Kalttrub vs. Infektrisiko

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markrickenbacher
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Kalttrub vs. Infektrisiko

#1

Beitrag von markrickenbacher »

Hi Leute

Ich pumpe 100 Liter 75° heisse Würze aus der Kochpfanne direkt via PWT in einen doppelwandigen Gärtank (Speidel). Danach lasse ich die Würze via Pumpe/PWT im Gärtank zirkulieren und schalte parallel den Kühlkreislauf des Gärtank zu. Nach kurzer Zeit bin ich dann auf Anstelltemperatur. Schon beim Seihen kommt bedingt durch Pfannenform und Auslass etwas Trub in den Gärtank mit und nach dem Kühlen fällt weiter Kalttrub aus.

Bisher ging ich in all meinen Suden locker mit diesem Thema um und habe den Trub einfach im Gärtank gelassen. Nun lese ich aber vermehrt, dass diejenigen, welche nicht schon in der Pfanne kühlen, den Kalttrub am Folgetag via Totalauslauf ablassen. Ist das wirklich zu empfehlen und wichtig?

Kennt einer von Euch vielleicht eine gute Abhandlung bei welcher der Einfluss von Trub und Kalttrub bezüglich geschmacklichem Einfluss bei der Gärung untersucht wurde?

Lieben Dank,
Mark
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Barney Gumble
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#2

Beitrag von Barney Gumble »

Ist das so? Alle die nicht in der Pfanne (also sondern im Gärfass) kühlen, lassen den Kalttrub a m F o l g e t a g ab? Ich dachte der Kühltrub kommt dann letztendlich erst nach der HG vorm Abfüllen durchs Drüberwegschlauchen getrennt..?

Ich lese hier so viel aber evtl. krieg ich trotzdem nix mit.. Oder überlese die neuesten Trends imma

Vg
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#3

Beitrag von Felix83 »

Hab früher im Kessel gekühlt. Dann mit Monofilament noch gefiltert. Jetzt mit Gegenstromkühler direkt ins Gärfass. Einziger Unterschied: Das Bier ist jetzt sogar etwas klarer, die Hefe scheint schneller zu sedimentieren.
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Tozzi
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#4

Beitrag von Tozzi »

Wenn man die Möglichkeit hat (ZKG) schadet es sicherlich nicht, nach ein paar Tagen etwas Trub und Hefesediment abzulassen.
Aber bis zu einer Woche sehe ich persönlich das als sehr unkritisch an.
Die Hefe sedimentiert halt auf dem Trub. Das kann man dann in einem Rutsch loswerden.

Es sei denn, Du willst die Hefe über den unteren Ablass ernten. Dann kann man das schon machen.
Aber vor Einsetzen der stürmischen Hauptgärung, denn während dieser wird erfahrungsgemäß sowieso alles durcheinandergewirbelt.
Mit einem Schauglas kann man das gut sehen:

https://youtu.be/EizRmBSxCy0

Bei 0:50 gibt es eine regelrechte "Eruption".
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Alt-Phex
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#5

Beitrag von Alt-Phex »

Das zuviel Trub die Hefe verschmieren kann wurde aber auch schon oft genug diskutiert. Scheint in der Praxis, zumindest in unserer Größenordnung, aber weniger ein Problem sein. Bißchen Trub ist sogar gärförderlich, aber eben nicht zuviel. Da ich meine Hefe(n) gerne ernte und mehrfach führe, möchte ich natürlich so wenig Trub wie möglich in den Gärbottich überführen.
markrickenbacher hat geschrieben: Montag 23. April 2018, 18:33 Nun lese ich aber vermehrt, dass diejenigen, welche nicht schon in der Pfanne kühlen, den Kalttrub am Folgetag via Totalauslauf ablassen. Ist das wirklich zu empfehlen und wichtig?
Wenn ich in der Pfanne kühle fällt doch auch dort der Kühltrub aus. Dann läuft es durch einen Monofilter und gut ist. Was dann noch im Gärbottich landet ist das "bißchen Trub das gärförderlich" ist - oder zumindest keine relevante Rolle mehr spielt.
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markrickenbacher
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#6

Beitrag von markrickenbacher »

Hi Leute

Danke für Eure Antworten.

