Nie wieder über Nacht kühlen?

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HeavyHop
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Nie wieder über Nacht kühlen?

#1

Beitrag von HeavyHop »

Hallo zusammen,

Gestern haben ein Kumpel und ich zusammen gebraut. Ich mit Grainfather und er mit Mundschenk. Er hat das Gerät gerade neu und daher auch noch keine Kühlspirale oder Ähnliches. Also dachten wir, wie es so viele hier im Forum auch machen: über Nacht kühlen.
Wir haben zwei Sude hintereinander gemacht, sodass pro Gerät 70l rausgekommen sind.

70l über Nacht kühlen hat nun bis heute Abend gedauert. Ich habe das Gärfass geöffnet und es bot sich mir folgender Anblick:
IMG-20180702-WA0018.jpg
Ist da etwa schon was am gären?
Das Gärfass wurde gründlich gereigt und nach Eiinfüllen des Sudes luftdicht verschlossen.
Meiner Ansicht nach dürften doch alle Hefezellen, selbst wenn nicht ordentlich gereinigt wurde, bei Einfüllen des kochenden Sudes gestorben sein, oder?
Falls da jetzt eine Fremdhefe arbeitet, kann ich jetzt meine Hefe reinkippen, in der Hoffnung, dass die die Fremdhefe überlagert?

Ich werde wohl nicht nochmal über Nacht kühlen :Ahh

Greetz
Tim
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marsabba
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#2

Beitrag von marsabba »

Da ist schon etwas *heftigst* am Gären. Vermutlich hat die Hefe vom Vorgängersud überlebt.

Mein Tip: Bleib beim Über Nacht kühlen und verbessere deine Reinigungsprozeduren solange, bis das eben nicht mehr passiert !

Viele Grüße
Martin
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Tozzi
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#3

Beitrag von Tozzi »

Beim Grainfather ist doch sogar ein extrem effizienter Gegenstromkühler mit dabei?
Also nach klarer Würze sieht das nicht aus. Ich kann auch kaum glauben, dass sich diese Decke innerhalb von 24 Stunden gebildet hat.
Was war denn da bitte vorher drin?
Das geplante Bier wird da jedenfalls nicht mehr draus... :Shocked
Das sieht aus als hättest Du da einen 10 Liter Starter reingekippt.
Und unsereins macht sich Gedanken über Pitching Raten und spät ankommende Gärungen... :Ahh
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
metaler143
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#4

Beitrag von metaler143 »

Das sieht heftiger aus wie manch gewollte Gärung bei mir, Respekt :Bigsmile
Für den nächsten Sud würde ich ebenfalls zu gründlicher Reinigung (chemisch und mechanisch) und Verwendung von StarSan o. Ä. raten.
heizungsrohr
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#5

Beitrag von heizungsrohr »

Aber bei der Menge an Hopfenharzen machst du deinem Profilnamen ja alle Ehre.
Gruß
Magnus
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HeavyHop
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#6

Beitrag von HeavyHop »

Eigentlich kühle ich ja garnicht über Nacht, da ich ja einen Kühler habe. Was vorher im Fass war, kann ich nicht sagen, da ich mir das von einem befreundeten Brauer geliehen habe. Wir haben es tatsächlich gründlich gereinigt und mit iso und mit der kochenden Würze desinfiziert.
Bin davon ausgegangen, dass das keine Fremdhefe überleben sollte.

Ich schwöre, es waren nichtmal 24 Stunden.

Bringt es noch was die Hefe aus dem Rezept noch zuzugeben?

Eine weitere Sache lerne ich auch noch: Keine Utensilien mehr leihen
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Barney Gumble
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#7

Beitrag von Barney Gumble »

Mir sieht das nach viel FAN aus, sieht wie ovomaltine aus
Vg
Shlomo
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn :Bigsmile
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#8

Beitrag von HeavyHop »

Barney Gumble hat geschrieben: Montag 2. Juli 2018, 23:49 Mir sieht das nach viel FAN aus, sieht wie ovomaltine aus
Vg
Shlomo
Hey!
Bei FAN müsstest du mir etwas weiterhelfen. Das ist doch Hefenahrung, oder?
Würde das erklären, dass auf dem luftdicht verschlossenen Fass, trotz Schaumdecke, kein Druck war? Sollte es eine Gärung sein, müsste das Fass doch eigentlich unter Druck stehen...

