Erfahrung Hopfen ohne trocknen einfrieren

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Sepp-Wurzel
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Erfahrung Hopfen ohne trocknen einfrieren

#1

Beitrag von Sepp-Wurzel »

Hallo zusammen,

Ich habe zwei Hopfenpflanzen. Hier wollte ich eigentlich mit frischem Hopfen in den Whirlpool, habe aber wohl keine Zeit zum Brauen.

Deswegen war meine Idee, einen Teil des Hopfens nicht zu trocken, sondern direkt von der Pflanze vakuumieren, einfrieren und dann zeitnah in den nächsten 6 Wochen zu brauen. Hat da jemand von euch Erfahrung
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omitz
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Re: Erfahrung Hopfen ohne trocknen einfrieren

#2

Beitrag von omitz »

Hm, also da gehen die Meinungen ja etwas auseinander. Es gibt nach wie vor Leute, die behaupten, dass frisch einfrieren und auftauen funktioniert und einige sagen geht nicht. Salat kann man bekanntlich auch nicht einfrieren, weil die Zellen brechen (oÄ) und so ist es auch bei Dolden, sagen Letztere.

Ich stand letztes Jahr vor dem selben Problem wie du. Ich habe die Dolden auf eine Tischdecke in den Keller gelegt und ca. 5 Tage bei Raumtemp getrocknet. Mit einer definierten Anzahl von Dolden habe ich dann eine Gegenprobe angeht, was das Gewicht angeht und gewogen. Nach den o.a. 5 tagen war das Gewicht um knapp über 80% gesunken. Dann habe ich die Dolden vakumiert, eingefroren und später verbraut.

So wie ich diesen Prozess kennengelernt habe, glaube ich auch nicht, dass man frisch einfrieren kann. Aber.. Versuch mach klug :)

Gut Sud und gute Ernte!
Timo
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Sepp-Wurzel
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Re: Erfahrung Hopfen ohne trocknen einfrieren

#3

Beitrag von Sepp-Wurzel »

Danke für deine Antwort.
Das mit dem brechen der Zellwände is klar. Die entstehenden Eiskreistalle brechen Zellwand auf. Und dann? Beim auftauen wird das Zellinnere in die Würze freigesetzt. Ich denke, dass passiert beim Kochen genauso.
Mein Gedankengang war, dass es relevant ist, dass die Aromen beim wegfrieren nicht verloren gehen.
Aufgeplatzte Zellwände fände ich jetzt nicht dramatisch
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Boludo
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Re: Erfahrung Hopfen ohne trocknen einfrieren

#4

Beitrag von Boludo »

Ich hab das schon oft gemacht. Unterschätze nicht den Platzbedarf in der Gefriere.
Sepp-Wurzel
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Re: Erfahrung Hopfen ohne trocknen einfrieren

#5

Beitrag von Sepp-Wurzel »

Okay. Danke. Ich weiß schon. Das braucht viel Platz. Ich werde den Hopfen aber au vakuumieren. Dann gehts eher
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Ursus007
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Re: Erfahrung Hopfen ohne trocknen einfrieren

#6

Beitrag von Ursus007 »

Ich hab im letzten Jahr nehrere Packen á 50g und 100g vakuumiert und eingefrostet. Beim Trocknen denke ich auch, dass dabei schon Aromen oder Essenzen an die Luft abgegeben werden, die dann im Bier fehlen. Könnte aber auch marginal und vernachlässigbar sein.

Ich hab mit Einfrosten immer gute Erfahrungen gemacht, sehe ein Zerstören der Zellen durch die Eiskristalle auch nicht kritisch. Man sollte aber am besten so schnell wie möglich runterkühlen, da bleiben (soviel ich weiß) die Kristalle klein und schaden nicht so viel. Schockfrosten genannt. Und wenns vakuumiert ist, geht selbst dann nichts an die Umwelt verloren. Ich schmeiß dann immer den frisch aus der Gefriere genommenen Packen eiskalt in die Würze.

