Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

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Frank71
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Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#1

Beitrag von Frank71 »

Hallo zusammen und vielen Dank für die Aufnahme in diesem Forum, welches ich wohl etwas zu spät entdeckt habe.... :puzz

Habe mit meinem Klarstein Mundschenk und mittels einer Fachlektüre ("Craft Bier einfach selbst brauen") gestern meinen ersten Gehversuch in Sachen Hobbybrauen versucht. Ich hatte eigentlich versucht mich peinlich an alles zu halten, aber komplett das Desinfizieren meines (neuen) Gäreimers mit Isopropanol übersehen. Diesen habe ich nur mit Wasser ausgewaschen und später die Würze aus der Brauanlage umgefüllt.

Nun stellt sich mir die Frage, ob ich jetzt hier generell Pech gehabt habe und ich den Prozess beenden sollte, auf ein neues eben. Habe hier auch schon im Forum gesucht, wie und wann ich feststellen könnte (außer einem offenbar saurem Geschmack) ob mein Bier "gekippt" ist. Vielleicht gibt es ja Bilder oder ähnliches, oder einen Link....

Im Moment ärgere ich mich nur das ich dieses übersehen habe und hoffe ihr könnt mir hier vielleicht ein bisschen mit Rat zur Seite stehen. Für Eure Bemühungen sage ich vorher schon einmal ganz lieben Dank !
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Sura
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#2

Beitrag von Sura »

Wie lange ist es denn her?

Es macht nichts, nur mit Wasser ordentlich(!) auszuspülen, wenn der Eimer ansonsten ordentlich gereinigt und nicht grade reingehustet oder übermässig mit blanken Händen drin rumgefummelt wurde. Da muss nichts passieren. Entspann dich, und warte ab. Wie das während der Gärung riecht oder schmeckt hat eh relativ wenig mit dem Endprodukt zu tun.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Bierwisch
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#3

Beitrag von Bierwisch »

Hallo Frank,

herzlich willkommen im besten Forum der Welt!

Bitte mach jetzt gar nichts mit Deiner Würze und lass sie in Ruhe ausgären. Dein Gäreimer war vermutlich neu und unbenutzt und die Wahrscheinlichkeit, daß sich darin bereits irgendwelche Schädlinge getummelt haben, ist äußerst gering.

Also mach einfach nach Rezept weiter.

Gruß
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
Frank71
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#4

Beitrag von Frank71 »

Hallo und danke für Eure Antworten ! Ja der Gäreimer war neu, die Würze "steht" nun seit gestern Abend, eben habe ich Hefe zugefügt. Kann man es eigentlich sehen oder nur schmecken ob das Bier entsprechend Bakterien zum Opfer gefallen sind ?
Viele Grüße

Frank
Fe2O3
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#5

Beitrag von Fe2O3 »

Bierwisch hat geschrieben: Dienstag 7. Januar 2020, 11:24 Hallo Frank,

herzlich willkommen im besten Forum der Welt!

Bitte mach jetzt gar nichts mit Deiner Würze und lass sie in Ruhe ausgären. Dein Gäreimer war vermutlich neu und unbenutzt und die Wahrscheinlichkeit, daß sich darin bereits irgendwelche Schädlinge getummelt haben, ist äußerst gering.

Also mach einfach nach Rezept weiter.

Gruß
Bierwisch
Dem ist nichts hinzuzufügen, außer: lass die Würze ausgären und in der Zeit die Finger vom Deckel des Gäreimers. Durch häufiges öffnen und nachschauen kannst du letztendlich mehr Schaden anrichten (selbst wenn du ideal “desinfiziert“ hättest, können hierdurch trotzdem Bierschädlinge in die Würze kommen)

Lg
Martin
gargarmel
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#6

Beitrag von gargarmel »

Meiner bescheidenen Meinung nach ist der Hautgrund warum man das Gärgefäß mit Alkohol behandelt eventuell noch vorhandene Hefe vom letzten Sud abzutöten. Wenn der Trocken und sauber irgendwo rum steht wird da nicht so viel drin sein was sich dann in Würze wohl fühlt.
Frank71
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#7

Beitrag von Frank71 »

Würde sich als optimales Gärgefäß nicht dann ein Edelstahlbehäter besser eignen als ein Kunstoffeimer ? Oder spielt das hierfür keine Rolle ?
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DerDerDasBierBraut
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#8

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Frank71 hat geschrieben: Dienstag 7. Januar 2020, 11:47 Würde sich als optimales Gärgefäß nicht dann ein Edelstahlbehäter besser eignen als ein Kunstoffeimer ?
Ja, wenn das Gefäß ordentlich verarbeitet ist (keine Falznaht, keine rauen Stellen und, falls vorhanden, ordentlich polierte Schweißnähte).
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
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Viele Grüße
Jens
heizungsrohr
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#9

Beitrag von heizungsrohr »

Definitiv, Edelstahl ist fast immer besser. Aber auch sehr viel teurer und schwerer.