Greetz
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#9

Beitrag von Alt-Phex »

Da kannst du jetzt gar nichts mehr machen. Was auch immer da gärt fühlt sich so Pudelwohl, da hat deine Reinzuchthefe keine Chancen mehr. Sicher das dein Kumpel das nicht doch schon mit Hefe angestellt hat?

Und luftdicht verschlossen kann das nicht gewesen sein, sonst hätte sich das Fass beim abkühlen verzogen. So hat es eher Umgebungsluft eingesaugt und damit auch irgendwelche Hefen die da so vor sich hin schwirren. Gerade in "Gärkellern" von Hobbybrauern dürften sich so einige Hefen tummeln.
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§11
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#10

Beitrag von §11 »

Über Nacht kühlen empfiehlt sich so oder so nicht
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#11

Beitrag von Bierwisch »

§11 hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 02:39 Über Nacht kühlen empfiehlt sich so oder so nicht
Hallo Jan,
dem muß ich an dieser Stelle heftigst widersprechen. Ich kühle schon immer (seit 2012) über Nacht ab und hatte aus diesem Grund noch keine Probleme. Und aus sicherer Quelle weiß ich auch, daß ich da nicht der Einzige bin.

Wenn man weiß, was man tut und sich dementsprechend verhält, funktioniert über Nacht abkühlen ganz hervorragend und spart auch noch jede Menge Energie und Wasser.

Gruß
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#12

Beitrag von HeavyHop »

Ich habe gestern abend den Schraubverschluss vom Deckel abgedreht und gegen den Gärspund ausgetauscht. Der steht komischerweise still :Grübel
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#13

Beitrag von HeavyHop »

Alt-Phex hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 00:27 Sicher das dein Kumpel das nicht doch schon mit Hefe angestellt hat?
100%ig, ich war ja dabei :Bigsmile
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#14

Beitrag von DevilsHole82 »

Nicht spekulieren, sondern verifizieren: Zieh mal bitte eine Probe und messe den Extrakt. Wenn er gesunken ist steht fest, dass da was gärt.

In dem Fall würde ich es gären lassen und gucken was bei raus kommt. Wenn es schmeckt, Hefe ernten und einlagern. Entweder ist es eine Hefe aus dem Vorsud oder Du haste eine schöne Wildhefe eingefangen, die Dir ein super Bier zaubern könnte.
Zuletzt geändert von DevilsHole82 am Dienstag 3. Juli 2018, 08:55, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#15

Beitrag von Neubierig »

HeavyHop hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 07:33 Ich habe gestern abend den Schraubverschluss vom Deckel abgedreht und gegen den Gärspund ausgetauscht. Der steht komischerweise still :Grübel
HeavyHop hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 00:15 Würde das erklären, dass auf dem luftdicht verschlossenen Fass, trotz Schaumdecke, kein Druck war? Sollte es eine Gärung sein, müsste das Fass doch eigentlich unter Druck stehen...
Wie Alt-Phex sagt, das alles sagt mir auch, dass dein Fass wahrscheinlich doch nicht luftdicht ist.

Wie riecht es überhaupt?

Cheers,

Keith :-)
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#16

Beitrag von gulp »

Da tippe ich mal auf falsche Reinigung des Gärbehältnisses. Vermutlich gibts da rauhe Stellen, wo etwas überlebt hat. Anders lässt sich das ja nicht erklären, es sei denn man füllt uns hier die Taschen... :Grübel

Wenn das erfolgreich ist, würde ich es mit diesem Pott nur noch so machen, ansonsten ist das ein schönes Beispiel dafür, warum ich niemals einen gebrauchten Gäreimer kaufen oder gar ausleihen würde. :Greets

Gruß
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#17

Beitrag von docpsycho »

Gude,

also der Tip mit der RE-Messung macht wohl am meisten Sinn.

