Reststammwürze

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Amarok
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Reststammwürze

#1

Beitrag von Amarok »

Grüß Euch!

Habe nun schon vor 3 Wochen meinen ersten Sud gebraut und vergoren.
Nun habe ich mein erstes Bier verkostet und war im Großen und Ganzen sehr begeistert.
Was mir etwas seltsam vorkommt ist die hohe Reststammwürze von 6,5.
Gebraut habe ich ein Weizenbock mit 16% Stammwürze.
Vergoren mit der Safbrew S-33.
Rastzeiten: 55Grad 15min, 65Grad 40min, 72Grad 30min, 78Grad 30min.
Ich habe schon die Suchfunktion in Anspruch genommen und dabei nicht viel positives über diese Hefe gefunden.
Habe ich etwas falsch gemacht, liegt es an der Hefe oder ist das so ok?
Danke bereits im Voraus für Eure Hilfe!
JanBr

Re: Reststammwürze

#2

Beitrag von JanBr »

Du fährst ein sehr sonderbares Maischprogramm.... Wo hast du das denn her

Deine Maltoserast ist sehr warm dafür aber nicht gerade lang, in Kombi mit der Verzuckerungsrast dürfte es ein sehr Restsüßes Bier geben. Das erklärt den schlechten EVG.

Deine 30 Minuten Rast bei Abmaischtemoeratur machen überhaupt keinen Sinn.

Jan
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Re: Reststammwürze

#3

Beitrag von Amarok »

Hallo Jan!

Das Rezept habe ich aus dem Buch "Bierbrauen für Jedermann" von Michael Hlatky.
Die letzte Rast kommt mir auch etwas sonderbar vor. Vor allem finde ich keinen Grund im Buch, wofür diese sein soll.
Kannst Du, oder könnt Ihr mir eine Seite mit guten Einsteigerrezepten, die auch sicher funktionieren empfehlen?
JanBr

Re: Reststammwürze

#4

Beitrag von JanBr »

Hallo Amarok,

Ich würde dir die Rezepte auf Maische, Malz und Mehr oder auch bei Müggelland schauen.

http://www.maischemalzundmehr.de
https://brauerei.mueggelland.de/rezepte.html

Gruß

Jan
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tauroplu
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Re: Reststammwürze

#5

Beitrag von tauroplu »

Hallo, man kann nicht nur im Forum suchen, sondern auch im Wiki. Da gibt es ein paar Infos zu Trockenhefen, u.a. auch zu der S-33, die für ihren niedrigen Vergärgrad bekannt ist.

Zusammen mit der schon erwähnten recht warmen Maltoserast, ist Dein Ergebnis von 58% Vergärgrad schon erklärbar.

Wenn Du "Safbrew" in die Suche eingibst, gibt es diverse Treffer zur S-33, z.B. den hier. Manchmal muss man die Suche etwas grober gestalten, um zu Resultaten zu kommen, denn "Safbrew S-33" bringt kein Ergebnis.

Gruß
Michael
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Michael

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gulp
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Re: Reststammwürze

#6

Beitrag von gulp »

Wie hast du denn die 6,5 ermittelt? Refraktometer ohne Umrechnung?

Gruß
Peter
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https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
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Boludo
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Re: Reststammwürze

#7

Beitrag von Boludo »

Es heißt Restextrakt und nicht Reststammwürze.
Stammwürze ist der Wert beim Anstellen mit Hefe. Daher das "Stamm" da es ein Ausgangswert ist.
Und ja, die S33 hat einen sehr niedrigen Endvergärungsgrad.
Deine Werte sind durchaus plausibel.

Stefan
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Re: Reststammwürze

#8

Beitrag von Darkenemy »

Also ungewöhnlich muss das nicht bei der Hefe sein. Ich würde mich auch nicht wundern, wenn 3 Wochen bei 16°P auch noch nicht ganz ausgereicht haben könnten, um noch das ein oder andere % Vergärgrad zu leisten.
Also 65°C ist bei mir noch kein Grund, die Verzuckerungsrast zu verkürzen, da auch hier noch ordentlich vergärbare Zucker entstehen. Vor allem in 45 Minuten Zeit. Ich muss aber auch sagen, dass ich eigentlich fast nur mit Dekoktion braue und da ein paar °C Unterschied den Kohlw eniger fett machen...

LG Gunnar

EDIT: also wenn Du ganze 30 Minuten bei 78°C rastest (lass es zufällig etwas mehr gewesen sein), frage ich mich, ob da nicht noch Stärke gelöst wurde, die im Anschluss nur noch schlecht verzuckert wurde (wenn überhaupt) und sich dann auch auf die Stammwürze niederschlägt, bzw. in einem relativ niedrigen Vergärgrad.
Zuletzt geändert von Darkenemy am Donnerstag 12. Februar 2015, 21:18, insgesamt 1-mal geändert.
Amarok
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Re: Reststammwürze

#9

Beitrag von Amarok »

Den "Restextrakt - danke Stefan":-) habe ich mittels meiner Bierspindel festgestellt.
Die S-33 wird vom Hersteller und in den Onlineshops als sehr robust mit hohem endvergärungsgrad beschrieben. Deshalb habe ich mich für diese Sorte entschieden.
Für Biere bis 11%vol!
Hätte auch eine T-58 zuhause, wäre diese besser geeignet?
Ich verwende diese Hefe immer zur Whisky Herstellung.
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Boludo
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Re: Reststammwürze

#10

Beitrag von Boludo »

Das ist ein Übersetzungsfehler. Das Gegenteil ist der Fall. Die S33 vergärt sehr niedrig. Sie ist übrigens auch nicht belgisch sondern englisch.