Ich arbeite zumeist mit den beiden folgenden Hefen:
Wyeast 2565, Kölsch XL
Wyeast 1318, London Ale III XL

Somit scheint mein eher lockerer Umgang mit Trub und Kalttrub in der Gärung kein Problem zu sein. Ich lasse der Gärung immer zwei Wochen Zeit, auch wenn die Gärung vermutlich schon früher beendet ist und gehe erst dann das erste Mal an den Tank um eine Probe zu nehmen. In 99% der Fälle entspricht der Restextrakt dem Wert der Schnellvergärprobe und ich fülle gleich nachfolgend in NC Fässer ab.

Die Würze/ das Jungbier ist so quasi vom Zeitpunkt FlameOut bis Ende Gärung immer in einem gelschossen Kreislauf und so nie der Umgebungsluft ausgesetzt.

Die Hefe führe ich maximal drei Mal. Ich ernte dabei nicht mehr die Kräusen (Infekt Risiko) sondern ernte den Bodensatz gleich nach dem Abfüllen. Dies im Bewusstsein, dass im Geläger auch Trub/Kalttrub der vorhergehenden Sude ist. Ganz wohl ist mir aber ehrlich gesagt nie dabei.. :Grübel

Gruss, Mark
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Sura
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#7

Beitrag von Sura »

Ich habe von den letzten zehn Suden acht in der Pfanne gekühlt, und danach direkt in den Gäreimer gefüllt. Ehrlich gesagt bin ich damit aber eher wenig glücklich geworden. Insbesondere wenn sehr viel Hopfen oder sogar noch Irish Moss im Spiel war, ist der Monofilamentfilter spätestens nach 10 Litern dicht gewesen. Das ist dann der Punkt, an dem ich ewig warten muss bis alles durchgelaufen ist, oder ich anfange im Filter zu rühren. Oder ich nehme den Filter weg, was den Sinn komplett entstellt, weil ich Kühl-, Heiss-, und Hopfentrub in den Gäreimer bekomme.
Also back to the roots: Ich kühle nicht mehr in der Pfanne.

Ich mache das wieder wie in den 30-40 Suden zuvor: kochen, auf 80°C bringen, Whirlpool anstellen, nach 15min ohne Heisstrub und Hopfenschmodder ablaufen lassen und in einem Extraeimer kühlen bevor es dann in den Gärballon geht. Die Infektionsgefahr halte ich bei diesem Vorgehen trotz des zusätzlichen "Kühleimers" für geringer als beim arbeiten mit einem verstopfen Filterbeutel. Vom "Ärgernisfaktor" mal ganz zu schweigen.

Wenn beim kühlen übrigens nennenswerter Trub anfallen sollte, dann sollte er ja im Kühleimer sein und sich dort unten sammeln. Aber das was sich im Kühleimer unten als zähe Flüssigkeit bildet ist eine lächerlich geringe Menge, und entspricht aufkonzentriert dem Volumen eines gestrichenen Zuckerdosierlöffels. Dem ganz kleinen.
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#8

Beitrag von stefan78h »

@Sura
dann lohnt es sich nicht in der Pfanne zu kühlen oder in einem Zwischenbehälter?

habe meien zwei Sude bis jetzt im Gäreimer mit einer Wendel(kaltwasser) gehühlt. Bier war beidesmal sehr gut!

Gruß
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#9

Beitrag von cyme »

markrickenbacher hat geschrieben: Montag 23. April 2018, 18:33 Kennt einer von Euch vielleicht eine gute Abhandlung bei welcher der Einfluss von Trub und Kalttrub bezüglich geschmacklichem Einfluss bei der Gärung untersucht wurde?
https://www.researchgate.net/publicatio ... er_quality
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#10

Beitrag von gulp »

stefan78h hat geschrieben: Mittwoch 25. April 2018, 08:54 @Sura
dann lohnt es sich nicht in der Pfanne zu kühlen oder in einem Zwischenbehälter?

habe meien zwei Sude bis jetzt im Gäreimer mit einer Wendel(kaltwasser) gehühlt. Bier war beidesmal sehr gut!

Gruß
stefan
Natürlich lohnt sich das, in der Pfanne zu kühlen. Man spart sich ohne Whirlpool etwa 45 min und der Kühltrub wird mit ausgeschieden, was zu einem besseren Gärverhalten führt. Siehe auch hier: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=13790

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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#11

Beitrag von flensdorfer »

Ich kühle in der Pfanne, ohne WP anzudrehen. Setzt sich alles schön unten in der Pfanne (Einkocher PC1066) ab. Danach geht es durch den Edelstahlhahn direkt in deien 150µ Monofilamentfilter, in dem sich nach 20l kein nennenswerter Schmodder befindet (vielleicht 2 Eßlöffel voll in einem 8l-Filter). Selbst beim letzten Sud mit insgesamt 80g Hopfen in der Pfanne war das nicht anders.

