Welches Material beim Gärbehälter
Welches Material beim Gärbehälter
Hallo zusammen,
Auch nach längerer Suche habe ich noch nicht wirklich die Vor- und Nachteile des Materials des Gärbehälters gefunden.
Zur Auswahl stehen:
- Kunststoff
- Glas
- Edelstahl
Was sollte ich bei der Auswahl berücksichtigen und was empfehlt ihr?
Gruß
highii
Auch nach längerer Suche habe ich noch nicht wirklich die Vor- und Nachteile des Materials des Gärbehälters gefunden.
Zur Auswahl stehen:
- Kunststoff
- Glas
- Edelstahl
Was sollte ich bei der Auswahl berücksichtigen und was empfehlt ihr?
Gruß
highii
- brauflo
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Re: Welches Material beim Gärbehälter
Hallo highii,
jedes Material hat seine Vor- und Nachteile.
Ich versuche Mal in Kürze eine Auflistung mit Faktoren, die mir spontan einfallen (rein subjektiv, ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
Kunststoff:
Viele Grüße
Florian
Edit: mech. Reinigung bei Kunststoff ergänzt
jedes Material hat seine Vor- und Nachteile.
Ich versuche Mal in Kürze eine Auflistung mit Faktoren, die mir spontan einfallen (rein subjektiv, ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
Kunststoff:
- Pro:
-günstigstes Material
-Leicht (Transport)
- Con:
- Mit der Zeit können feinste Riefen entstehen, in denen sich Mikroorganismen einnisten können.
- daher auch nur bedingt mechanisch zu reinigen
-Muss/sollte irgendwann ausgetauscht werden
- nur bedingt hitzebeständig
- Pro:
-glatte Oberfläche, hygienisch ideal
-hitzebeständig
-wird gerne parallel zum anderen Gärequipment für Lactobacillus, Brettanomyces etc. verwendet
- Con:
-durch (meist) Flaschenform schwierig mechanisch zu reinigen
-schwer
-zerbrechlich
- sofern kein Korb vorhanden je nach Größe etwas schwierig zu transportieren (keine Griffe)
- Pro:
-Ideale Oberfläche
- hygienisch ideal (sofern kein Bodenfalz)
- hitzebeständig
-leicht zu reinigen sowohl chemisch als auch mechanisch (Oberfläche, große Öffnung)
-meist Griffe, dadurch gut zu transportieren (leer!)
- für "die Ewigkeit"
- Con:
-Preis
-Gewicht
Viele Grüße
Florian
Edit: mech. Reinigung bei Kunststoff ergänzt
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... wollte ich immer schon mal machen...
Meine Vorstellung:
viewtopic.php?p=184866#p184866
... wollte ich immer schon mal machen...
Meine Vorstellung:
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Re: Welches Material beim Gärbehälter
Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff! Plastikeimer haben die oben genannten Nachteile, und dazu noch O2-durchlässig. Und sie sind meistens auch Blickdicht. In denen würde ich nur noch sehr ungerne etwas vergären.
PET-Behälter, wie z.b. Carboys oder Fermonster sind da ganz anders: Sie sind für O2 undurchlässig, haben eine fast glasartig, glatte Oberfläche, so das eine mechanische Reinigung (zumindest bei mir) garnicht notwendig ist. (Sofern man den nicht drei Tage versifft stehen lässt.....) Leider sind sie nur bis 60°C hitzebeständig. Dafür aber ansonsten unzerstörbar.
Dafür sieht man aber was beim Gärvorgang passiert, und brauch daher auch nie zum messen reinschauen: Wenn die Oberfläche klar wird und kaum noch Blasen mehr vorhanden sind, drei Tage warten und dann ists fertig. Angst vor Lichteinfall braucht man nicht wirklich zu haben, da reicht in der Regel ein (zugeschnittener) Pappkarton bzw. vergärt man eh im Gärschrank. Grade diese "Einsicht" ist der für mich entscheidende Vorteil gegenüber Edelstahl.
edit:
PP zu PET korrigiert.
PET-Behälter, wie z.b. Carboys oder Fermonster sind da ganz anders: Sie sind für O2 undurchlässig, haben eine fast glasartig, glatte Oberfläche, so das eine mechanische Reinigung (zumindest bei mir) garnicht notwendig ist. (Sofern man den nicht drei Tage versifft stehen lässt.....) Leider sind sie nur bis 60°C hitzebeständig. Dafür aber ansonsten unzerstörbar.
Dafür sieht man aber was beim Gärvorgang passiert, und brauch daher auch nie zum messen reinschauen: Wenn die Oberfläche klar wird und kaum noch Blasen mehr vorhanden sind, drei Tage warten und dann ists fertig. Angst vor Lichteinfall braucht man nicht wirklich zu haben, da reicht in der Regel ein (zugeschnittener) Pappkarton bzw. vergärt man eh im Gärschrank. Grade diese "Einsicht" ist der für mich entscheidende Vorteil gegenüber Edelstahl.
edit:
PP zu PET korrigiert.