T 58 hinterlässt sehr dominante Hefearomen die nicht jeder mag.

Stefan
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Re: Reststammwürze

#11

Beitrag von Gladii »

Alkoholfehler herausgerechnet?
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Re: Reststammwürze

#12

Beitrag von Boludo »

Gladii hat geschrieben:Alkoholfehler herausgerechnet?
Bei der Spindel? Macht doch keinen Sinn.

Stefan
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Re: Reststammwürze

#13

Beitrag von Amarok »

Welche Hefe würdet ihr mir für meinen 2. Brauversuch empfehlen?
Ich möchte wieder etwas obergäriges versuchen, Kölsch oder Altbier.
Danke für die bisherigen Ratschläge! :thumbup
Gladii
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Re: Reststammwürze

#14

Beitrag von Gladii »

Boludo hat geschrieben:
Gladii hat geschrieben:Alkoholfehler herausgerechnet?
Bei der Spindel? Macht doch keinen Sinn.

Stefan
Echt nicht? Hat Alkohol und Zucker keine unterschiedliche dichte? :Waa
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Boludo
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Re: Reststammwürze

#15

Beitrag von Boludo »

Echt nicht? Hat Alkohol und Zucker keine unterschiedliche dichte? :Waa
Rate mal warum es "scheinbarer" Vergärungsgrad heißt. Natürlich hat auch die Spindel einen Fehler. Der wird aber nicht korrigiert.
Mit dem Refraktometer misst man übrigens keine Dichte.
Außerdem gehört das nicht hier her.

Zur Hefefrage: Versuch mal Danstar Nottingham oder US 05.


Stefan
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Re: Reststammwürze

#16

Beitrag von Amarok »

Von welchen Ausmaß ist dieser Fehler mit der Spindelmessung?
Aufs Zehntel Grad kommt es wahrscheinlich nicht an, bei mir jedenfalls.
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Re: Reststammwürze

#17

Beitrag von Ladeberger »

Die Differenz von scheinbarem zu tatsächlichem VG ist das Ausmaß. Einfach mal hier eingeben: https://brauerei.mueggelland.de/vergaerungsgrad.html

Das ist aber wie von Stefan schon gesagt eher von akademischer Natur, weil beim Brauen i.A. mit den scheinbaren Werten gearbeitet wird.

Gruß
Andy
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Re: Reststammwürze

#18

Beitrag von Boludo »

Bitte rechnet Eure scheinbaren Vergärungsgrade nicht in tatsächliche um und gebt die dann hier im Forum an!
Das sorgt nur für große Verwirrung.
Beim Brauen redet man immer vom scheinbaren Vergärungsgrad, kein Mensch rechnet das um.

Bei Refraktometer ist das was anderes. Da wird ja der Brechungsindex gemessen und nicht die Dichte und da sagt ein gemessener Wert während der Gärung ohne Bezug auf die Stammwürze nichts aus. Darum rechnet man ihn ja auch um und zwar auf den scheinbaren (!) Vergärungsgrad, den eine Spindel anzeigen würde.


Stefan
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Re: Reststammwürze

#19

Beitrag von Gladii »

Boludo hat geschrieben:und zwar auf den scheinbaren (!) Vergärungsgrad, den eine Spindel anzeigen würde.
Also zeigt die Spindel entsprechend den scheinbaren EVG unverfälscht an, wohingegen das Refraktometer dies nur relativ zum Startwert kann.
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Re: Reststammwürze

#20

Beitrag von tauroplu »

Ich hatte Dir heute Morgen diesbezüglich schon eine PN geschrieben.
Beste Grüße
Michael

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Ladeberger
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Re: Reststammwürze

#21

Beitrag von Ladeberger »

Die Spindel zeigt die Dichte. Die nennt sich vor Gärbeginn "Stammwürze" und nach Gärbeginn "scheinbarer Extrakt" oder ugs. "scheinbarer Restextrakt". Aber sonst garnichts. Bitte dieses "alkoholverfälscht" einfach weglassen bei Spindelwerten, das ist irreführend und strengenommen auch inkorrekt.

Wie der Vergärungsgrad ist weiß eine Spindel ebenfalls nicht, da sie sich nicht merken kann wie deine Stammwürze war. Das kann also nur unter Kenntnis beider Werte berechnet werden. Der Endvergärungsgrad kann nur per Schnellvergärungsprobe bestimmt werden. Hast du keine SVP angelegt, hast du auch keinen EVG. Wenn du entscheidest dass dein Bier fertig gegoren ist, dann ist dieser scheinbare Vergärungsgrad dein Ausstoßvergärungsgrad (AVG).

Gruß
Andy
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