Flaschengärung scheint nicht zu starten

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roman0906
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Flaschengärung scheint nicht zu starten

#1

Beitrag von roman0906 »

Hi,
Ich habe ein Problem.
Am Donnerstag habe ich ein IPA abgefüllt, war 13 Tage in der Gärung. Alles hat bis dahin eigentlichb gut ausgesehen. Das Bier war trüb, das Jungbier lecker. Wie immer.
Also habe ich abgefüllt, mit Zucker sollte die Nachgärung in den Flaschen stattfinden. 24 Stunden nach dem abfüllen war das Bier völlig klar. Alles hatte sich am Boden gesammelt. Also Bier aufgeschüttelt, heute wieder der gleiche Effekt.
Die Hefe war US05 in der trockenen Variante, gestartet wurde die Gärung bei 14 P. Das Bier steht und steht bei ca. 20 Grad.
Woran kann das liegen oder was sehe ich nicht?
Viele Grüße
Roman
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Boludo
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Re: Flaschengärung scheint nicht zu starten

#2

Beitrag von Boludo »

Woher weißt du dass sich nichts tut?
Ansonsten einfach abwarten.
daleipi
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Re: Flaschengärung scheint nicht zu starten

#3

Beitrag von daleipi »

ist bei mir genau so.

IPA mit US-05 war 3 Wochen im Gärbehälter. die letzte Woche bei 5°C. Jetzt nach 1 Woche bei 20°C ... nix passiert. möglicherweise kommt da nochmal was.

ein Versuch vom Westi Blonde war auch 3 Wochen im Gärbehälter. Die letzte Woche bei 10°C. beim Abfüllen war alles SUPERklar. ich kann durch die hellbraunen 0,33er-Flaschen sogar die Zuckerschlieren erkennen. da passiert auch nix...

wieviel Trockenhefe und Wasser müßte ich denn für einen Reanimationsstarter pro 20 Liter Jungbier zubereiten um da etwas Schwung reinzubringen?
ich denk mal dass da mit einer Pipette zwei Tropfen pro Flasche dann reichen werden. Oder so...

ich weiß: GEDULT. aber...
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Alt-Phex
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Re: Flaschengärung scheint nicht zu starten

#4

Beitrag von Alt-Phex »

Es kann durchaus auch mal ein paar Tage dauern bis die Nachgärung überhaupt anspringt. Erst recht wenn ihr vorher einen Cold Crash gemacht habt. Temperatursprünge, besonders ins Kalte, mag keine Hefe. In besonderen Fällen kann die Nachgärung auch mal 3-4 Wochen dauern. Daher könnt ihr nur abwarten. Geduld, Geduld, Geduld.

Und ihr braucht natürlich ein Flaschenmanometer das euch anzeigt das überhaupt etwas passiert. Innerhalb von ein paar Tagen darf man keine Wunder erwarten. Die eine Hefe zieht das mal eben durch, die andere lässt sich schön Zeit. So sind unsere kleinen Pilzfreunde nunmal...
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Re: Flaschengärung scheint nicht zu starten

#5

Beitrag von daleipi »

JA. ich weiß das ja. aber... ;-)

Flaschenmanometer sind vollkommen entspannt bei beiden Bieren.

5°C zählt aber nicht als Cold Crash. ODER?
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Alt-Phex
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Re: Flaschengärung scheint nicht zu starten

#6

Beitrag von Alt-Phex »

daleipi hat geschrieben: Samstag 23. November 2019, 20:50 5°C zählt aber nicht als Cold Crash. ODER?
Das ist kalt genug. Je mehr Schönungsmittel und Klärungsvoodoo man einsetzt umso weniger darf man sich dann wundern wenn die Nachgärung deutlich länger braucht. Wer gut sedimentierende Hefen wählt braucht sowas auch nicht.