Zuletzt geändert von Sura am Donnerstag 11. April 2019, 14:51, insgesamt 1-mal geändert.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Re: Welches Material beim Gärbehälter
Ich vergären in einem umfunktionierten Gastrokochtopf. Ich Braue nur 10 Liter, da reicht ein 15 Liter Topf. Aber diese Töpfe gibt es auch größer. Sehr transportabel und durch den Glasdeckel jederzeit sichtbar, was geschieht. Günstig sind diese Töpfe auch noch.
Das Loch für den Hahn hat mir mein Onkel rein gefräst. Das sollte aber jeder Metallbauer binnen Minuten für ein paar Flaschen Bier erledigen können.
Das Loch für den Hahn hat mir mein Onkel rein gefräst. Das sollte aber jeder Metallbauer binnen Minuten für ein paar Flaschen Bier erledigen können.
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Re: Welches Material beim Gärbehälter
Brauflo hat es ja ganz gut zusammengefasst. Wenn es preislich „drin“ ist definitiv Edelstahl.
Viele Grüße
Viele Grüße
Re: Welches Material beim Gärbehälter
Der Deckel liegt nur lose auf, das bietet genügend Schutz vor Schmutz und/oder umherfliegendem Ungetier.
Bisher keine Infektion, keine Probleme. Den Hahn spüle ich nach dem Abfüllen mehrmals mit warmen Spüli-Wasser aus.
Wo Würze hinkommt, kommt auch Wasser hin, und spült alles weg.
Bisher keine Infektion, keine Probleme. Den Hahn spüle ich nach dem Abfüllen mehrmals mit warmen Spüli-Wasser aus.
Wo Würze hinkommt, kommt auch Wasser hin, und spült alles weg.
Re: Welches Material beim Gärbehälter
Vergiss es. Wenn du einmal gesehen hast was in einem "nur" gespülten Hahn alles noch drin ist wirst da ab dann jedesmal zerlegen und sauber reinigen.
Nicht zerlegte Hähne an Gärbehälter sind die größten Dreckschleuder und Bakteriensammler. Da ist es egal vieviele Riefen und Falze der Behälter selbst hat.
Deshalb ist das Material eigentlich egal. Wichtig finde ich, entweder ohne Hahn oder den jedesmal zerlegen,
reinigen (hier muss man auch nicht übertreiben) und vor allem gut trocknen lassen.
Re: Welches Material beim Gärbehälter
Und noch meine Empfehlung. So wie oben schon beschrieben tut's ein einfacher günstiger Kochtopf (z.B. so günstige Schenglertöpfe) allemal. Deckel lose auflegen reicht. Das Blubberzeugs braucht's nicht.
Leicht und gut zu reinigen. Und Tragegriffe haben die auch. Reinschauen muss man auch nicht können. Ist nur für Anfänger interessant.
Leicht und gut zu reinigen. Und Tragegriffe haben die auch. Reinschauen muss man auch nicht können. Ist nur für Anfänger interessant.
Re: Welches Material beim Gärbehälter
Das sehe ich anders. Wenn ich mir die billigen Töpfe anschaue wie rauh die innen sind, dann müsste ich bei Kunsstoff schon ziemlich schrubben um auch nur ähnliche Riefen und Bakterienverstecke zu bekommen. Wenn Edelstahl, dann bitte auch eine glatte, polierte Oberfläche. Und zum reinschauen sehe ich das auch komplett anders: Ich brauche weder zwischendurch messen noch sonstwas um sehen zu können wie weit mein Sud ist. Interessant ist das ebenfalls immer noch.
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(Karl Valentin)
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Re: Welches Material beim Gärbehälter
Hab ich doch oben schon geschrieben, dass Riefen die geringeren Problemchen sind.
Wem es gefällt der darf gerne so oft reinschauen wie er möchte. Aber es geht auch sehr gut ohne mit etwas Geduld.
Wem es gefällt der darf gerne so oft reinschauen wie er möchte. Aber es geht auch sehr gut ohne mit etwas Geduld.
Re: Welches Material beim Gärbehälter
Auch Edelstahl verkratzt bei mechanischer Reinigung. Das geht leichter als man denkt.
-
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Re: Welches Material beim Gärbehälter
Die Kratzer sind ja an sich nicht das Problem, sondern was da drin wächst. Einen Kochtopf kann man mit einer Pfütze Wasser drin auf dem Herd ausdampfen. Da ist dann mehr tot als mit jedem Desinfektionsmittel. Das ist schon ein Vorteil einfach einen Kochtopf zu nehmen.
Bei Hähnen gibt es auch zwei Möglichkeiten: Penibel säubern oder erst gar keinen einbauen. Ich schlauche das Jungbier mit einem abgekochten Latexschlauch. Zur Extraktmessung geht die desinfizierte Spindel direkt in den Gärbehälter. Damit kommt man aber in den Bereich der Glaubensfragen. Der eine sieht im Hahn ein Risiko, der andere darin den Deckel zu öffnen.