Das schlimmste, was ich mir in deinem Fall vorstellen kann, ist, dass da vielleicht Malzstaub reingelangt sein könnte, der durch das Wasser nicht komplett entfernt wurde. Malzstaub (insbesondere beim Belüften der Würze) kann einem ein Bier schnell sauer werden lassen. Aber das Risiko halte ich auch für gering in deiner Situation.
Gruß
Magnus
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secuspec
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#10

Beitrag von secuspec »

Frank71 hat geschrieben: Dienstag 7. Januar 2020, 11:47 Würde sich als optimales Gärgefäß nicht dann ein Edelstahlbehäter besser eignen als ein Kunstoffeimer ? Oder spielt das hierfür keine Rolle ?
Später, wenn Du feststellt, dass Du Spaß am Brauen hast, ist ein Edelstahlgärbehältnis von der Reinigung und Dauerhaftigkeit besser. Für den Anfang ist alles fein.

Also zurücklehnen, nicht ständig am Fass rumfummeln und sich nicht irritieren lassen, wenn es während er Gärung etwas streng riechen sollte - das gehört in der Regel so.

Wirklich wichtig ist vor allem eine gescheite Temperaturführung während der Gärung. Steht das Fass irgendwo im Wohnzimmer, wird es eben schnell zu warm und Du erzeugst ggf. fruchtige Ester.

Aber wie gesagt - erst einmal abwarten. Das erste eigene Bier ist, sofern man es nicht komplett versaut hat, sowieso immer geil :Wink

Viele Grüße,
Steffen
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§11
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#11

Beitrag von §11 »

Mach dir mal keinen Kopf.
Prinzipiell ist Bier relativ inert was die Mikrobiologie angeht. Deine Schwachstelle ist in dem Fall das „über Nacht“ abkühlen. Das lässt zum Beispiel hopfentoleranten Lactos Zeit die Würze zu säuern. Klingt blöd, aber die Hefe ist neben dem Hopfen der größte Schutz und deshalb sollte die halt so schnell wie möglich dazu. Mit einsetzender Gärung sinkt der pH, es entsteht Alkohol und Kohlendioxid und Nährstoffe werden verbraucht. All das schützt das Jungbier
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
AxelS
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#12

Beitrag von AxelS »

Frank71 hat geschrieben: Dienstag 7. Januar 2020, 11:31 Kann man es eigentlich sehen oder nur schmecken ob das Bier entsprechend Bakterien zum Opfer gefallen sind ?
Nach meiner Erfahrung wird das Bier entweder sauer (ich liebe saures Bier, speziell Berliner Weisse!), oder es bildet sich auf der Oberfläche eine milchig-trübe Schicht, die mehr oder weniger viele Blasen einschliesst (eine Kahmhaut). Die kann man aber erst sehen, wenn die Hefe fertig vergoren hat und zu Boden gesunken ist. Also auf keinen Fall jetzt nachsehen!!
Ist das Bier scheinbar abfüllbereit (so nach 10 Tagen/zwei Wochen oder noch länger), dann wirf einen Blick ins Gärgefäß. Schwimmt dann auf dem Bier mehr als ein paar kleine Inselchen mit Bläschen oder Schaumreste, sondern eine geschlossene Haut, dann ist das Bier verdorben. Das würde ich dann nicht mehr trinken wollen (obwohl es vielleicht nicht verdorben schmeckt).

Wird schon!
:Drink
Axel
Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Menschen.
(John Ruskin 1819-1900)
Frank71
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#13

Beitrag von Frank71 »

Danke Euch allen ganz herzlich! Ich habe allein in diesem Beitrag so viel gelernt !
Ich lasse es jetzt mal in Ruhe gären, dann schau ich mal, ggf. mach ich mal ein Foto wenn ich unsicher sein sollte.

In diesem Sinne viele Grüße
Frank
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#14

Beitrag von afri »

Frank71 hat geschrieben: Dienstag 7. Januar 2020, 22:10 Danke Euch allen ganz herzlich! Ich habe allein in diesem Beitrag so viel gelernt !
Ich lasse es jetzt mal in Ruhe gären, dann schau ich mal, ggf. mach ich mal ein Foto wenn ich unsicher sein sollte.
Sehr gut, so soll das. Übertriebene Hygiene nutzt nicht, schadet im Idealfall aber auch nicht. Bier kann normalerweise recht gut auf sich selbst aufpassen.
Achim
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#15

Beitrag von Johanson »