Dabei werde ich bleiben, es geht dann je nach Kühlwassertemperatur mit max. 30°C ins Gärfass, den Rest bis zur Anstelltemperatur erledigt dann der Kühli.
Gruß, Arne

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Sura
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#12

Beitrag von Sura »

gulp hat geschrieben: Mittwoch 25. April 2018, 09:49
stefan78h hat geschrieben: Mittwoch 25. April 2018, 08:54 @Sura
dann lohnt es sich nicht in der Pfanne zu kühlen oder in einem Zwischenbehälter?
Natürlich lohnt sich das, in der Pfanne zu kühlen. Man spart sich ohne Whirlpool etwa 45 min und der Kühltrub wird mit ausgeschieden, was zu einem besseren Gärverhalten führt. Siehe auch hier: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=13790
Mein Whirlpool dauert 15min. Keine Ahnung wo du 45 Minuten herholst... "Sparen" finde ich da auch relativ. Während du noch auf die Anstelltemperatur in der Pfanne wartest, steht meine Pfanne bereits geputzt im Schrank..

Das Kalttrub entsteht zweifel ich garnicht an. Ich zweifel aber an, daß bei mir in der Kühlphase von ca. 70°C bis 20°C (ca. 20min) von diesem ein nenneswerter Teil zu Boden sinkt. Wenn man die Würze noch 3h stehenlässt mag das anders sein. Da bezweifel ich den Sinn aber erst Recht. Damit ist das ganze eine Zeitfrage, und sicherlich ist der Bodensatz eines in 2h runtergekühlten 100l Sudes wahrscheinlich dicker und stabiler als der meiner 20l Sude die in 20-25min auf Anstelltemperatur gekühlt sind. Davon abgesehen entsteht zusätzlicher Kühltrub bei einem Coldcrash. Also wird man ihn auch nicht komplett los.

Die Frage ist also zuerst:
In welchem Temperaturbereich entsteht wieviel Kühltrub?
Wie lange dauert es bis sich dieser (trotz leichter Konvektion beim kühlen!) absetzt.

Ich würde nicht pauschal behaupten das es sich in jedem Fall lohnt.
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#13

Beitrag von Jomsviking »

Jetzt werf ich noch einen PWT in den Raum ;)
Wenn selbst Brauereien nach dem WP alles durch den PWT jagen und danach (zumindestens was ich bisher gesehen habe) nicht Filtern...
Kann dann der Kalttrub so schlimm sein? :Grübel
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#14

Beitrag von Boludo »

Mein Problem ist mein Eintauchkühler. Der geht eigentlich nur halbwegs vernünftig, wenn ich mit dem beim Kühlen umrühre. Wenn nicht, dauert es ewig. Abkühlen in der Pfanne ohne Whirlpool macht aber nur Sinn, wenn man den Kühler nicht bewegt, sonst kann sich ja kein Bodensatz bilden.
Ich mach also auch den Whirlpool bei 80°C und kühle vollends im Gärbehälter runter, Kühltrub hat mich noch nie gestört.

Stefan
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#15

Beitrag von Dinkhopf »

Boludo hat geschrieben: Mittwoch 25. April 2018, 12:40 Mein Problem ist mein Eintauchkühler. Der geht eigentlich nur halbwegs vernünftig, wenn ich mit dem beim Kühlen umrühre. Wenn nicht, dauert es ewig. Abkühlen in der Pfanne ohne Whirlpool macht aber nur Sinn, wenn man den Kühler nicht bewegt, sonst kann sich ja kein Bodensatz bilden.
Ich mach also auch den Whirlpool bei 80°C und kühle vollends im Gärbehälter runter, Kühltrub hat mich noch nie gestört.

Stefan
Kann ich so unterschreiben.

Zudem ist es mir nach wie vor schleierhaft, wie hier manche in der Pfanne runterkühlen und nach dem Seihen keinen Schmodder im Filter sitzen haben. Sitzt bei euch der Hahn 20 cm überm Topfboden? Mir geht es genauso wie Sura: nur Ärger mit dem Schmodder.
Beste Grüße
Alex :Drink
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§11
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#16

Beitrag von §11 »

Ja, das leidige Thema Trub und speziell Kuehltrub.