Dirk
Bei Hähnen gibt es auch zwei Möglichkeiten: Penibel säubern oder erst gar keinen einbauen. Ich schlauche das Jungbier mit einem abgekochten Latexschlauch. Zur Extraktmessung geht die desinfizierte Spindel direkt in den Gärbehälter. Damit kommt man aber in den Bereich der Glaubensfragen. Der eine sieht im Hahn ein Risiko, der andere darin den Deckel zu öffnen.
Dirk
Stay thirsty!
Re: Welches Material beim Gärbehälter
Naja, wer sein Material immer sofort (ohne das es eintrocknet) reinigt und nicht unnötig mechanisch penetriert, der kann mit allem vergären. Ich benutze vor dem abfüllen StarSan, und bis dahin nur warmes Wasser und Enzybrew zum reinigen. Und ich habe Kunststoffbehälzrt und Kunststoffhähne.
Infektionen hatte ich nur zwei. Beidesmal Essig. Und bei beiden malen wollte ich testen ob ich nicht auch offen ohne Gärverschluss vergären könnte. Aber da kommen wir zu den nächsten Glaubensfragen
Fakt ist: Sofortige Reinigung ist wichtiger als das verwendete Material. Wenn man die Reinigung versaut oder schleifen lässt, hilft alles Edelstahl ohne Hahn nichts.
Infektionen hatte ich nur zwei. Beidesmal Essig. Und bei beiden malen wollte ich testen ob ich nicht auch offen ohne Gärverschluss vergären könnte. Aber da kommen wir zu den nächsten Glaubensfragen
Fakt ist: Sofortige Reinigung ist wichtiger als das verwendete Material. Wenn man die Reinigung versaut oder schleifen lässt, hilft alles Edelstahl ohne Hahn nichts.
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Re: Welches Material beim Gärbehälter
Ich bräucht dann Mal eine bebilderte Anleitung wie man einen Messingkugelhahn auseinandernimmt und wieder zusammensetzt:
Re: Welches Material beim Gärbehälter
Welchen Kugelhahn hast du?
Re: Welches Material beim Gärbehälter
Nicht wirklich. PP ist sogar relativ bescheiden in seinen O2 Barriere Eigenschaften. Weit schlechter als zum wPRT.
Gruß
Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Re: Welches Material beim Gärbehälter
Mein Fehler, danke für die Korrektur!
PET ist das was ich meinte. Aus PP sind die bekannten Plastikeimer. Ich habs oben korrigert.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Re: Welches Material beim Gärbehälter
Aber jetzt sehe ich erst das mein Telephon meinen Beitrag verhackstueckt hatSura hat geschrieben: ↑Donnerstag 11. April 2019, 14:50Mein Fehler, danke für die Korrektur!
PET ist das was ich meinte. Aus PP sind die bekannten Plastikeimer. Ich habs oben korrigert.
Soll natuerlich heissen als zum Beispiel PET
„porro bibitur!“
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Re: Welches Material beim Gärbehälter
... und ich hab mich schon gefragt was wPRT wieder für ein neumodischer Kram ist.....
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(Karl Valentin)
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Re: Welches Material beim Gärbehälter
Das Thema ist ja, wie man mechanisch reinigt: Ich pflege meine Kunststoffbehälter nur mit der weichen Seite eines Spülschwammes zu behandeln, dann passiert da eher nichts. Ja, manchmal muß man eben 2 oder 3 mal mehr drüber wischen. Diese Behälter benutze ich auch inzwischen nur noch vor dem Kochen. Da ist die Gefahr einer Infektion im Kaltbereich nicht gegeben.
Meinen Edelstahl-Gärbehälter behandel ich schon auch mit der härteren Seite des Topfkratzers, jedoch nicht mit einem Edelstahlkratzschwamm. Und jetzt gerade steht dieser mein stählerner Behälter auch mit Wasser gefüllt in der Badewanne, weil ich ihn gestern nicht zu hart rannehmen wollte. Heute ist alles aufgeweicht und geht dann gleich ganz geschmeidig ohne viel "spanende Bearbeitung" (bin gelernter Maschinenbauer) weg.
Ansonsten mein Tipp:
Fängt man an, das Hobby zu testen und herauszufinden, ob's einem taugt, nimm preiswerte Kunststoffbehälter. Wenn Du dabei bleibst, investier in was höherwertiges.
Meinen Edelstahl-Gärbehälter behandel ich schon auch mit der härteren Seite des Topfkratzers, jedoch nicht mit einem Edelstahlkratzschwamm. Und jetzt gerade steht dieser mein stählerner Behälter auch mit Wasser gefüllt in der Badewanne, weil ich ihn gestern nicht zu hart rannehmen wollte. Heute ist alles aufgeweicht und geht dann gleich ganz geschmeidig ohne viel "spanende Bearbeitung" (bin gelernter Maschinenbauer) weg.
Ansonsten mein Tipp:
Fängt man an, das Hobby zu testen und herauszufinden, ob's einem taugt, nimm preiswerte Kunststoffbehälter. Wenn Du dabei bleibst, investier in was höherwertiges.
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
Schütt's nei, schütt's nei!