EVG, Nachgärung und zusätzliche Hefegabe

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rakader
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EVG, Nachgärung und zusätzliche Hefegabe

#1

Beitrag von rakader »

Ich stelle gerade fest, dass zwei meiner Jungbiere – eines mit Trockenhefe Lallemand Nottingham Ale Yeast, eines mit Flüssighefe WLP002 English Ale – den anvisierten EVG verfehlt haben. Hefegabe war vor mehr als 3, bzw. 2 Wochen. Nun stellt sich mir die Frage: Kann eine zweite Gabe, mit etwas Zuckerlösung, da noch etwas reißen? Die Biere reifen im Keg, wurden nach dem Hopfenstopfen jetzt 2x umgeschlaucht. 55% EVG sollten es bei der Trockenhefe sein, 78% EVG bei der Flüssighefe. Erreicht sind bisher 45% bzw. 53%

Viele Grüße
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§11
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Re: EVG, Nachgärung und zusätzliche Hefegabe

#2

Beitrag von §11 »

rakader hat geschrieben: Dienstag 24. Juli 2018, 23:16 Ich stelle gerade fest, dass zwei meiner Jungbiere – eines mit Trockenhefe Lallemand Nottingham Ale Yeast, eines mit Flüssighefe WLP002 English Ale – den anvisierten EVG verfehlt haben. Hefegabe war vor mehr als 3, bzw. 2 Wochen. Nun stellt sich mir die Frage: Kann eine zweite Gabe, mit etwas Zuckerlösung, da noch etwas reißen? Die Biere reifen im Keg, wurden nach dem Hopfenstopfen jetzt 2x umgeschlaucht. 55% EVG sollten es bei der Trockenhefe sein, 78% EVG bei der Flüssighefe. Erreicht sind bisher 45% bzw. 53%

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Radulph
Im Grunde aendert sich der erreichte scheinbare VG (VGs) nicht mehr durch diese Massnahme (das ist uebrigens nicht der EVG- der ist ein reiner Laborwert und bezieht sich auf die Schnellvergaerungsprobe). Was aber passiert ist das sich der VGs rechnerisch aendern wird, da die zu 100% vergaerbare Saccharose den Wert rechnerisch "verduennt".

Die Angaben die du ueber die beiden Hefen hast, kannst du getrost vergessen. Diese Angaben des Hefeherstellers/ Hefebank, ist ein Anhaltspunkt, den die Hefe so unter Laborbedingungen in einer, dir nicht bekannten, Laborwuerze erreicht hat. So gesehen, inklusiver aller Messunsicherheiten, ist ein VGs von 45% praktisch gleich eines angegebenen EVG von 55%.

Schoene Gruesse

Jan
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Roofio
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Re: EVG, Nachgärung und zusätzliche Hefegabe

#3

Beitrag von Roofio »

Speziell bei der WLP002 kann es sich lohnen, noch einmal vorsichtig aufzurühren (bzw. im Keg mal rollen/auf den Kopf stellen). Die sedimentiert unheimlich schnell und legt dann gerne schon mal eine "Pause" ein.
Abgesehen von Jans sehr guten Ausführungen - 78% VG bei der WLP002 halte ich für utopisch. Die Hefe kann keine Maltotriose verstoffwechseln und landet bei mir meist knapp unter 70%.
55% bei der Nottingham wäre aber auch recht wenig, nur knapp zwei Drittel des regulären Wertes.
Zuletzt geändert von Roofio am Mittwoch 25. Juli 2018, 10:47, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße,
Robert
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Re: EVG, Nachgärung und zusätzliche Hefegabe

#4

Beitrag von rakader »

Hallo Jan,

ja danke für die Klarstellung. Bisher haben die Biere auch nie flachbrüstig geschmeckt. Da ich sehr lange reifen lasse, kommt da auch immer etwas dazu. Aber schön zu wissen, dass alles im Bereich ist - die Unterschiede sind ja nicht so eklatant.
Ich gebe zu, dass ich bei den Gärungswerten VG, EVG oder wie auch immer, noch Unsicherheiten habe. Was mich zu der Frage veranlasst war, dass der eine Sud nach Rezept 6,9 Vol.% Alc haben soll, nach Refraktometermessung derzeit aber nur 6.1 Vol.% Alc hat. Aber "hinten raus" sollte ja noch was gehen, so lange ist's ja noch nicht her.

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Re: EVG, Nachgärung und zusätzliche Hefegabe

#5

Beitrag von rakader »

Roofio hat geschrieben: Mittwoch 25. Juli 2018, 09:40 Speziell bei der WLP002 kann es sich lohnen, noch einmal vorsichtig aufzurühren (bzw. im Keg mal rollen/auf den Kopf stellen). Die sedimentiert unheimlich schnell und legt dan gerne schon mal eine "Pause" ein.
Abgesehen von Jans sehr guten Ausführungen - 78% VG bei der WLP002 halte ich für utopisch. Die Hefe kann keine Maltotriose verstoffwechseln und landet bei mir meist knapp unter 70%.
55% bei der Nottingham wäre aber auch recht wenig, nur knapp zwei Drittel des regulären Wertes.
Danke Roofio, das werde ich heute Abend gleich machen. Auf solch eine Pause hatte ich gehofft. Bei der Notti habe ich mich als Fehlerquelle im Verdacht - ich hatte sie entgegen den Herstellerangaben nicht kühl genug gelagert.

Ich habe mich mit Hefen noch nicht zu sehr auseinandergesetzt, aber mir deucht, dass ich mit Flüssighefen bessere Ergebnisse bekomme. Ist schon interessant, dass diese Haustierchen auch mal ein Nickerchen machen. Da ich das Suchen nach Herstellerangaben bzw. Besprechungen sehr mühselig finde und die Angaben der Händler alles andere als verlässlich sind, sich häufig widersprechen: Gibt es zu den gängigen Produktlinien (Wyeast, WLP etc.) ein Nachschlagewerk?

Und: Hilft es bei dem Notti-Sud noch einmal ein Päckchen draufzugeben?

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