Hallo Gemeinde,
ich habe gerade meinen zweiten Süd in Flaschen gefüllt und da kam mir eine Frage.
Laut diversen Brauanleitungen soll nach der abgeschlossenen Hauptgärung das frisch abgefüllte Bier für zwei Wochen im Keller stehen wo auch die Hauptgärung stattgefunden hat (18 Grad bei mir) und dann zwei Wochen in den Kühlschrank. Jetzt frage ich mich ob es ein Nachteil wäre die Flaschen einfach mindestens vier Wochen im Keller bei 18 Grad stehen zu lassen und ganz klassisch bei Bedarf in den Kühlschrank zu stellen. Das wäre Platztechnisch eleganter. Muss das Bier zwingend in den Kühlschrank für die Nachgärung?
Flaschengärung im Kühlschrank
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Re: Flaschengärung im Kühlschrank
Hi,
ich denke du verwechselst da etwas. Die Nachgärung (bildung von CO2 in der Flasche) sollte bei 15-20°C erfolgen. Also Raumtemperatur. Es geht darum, dass die Hefe in dieser Zeit effektiv den Zucker umwandelt. In den Kühlschrank stellen wäre kontraproduktiv. Entweder läuft dann die Nachgärung extrem langsam ab oder kommt sogar zum erliegen.
Daher Nachgärung nach dem Abfüllen, bei Raumtemperatur für 14 Tage, oder wenn Flaschenmanometer vorhanden, bis keine Druckänderung mehr sichtbar. (zur bildung von CO2).
Danach in den Kühlschrank. Wichtig für das Sedimentieren, also Absetzen der Hefe und somit klärung des Bieres. Zudem wird das CO2 durch kälte im Bier viel besser gebunden.
ich denke du verwechselst da etwas. Die Nachgärung (bildung von CO2 in der Flasche) sollte bei 15-20°C erfolgen. Also Raumtemperatur. Es geht darum, dass die Hefe in dieser Zeit effektiv den Zucker umwandelt. In den Kühlschrank stellen wäre kontraproduktiv. Entweder läuft dann die Nachgärung extrem langsam ab oder kommt sogar zum erliegen.
Daher Nachgärung nach dem Abfüllen, bei Raumtemperatur für 14 Tage, oder wenn Flaschenmanometer vorhanden, bis keine Druckänderung mehr sichtbar. (zur bildung von CO2).
Danach in den Kühlschrank. Wichtig für das Sedimentieren, also Absetzen der Hefe und somit klärung des Bieres. Zudem wird das CO2 durch kälte im Bier viel besser gebunden.
Re: Flaschengärung im Kühlschrank
Nein, muss es nicht. Ich lasse mein Bier bei Raumtemeratur nachgären und danach ebenfalls bei Raumtemperatur reifen. Das Bier wird dann nicht "kristallklar" sondern "nur" naturtrüb, klärt aber im Kühlschrank dann noch etwas nach. Zwei, drei Tage im Kühlschrank genügen da im allgemeinen.Benne hat geschrieben: ↑Sonntag 7. Oktober 2018, 13:03 Jetzt frage ich mich ob es ein Nachteil wäre die Flaschen einfach mindestens vier Wochen im Keller bei 18 Grad stehen zu lassen und ganz klassisch bei Bedarf in den Kühlschrank zu stellen. Das wäre Platztechnisch eleganter. Muss das Bier zwingend in den Kühlschrank für die Nachgärung?
Später, wenn Du dann deinen 300. Sud hinter Dir hast, ärgerst Du Dich irgendwann über trübes Bier und kaufst Dir einen Bierkühlschrank zum Nachreifen...
Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Menschen.
