Weißliche "Decke" auf dem Sud

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tonikjo
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Weißliche "Decke" auf dem Sud

#1

Beitrag von tonikjo »

Liebe Hobbybrauer-Community,

ich habe vor ca.1,5 Jahren ein LaFolie von New Belgium Brewing in den USA verkostet und war begeistert von der Geschmacksvielfalt.
Ich habe dann vor ca. einem Jahr einen Klon gebraut, nach einer Rezeptur von byo.com (https://byo.com/recipe/new-belgium-brew ... lie-clone/). Leider scheint das Rezept nicht mehr Online zu sein, im Grunde ein Red Ale mit einem Weizenanteil von ca 5% und einer Stammwürze um 17°P. Nach einer Vergärung mit der US-05, wurde dann nochmal mit einem wyeast belgian lampic blend (https://wyeastlab.com/yeast-strain/belgian-lambic-blend) vergoren und gesauert.

Teil des Prozesses ist die Lagerung auf Holzchips (Eiche). Diese habe ich auch durchgeführt und das Bier ist nun seit letzter Woche 1 Jahr alt :). Gelagert habe ich im dunkeln, trockenen Klima in einem carboy mit Gummistopfen.
Nach ca. 6-9 Monaten, hat sich auf dem Bier eine weißlich "Decke" gebildet. Es erinnert an einen Schimmelpilz, hat allerdings keinerlei Dunkle Stellen. Diese ist immer noch vorhanden (siehe Bild). Ich habe das Bier probiert und es schmeckt soweit gut (kein Geschmack von Schimmel oder ähnlichem) lediglich recht alkoholisch. Ich würde nun gern dieses Bier umfüllen und Filtern und dann mit C02 Karbonisieren.

Zu meiner Frage :)
Hat jemand Erfahrung mit dieser Art von "Decke" auf einem Bier und/oder kann mir sagen ob es sicher ist das Bier zu trinken (und anderen anzubieten)

Vielen Dank für eure Erfahrungen

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bierhistoriker.org
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Re: Weißliche "Decke" auf dem Sud

#2

Beitrag von bierhistoriker.org »

Hallo tonikjo,

willkommen bei den Hobbybrauern!

- die Decke ist mehr oder weniger normal - nennt sich pellicle und ist bei Lambik ( die Hefe hast Du ja eingesetzt) relativ normal.

- ob man das trinken kann: Grundsätzlich ja; ein Bier ein Jahr auf Holzchips zu lassen, kann extrem gerbsäurehaltigen Geschmack erzeugen.

Bist Du Anfänger?
... dann hast Du Dir aber einiges vorgenommen mit New Belgium und Sauerbier :Bigsmile
Die verschneiden in den meisten Fällen aus einer Vielzahl von Fässern je nach Reifegrad / Geschmack .
Das macht da Lauren Salazar. https://www.youtube.com/watch?reload=9&v=iwhIJI5n4Xw
Ich finde im Moment die entsprechende Folge von Beergeeks nicht im Netz ( nur auf meinem Rechner :Angel )

M.M.n. wirst Du das Bier wahrscheinlich verschneiden müssen, um einen trinkbares Bier hinzubekommen; wenn nicht, umso besser!

Cheers

Jürgen
PS: Wen das Thema interessiert: Die gesamte Folge von Beergeeks/New Belgium ist absolut sehenswert. Da wird einem bewusst, dass die Amerikaner mind. 20 Jahre Vorsprung auf diesem Gebiet haben...
Hobbybrauerstammtisch Köln und Umgebung: https://www.facebook.com/groups/KoelnerHobbybrauer/
Kölner Bierhistoriker eV : http://koelnerbierhistoriker.org/
BJCP Deutschland (Facebook-Gruppe): https://www.facebook.com/groups/625748487884003/
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Bierjunge
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Re: Weißliche "Decke" auf dem Sud

#3

Beitrag von Bierjunge »

bierhistoriker.org hat geschrieben: Da wird einem bewusst, dass die Amerikaner mind. 20 Jahre Vorsprung auf diesem Gebiet haben...
...Wie beim Craft- und Hobbybrauen überhaupt. :P

Moritz
tbln
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Re: Weißliche "Decke" auf dem Sud

#4

Beitrag von tbln »

milkthefunk.com ist für solche Fragen eine gute Anlaufstelle! milkthefunk.com/wiki/Pellicle & milkthefunk.com/wiki/Mold
tonikjo
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Re: Weißliche "Decke" auf dem Sud

#5

Beitrag von tonikjo »

Hallo zusammen!
erstmal herzlichen Dank für die superschnellen und hilfreichen Antworten!

@bierhistoriker.org: Ich bin zumindest im Bereich Sauerbier Anfänger :). Ich vermute du hast recht, aber eine gute Motivation ist ja schonmal die halbe Arbeit :D. Vielen Dank für die Video-links, die helfen beim weiterbilden.

@tbln: vielen Dank für den Tip mit der milkthefunk community. Ich denke das wird noch sehr hilfreich sein!
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