Abfüllen mit Gegendruck in meinen Fall sinnvoll ?

[mikesmith]

Hallo,

Ich habe bis jetzt immer so gearbeitet.
Hauptgärung in einen Speidel Mostfass. Nachgärung über Spiese in der Flasche.

Jetzt meine Frage:
Wenn ich das Bier im Mostfass komplett vergären lasse und das dann durch Schwerkraft und einer Gegendruckanlage in die Flaschen abfülle, bekomme ich dann durch die Gegendruck Abfüllung genug Kohlensäure in mein Bier? Wird dadurch mein Bier klarer da keine Nachgärung gemacht wird ?

Sorry mit diesem Thema kenne ich mich null.
Freue mich auf Hilfe .

[irrwisch]

Da du wahrscheinlich drucklos vergärst reicht die Kohlensäure nicht aus.
Der GDA hilft da auch nix, da der ja keine zusätzliche Kohlensäure ins Bier einbringt. Der ist ja nur zum abfüllen unter Druck für Flüssigkeiten die schon CO2 drin haben.

Lies dich mal zum Thema Kegs und zwangskarbonisieren ein.
Das Thema wird hier bald wöchentlich vor und zurück diskutiert, da findet man jede Menge darüber im Forum.

Und ja das Bier wird glasklar wenn man keine Nachgärung in der Flasche macht. Das war für mich der Hauptgrund überhaupt auf Kegs und zwangskarbonisierung umzusteigen.
Und wenn man erstmal Keg hat will man übrigen auch keine Flaschen mehr füllen und zapft lieber direkt da raus..

[AxelS]

Hallo,

Ich habe bis jetzt immer so gearbeitet.
Hauptgärung in einen Speidel Mostfass. Nachgärung über Spiese in der Flasche.

Jetzt meine Frage:
Wenn ich das Bier im Mostfass komplett vergären lasse und das dann durch Schwerkraft und einer Gegendruckanlage in die Flaschen abfülle, bekomme ich dann durch die Gegendruck Abfüllung genug Kohlensäure in mein Bier? Wird dadurch mein Bier klarer da keine Nachgärung gemacht wird ?

Ich gehe mal davon aus, dass Dein Mostfass nicht druckdicht ist, sondern einen Gärspund hat. Um das durch Gärung entstehende CO2 in das Bier zu binden, muss das Gefäß druckdicht sein. Eine mit einem Kronkorken verschlossene Flasche z.B. ist druckdicht. Das entstehende CO2 bindet sich unter Druck im Bier. Wenn Du also die Speise in das Mostfass geben würdest, würde die Gärung erneut einsetzen, das CO2 würde durch den Gärspund entweichen und Du hättest keine Kohlensäure im Bier.
Unter Gegendruck abfüllen kannst Du nur, wenn Dein Bier bereits Kohlensäure gebunden hat. Das geht z.B. durch natürliche Gärung in einem Keg oder Zwangskarbonisierung in einem Keg mittels CO2-Flasche. Hat das Bier dann genügend CO2 gelöst, kann es unter Druck in ein anderes Gefäß (Flasche, Keg) umgefüllt werden. Durch den Gegendruck im Empfängergefäß bleibt die Kohlensäure im Bier, statt sich zu entbinden (... zu schäumen).
Zur letzten Frage: Ja, durch den im letzten Absatz beschriebenen Prozess bleibt der bei der Nachgärung entstehende Hefeschlamm im Spendergefäß zurück und es wird nur das klare Bier unter Druck umgefüllt.


Axel

[Braufex]

Servus mikesmith,

vielleicht hilft Dir fürs erste Verständnis die Zusammenfassung: Bier abfüllen und reifen von Stefan (Boludo).

Und hier ein Beitrag von Moritz (Bierjunge) zum Handling mit Kegs im Braumagazin: Soda-​Kegs und Gegendruckabfüllung

Viel Spass beim Schmökern und Lernen

Gruß Erwin