Bierklärung

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Cappo
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Nachgärung/Bierklärung

#1

Beitrag von Cappo »

Hallo ihr,
Paar Fragen zur Nachgärung,
Habe letztes Wochenende das Guiness-Clone von mmum nachgebraut. Das läutern ne Katastrophe:)
Die Hauptgärung läuft bei 21 Grad.
Da ich mir Sorgen mache dass im jungbier zu viele trübstoffe zurückgeblieben sind überlege ich eine nachgärung im 2. Gäreimer.
Könnte ich es einfach in nen zweiten gärbottich umfüllen?
Kühler stellen für wieviele Tage?
Den neuen gärbottich dicht verschließen oder mit gärrohrchen?
Danach wie gewohnt karbonisieren und in Flaschen abfüllen?
Wäre es eine Lösung? Habs hier so ungefähr gelesen.
Oder wie macht ihr das?
Grüße
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Barney Gumble
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Re: Nachgärung/Bierklärung

#2

Beitrag von Barney Gumble »

Cappo hat geschrieben: Donnerstag 19. April 2018, 02:50 Hallo ihr,
Paar Fragen zur Nachgärung,
Habe letztes Wochenende das Guiness-Clone von mmum nachgebraut. Das läutern ne Katastrophe:)
Die Hauptgärung läuft bei 21 Grad.
Da ich mir Sorgen mache dass im jungbier zu viele trübstoffe zurückgeblieben sind überlege ich eine nachgärung im 2. Gäreimer.
Könnte ich es einfach in nen zweiten gärbottich umfüllen?
Kühler stellen für wieviele Tage?
Den neuen gärbottich dicht verschließen oder mit gärrohrchen?
Danach wie gewohnt karbonisieren und in Flaschen abfüllen?
Wäre es eine Lösung? Habs hier so ungefähr gelesen.
Oder wie macht ihr das?
Grüße
Zunächst keine Panik. So kriegt die Hefe halt mal was Besonderes zu fressen..

1. Ja prinzipiell klingt das gut, wenn HG durch ist, kalt stellen und mit genug Abstand zum hoffentlixh entstandenen Bodengelager umschlauchen
2. Davor/Dafür nach abgeschlossener HG mal drei Tage kühlstellen so bei 12 Grad minimal würde ich vorschlagen, vielleicht wäre ein zweites Packerl Hefe bzw. etwas von der separierten Erntehefe eine Idee um sicherzugehen, dass genug Arbeitstiere für die NG mitkommen
3. Dicht schließen ist immer besser
4. Gleich abfüllen oder falls immer noch trüb weitere drei Tage kaltstellen
5. Abfüllen wie immer (Hefeproblem siehe 2.), wieder auf mind. 15 Grad gehen in der Flaschen-NG
6. cold crash

Viel Glück (erfahrungsgemäß wird es durch die Flaschengärung und anschließend ganz kalt stellen (6.) eh noch bedeutend klarer

Was für eine Hefe wars denn eigentlich?
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn :Bigsmile
Cappo
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Re: Nachgärung/Bierklärung

#3

Beitrag von Cappo »

Hallo und danke für die Antwort.

Du meinst nach der hauptgärung den gärbehälter komplett für 3 Tage kühler stellen und erst dann in den neuen Behälter umschlauchen?

Die Hefe ist die mangrove Jack M42, die wollte ich dafür testen. Davon müsste ich etwas in den nachgärbehälter umfüllen. Nur wie mache ich es ohne mir was einzufangen?

Nach dem abfüllen in die Flaschen nicht auf die Temperatur der HG zurück für 2 Wochen?
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Sura
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Re: Nachgärung/Bierklärung

#4

Beitrag von Sura »

Um ihn komplett zu verwirren, muss ich leider fast das Gegenteil empfehlen.
Ich gehe allerdings davon aus:
Cappo hat geschrieben: Donnerstag 19. April 2018, 02:50 Die Hauptgärung läuft bei 21 Grad.
.... also sollten z.b. noch Kräusen vorhanden sein.

