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Geführte Hefe UG Starter

Verfasst: Freitag 1. März 2019, 17:54
von hoogi
Hätte `ne Frage betreffend UG Hefestarter aus geführter Brauereihefe.
Ich habe am 2/2/19 meinen allerersten Sud abgefüllt, ein untergäriges Lager, ca. 31 Liter, dabei habe ich auch gleich mal die Hefe geführt.
Vorgehensweise:
mit Restjungbier aufgewirbelt, aufgeteilt auf 4 sterilisierte Gurkengläser, nach 30 min auf 2 Gurkengläser, nach 30 min auf 1 Gurkenglas, welches sich jetzt seitdem 2. Feb.19 bei mir unangetastet im Kühlschrank befindet bei ca. 5-6 °C, siehe Bild.
Habe mir inzwischen einen Magnetrührer gebaut und Erlenmeyerkolben in versch. Größen bis 2L angeschafft und möchte jetzt für den nächsten Sud aus der geführten Hefe einen Starter machen, einfach weil ich sowas mal machen will (des erhöhten Risikos gegenüber Anstellen mit angeschaffter Brauereihefe oder ausreichender Menge Trockenhefe etc. bin ich mir bewusst, aber deshalb ist es ja HOBBY :Smile )
Ich habe schon viel die Suche zum Thema Starter bemüht, und weiß auch dass es den Yeast-Pitch-Rate-Rechner gibt, habe auch schon`mal damit rumgespielt, Was ich aber absolut nicht einschätzen kann ist der Start-Wert an Hefezellen den ich annehmen soll? :Waa :Waa
Kann mir da jemand Rat geben?
Wie würdet Ihr es angehen? Welche Schritte, vor allem wie viele Tage?
Der Sud soll wieder so 31-32 Liter haben beim Anstellen, 12°Plato, UG Hauptgärung bei 10°C, Brautag voraussichtlich in 2-3 Wochen.
Gruß hoogi

Re: Geführte Hefe UG Starter

Verfasst: Freitag 1. März 2019, 18:27
von Kolbäck
Man könnte das z.B. so in den Starterrechner eintragen, also grob annehmen, dass deine Erntehefe zwei Päckchen entspricht und dass sie nach 4 Wochen noch 80% lebendig ist. Dann kämst du mit schon mit einer Starter-Stufe (3-5L) wieder auf die gewünschte Zellenzahl:
ugstart.png
.
Alternativ kann man auch wieder klein anfangen, z.B. 3ml mit Einwegpipette aus der Mitte der Erntehefe abnehmen und mit 50ml Starterwürze anfangen. Und dann in 2 weiteren Schritten auf genug Hefe zum anstellen kommen. Vorteil ist, dass man dann nur junge vitale Hefe hat. So hab ich es neulich gemacht (meine Ernthefe war doppelt so alt) und der Sud kam nach wenigen Stunden bei <9°C an.

Re: Geführte Hefe UG Starter

Verfasst: Freitag 1. März 2019, 18:36
von Pivnice
hoogi hat geschrieben: Freitag 1. März 2019, 17:54 Hätte `ne Frage
Was ich aber absolut nicht einschätzen kann ist der Start-Wert an Hefezellen den ich annehmen soll? Waa Waa
ne Antwort: Dickbreiige Hefe (das ist der Bodensatz, wenn sich z.B. Erntehefe abgesetzt hat) enthält 1 bis 2 Milliarden Hefezellen pro ml.
https://braumagazin.de/article/hefebank-weihenstephan/
Wieviel % davon noch leben nach x Wochen ist eine andere Sache
ciao Hubert

Re: Geführte Hefe UG Starter

Verfasst: Freitag 1. März 2019, 20:06
von Pivnice
Startwert Hefezellen: Guckst du hier
http://www.mrmalty.com/calc/repitch.html
"Repitching from Slurry" Tab
http://www.mrmalty.com/calc/calc.html

Re: Geführte Hefe UG Starter

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 08:33
von hoogi
Sry für die Verzögerung und danke für die Anregungen!
Habe jetzt mal folgenden Plan entworfen:

Start mit 40 MRD Zellen, wenn ich bei dem Alter von 50-60% noch lebenden ausgehe würde ich also ca. 70ml Bodensatz vom Gurkenglas entnehmen.
Diese dann in 250ml, dann nach 1 Tag komplett überführen in 500ml und dann nach 1 weiterer Tag komplett in 4 Liter überführen.
Habe die erste Stufe klein gewählt, da unsichere Anzahl / Alte Hefe wie im Artikel vom Braumagazin empfohlen und dann vorm Anstellen einen großen Schritt.
Ich würde mir dann dazu wohl noch eine 5L Hefebox anschaffen.
1. Passt das so?
2. Wie würdet ihr die Temperaturführung für den Starter machen? Am Ende langsam runter auf UG oder während der 3 Tage schrittweise runter?
Gruß hoogi

Re: Geführte Hefe UG Starter

Verfasst: Donnerstag 14. März 2019, 08:13
von hoogi
any opinions? wäre dankbar :Smile

Re: Geführte Hefe UG Starter

Verfasst: Donnerstag 14. März 2019, 08:35
von konkret
Starter mußt du nicht kühlen. Willst ja das sich die Hefen stark vermehren, da sind höhere Temperaruren besser. Schritte würde ich 1:2 und dann 2x 1:10 wählen.