Ansonsten finde ich es schon enorm erstaunlich wie sich innerhalb von weniger als 24h ein paar, wahrscheinlich makroskopisch nicht wahrnehmbare, Hefezellen so rasant vermehren konnten, dass es eine geschlossene Hefedecke ergibt. Hast du da einen Belüftungsstein mit Sauerstoffanschluss drin vergessen?
Jemand der besser in Mathe ist als ich, kann sicher auch ausrechnen welche Wachstumsraten und Zellmengen da mitgespielt haben müssen.

...und ich mach mir um Anstellmengen Gedanken. :puzz

Grüße, Felix
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#18

Beitrag von omitz »

Ich kühle auch schon immer über Nacht. Speidel Fass gründlich "ausdampfen", Sud heiss rein und dann über Nacht kalt stellen. Im Winter geht das natürlich alles was flotter und besser. Am nächsten morgen die Hefe drauf und fertig! Wenn man dabei sauber und gründlich ist, ist es wirklich kein Thema.
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#19

Beitrag von §11 »

Bierwisch hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 06:49
§11 hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 02:39 Über Nacht kühlen empfiehlt sich so oder so nicht
Hallo Jan,
dem muß ich an dieser Stelle heftigst widersprechen. Ich kühle schon immer (seit 2012) über Nacht ab und hatte aus diesem Grund noch keine Probleme. Und aus sicherer Quelle weiß ich auch, daß ich da nicht der Einzige bin.

Wenn man weiß, was man tut und sich dementsprechend verhält, funktioniert über Nacht abkühlen ganz hervorragend und spart auch noch jede Menge Energie und Wasser.

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Dazu wurde nun weiß Gott schon genug gesagt. Über Nacht abkühlen hat aus technologischer Sicht einfach eine Menge Nachteil und eigentlich keinen Vorteil:

1.) Erhöhtes Infektionsrisiko weil viel später angestellt werden kann

2.) Die Gefahr das sich erneut DMS aus DMSp bildet das aber nicht mehr ausgetrieben wird

3.) Die exakte Nachisomerisierung lässt sich nicht berechnen, da die Abkühlung nicht gesteuert werden kann sondern von der Umgebungstemperatur abhängt.

4.) Der Kühltrub fällt komplett im Gärbottich aus. Das kann zum Einen die Hefe verschmieren (Schleppende Gärung) zum anderen zu Fehlaromen führen.

Gruß

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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#20

Beitrag von Ruthard »

Wir sollten nicht vergessen, dass Einsteiger oft mit kleinem Geld anfangen wollen oder können und von daher eine rapide Kühlmöglichkeit hinten anstellen müssen.

Die vier Hauptgründe schnell zu kühlen hat Jan bereits genannt, trotzdem wurden mit Übernachtkühlung viele leckere und gelungene Biere produziert. Die Gefahr, dass etwas schief geht ist freilich ungleich höher - das ist halt das Risiko der Sparbrötchen und Habenichtse, dessen sie sich bewusst sein müssen.

Wenn ich mal eine Hitliste der Investitionen in den Ausbau des Equipments aufstelle, würde die wie folgt aussehen:

1. Spindel und Flaschenbarometer
2. eigene Mühle (einfachste Scheibenmühle genügt)
3. Möglichkeiten zur kontrollierten Gärführung
4. Möglichkeiten zur schnellen Kühlung der Würze auf Anstelltemperatur

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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#21

Beitrag von §11 »

Und weil ich diese Diskussionen schon fast auswendig kenne: Nein, Kühlschiffe sind nicht das Gleiche!

Die Würze ist ungefähr 20-30 Minuten auf dem Kühlschiff bevor sie in den Kühler fließt und der Kühltrub bleibt auf dem Kühlschiff. In Belgien bleibt die Würze über Nacht auf dem Kühlschiff um genau das Risiko auszunutzen, nämlich um eine spontane Gärung hinzubekommen. Wenn man das will, ist das über Nacht abkühlen natürlich ideal.

