Beim Abfüllen Hefe mit in die Flasche?

Antworten
Benutzeravatar
Griller76
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1497
Registriert: Montag 2. Februar 2015, 19:46
Wohnort: Sonthofen

Beim Abfüllen Hefe mit in die Flasche?

#1

Beitrag von Griller76 »

Hallo an alle,

ich mache die Hauptgärung in einem Kunststoffeimer mit Auslasshahn. Jetzt habe ich gelesen, dass man am Ende der Hauptgärung etwas Hefe davon mit in die Flasche zur Nachgärung geben kann/darf/soll. Ich fülle den Sud dann ersteinmal vom Gäreimer in einen Edelstahlkübel, wasche den Gärkübel mit Chemipro Oxi und schütte zum Abfüllen über das Gärröhrchen das Jungbier wieder in den Gärkübel zurück. Dann kommen noch 10 Gramm Puderzucker (wegen der besseren Auflösbarkeit) wegen Nachgärung je Liter Bier dazu und alles wird gut durchmischt. Somit wäre auch in allen Flaschen gleichviel Hefe mit dabei.
Macht das Sinn und wieviel sollte dann davon bitte mit in die Flasche?

freundliche Grüße

Alexander
Iss was gar ist, trink was klar ist und sag was wahr ist. (Luther)

Ich bin: Der Seelenbräu – Himmlisches Bier vereint Herz und Seele!
vitivory

Re: Beim Abfüllen Hefe mit in die Flasche?

#2

Beitrag von vitivory »

Hallo Alexander,

nach der Hauptgärung ist noch genug Hefe in der Schwebe.
Am besten ist ein 2. Gärfass in den du deine Speise hinterlegst und mit einem Schlauch den du am Rand legst, das Jungbier runterlaufen lässt. Es bilder sich ein Kreislauf und die Speise wird auch gut mit dem Jungbier vermischt, ohne dass dabei viel Kohlensäure verloren geht. Danach kannst du die Flaschen abfüllen.

Beim hin und her mit dem Jungbier geht viel CO2 verloren.

Die Wariante mit Zucker in die Flaschen zu hinterlegen und gleich aus dem Gärfass abfüllen geht auch.

Siehe:http://www.besser-bier-brauen.de/selber ... abfuellen/ :Drink
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19404
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Beim Abfüllen Hefe mit in die Flasche?

#3

Beitrag von Boludo »

Es ist immer genügend Hefe für die Nachgärung im Jungbier.
Ansonsten kuck mal da.

Stefan
Benutzeravatar
grüner Drache
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1210
Registriert: Donnerstag 29. Januar 2015, 09:14
Wohnort: Geilenkirchen

Re: Beim Abfüllen Hefe mit in die Flasche?

#4

Beitrag von grüner Drache »

Hi Alexander !
. Ich fülle den Sud dann ersteinmal vom Gäreimer in einen Edelstahlkübel, wasche den Gärkübel mit Chemipro Oxi und schütte zum Abfüllen über das Gärröhrchen das Jungbier wieder in den Gärkübel zurück.
Ein Satz, gleich drei Sachen die ich NICHT machen würde:

1. Sud in Edelstahlkübel umfüllen.

- Da Du das Bier im Plastikkübel auf der Hefe stehen hast, solltest Du es von dieser abziehen, wenn der Gäreimer en Hahn hat, dann ablassen bis anfängt Hefe durch den Schlauch zu fliessen, oder wenn kein Hahn, dann mit Schlauch von oben absaugen. Hierbei aufhören wenn Hefe mitkommt, spätestenz. Hefe ist noch genug im Bier, auch wenns recht klar erscheinen sollte.