Re: Geführte Hefe UG Starter

Verfasst: Donnerstag 14. März 2019, 08:41
von DerDallmann
Vorm Anstellen würde ich den Starter schrittweise durch Zugabe von kalter Anstellwürze nahe Anstelltemperatur bringen, dann pitchen.

Re: Geführte Hefe UG Starter

Verfasst: Donnerstag 14. März 2019, 09:09
von konkret
1:2 Schritte machen wenig Sinn, da du wenig bis keine zusätzliche Zellmasse aufbaust. Nehme ich nur zum "aufwecken" der Hefen zu Beginn des Starters.

Re: Geführte Hefe UG Starter

Verfasst: Donnerstag 14. März 2019, 10:41
von hoogi
konkret hat geschrieben: Donnerstag 14. März 2019, 09:09 1:2 Schritte machen wenig Sinn, da du wenig bis keine zusätzliche Zellmasse aufbaust. Nehme ich nur zum "aufwecken" der Hefen zu Beginn des Starters.
Achso der 1:2er schritt ist schon der start-schritt zum aufwecken. ok dann werde ich mit 20ml Bodensatz aus dem Glas in 40ml Starterwürze beginne und dann zweimal 1:10 hinterher, habs grad mal durchgerechnet das sollte passen, danke :thumbup
DerDallmann hat geschrieben: Donnerstag 14. März 2019, 08:41 Vorm Anstellen würde ich den Starter schrittweise durch Zugabe von kalter Anstellwürze nahe Anstelltemperatur bringen, dann pitchen.
Welchen zeitlichen Rahmen steckst du denn für das schrittweise abkühlen? Ich möchte die Hefe ja nicht schocken :Waa

Re: Geführte Hefe UG Starter

Verfasst: Donnerstag 14. März 2019, 10:44
von DerDallmann
Ich habe das beim letzten mal innerhalb meiner Mittagspause (1 Std.) in 3 Schritten erledigt. Temperatursprung immer ca. 5°. Das hat ganz gut geklappt.

Re: Geführte Hefe UG Starter

Verfasst: Donnerstag 14. März 2019, 12:35
von konkret
Achso der 1:2er schritt ist schon der start-schritt zum aufwecken. ok dann werde ich mit 20ml Bodensatz aus dem Glas in 40ml Starterwürze beginne und dann zweimal 1:10 hinterher, habs grad mal durchgerechnet das sollte passen, danke
Ja genau, so würd ich das machen 40 -> 400 -> 4000 ml
Bei den 40 ml solltest dann nach 1-2 Tagen Bläschen oder eine leichten Schaumkranz erkennen können.
Bei den größeren Volumina kannst die Zellzunahme sehr schön mit freiem Auge sehen.

Bodensatz enthält dann halt eher die nicht so vitalen Hefen. Ich dekantiere bei größeren Gefäßen das obere Drittel, schüttel dann auf und entnehme dann die Hefesuspension.
Bei 100 ml Ecoflacs schüttle ich einfach auf und entnehme die Suspension.

Da gibts aber sehr unterschiedliche Herangehensweisen.

Re: Geführte Hefe UG Starter

Verfasst: Donnerstag 14. März 2019, 18:05
von hoogi
Also zwischen den Stufen will ich immer komplett in die nächste überführen, nur für die erste nehme ich vom Bodensatz aus meinem Gurkenglas (hab ich ja extra gewaschen und hat sich nach Lagerung im Kühlschrank denke ich hinreichend sedimentiert).
konkret hat geschrieben: Donnerstag 14. März 2019, 12:35 Bei den 40 ml solltest dann nach 1-2 Tagen Bläschen oder eine leichten Schaumkranz erkennen können.
1-2 Tage? Ich habe jetzt mit 24h pro Stufe geplant, wollte also Donnerstags beginnen weil ich Sonntags drauf brauen möchte, ist das falsch?

Re: Geführte Hefe UG Starter

Verfasst: Donnerstag 14. März 2019, 19:10
von konkret
Kann mich da Peter nur anschließen.
Kann am Anfang etwas länger dauern.
Also besser Mittwoch starten, und falls doch schneller am Ende nochmal dekantieren und mit Vorderwürze oder Malzextrakt Lösung anfüttern.