Bodensatz aufschütteln und weiter beobachten. Wenn Zucker und Hefe am Boden rumliegen passiert halt nicht viel. Auch mal am Manometer klopfen, der Zeiger hängt gerne mal. Mit der Zeit gehen die auch kaputt und zeigen gar nichts mehr an. Kann man mit Wasser und Brausetabletten testen - da baut sich binnen Sekunden Druck auf. Wenn nach einer Woche im warmen überhaupt nichts geht dann kann man frische Hefe dazugeben. Einfach eine TL Spitze pro Flasche. Habe ich in all den Jahren aber nur einmal gehabt den Fall.
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Re: Flaschengärung scheint nicht zu starten

#7

Beitrag von daleipi »

Alt-Phex hat geschrieben: Samstag 23. November 2019, 21:04 Das ist kalt genug.
Oh! ich dachte daß der CC um 0°C ist

Alt-Phex hat geschrieben: Samstag 23. November 2019, 21:04 Je mehr Schönungsmittel und Klärungsvoodoo man einsetzt umso weniger darf man sich dann wundern wenn die Nachgärung deutlich länger braucht.
nix davon drin
Alt-Phex hat geschrieben: Samstag 23. November 2019, 21:04 Bodensatz aufschütteln und weiter beobachten.
beim Westi ist eben garnichts zu sehen. Zucker ist gelöst. vom Gäreimer kam nichts mit. zumindest nichts mit 4-facher Vergrößerung zu sehen.
Alt-Phex hat geschrieben: Samstag 23. November 2019, 21:04 Wenn Zucker und Hefe am Boden rumliegen passiert halt nicht viel.
ist klar
Alt-Phex hat geschrieben: Samstag 23. November 2019, 21:04 Auch mal am Manometer klopfen, der Zeiger hängt gerne mal. Mit der Zeit gehen die auch kaputt und zeigen gar nichts mehr an.
die sind neu. aber klar, klopfen bei Mechanik ;-)
Alt-Phex hat geschrieben: Samstag 23. November 2019, 21:04 Wenn nach einer Woche im warmen überhaupt nichts geht dann kann man frische Hefe dazugeben.
OK, ich warte NOCH eine Woche. ist ja nicht so daß ich deine GEDULD-Beiträge überflogen hätte.
Alt-Phex hat geschrieben: Samstag 23. November 2019, 21:04 Einfach eine TL Spitze pro Flasche. Habe ich in all den Jahren aber nur einmal gehabt den Fall.
Trockenhefe? ich wollte im Notfall eine Lösung machen und da ein paar Tropfen reingeben.


in eine 33cl-Flasche kommen mit dem Zuckerdosierer 2,5 gr Zucker. das macht auf den Liter 7,5 gr und das sollten 0,75°P sein.

wenn ich 11gr Hefe für 20 Liter bei 12°P brauche, dann sollten - theoretisch - 0,69 gr Hefe für 20 Liter bei 0,75°P reichen.
diese geringe Menge bekomme ich natürlich nie in die Flaschen transportiert. aber 3 Gramm auf ein paar cl Wasser und dann mit der Pipette in die Flaschen...?

ich weiß: es ist schon wieder völlig verkompliziert. deswegen ringe ich mich durch noch weiter zu warten
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Johnny H
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Re: Flaschengärung scheint nicht zu starten

#8

Beitrag von Johnny H »

daleipi hat geschrieben: Sonntag 24. November 2019, 14:07
Alt-Phex hat geschrieben: Samstag 23. November 2019, 21:04 Das ist kalt genug.
Oh! ich dachte daß der CC um 0°C ist
. deswegen ringe ich mich durch noch weiter zu warten
Ui, jetzt wünsche ich mir doch, ich hätte Dir nicht geraten, mit der Temperatur runterzugehen. Mir ist das noch nie passiert...
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Flaschengärung scheint nicht zu starten

#9

Beitrag von Ursus007 »

Vielleicht mal für ein/zwei Tag(e) noch etwas wärmer stellen: 24°C ... 26°C. Und wenn dann was startet (Der Manometerzeiger sich von seinem unteren Anschlag wegbewegt.), wieder auf 20°C runter.