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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#22

Beitrag von Mailänder »

omitz hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 12:00 Ich kühle auch schon immer über Nacht. Speidel Fass gründlich "ausdampfen", Sud heiss rein und dann über Nacht kalt stellen. Im Winter geht das natürlich alles was flotter und besser. Am nächsten morgen die Hefe drauf und fertig! Wenn man dabei sauber und gründlich ist, ist es wirklich kein Thema.
Kochst du deine Würze in einer Autoklave bei 121°C? Falls nicht dann hast du das Infektionsrisiko nur gemindert aber nicht ausgeschlossen.
Zuletzt geändert von Mailänder am Dienstag 3. Juli 2018, 13:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#23

Beitrag von Mailänder »

HeavyHop hat geschrieben: Montag 2. Juli 2018, 22:51 Meiner Ansicht nach dürften doch alle Hefezellen, selbst wenn nicht ordentlich gereinigt wurde, bei Einfüllen des kochenden Sudes gestorben sein, oder?
Sporen werden beim Kochen nicht abgetötet. Leider möchte man alles was Sporen bilden kann normalerweise nicht im Bier haben, es sei denn man braut absichtlich ein Lambic.
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#24

Beitrag von Mailänder »

DevilsHole82 hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 08:12 Nicht spekulieren, sondern verifizieren: Zieh mal bitte eine Probe und messe den Extrakt. Wenn er gesunken ist steht fest, dass da was gärt.
Bei so einer Kräusendecke würde ich die Wahrscheinlichkeit dass was nicht gärt auf Null schätzen, die Frage ist eher was es genau ist das da gärt.
Eine PH-Messung wäre in diesem Sinne auche sehr zielführend.
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#25

Beitrag von §11 »

Mailänder hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 13:25
omitz hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 12:00 Ich kühle auch schon immer über Nacht. Speidel Fass gründlich "ausdampfen", Sud heiss rein und dann über Nacht kalt stellen. Im Winter geht das natürlich alles was flotter und besser. Am nächsten morgen die Hefe drauf und fertig! Wenn man dabei sauber und gründlich ist, ist es wirklich kein Thema.
Kochst du deine Würze in einer Autoklave bei 121°C? Falls nicht dann hast du das Infektionsrisiko nur gemindert aber nicht ausgeschlossen.
Zumal es ja ein absoluter Irrglaube ist das Würze steril ist. Zum Beispiel überleben die Sporen der Termobakterien und können fiesen Seleriegeschmack verursache
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#26

Beitrag von Boludo »

Ich halte das Kühlen mit uneinsichtigem Plattenkühler oder das hantieren mit einer Kühlspirale in Anwesenheit von Fruchtfliegen für wesentlich gefährlicher als das Übernachtabkühlen. Zumindest in der Einkocherklasse, ab 50 Liter macht es eh keinen Sinn mehr.
Wenn man es aber richtig macht, ist das aktive schnelle Abkühlen immer die bessere Variante.
Einem blutigen Anfänger würde ich das Übernachtabkühlen aber nicht unbedingt ausreden wollen, ich hab das selber jahrelang gemacht und man kann nicht so viel falsch machen.

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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#27

Beitrag von Sura »

Da ich mir kaum vorstellen kann, daß das was da gärt in der Würze war, hätte auch ein abkühlen mir *irgendwas* wohl kaum was ausgemacht.

Allerdings kann ich mir auch nicht vorstellen, was da genau innerhalb von 24h solch Kräusen nebst Schlonzdecke erzeugen kann, wenn es vorher nicht mal sichtbar war.

Zum Kühltrub..... ich lasse nach dem Whirlpool (80°C) alles in einen Umfülleimer laufen, in welchem ich dann auf Anstelltemperetur kühle, und erst dann schlauche ich in den Gäreimer. Solange man kein Irish Moss oder anderen Kram in die Würze gibt, dann findet ich nach den 30min herunterkühlen nicht mal einen halben Kronkorken voll mit Trub. Und da ist sicherlich auch noch relativ viel vorher schon eingespülter Rest Heisstrub dabei. Kann ja jeder mal selbst ausprobieren.....
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#28

Beitrag von jemo »