Dazu gibt es Einiges zu sagen. Technologisch gehoert der Trub, und zwar am besten Heisstrub und Kuehltrub abgeschieden. Ob das nun bei euch im individuellen Fall ein Problem macht? Das koennt nur ihr wissen, wie immer, "one fits all" gibt es beim Brauen oft nicht.

Aber warum soll der Trub weg und warum macht es Sinn den Kuehltrub auch zu erwischen?

Ein Problem ist die Physik des Kuehltrubs. Der neigt dazu sich an Oberflaechen anzulagern. Das ist im guenstigsten Fall der Heisstrub und der Hopfentreber, wenn in der Pfanne gekuehlt wird, im schlechtesten Fall die Hefe, wenn erst dann gekuehlt wird nachdem der Heisstrub und Hopfentreber entfernt wurde. Die Hefe kann "verschmieren", also durch den sich anlagernden Kuehltrub zu Boden sinken, was zu Gaerungsproblemen fuehren kann.

Eine unvollstaendige Abtrennung des Trubs kann sich aber auch auf den Geschmack auswirken. Wie das?

Zum einen in Wuerzen mit geringem FAN (helle Malze) und bei unzureichender Belueftung beim Anstellen mit "Nicht- Trockenhefen". Hier greift die Hefe, wenn Trub vorhanden ist, in Ermangelung anderer Kohlenstoff und Sauerstoffquellen in ihrem Baustoffwechsel auf Bestandteile des Trubs zurueck. Was bleibt sind lankettige Alkohole, die wir schmecken. In manchen Bieren kein Problem, aber eben gerade in den hellen Bieren kann diese Alkoholnote stoerend sein.

Problematisch kann dann als weitere Reaktion die Bildung von Estern sein. Ester sind eine Kombination aus einem Alkohol und einer organischen Saeure. Fettsaeure waere eine solche organische Saeure und Davon sind einige im Trub. Das kann zu weiteren Geschmacksproblemen fuehren.

Die Kombination aus den beiden zu letzt genannten Effekten kann zum Beispiel der Grund sein wenn ein Bier nach Loesungsmittel riecht und schmeckt.

Ein anderer Effekt ist verbunden mit dem angesprochenen physikalischen Effekt. Nur active Hefe reduziert Acetaldehyd, haengt sie zu frueh, verklumpt am Boden, wird sie kein Acetaldehyd mehr abbauen. Gilt auch fuer Diacetyl.

Neben dem Geschmack koennen sich Fettsaeuren des Trubs negativ auf den Schaum auswirken.

Wie gesagt, das sind die Effekte die mir bekannt sind. Ob das ein Problem darstellt muss der geneigte Heimbrauer selbst entscheiden.

Gruss

Jan
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#17

Beitrag von gulp »

Man spart sich ohne Whirlpool etwa 45 min und der Kühltrub wird mit ausgeschieden, was zu einem besseren Gärverhalten führt. Siehe auch hier: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=13790
Mein Whirlpool dauert 15min. Keine Ahnung wo du 45 Minuten herholst... "Sparen" finde ich da auch relativ. Während du noch auf die Anstelltemperatur in der Pfanne wartest, steht meine Pfanne bereits geputzt im Schrank..
Gut ich präzisiere: Ich spare mir (im Vergleich zu meiner Vorgehensweise mit Whirlpool) etwa......

Ansonsten wirds da wohl keine Einigung geben. Viele Wege führen zum guten Bier. Außerdem war alles schon mal da:

-------https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=12110
-------https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=1949

Beim letzten Untergärigem waren wir nach 45 min bei ca 11°, ohne die Spirale zu bewegen. Da schaltet man eine weitere Spirale in Eiswasser vor. Ist aufwändig, führt aber zum Ziel.

