Nachteile Hefe aufrühren?

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tsh
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Nachteile Hefe aufrühren?

#1

Beitrag von tsh »

Ich habe zurzeit zwei Sude in der Hauptgärung. Beide nach diesem Rezept gebraut:

https://www.maischemalzundmehr.de/index ... ellergeist

Beim ersten Sud habe ich allerdings als Hauptschüttung das Wiener Malz durch Münchener ersetzt und beim zweiten Sud ausschließlich Pilsner Malz verwendet. Beide Sude wurden mit Brewferm TOP (ca. 0,7g/l) angesetzt. Beide Sude ca. 12,5° Plato.

Der erste Sud hat nach 4 tagen Gärung ca. 4° Plato, der zweite ist schon nach 3 Tagen bei 3° Plato bei gleicher Umgebungstemperatur (Angefangen bei 25°C dann schrittweise aufgrund der Außentemperatur runter auf 20°C).

Nun zu meiner eigentlichen Frage, kann ich den ersten Sud ohne Bedenken nochmal aufrühren um zu schauen ob da noch was geht? Oder lieber erst noch etwas Geduld weil aufrühren evtl. Nachteile mit sich bringt.
Außer zusätzliche Infektionsgefahr könnte ich mir noch Vorstellen, dass sich die Hefe nicht mehr so gut wieder im Gärbottich absetzt und somit beim späteren abfüllen ich mehr Hefe in der Flasche bzw. Fass habe!? Oder ist diese Angst unbegründet bzw. gibt es noch andere Gründe warum man das Aufrühren nicht leichtsinnig durchführten sollte?

(Zweite Frage am Rande, kann der niedrigere Vergärungsgrad mit den unterschiedlichen Malzen zusammen hängen oder ist das bei ansonsten gleicher Stammwürze zu vernachlässigen?)
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Seed7
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Re: Nachteile Hefe aufrühren?

#2

Beitrag von Seed7 »

Top geht nicht tief.
25°C ist ziemlich warm zum starten, besser starte unter 20 und lass es langsam hoch gehen.
Ja, die hefe kann wieder benuetzt werden hol dir so viel raus wie du brauchst, in ein desinfiziertes marmeladenglass und im kuehlschrank. Innerhalb von 14 tagen verwenden.

Ingo
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tsh
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Re: Nachteile Hefe aufrühren?

#3

Beitrag von tsh »

Sorry, vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Mit "aufrühren" meinte ich die Hefe im Gärbottich nochmal aufzurühren um die Gärung wieder in Gang zu bringen.
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Seed7
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Re: Nachteile Hefe aufrühren?

#4

Beitrag von Seed7 »

Ah, ok, falsch verstanden. Nein, nicht aufruehren, hoechstens mal das geschlossene fass schwenken. In diesem stadium moechtest du keinen sauerstoff ins bier haben. Die 3 plato sind was die Top (S-33) macht, die 4 ist noch etwas hoch.

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
Mailänder
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Re: Nachteile Hefe aufrühren?

#5

Beitrag von Mailänder »

tsh hat geschrieben: Mittwoch 13. Juni 2018, 09:55 (Zweite Frage am Rande, kann der niedrigere Vergärungsgrad mit den unterschiedlichen Malzen zusammen hängen oder ist das bei ansonsten gleicher Stammwürze zu vernachlässigen?)
Im allgemeinen ergeben dunklere Malze einen niedrigeren EVG als helle. Das ist durch die unterschiedliche enzymatische Beschaffenheit bedingt.
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Chrissi_Chris
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Re: Nachteile Hefe aufrühren?

#6

Beitrag von Chrissi_Chris »

Was hälst du davon einfach noch ein paar Tage zu warten wo ist das Problem wenn dein Jungbier nach 4 Tagen HG auf 4 grad Plato steht ?
Nach 4 Tagen ist eine Hauptgärung normalerweise noch gar nicht abgeschlossen, da hätte ich gar keine Bedenken momentan bei deinen Werten.

Die Brewferm Top ist ja auch dafür bekannt das die ganz gerne mal eine Pause einlegt..

Geduld ...

LG Chris
tsh
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Re: Nachteile Hefe aufrühren?

#7

Beitrag von tsh »

Chrissi_Chris hat geschrieben: Mittwoch 13. Juni 2018, 17:04 Was hälst du davon einfach noch ein paar Tage zu warten wo ist das Problem wenn dein Jungbier nach 4 Tagen HG auf 4 grad Plato steht ?
Nach 4 Tagen ist eine Hauptgärung normalerweise noch gar nicht abgeschlossen, da hätte ich gar keine Bedenken momentan bei deinen Werten.

Die Brewferm Top ist ja auch dafür bekannt das die ganz gerne mal eine Pause einlegt..

Geduld ...

LG Chris
Hätte ich nur den einen Sud gehabt, hätte ich einfach gewartet. Da aber bis auf die Schüttung der Sud bei gleichen Bedingungen vergärt (gleiches Maischverfahren, gleiche Umgebungstemperatur, Hefe aus dem selben Päckchen), bin ich doch etwas nervös geworden. Sind halt auch 70 Liter.

Seit drei Tagen tut sich nichts mehr, bin immer noch bei 4° Plato. Die Stammwürze betrug 13°, sprich ich habe nun grad mal 4,2% Vol. Alk. Was nun, weiter warten?
tsh
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Re: Nachteile Hefe aufrühren?

#8

Beitrag von tsh »

Wenn ich richtig recherchiert habe, kann der niedrige Vergärungsgrad an dem hohen Anteil Münchener Malz (70%) liegen. Ich werde nun heute abfüllen.

Eine Frage aber noch, hatte eigentlich vor im Fass abzufüllen und anschließend zwangskarbonisieren. Oder macht es Sinn mit Zucker zu karbonisieren um nochmal etwas in der Nachgärung rauszuholen?
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murph
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Re: Nachteile Hefe aufrühren?

#9

Beitrag von murph »

Mit Hefe aufrühren wäre ich vorsichtig. Ich habe mir durch diesen Sauerstoffeintrag eine schöne Kahmhefe eingehandelt und es war dann für den Gulli.
Wogegen das Abwarten wesentlich weniger Probleme darstellt.
Ich hatte auch schon den einen oder anderen Eimer 4-5 Wochen stehen, bis die Hefe sich mal bequemt hatte.
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