1. Lass die Gärung laufen bis die Kräusen anfangen zusammenzufallen und sich langsam die Schlaucherdecke zu erkennen gibt.
(Wenn die Schlaucherdecke schon einen Tag vorhanden ist, dann ist der Tipp hier mir Vorsicht zu geniessen, weil dann die Gärung schon sehr weit durch ist! Umschlauchen geht dann auch noch, aber da musst du sehr, sehr sauber arbeiten und je nach Hopfung auch auf Sauerstoff achten. Wobei Sauerstoff bei einem Guiness jetzt nicht so brutal entscheidend ist, aber dennoch zu beachten.)

2. Dann nimmst du dir einen richtig gut desinfizierten Eimer, und schlauchst möglichst sauerstoffarm um. (Geläger und die Hopfenresteschicht logischerweise im alten Eimer lassen.)
3. Dann wie immer: Gärspund drauf, und mindestens eine Woche zuschauen. (so um und bei....)
4. Wenn die Gärung durch ist und du die Möglichkeit hast: Coldcrash und 3 Tage kalt stehenlassen. (CC ist bei 1°C!)
5. eventuell Gelatine als Klärungsmittel verwenden wenn du willst. Muss nicht. Sind dann nochmal 2 Tage im CC.
6. Direkt aus dem CC in wie sonst auch in Flaschen füllen.

Nun kannst du auswählen. Was ich allerdings NIE machen würde, ist ein komplett geschlossener Gäreimer. Ich denke mal, das Barney davon ausging das die Gärung komplett abgeschlossen ist.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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s3b0
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Re: Nachgärung/Bierklärung

#5

Beitrag von s3b0 »

Mit Klärung habe ich keine Probleme.

Beispiel: Münchner Hell

Ich verwende frische Brauereihefe. Die Gärung ist nach ca. 5 Tagen durch - ich lasse den Sud aber min. 2 Wochen bei Gärtemperatur (12°C) stehen.
Somit setzt sich unten alles ab und ich kann anschließend umschlauchen. Mit der Nachgärung hatte ich noch keine Probleme

>> Sauber beim Maischen arbeiten. Würze belüften bevor die Hefe reinkommt.
Cold-Crash usw. habe ich mir bisher immer erspart. Von Klärungsmittel wie Irish Moos bin ich nach 2 Versuchen auch weggekommen, da es meine Ansicht nach überflüssig war.
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Re: Nachgärung/Bierklärung

#6

Beitrag von Cappo »

Ich mache das dann jetzt wie folgt:
Die gährung ist nach 6 Tagen schon fast durch.
Werde den gärbehälter heute in den Keller stellen (14 Grad) für 24h.
Morgen fülle ich die Hälfte in die Flaschen ab, die andere in den nachgärbehälter mit gärrohrchen. Den lasse ich dann so für eine Woche und schaue was passiert.
So kann ich den Unterschied zwischen den sofort abgefüllten Flaschen und dem Bier aus der nachgärung vergleichen.
Cappo
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Re: Nachgärung/Bierklärung

#7

Beitrag von Cappo »

Die gährung geht weiter bei 17.5 Grad im Keller!
Würdet ihr es noch stehen lassen?
Momentan evg 71% so wie im Rezept.
Es blubbert jedoch ca. Alle 60 Sekunden.
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afri
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Re: Nachgärung/Bierklärung

#8

Beitrag von afri »

Wenn da noch was blubbert, ist die Gärung (ohne h) noch nicht vorbei, unbedingt noch stehen lassen.
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
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Ursus007
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Re: Nachgärung/Bierklärung

#9

Beitrag von Ursus007 »

Hab Geduld. Eine reichliche Woche HG kann durch sein, muss aber nicht. Und eh Du Dir Flaschenbomben baust, lass ganz bis zum Ende ausgären und karbonisiere dann gezielt auf.

Manche Hefen brauchen länger, manche machen schneller. Manche vergären höher, manche weniger hoch. Da gibt's einige Variablen, warum das so ist. Mein zuletzt Abgefülltes hatte nach 3 Wochen Hauptgärung einen EVG von 85%, war allerdings auch kein Guinness-Clone.

Über Klärung würde ich mir bei einem fast schwarzen und ziemlich blickdichten Guinness aber eh keine so großen Gedanken machen. Da brauchste eh einen starken Scheinwerfer, um die Klarheit am anderen Ende des Glases beurteilen zu können.

Ursus
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
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