Gruß
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#18

Beitrag von Sura »

§11 hat geschrieben: Mittwoch 25. April 2018, 14:25 Das koennt nur ihr wissen, wie immer, "one fits all" gibt es beim Brauen oft nicht.
Hast du denn eine Übersicht bei welcher Temperatur mehr Kalttrub erzeugt wird, und wo weniger? Soweit ich das verstanden habe, entsteht dieser schon beim abkühlen auf "Whirlpooltemperatur".
Die zweite Frage: Wie gut sinkt er ab, bzw. wieviel lagert sich am Heisstrub an. Und wie schnell sinkt dann so eine "Zusammenlagerung" ab, wenn gleichzeitig Konvektion durch Kühlung entsteht?
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#19

Beitrag von Sura »

gulp hat geschrieben: Mittwoch 25. April 2018, 14:36 Ansonsten wirds da wohl keine Einigung geben. Viele Wege führen zum guten Bier. Außerdem war alles schon mal da:
Eine Einigung ist ja auch doof, dann wäre die Diskussion ja zu Ende, alle Wege schon beschritten, und wir wären (auf dem Gebiet) Allwissend :Wink

Ich werde beim nächstenmal ein Bild machen was im Kühleimer an Bodensatz geblieben ist. Wenn das bei mir so klar laufen würde wie bei dir, würde ich ja überlegen das weiter zu machen. Tuts aber leider nicht.......
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#20

Beitrag von §11 »

Wenn ich mal von einer "normalen" Wuerze ausgehe, fallen beim Abkuehlen auf 20C etwa 60% des Kuehtrubs aus und beim Abkuehlen auf 5C 85%. Narziss spricht davon das der Kuehltrub, je nach Wuerzezusammnsetzung ab 80-60C beginnt auszufallen. Ebenfalls laut Narziss bildet der Kuehltrub beim raschen Abkuehlen groesere Flocken als beim langsamen Kuehlen (was ebenfalls gegen Ubernachtabkuehlen spricht, was hier nicht Thema war).

Es gibt Untersuchungen, die zum Schluss kommen das beim Kuehlen der Wuerze mit Hopfentreber auf 5C der Kuehltrub um etwa 75-80% reduziert wird.

Gruss

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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#21

Beitrag von Boludo »

Und ich geb zu, dass meine Kühlspirale Kacke ist. Viel zu klein und aus Edelstahl, Kupfer ist hier wirklich der bessere Wärmeleiter.
Prinzipiell mag ich es aber schon ganz gerne, wenn die Würze sehr heiß in den Gärbehälter abgelassen wird. Ich bilde mir ein, dass er dann keimärmer wird.

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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#22

Beitrag von §11 »

Nur mal als Nachschlag, Brauereien haben hier technologisch die schlechteren Karten, den sie muessten mit samt Hopfentreber und Trub durch den PWT. Das klappt nicht ohne weiteres.

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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#23

Beitrag von §11 »

Boludo hat geschrieben: Mittwoch 25. April 2018, 14:52 Und ich geb zu, dass meine Kühlspirale Kacke ist. Viel zu klein und aus Edelstahl, Kupfer ist hier wirklich der bessere Wärmeleiter.
Prinzipiell mag ich es aber schon ganz gerne, wenn die Würze sehr heiß in den Gärbehälter abgelassen wird. Ich bilde mir ein, dass er dann keimärmer wird.

Stefan
Ja, da ist was wahres dran, die Hygiene muss stimmen.

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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#24

Beitrag von markrickenbacher »

Hi Leute

Ich danke Euch für die rege Diskussion. Ich komme für mich zum Schluss, dass meine Vorgehensweise wie einleitend beschrieben optimal ist. :thumbsup

Bestärkt hat mich dabei vor allem das Fazit, welches auf der Seite 68/69 der Dissertation "Analytische Erfassung sowie technologische und technische Beeinflussung der Läutertrübung und des Heißtrubgehalts der Würze und deren Auswirkungen auf Gärung und Bierqualität" des Lehrstuhls für Technologie der Brauerei Weihenstephan. Ich habe das ganze Dokument von Herrn Dipl.-Chem. Dipl.-Ing. Florian Kühbeck gelesen, muss aber zugeben, dass ich zeitweise leicht abgehängt wurde :redhead

Vielen Dank an cyme für diesen Link
https://mediatum.ub.tum.de/doc/619244/619244.pdf

Gruß, Mark
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#25

Beitrag von Sura »

Sura hat geschrieben: Mittwoch 25. April 2018, 14:42 [.....]
Ich werde beim nächstenmal ein Bild machen was im Kühleimer an Bodensatz geblieben ist.[.....]
Ich habe leider kein Bild gemacht, aber die Sude seit dem genau beobachtet was in meinem Abkühleimer passiert. (Ich vergäre in Ballons und Fermonstern, da ist ein zusätzlicher Zwischenschritt leider nötig da die Kühlspirale nicht reinpasst... )

Ich habe in einem 20l Sud ca. 1,5l gemischte Trub- und Hopfenschlonze in der Sudpfanne, die ich nach dem zusammenfallen des Trubkegels dann nicht weiter abseihe, wobei ein kleiner Teil in den Abkühleimer übergeht. Ich benutze auch keinen Filtersack, weil ich bis dahin keinen brauche.