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Re: Erfahrung Hopfen ohne trocknen einfrieren

#7

Beitrag von FloNRW »

Hi ein Nachteil den Hopfen "feucht" einzufrieren könnte sein das durch den höheren Wassergehalt das Gewicht des Hopfens höher als bei trockenen Hopfen ist. Ist mir nur spontan dazu eingefallen und muss nicht richtig sein.
Mit Biersinnlichen Grüßen
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Re: Erfahrung Hopfen ohne trocknen einfrieren

#8

Beitrag von Sepp-Wurzel »

Es gibt ja einige professionelle Brauer, die extra den Aufwand machen, frischen Hopfen in ihr Bier zu geben, wethopping halt. Das is ja genau das, was ich machen will.
Klar is das Gewicht von frischen Hopfen größer, aber das kann man ja einrechnen. Die Rechnung hat ja Omitz oben gemacht.
Ich probier das einfach aus.

Edith sagt noch:
Und ja, die Einfriergeschwindigkeit hat einen sehr großen Einfluss auf die Kristallbildung. Je schneller, desto amorpher. Ich könnte bei mir in der Arbeit sogar in flüssigen Stickstoff einfrieren. Brauchts aber bestimmt ned.
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Re: Erfahrung Hopfen ohne trocknen einfrieren

#9

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Warum eigentlich einfrieren? Ich meine trocknen, vakumieren und kühl lagern sollte doch auch gehen. Gekaufter Hopfen ist ja auch nur vakumiert.
Bin gerade am trocknen meiner ersten Ernte überhaupt und mich würde interessieren ob jemand gute Erfahrungen ohne gefrieren hat.
Brau, schau wem.
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Re: Erfahrung Hopfen ohne trocknen einfrieren

#10

Beitrag von chaos-black »

Aufgrund eines relativ kleinen WG-Tiefkühlfaches hab ich acuh noch nie Hopfen eingefroren. Wenn ich die Möglichkeit hätte täte ich es aber. So liegt der Hopfen in meiner Biertruhe bei 5°C.
Es gab mal eine Brulosophy-Folge zu Hopfenalterung, da wurde wenn ich mich recht erinnere neben Geschmackstest auch gemessen wieviel Alphasäure nach langer Lagerung noch da war. Ein Teil des Ergebnisses war dass selbst etwa 10 Jahre alter Hopfen nur sehr geringe Verluste aufwies wenn er vakuumiert und gefroren war. Das passt dann ja auch ganz gut mit dem naturwissenschaftlichen Grundsatz dass Prozesse bei höherer Temperatur schneller ablaufen.

Beste Grüße,
Alex
Meine Hobbybrauerei: http://brauerei-flaschenpost.de/ (gerade offline)
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Boludo
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Re: Erfahrung Hopfen ohne trocknen einfrieren

#11

Beitrag von Boludo »

schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Donnerstag 6. September 2018, 23:28 Warum eigentlich einfrieren? Ich meine trocknen, vakumieren und kühl lagern sollte doch auch gehen. Gekaufter Hopfen ist ja auch nur vakumiert.
Bin gerade am trocknen meiner ersten Ernte überhaupt und mich würde interessieren ob jemand gute Erfahrungen ohne gefrieren hat.
Weil ungetrockneter Hopfen anders schmeckt als getrockneter.
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Ursus007
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Re: Erfahrung Hopfen ohne trocknen einfrieren

#12

Beitrag von Ursus007 »

Beim Vakuumieren bekommt man das Volumen von locker geschichteten, frischen Dolden in Größe eines Fußballs locker auf Größe eines Tennis-, wenn nicht gar Golfballs geschrumpft.
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schwarzwaldbrauer
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Re: Erfahrung Hopfen ohne trocknen einfrieren

#13

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Macht das dann am Aroma was aus?
Brau, schau wem.
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