2. Gärkübel mit Chemo Pro Oxi waschen

- Das Zeug ist recht agressiv und dringt auch etwas in den Kunstoff ein und kann somit auch einen beißenden Geruch/Geschmack hinterlassen. Wenn Du mit dem Eimer schon mehrfach gebraut hast, wirst Du feststellen, wie leicht das Plastik Gerüche aufnimmt. Ich benutze das Chemopro nur für Bügelflaschen die ausm Getränkemarkt kommen und fiesen Schmodder angesetzt haben. Hartnäckiger Kram geht damit gut weg.
Meine Garbehälter reinige ich mit dieser Mischung aus Pyrosulfit und Citronensäure auf Wasser. aus dieser Mischung gast Schwefelwasserstoff aus und töte alle Bakterien und Pilze/Keime/Sporen ab. Einfach rein damit und wieder mit Gärröchen verschließen. Einmal vor, einmal nach Benutzung der Behälter. Auch ruhig en Tag stehen lassen.

3.durch Gärröhchen wieder zurück in den Gärbehälter schütten

Bei dieser ganzen Hin und Her-Schütterei kriegt Dein Bier ne ganze Menge Sauerstoff ab. Das kann zu Oxidation führen, aber auch zum C02 Verlust und wenns ganz schlimm kommt kann sich dein Bier ne Infektion einfangen.
Du solltest Dein Bier durch einen am Hahn des Gärbehälters angeschlossenen Schlauch von der Hefe abziehen, und hierbei darauf achten, dass das Schlauchende im Bier steht, nach möglichkeit nich trofen/plätschern lassen.
Ich selber überführe das Bier ein Tag vor der Flaschenabfüllung auf herumgedrehte 5l-Plastikkanister mit konischen Hals und lasse sich die Hefe nochmals absetzen, und kann diese daher durch einen Hahn am Hals vor der Flaschenfüllung ablassen.

Dann mal noch gutes Gelingen !

Ciao !
Der grüne Drache zu Wasserau - Dort brauen sie ein Bier so braun, dass selbst der Mann im Mond kam schauen ...
Benutzeravatar
ggansde
Moderator
Moderator
Beiträge: 7966
Registriert: Mittwoch 9. November 2005, 16:25
Wohnort: Rodgau

Re: Beim Abfüllen Hefe mit in die Flasche?

#5

Beitrag von ggansde »

2. Gärkübel mit Chemo Pro Oxi waschen

- Das Zeug ist recht agressiv und dringt auch etwas in den Kunstoff ein und kann somit auch einen beißenden Geruch/Geschmack hinterlassen
Da hast Du wohl etwas verwechselt. DU meinst evtl. Chemo Pro Caustic. Das Oxi ist absolut geruchsneutral und super zu handeln.
VG, Markus
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Durst ist schlimmer als Heimweh"
Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
Benutzeravatar
Griller76
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1497
Registriert: Montag 2. Februar 2015, 19:46
Wohnort: Sonthofen

Re: Beim Abfüllen Hefe mit in die Flasche?

#6

Beitrag von Griller76 »

Vielen Dank für die Tips. Ich werde nun direkt ab Gäreimer mit der hier beschriebenen Abfüllpistole abfüllen.
Kann ich bitte den Zucker zur Reifung dann in den Gäreimer einrühren und warten, bis sich die Hefe wieder angesetzt hat? Denn ich möchte nun mit dem Zucker nicht jede einzelne Flasche befüllen müssen.
Iss was gar ist, trink was klar ist und sag was wahr ist. (Luther)

Ich bin: Der Seelenbräu – Himmlisches Bier vereint Herz und Seele!
Benutzeravatar
grüner Drache
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1210
Registriert: Donnerstag 29. Januar 2015, 09:14
Wohnort: Geilenkirchen

Re: Beim Abfüllen Hefe mit in die Flasche?