(John Ruskin 1819-1900)
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Re: Flaschengärung im Kühlschrank
Alles klar danke. Aktuell will ich eh naturtrübes Bier bekommen :)AxelS hat geschrieben: ↑Sonntag 7. Oktober 2018, 14:56Nein, muss es nicht. Ich lasse mein Bier bei Raumtemeratur nachgären und danach ebenfalls bei Raumtemperatur reifen. Das Bier wird dann nicht "kristallklar" sondern "nur" naturtrüb, klärt aber im Kühlschrank dann noch etwas nach. Zwei, drei Tage im Kühlschrank genügen da im allgemeinen.Benne hat geschrieben: ↑Sonntag 7. Oktober 2018, 13:03 Jetzt frage ich mich ob es ein Nachteil wäre die Flaschen einfach mindestens vier Wochen im Keller bei 18 Grad stehen zu lassen und ganz klassisch bei Bedarf in den Kühlschrank zu stellen. Das wäre Platztechnisch eleganter. Muss das Bier zwingend in den Kühlschrank für die Nachgärung?
Später, wenn Du dann deinen 300. Sud hinter Dir hast, ärgerst Du Dich irgendwann über trübes Bier und kaufst Dir einen Bierkühlschrank zum Nachreifen...
Durch die Anleitungen aus verschieden Brausets lies es sich so als wenn das Bier zwingend zu Nachreifung in den Kühlschrank muss.
Danke für eure Antworten!
Re: Flaschengärung im Kühlschrank
Naja, eine ausreichende Kaltreifung ist schon wichtig fürs Bier. Die Brauereien würden doch nicht soviel Geld für ihre gekühlten Lagertanks ausgeben, wenn das nicht nötig wäre.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: Flaschengärung im Kühlschrank
Was ist jetzt bitte eine Nachreifung?
Stefan
Stefan
Re: Flaschengärung im Kühlschrank
Vielleicht schmecken die deshalb alle so sch**** im Vergleich zu Selbstgebrautem
Spass beiseite: Klar wird kalt gereiftes Bier weniger trüb und reift langsamer als ungekühltes, aber ich glaube, das war hier nicht die Frage. Ich habe die Frage so verstanden, ob es ohne Kühlung geht. Ähnlich wie: Brauche ich eine Läuterhilfe, oder geht zur Not auch ein Küchensieb (so habe ich angefangen ).
Kommt halt immer darauf an, wo man steht und wo man hin will. Ich stehe noch ganz am Anfang, freue mich über jeden kleinen Fortschritt auf dem Weg zum besseren Bier, weiß aber auch, dass ich nie ganz oben ankommen werde, sprich Qualitäten und Kontinuität erreichen werde wie bei Kaufbieren.
Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Menschen.
(John Ruskin 1819-1900)
(John Ruskin 1819-1900)
Re: Flaschengärung im Kühlschrank
Servus Benne,
du musst da klar unterscheiden zwischen Nachgärung und Reifung (gegebenenfalls mal die Forensuche bemühen, gab da schon diverse längere Fäden zu).
Zusammengefasst:
Nachgärung bei Hauptgärungs- bzw. Zimmertemperatur genau so lange, bis die Carbonisierung vollständig ist.
Reifung bei 0-4°C meherere Wochen um einen "reifen" und runden Geschmack zu erzielen. So wie Alt-Phex das schon schrieb, tut dem Bier eine Reifung bei niedrigen Temperaturen gut.
Aber AxelS hat schon recht: schaden tut es nicht unbedingt, das Bier wird halt nicht besser so und die Geschmacksaromen bauen sich schnell ab.
Grüße,
Viktor
du musst da klar unterscheiden zwischen Nachgärung und Reifung (gegebenenfalls mal die Forensuche bemühen, gab da schon diverse längere Fäden zu).
Zusammengefasst:
Nachgärung bei Hauptgärungs- bzw. Zimmertemperatur genau so lange, bis die Carbonisierung vollständig ist.
Reifung bei 0-4°C meherere Wochen um einen "reifen" und runden Geschmack zu erzielen. So wie Alt-Phex das schon schrieb, tut dem Bier eine Reifung bei niedrigen Temperaturen gut.
Aber AxelS hat schon recht: schaden tut es nicht unbedingt, das Bier wird halt nicht besser so und die Geschmacksaromen bauen sich schnell ab.
Grüße,
Viktor