Sura hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 18:27 Allerdings kann ich mir auch nicht vorstellen, was da genau innerhalb von 24h solch Kräusen nebst Schlonzdecke erzeugen kann, wenn es vorher nicht mal sichtbar war.
Sehe ich auch so, insbesondere weil das noch nicht einmal 24h waren. Die Würze wär zunächst noch heiß und das dauert doch mehrere Stunden, bis die auf eine Temperatur kommt, in der Hefe überlebt und gären kann.
Sieht für mich nach Verarsche aus.
Viele Grüße,
Jens
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#29

Beitrag von ggansde »

Moin,
bitte keine Verarschung unterstellen. Ich glaube aber auch nicht, dass da irgendwelche Hefereste oder wilde Organismen im Spiel waren. Vielleicht doch eine Erinnerungslücke bei den Braubrüdern.
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#30

Beitrag von tauroplu »

...zum Thema "Hefe überleben bei hohen Temperaturen" verweise ich mal auf diesen alten Thread hier aus dem alten Forum, der bei mir doch arges Erstaunen hervorgerufen hat...Antwort Nr. 7...
Zuletzt geändert von tauroplu am Dienstag 3. Juli 2018, 20:29, insgesamt 1-mal geändert.
Beste Grüße
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#31

Beitrag von docpsycho »

ggansde hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 19:13 Moin,
bitte keine Verarschung unterstellen. Ich glaube aber auch nicht, dass da irgendwelche Hefereste oder wilde Organismen im Spiel waren. Vielleicht doch eine Erinnerungslücke bei den Braubrüdern.
VG, Markus
Vielleicht hat der Kollege auch einfach durch Zufall eine unbekannte Mega-Turbo-Monster-Hefe gefangen.
Der Sud ist bestimmt schon durch.

Grüße, Felix
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#32

Beitrag von Ruthard »

tauroplu hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 19:21 ...zum Thema "Hefe überleben bei hohen Temperaturen" verweise ich mal auf diesen alten Thread hier aus dem alten Forum, der bei mir doch arges Erstaunen hervorgerufen hat...Antwort Nr. 7...
Stimmt, an diesen alten Thread kann ich mich noch lebhaft erinnern, als hätte ich ihn gestern erst gelesen :Bigsmile

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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#33

Beitrag von gulp »

Brauwolf hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 19:34
tauroplu hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 19:21 ...zum Thema "Hefe überleben bei hohen Temperaturen" verweise ich mal auf diesen alten Thread hier aus dem alten Forum, der bei mir doch arges Erstaunen hervorgerufen hat...Antwort Nr. 7...
Stimmt, an diesen alten Thread kann ich mich noch lebhaft erinnern, als hätte ich ihn gestern erst gelesen :Bigsmile

Cheers, Ruthard
Hmm, der link führt wieder auf diesen Fred.

Gruß
Peter
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#34

Beitrag von tauroplu »

...link korrigiert, sorry.

Ruthard, ollen Witzbold, datte bis!
Beste Grüße
Michael

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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#35

Beitrag von Tozzi »

Ich denke, da hat der Autor des Fadens einen neuen Stamm entdeckt.
Unbedingt auf NaCl konservieren. Als Namen schlage ich vor "Chuck Norris' Favourite".
Da passt dann auch die Beschreibung "Direct Pitch" oder gleich "Pitch once". :Wink

Sorry, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen...
Viele Grüße aus Fasano
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#36

Beitrag von Ruthard »

tauroplu hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 20:29 Ruthard, ollen Witzbold, datte bis!
Jou, datt war ein echten Deschaawüh, da konnt ich nicht anners :Bigsmile

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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#37

Beitrag von olibaer »

Hallo zusammen,

ich hab' mir das Bild genauer angesehen:
kraeusenschatten02.png
kraeusenschatten02.png (378.97 KiB) 8921 mal betrachtet
Hell und Dunkel ist Licht und Schatten - zwischen Behälterrand und Deckel - nicht gut oder böse.
Das sind obergärige Hochkräusen, die im formulierten Zeitfenster von einer satten Hefe-Anstellkonzentration leben.

In einer ersten Vermutung würde ich mich ggansde in post #29 anschliessen, der eine Erinnerungslücke oder Mißgeschicke unterstellt - einen Streich könnte man sich dazu denken, eine Verarsche auch.