#7

Beitrag von grüner Drache »

Kann ich bitte den Zucker zur Reifung dann in den Gäreimer einrühren und warten, bis sich die Hefe wieder angesetzt hat? Denn ich möchte nun mit dem Zucker nicht jede einzelne Flasche befüllen müssen.[/quote]

Ich würde das Bier zumindest einmal von der Hefe abziehen. Der Bodensatz bei meinen ca. 20 Liter-Bieren war immer ca. "1-Liter" ( Nach der Scala am Gäreimer ). Den sollte man beim Einrühren des Zuckers nicht umbedingt damit vermengen.
Manche Quellen berichten auch von der Notwendigkeit den Zucker erst mal mit einer kleineren Menge Bier/Wasser/Speise anzulösen und dann in die gesamte Biermenge einzurühren.
Ich selber arbeite mit Speise, die ich abmesse und auf jede einzelne Bierflasche verteile.
Der grüne Drache zu Wasserau - Dort brauen sie ein Bier so braun, dass selbst der Mann im Mond kam schauen ...
Cluve
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 285
Registriert: Samstag 13. April 2013, 08:58

Re: Beim Abfüllen Hefe mit in die Flasche?

#8

Beitrag von Cluve »

Hallo Griller,

den Zucker oder die Speise nicht in jede Flasche einzeln vorlegen zu wollen, ist vernünftig. Allerdings habe ich noch nie gelesen, dass der Zucker für die Nachgärung in den Gärbehälter eingerührt wird, obwohl dort noch die komplette Gärungshefe vorhanden ist. Das lass mal lieber bleiben. Vor dem Abfüllen in die Flaschen, sollte aus dem Gärgefäß abgezogen werden. Den Tipp des Kollegen grüner Drache zu Nr.1 hast Du insoweit möglicherweise falsch aufgefasst. Ich denke er hat gemeint, dass Du nicht plätschernd umfüllen solltest, und somit viel Sauerstoff einträgst. Umschlauchen ist aber schon o.k. und häufig mit guten Erfolg praktiziert.

edit: zu langsam
Benutzeravatar
Bierwisch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3493
Registriert: Dienstag 15. Mai 2012, 18:02
Wohnort: Thüringen

Re: Beim Abfüllen Hefe mit in die Flasche?

#9

Beitrag von Bierwisch »

Da gehen die Meinungen auseinander...

Die einfachste, sicherste und schnellste Lösung sieht so aus:

-mit einem Kalkulationsprogramm bestimmen, wieviel Zucker benötigt wird (das hängt vom Bierstil und der Temperatur ab, bei der das Bier vergoren wurde)
-den Zucker (Traubenzucker, Kristallzucker) mit einer kleinen Menge Wasser kurz aufkochen (mittlerweile erwärme ich nur noch so lange, bis der Zucker aufgelöst ist)
-das in ein sauberes Gefäß vorlegen, aus dem ich abfüllen möchte
-das Jungbier aus dem Gärbehälter vorsichtig (damit möglichst wenig CO2 ausgasen kann) draufschlauchen (es ist völlig egal, wie der Schlauch liegt, weil...)
-...unbedingt und in jedem Fall (vorsichtig) umrühren! Ich habe das einmal vergessen und hatte jede Menge Flaschen ohne CO2 und etliche explodierte. Das wollt ihr nicht erleben, also glaubt mir einfach und rührt in jedem Fall vor dem Abfüllen nochmal um.
-Abfüllen. Am einfachsten geht das mit der Metall-Abfüllpistole - ich bin ein großer Fan des Geräts, da ich nur noch die Hälfte der Zeit zum Abfüllen brauche.

Es gibt jede Menge Hobbybrauer, die eine bestimmte Menge Zucker abmessen, die in die Flaschen kippen und dann das Bier draufschlauchen - kann man machen, muß man aber nicht. Bei mehr als einer Kiste, hat man da bestimmt ganz schnell die Schnauze voll.

Noch eine Anmerkung - selbst wenn Dein Bier scheinbar völlig blank ist, sind immer noch ausreichend viele vitale Hefezellen in Schwebe, um Dein Bier innerhalb ein-zwei Wochen zu karbonisieren.

Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
Antworten