Bitte mal checken:
Ist vielleicht nur die Manometerflasche etwas undicht (Zuckerkrümel) und die Nachgärung läuft in allen Flaschen, nur die Messflasche zeigt ein falsches Ergebnis?
Steigen denn kleine Bläschen an die Bieroberfläche in den Flaschen beim Klopfen? Wenn ja, ist da schon was aktiv ... Aber auch, wenn keine Bläschen zu sehen sind, ist das kein Zeichen für Inaktivität. Versuch doch mal einen Kronkorken anzulupfen. Wenn's zischt ... alles ok.
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
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Re: Flaschengärung scheint nicht zu starten

#10

Beitrag von integrator »

Johnny H hat geschrieben: Sonntag 24. November 2019, 15:35
daleipi hat geschrieben: Sonntag 24. November 2019, 14:07
Alt-Phex hat geschrieben: Samstag 23. November 2019, 21:04 Das ist kalt genug.
Oh! ich dachte daß der CC um 0°C ist
. deswegen ringe ich mich durch noch weiter zu warten
Ui, jetzt wünsche ich mir doch, ich hätte Dir nicht geraten, mit der Temperatur runterzugehen. Mir ist das noch nie passiert...
Mir auch nicht (24-48 Std. bei 3-4°C) und das sollte auch nicht der Grund sein. ColdCrash finde ich eine sinnvolle Sachen zum Thema Kärung.
:Bigsmile Selbstgespräche sind nicht schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
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Re: Flaschengärung scheint nicht zu starten

#11

Beitrag von integrator »

daleipi hat geschrieben: Sonntag 24. November 2019, 14:07
Alt-Phex hat geschrieben: Samstag 23. November 2019, 21:04 Wenn nach einer Woche im warmen überhaupt nichts geht dann kann man frische Hefe dazugeben.
OK, ich warte NOCH eine Woche. ist ja nicht so daß ich deine GEDULD-Beiträge überflogen hätte.
You made my day :goodpost:
:Bigsmile Selbstgespräche sind nicht schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
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Re: Flaschengärung scheint nicht zu starten

#12

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

integrator hat geschrieben: Montag 25. November 2019, 13:10
Johnny H hat geschrieben: Sonntag 24. November 2019, 15:35
daleipi hat geschrieben: Sonntag 24. November 2019, 14:07
Oh! ich dachte daß der CC um 0°C ist
. deswegen ringe ich mich durch noch weiter zu warten
Ui, jetzt wünsche ich mir doch, ich hätte Dir nicht geraten, mit der Temperatur runterzugehen. Mir ist das noch nie passiert...
Mir auch nicht (24-48 Std. bei 3-4°C) und das sollte auch nicht der Grund sein. ColdCrash finde ich eine sinnvolle Sachen zum Thema Kärung.
In der Hopfen-Folge vom Braucast wurde eine Studie von Dr. Charles Bamforth (Pope of Foam) zum Thema Coldcrash angesprochen. Sollte diese hier sein, ist aber leider nicht ohne Mitgliedschaft einsehbar.
Sinngemäß ist ein Coldcrash nur bei 0°C oder knapp darunter wirklich effizient. Bei wärmeren die Temperaturen verliert der Coldcrash exponentiell seine Wirkung.
Die Hefe legt sich natürlich hin, wenn es ihr zu kalt ist oder sie nichts mehr zum Verstoffwechseln findet. Aber andere trübungsbildende Dinge (Proteine, Hopfenbestandteile etc) brauchen die Kälte zum schnellen Sedimentieren.

Ausnahmsweise bin ich hier aber eher der Meinung von Brulosophy, die ein deutsches Pilsener (mit 9% Münchner Malz :Ahh) zum Teil im Coldcrash und zum Teil ungekühlt konditioniert haben. Beide fertigen Biere ließen sich weder im Geschmack noch in der Trübung voneinander unterscheiden.
http://brulosophy.com/2017/11/20/the-im ... t-results/

Ich mache keinen Coldcrash, sondern senke die Temperatur nur 1-2 Tage vor dem Abfüllen auf 3-10°C (je nach Hefestamm und Laune), um die Hefe zu sedimentieren. Das reicht für mein Empfinden völlig aus.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
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Viele Grüße
Jens
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