Eine "Infektion" im klassischen Sinne ist das jedenfalls nicht.
Gruss
Oli
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Gartenbrauer
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#38

Beitrag von Gartenbrauer »

Der TE hat uns noch nicht verraten welche Bierwürze er da hergestellt hat.

Kann es ein Roggenbier sein?
Die Würze hat er plätschern lassen, und der aufsteigende Sauerstoff hat die Eiweißstoffe aus der Roggenwürze aufgetrieben?

Nur so ein Gedanke von einem Ahnungslosen.

Gruß
Harald
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Harald
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HeavyHop
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#39

Beitrag von HeavyHop »

Sorry, dass ich erst jetzt wieder schreiben kann, ich war beruflich unterwegs.

Schönen Dank, dass mir hier Verarsche unterstellt wird, naja schreibe ich nichts zu...
Erinnerungslücken haben wir nicht, da wir nüchtern waren. Als Kontrolle gab es ja noch die ungeöffneten Hefepackungen im Kühlschrank.
Bevor mir hier noch mehr unterstellt wird, zurück zum Thema:

Ich konnte es nicht lassen und habe Montag nachts tatsächlich noch die ursprünglich geplante Hefe hinzugegeben. Vielleicht hilft es ja doch noch was.
Dienstags mittags habe ich gemessen, da ich vorher nicht dazu gekommen bin.

Von ursprünglichen 14,5°Brix sind es noch 13,5° Brix. Es gärt also was. Ob da die neu hinzugebene Hefe schon gestartet ist, weiß ich nicht.
Nun habe ich natürlich die potenzielle
Tozzi hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 21:09"Chuck Norris' Favourite".
Hefe :Bigsmile verfälscht. Falls dem so ist, sollte es auch egal sein, denn die sollte ja theoretisch mit der Wyeast fertig werden.

Zum Thema PH Messung: geht leider nicht, da ich kein Messgerät habe.


Ich werde jetzt abwarten und für alle, die nicht denken, dass ich sie verarsche, schreiben, wie das Ergebnis der Gärung aussieht. :Drink


Greetz
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HeavyHop
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#40

Beitrag von HeavyHop »

Gartenbrauer hat geschrieben: Mittwoch 4. Juli 2018, 08:08 Der TE hat uns noch nicht verraten welche Bierwürze er da hergestellt hat.

Kann es ein Roggenbier sein?
Die Würze hat er plätschern lassen, und der aufsteigende Sauerstoff hat die Eiweißstoffe aus der Roggenwürze aufgetrieben?

Nur so ein Gedanke von einem Ahnungslosen.

Gruß
Harald
Hallo Harald,

Nein, kein Roggenbier.

Würze wurde mit Pilsner, Golden Promise und Carared hergestellt.
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omitz
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#41

Beitrag von omitz »

Mailänder hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 13:25
omitz hat geschrieben: Dienstag 3. Juli 2018, 12:00 Ich kühle auch schon immer über Nacht. Speidel Fass gründlich "ausdampfen", Sud heiss rein und dann über Nacht kalt stellen. Im Winter geht das natürlich alles was flotter und besser. Am nächsten morgen die Hefe drauf und fertig! Wenn man dabei sauber und gründlich ist, ist es wirklich kein Thema.
Kochst du deine Würze in einer Autoklave bei 121°C? Falls nicht dann hast du das Infektionsrisiko nur gemindert aber nicht ausgeschlossen.
Ich habe ja nicht gesagt, dass ich kein Infektionsrisiko mehr habe. Das das Risiko bei meinem Prozess höher ist, ist mir durchaus bewusst. Fakt ist, dass ich mit dem Prozess seit nunmehr 6 Jahren gut fahre, keine Infektion hatte und meine Ergebnisse gut finde bzw. damit sehr zufrieden bin. Selbst wenn ich jetzt mal eine Infektion hätte, würde ich den Prozess wahrscheinlich nicht ändern.