Nach dem abkühlen im Abkühleimer von ~70°C auf 18°C, was ca. 20-30min dauert, habe ich im Abkühleimer maximal ein halbes Schnapsglas sehr trüben Bodensatz, der sich aus Resten des mit rübergekommen Trubes, und dem bis dahin angefallenem und abgesetztem Kühltrub zusammensetzt. Die Konsistenz ist etwas zäh, aber kaum krümelig.
(Ehrlich gesagt glaube ich allerdings, wenn ich den Eimer ohne zu kühlen ne halbe Stunde stehenlasse und dann ablaufen lasse, würde das nicht viel anders aussehen.... )

Versuchsbiere waren zwei NEIPA, ein dunkler Bock, ein Altdeutsches, und ein Festbier. Sah bei allen ziemlich gleich aus.

Ich verstehe und akzeptiere das Kühltrub entsteht, aber ich bezweifel stark, daß dieser sich vollständig am Boden der Sudpfanne befindet, wenn man in dieser kühlt und abseiht.
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#26

Beitrag von whatwouldjesusbrew »

Nachdem ich diese Lösung jetzt noch nirgends gelesen habe: was spricht denn dagegen, erst in der Pfanne auf Anstelltemperatur zu kühlen und dann den Whirlpool eine Viertelstunde vor dem Abseihen vor sich hindrehen zu lassen? Klar, der bereits abgesunkene Kühltrub wird wieder aufgewirbelt - die ausgefallenen Eiweiße sollten dann doch aber trotzdem rascher sedimentieren. Wäre quasi das Beste aus zwei Welten...
cheers, Bene
heizungsrohr
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#27

Beitrag von heizungsrohr »

Ja das hab ich mal gemacht. Der Kühltrub sedimentierte bei mir nicht, es war komplett trüb und der Monofilamentfilter war sofort dicht.
Gruß
Magnus
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#28

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Zu langsam ... :Greets
Ein kalter Wirlpool klappt nicht. Der Heißtrub bildet meistens von selbst große "Flocken-Kolonien". Die Würze ringsherum ist in diesen Fällen sehr klar. Wenn man das Ganze kalt durchrührt zerfallen die großen Heißtrubflocken in sehr kleiner Partikel, die nicht mehr richtig sedimentieren. Das Ausschlagen durch einen Filter wird zur stundenlangen Folter.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#29

Beitrag von Alt-Phex »

Nach dem kühlen ist bereits alles am Pfannenboden sedimentiert. Es macht überhaupt keinen Sinn das alles wieder aufzuwirbeln. Einfach durch einen Monofilamentfilter in den Gärbottich abseihen. Fertig.
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#30

Beitrag von whatwouldjesusbrew »

Alt-Phex hat geschrieben: Dienstag 29. Mai 2018, 12:16 Nach dem kühlen ist bereits alles am Pfannenboden sedimentiert. Es macht überhaupt keinen Sinn das alles wieder aufzuwirbeln. Einfach durch einen Monofilamentfilter in den Gärbottich abseihen. Fertig.
Ich lese das tatsächlich oft hier - die Realität sieht bei mir erfahrungsgemäß anders aus. Die letzten 5,6 Sude habe ich deine Methode ausprobiert, aber meistens schon nach 5-10 Litern einen randvollen 150 µm-Filter gehabt. Procedere war: zackig kühlen auf ca. 20°C, kein Whirlpool, Kühlschlange nicht mehr bewegen, vorsichtig abseihen. Daher die Frage, ob sich nicht eine andere Lösung anbietet. Oder habe ich was elementares übersehen? :Grübel
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#31

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Vielleicht liegt es bei dir am ‚zackig auf 20°C‘ kühlen. Bei meinen 50-60 Litern dauert das schon mal 45-60 Minuten bis auf 16°C ohne die Kühlschlange zu bewegen oder zu rühren.
Nach dieser Zeit ist der Trub immer am Boden.
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#32

