[Foto] So sieht also ein oxidiertes IPA aus...

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afri
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Re: [Foto] So sieht also ein oxidiertes IPA aus...

#251

Beitrag von afri »

So, mal wieder etwas neues. Diesmal hat es offenbar sehr viel länger gedauert, bis das O2 sich auswirkte. Das linke war heute deutlich dunkler und auch die Hefe sah eher wie entöltes Kakaopulver aus. Aroma ist bei beiden gleich, hier kam Citra zum Einsatz. Geschmacklich wie schon bei den vorigen Versuchen, aber weniger deutlich: das oxidierte ist dumpfer und die Bittere ist etwas weniger, wogegen das andere "frischer" schmeckt und die Bittere ist "knackiger".

Hier also abschließend: die Effekte sind da, sie sind mess- und schmeckbar.
Achim
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Re: [Foto] So sieht also ein oxidiertes IPA aus...

#252

Beitrag von Johanson »

Durch diesen Thread inspiriert habe ich auch zwei Experimente durchgeführt. Ich hoffe das ist in Ordnung für dich, Achim, wenn ich die hier einstelle. Will auf keinen Fall den Thread kapern! Denke, es passt hier ganz gut zum Thema. Es ging für mich um die Frage, wie sehr sich Kopfraum und sauerstoffabsorbierende Kronkorken auf die Oxidation auswirken. Ich vergäre drucklos und fülle mit Abfüllröhrchen ab.

1) Ein IPA, vergoren mit der Verdant IPA, gegen Ende der HG mit 2g/l Simcoe und 1g/l El Dorado in Form loser Pellets gestopft. Das Bier aus der Kontrollflasche mit Manometer hatte deutlich mehr Kopfraum und eben keinen besonderen Kronkorken. Das andere, hellere, einen minimalen Kopfraum und eben einen sauerstoffabsorbierenden Kronkorken.
Aufnahmezeitpunkt ist am Ende der Nachgärung. Die Oxidation ist bei der Kontrollflasche deutlich erkenn-und schmeckbar. Deutlich weniger frische Hopfenaromen. Die hellere Flasche scheint mir allerdings auch bereits etwas oxidiert.

Foto 10.10.21, 21 51 35.jpg


2) Ein NEIPA. Die Herstellung habe ich auch in dieser Doku festgehalten. Gestopft wurde bei ca. 70% EVG für 2 Tage mit je 1,4g/L Galaxy und Mosaic sowie 0,5g/l Simcoe. Das ganze im Säckchen, anschließend die Pellets wieder entfernt. Das Foto wurde etwa 4 Monate nach dem Abfüllen aufgenommen.

Die Testkandidaten von links nach rechts:
normaler Kronkorken, viel Kopfraum
normaler Kronkorken, minimaler Kopfraum
sauerstoffabsorbiernder Kronkoren, viel Kopfraum
sauerstoffabsorbierender Kronkorken, minimaler Kopfraum

Foto 28.09.21, 17 32 44 (2).jpg
Foto 28.09.21, 17 35 29.jpg
Geschmacklich konnte ich beim besten Willen keinen Unterschied feststellen. Auch farblich so gut wie keine Unterschiede. Vielleicht sind einfach alle bereits oxidiert. Ich finde so sehen sie allerdings nicht aus, geschmacklich auch noch fast wie frisch. Die Art der Abfüllung und die Konkorken hatten hier scheinbar keinen spürbaren Einfluss auf die Oxidation.

Hat jemand einen Tipp, warum das eine Bier sehr stark für Oxidation anfällig ist und das andere nicht? Neben den etwas unterschiedlichen Hopfen sehe ich den Unterschied vor allem in der Art, wie gestopft wurde. Ob das so einen Einfluss hat? :Grübel
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Re: [Foto] So sieht also ein oxidiertes IPA aus...

#253

Beitrag von ggansde »

Moin,
wieso ist das denn so trübe? Oder täuscht das? Irgendwie nicht normal.
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Re: [Foto] So sieht also ein oxidiertes IPA aus...

#254

Beitrag von Johanson »

ggansde hat geschrieben: Montag 11. Oktober 2021, 19:15 Moin,
wieso ist das denn so trübe? Oder täuscht das? Irgendwie nicht normal.
VG, Markus
Ich nehme an, du meinst nicht das NEIPA sondern das oxidierte Exemplar auf dem oberen Foto, oder? Hätte ich dazu schreiben sollen.. das ist beschlagen weil es eiskalt im Kühlschrank stand, bis ich irgendwann dazu gekommen bin, die Vergleichsflasche zu öffnen und das Foto aufzunehmen.