Gut Sud!
Timo
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DevilsHole82
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#42

Beitrag von DevilsHole82 »

HeavyHop hat geschrieben: Mittwoch 4. Juli 2018, 08:15 SVon ursprünglichen 14,5°Brix sind es noch 13,5° Brix. Es gärt also was. Ob da die neu hinzugebene Hefe schon gestartet ist, weiß ich nicht.
Welche Hefe oder was auch immer erzeugt eine solche (Kräusen)decke und knabbert nur 1°Brix in drei Tagen? Da stimm doch irgendwas nicht. Wie sieht die Decke denn heute aus?
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#43

Beitrag von tauroplu »

Also, hier passt doch so Einiges nicht zusammen…aber lassen wir das.

Meine Frage an HeavyHop: Du schreibst °Brix, hast Du mit einem Refraktometer gemessen? Wenn ja, wird mal wieder der Alkoholfehler zugeschlagen haben. Dann wären es 13,1°P Startwert (13,5 / 1,03) und bei Kontrolle 12,5° Brix. Das würde einem Platowert von ca. 8,9° entsprechen und würde schon etwas besser zu dem heftigen Gärbild passen.

EDIT: Wertekorrektur des Platowertes
Zuletzt geändert von tauroplu am Mittwoch 4. Juli 2018, 13:30, insgesamt 2-mal geändert.
Beste Grüße
Michael

„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#44

Beitrag von Mailänder »

Es heißt eigentlich:

Stammwürze: 14,5°B = 14,1°P
1° Messung: 13,5°B = 12,6°P (scheinbar, Alkoholfehler miteinberechnet)
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HeavyHop
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#45

Beitrag von HeavyHop »

tauroplu hat geschrieben: Mittwoch 4. Juli 2018, 13:01 Also, hier passt doch so Einiges nicht zusammen…aber lassen wir das.

Meine Frage an HeavyHop: Du schreibst °Brix, hast Du mit einem Refraktometer gemessen?
Genauso ist es. Den Alkoholfehler habe ich nicht herausgerechnet. Mache ich nicht beim Kontrollieren.

Das da was nicht stimmt, ist mir klar. Deswegen habe ich es ja mit diesem Forum teilen wollen.

Ich bin immernoch völlig ratlos. Aber es wird wohl mit dem fremden Gärfass zusammen hängen. Wobei ich das auch nicht schlüssig begründen kann.

Ich bin mal gespamnt, wie nachher das Ergebnis aussieht.

Öffnen werde ich das Fass nicht mehr, bis es fertig ist.

Ich werde auf jeden Fall berichten
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#46

Beitrag von gulp »

Ich bin immernoch völlig ratlos. Aber es wird wohl mit dem fremden Gärfass zusammen hängen. Wobei ich das auch nicht schlüssig begründen kann.
Siehe Post Nr. 16

Gruß
Peter
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#47

Beitrag von HeavyHop »

gulp hat geschrieben: Freitag 6. Juli 2018, 12:20
Ich bin immernoch völlig ratlos. Aber es wird wohl mit dem fremden Gärfass zusammen hängen. Wobei ich das auch nicht schlüssig begründen kann.
Siehe Post Nr. 16

Gruß
Peter
Stimmt, aber ratlos bin ich trotzdem noch, weil die Gärung für eine schlichte Verunreinigung doch etwas heftig ist.
Naja, ändern kann ich eh nix mehr. Da hilft jetzt erstmal nur noch abwarten....

Greetz
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Re: Nie wieder über Nacht kühlen?

#48

Beitrag von HeavyHop »

Hallo zusammen!

Nun das Ende, für alle die es interessiert:
Ich habe gestern den Restextrakt gemessen:
Von ursprünglichen 14,5° Brix sind noch 8,5° Brix vohanden, also 66% EVG und 4,8°P Restextrakt.

Beim Messen habe ich meine Nase ins Fass gehalten. Es hat so "gerochen", dass ich definitiv nicht mehr probieren wollte, somit fiel die Geschmacksprobe aus.

Das Bier kommt in den Abfluss. Ich werde jetzte das Fass reinigen, zurück geben und nie wieder ein Gärfass ausleihen.

Mit dem Ergebnis hatte ich aber schon gerechnet.

Greetz
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