Beitrag von whatwouldjesusbrew »

Solange dauert es mit meiner zu klein dimensionierten Kühlschlange auch etwa :) Der Trub ist auch am Boden - aber weit davon entfernt, sowas wie ein "kompaktes Sediment" zu sein.
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#33

Beitrag von ggansde »

Moin,
whatwouldjesusbrew hat geschrieben: Dienstag 29. Mai 2018, 12:06 Nachdem ich diese Lösung jetzt noch nirgends gelesen habe: was spricht denn dagegen, erst in der Pfanne auf Anstelltemperatur zu kühlen und dann den Whirlpool eine Viertelstunde vor dem Abseihen vor sich hindrehen zu lassen? Klar, der bereits abgesunkene Kühltrub wird wieder aufgewirbelt - die ausgefallenen Eiweiße sollten dann doch aber trotzdem rascher sedimentieren. Wäre quasi das Beste aus zwei Welten...
so mach ich es mit dem Braumeister 50. Ich rühre immer mal wieder mit dem Kühler, damit es schneller runterkühlt. Bin ich dann bei etwa 18 - 20 °C, mehr schafft man mit unserem Leitungswasser nicht, lasse ich 20 min stehen. Danach ziehe ich klare Würze ab, der letzte Schluck geht durch den Filter. Das läuft bei mir so perfekt.
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#34

Beitrag von chrisme »

ggansde hat geschrieben: Dienstag 29. Mai 2018, 16:09 Moin,
whatwouldjesusbrew hat geschrieben: Dienstag 29. Mai 2018, 12:06 Nachdem ich diese Lösung jetzt noch nirgends gelesen habe: was spricht denn dagegen, erst in der Pfanne auf Anstelltemperatur zu kühlen und dann den Whirlpool eine Viertelstunde vor dem Abseihen vor sich hindrehen zu lassen? Klar, der bereits abgesunkene Kühltrub wird wieder aufgewirbelt - die ausgefallenen Eiweiße sollten dann doch aber trotzdem rascher sedimentieren. Wäre quasi das Beste aus zwei Welten...
so mach ich es mit dem Braumeister 50. Ich rühre immer mal wieder mit dem Kühler, damit es schneller runterkühlt. Bin ich dann bei etwa 18 - 20 °C, mehr schafft man mit unserem Leitungswasser nicht, lasse ich 20 min stehen. Danach ziehe ich klare Würze ab, der letzte Schluck geht durch den Filter. Das läuft bei mir so perfekt.
VG, Markus
Ich machs auch so.
Zusätzlich nach dem abkühlen vorsichtig einen leichten Whirlpool, damit sich ein Kegel bildet. Wenn dieser sichtbar wird einen Tortenring drum rum. So habe ich fast nichts im Filter.

Ohne Whirlpool habe ich es noch nicht probiert.
Werd ich beim nächsten mal machen.

Schöne Grüße
Christoph
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#35

Beitrag von whatwouldjesusbrew »

Zieht ihr von oben ab oder über den Hahn? Vllt liegt hier das Problem...
cheers, Bene
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#36

Beitrag von ggansde »

Moin,
über den Hahn des BM 50. Zum Schluss stelle ich schräg und der letzte Schluck geht durch den Filter.
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#37

Beitrag von §11 »

ggansde hat geschrieben: Dienstag 29. Mai 2018, 17:45 Moin,
über den Hahn des BM 50. Zum Schluss stelle ich schräg und der letzte Schluck geht durch den Filter.
VG, Markus
Ich hab nur den BM 20, aber da ist der Hahn sehr hoch angebracht. Ich Weiss nicht ob das im Verhaeltnis beim BM 50 auch so ist. Das hilft natuerlich sehr beim Abziehen. Ich hab ja weiter oben schon beschrieben das ich es auch so mache und wirklich klare Wuerzen hinbekomme ohne das der Filter zusetzt.

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Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
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Re: Kalttrub vs. Infektrisiko

#38

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

ggansde hat geschrieben: Dienstag 29. Mai 2018, 17:45 Moin,
über den Hahn des BM 50. Zum Schluss stelle ich schräg und der letzte Schluck geht durch den Filter.
VG, Markus
Fast genauso. Bei mir gehts aber von Beginn an durch den Filter, auch wenn anfangs meistens sehr wenig drin hängen bleibt.
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