Gruß
Hendrik
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Re: [Foto] So sieht also ein oxidiertes IPA aus...

#255

Beitrag von ggansde »

Ich meine die vier Gläser. Scheint aber so zu gehören. NEIPA ist wohl trüb. Habe mich mit diesem Bierstil noch gar nicht beschäftigt :redhead
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Re: [Foto] So sieht also ein oxidiertes IPA aus...

#256

Beitrag von BrauSachse »

Danke Henrik, cooles Experiment. :thumbup Sauerstoffabsorbierende Kronkorken - was es alles gibt! :Shocked

Wie wird denn der Sauerstoff absorbiert bzw. wovon?

Viele Grüße
Tilo
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Re: [Foto] So sieht also ein oxidiertes IPA aus...

#257

Beitrag von ggansde »

Moin,
ich benutze die auch, ohne zu wissen, ob sie wirklich etwas nützen. Im Deckel ist innen ein kleines Fenster und unter der Folie eine Substanz, die leicht oxidiert. Kurz mit Bier benetzen aktiviert die Reaktion.
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Re: [Foto] So sieht also ein oxidiertes IPA aus...

#258

Beitrag von BrauSachse »

ggansde hat geschrieben: Montag 11. Oktober 2021, 22:02 Moin,
ich benutze die auch, ohne zu wissen, ob sie wirklich etwas nützen. Im Deckel ist innen ein kleines Fenster und unter der Folie eine Substanz, die leicht oxidiert. Kurz mit Bier benetzen aktiviert die Reaktion.
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Danke Markus
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Re: [Foto] So sieht also ein oxidiertes IPA aus...

#259

Beitrag von afri »

Johanson hat geschrieben: Montag 11. Oktober 2021, 18:24Ich hoffe das ist in Ordnung für dich, Achim, wenn ich die hier einstelle. Will auf keinen Fall den Thread kapern! Denke, es passt hier ganz gut zum Thema.
Natürlich nichts dagegen, ist ja auch gar nicht "mein" Faden, ich habe nur einige Fotos beigesteuert.

Die trüben vier Gläser sind auch mir aufgefallen. Vermutich sehr jung oder mit zuviel Bodensatz eingeschänkt. Was die Kronkorken angeht, so vermute ich, dass sie kaum Wirkung haben. Wenn jedoch vorher recht ordentlich auf O2-arme Abfüllung geachtet wird, haben sie gar nix zu tun. Mich würde auch eher interessieren, wie die funktionieren sollen. Wenn sie an der Luft gelagert werden, müssten sie sich ja schon mit O2 vollsaugen, bevor sie überhaupt gebraucht werden?!

Meine Versuche zeigen: so sauerstoffarm wie möglich abzufüllen ist der Schlüssel zu frischen und hopfigen Bieren. Zufärbung an sich ist ja noch nicht schlimm, aber wenn ein und das gleiche Bier dermaßen unterschiedlich aussieht, riecht und schmeckt, muss was dran sein.

Transport ist auch noch ein Faktor, aber der gehört eher nicht in "Oxidation", schätze ich (woher sollte die auch kommen?).
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Re: [Foto] So sieht also ein oxidiertes IPA aus...

#260

Beitrag von integrator »

Johanson hat geschrieben: Montag 11. Oktober 2021, 18:24 2) Ein NEIPA. Die Herstellung habe ich auch in dieser Doku festgehalten. Gestopft wurde bei ca. 70% EVG für 2 Tage mit je 1,4g/L Galaxy und Mosaic sowie 0,5g/l Simcoe. Das ganze im Säckchen, anschließend die Pellets wieder entfernt. Das Foto wurde etwa 4 Monate nach dem Abfüllen aufgenommen.

Hat jemand einen Tipp, warum das eine Bier sehr stark für Oxidation anfällig ist und das andere nicht? Neben den etwas unterschiedlichen Hopfen sehe ich den Unterschied vor allem in der Art, wie gestopft wurde. Ob das so einen Einfluss hat? :Grübel
:Grübel Ich glaube ein NEIPA ist kein geeigneter Bierstil für ein Oxidationprojekt. Trüb, starkes Hopfenaroma und Geschmack. Ich denke hier wird es schwer die Oxidationsmerkmale heraus zu filtern.
Bei meinen Pilsner konnte ich bei den speziellen Kronkorken nach ca. 6 Wochen einen leichten Unterschied schmecken. Ich wusste aber nicht welches mir besser schmeckt. :Angel
:Bigsmile Selbstgespräche sind nicht schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
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