Jetzt hat es mich nach 2,5 Jahren Heimbrauen auch mal erwischt. Ich habe ein Weizen gebraut, das nun zu entsorgen ist - eindeutig eine Infektion. Ich tippe mal auf Pediococcen - Diacetyl und Säure in der Nase, am Gaumen auch Säure und ein richtig merkwürdiger Geschmack - so in etwa nach angebrannter Starterwürze.
Als Ursache für die Infektion mache ich die gestrippte Weizenhefe aus Bier einer Mikrobrauerei verantwortlich. Ich fand es schon beim Trinken etwas komisch, konnte aber nicht festmachen, was genau. Leider musste ich die Hefe für ein spontan gewünschtes Schaubrauen hernehmen, bei dem eben dieses Weizen entstand. (hatte leider nichts anderes auf die Schnelle zur Hand, bei uns in Österreich sind strippbare Weizenbiere absolute Mangelware

Mal vom Frust, Bier wegkippen zu müssen abgesehen, habe ich einige Fragen an die Mikrobiologie-Experten hier.
Ich habe das Weizen zwei Wochen in der Hauptgärung gehabt, beim Abfüllen viel mir wieder dieser merkwürdige nicht zuordenbare Geschmack auf (den ich auf das Hefeprofil schob). Von Säure keine Spur. Nun hatte ich das Bier noch zwei Wochen in der Nachgärung beim Raumtemperatur und dann durchgehend bei 7° C im Kühlschrank.
Erste Verkostung war nicht berauschend, noch immer etwas merkwürdig aber keine eindeutige Infektion wahrnehmbar. Auch keine richtige Säure.
Nach ein paar Wochen merkte ich die Infektion sowie die Säure und habe nun jede Woche interessehalber eine Flasche probiert um sicherzugehen, was ich da habe.
Wenn das Bier anfangs nichts hatte, durchgehend im Kühlschrank stand und sich die Infektion trotzdem voranschritt, heißt das doch, dass die Bakterien/Lactos/Pedios, etc. auch bei extrem niedrigen Kühlschranktemperaturen noch relativ aktiv sind. Sollten die nicht auch einschlafen? Was sind da die Temperaturgrenzen? Dachte Lactos mögen es wärmer?
Was ist mit den Pedios, die ich hier vermute? Arbeiten die auch bei Kälte weiter?
lg und danke für die Hilfe!