AxelS hat geschrieben: Dienstag 7. Januar 2020, 15:09 Ist das Bier scheinbar abfüllbereit (so nach 10 Tagen/zwei Wochen oder noch länger), dann wirf einen Blick ins Gärgefäß. Schwimmt dann auf dem Bier mehr als ein paar kleine Inselchen mit Bläschen oder Schaumreste, sondern eine geschlossene Haut, dann ist das Bier verdorben. Das würde ich dann nicht mehr trinken wollen (obwohl es vielleicht nicht verdorben schmeckt).
Ist das wirklich so? Im Buch von Jan steht zur Deckenbildung (S. 217)
Der Schaum fällt nun zunehmend weiter zusammen und bildet eine dichte, schmutzig braune Schicht auf dem Bier, die durch die ausgeschiedenen Hopfenharze ein fleckiges Aussehen hat. Ich empfehle dringend, die Decke in diesem Stadium mit einem sterilisierten Schaumlöffel abzuheben.
Könnte da ein erfahrener Hobbybrauer vielleicht nochmal etwas Licht ins Dunkel bringen?
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#16

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Johanson hat geschrieben: Donnerstag 9. Januar 2020, 10:22 Könnte da ein erfahrener Hobbybrauer vielleicht nochmal etwas Licht ins Dunkel bringen?
Zwei Paar Schuhe.

Das ist Kahmhaut: https://braumagazin.de/article/bierfehl ... -kahmhaut/
Das sind Hopfenharze: https://hobbybrauer.de/forum/download/f ... =19907&t=1
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Jens
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#17

Beitrag von hyper472 »

Jan weiß schon, von was er spricht...
Dennoch kenne ich niemanden, der die Hefedecke abschöpft. Jan argumentiert damit, dass man das Zeug mal probieren muss, um herauszufinden, dass man diesen Geschmack nicht im Bier haben möchte. Ich kann dieser Argumentation nicht folgen, denn Hopfen-Pellets schmecken mir auch nicht.
Meiner Ansicht nach ist es klüger, jedes Rumfummeln am Gärbottich zu unterlassen. Dazu gehört für mich auch das Abschöpfen der Schaumdecke.
Viele Grüße, Henning
Zuletzt geändert von hyper472 am Sonntag 12. Januar 2020, 00:04, insgesamt 1-mal geändert.
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#18

Beitrag von Johanson »

Danke Jens und Henning für die Erläuterung! Die Begriffe haben auch geholfen, die Google Bildersuche zu füttern.. Fand ich sehr aufschlussreich :)
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#19

Beitrag von Barney Gumble »

hyper472 hat geschrieben: Donnerstag 9. Januar 2020, 11:45 Jan weiß schon, von was er spricht...
Dennoch kenne ich niemanden, der die Hefedecke abschöpft. Jan argumentiert damit, dass man das Zeug mal probieren muss, um herauszufinden, dass man diesen Geschmack nicht im Bier haben möchte. Ich kann dieser Argumentation nicht folgen, den Hopfen-Pellets schmecken mir auch nicht.
Meiner Ansicht nach ist es klüger, jedes Rumfummeln am Gärbottich zu unterlassen. Dazu gehört für mich auch das Abschöpfen der Schaumdecke.
Viele Grüße, Henning
Der Post franst zwar zusehends aus, aber ich muss mich hier als Exot auten, ich schöpfe immer ab, mehrmals sogar..
Infektionen waren bzgl. Sauerbier trotzdem nie ein Thema.
Und ich aute mich weiter, Hopfenpellets schmecken mir deutlich besser als bräunliche Hopfenharzschaumdecke (beides schon probiert..),

VG
Shlomo
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn :Bigsmile
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#20

Beitrag von uli74 »

afri hat geschrieben: Dienstag 7. Januar 2020, 22:59
Frank71 hat geschrieben: Dienstag 7. Januar 2020, 22:10 Danke Euch allen ganz herzlich! Ich habe allein in diesem Beitrag so viel gelernt !
Ich lasse es jetzt mal in Ruhe gären, dann schau ich mal, ggf. mach ich mal ein Foto wenn ich unsicher sein sollte.
Sehr gut, so soll das. Übertriebene Hygiene nutzt nicht, schadet im Idealfall aber auch nicht. Bier kann normalerweise recht gut auf sich selbst aufpassen.
Achim
Dann wärs vielleicht gut zu wissen was "übertriebene Hygiene" sein soll...

Oder andersrum: Was versteht man unter nicht übertriebener Hygiene? (Übrigens: Übertriebene Schlampigkeit nutzt noch weniger...)

Ich mag solche wachsweichen Formulierungen überhaupt nicht, vor allem Brauneulingen tut man damit überhaupt keinen Gefallen.
Gruss

Uli
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Re: Anfängerfehler in Sachen Desinfektion - Was nun ?

#21

Beitrag von afri »

uli74 hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2020, 17:11 Dann wärs vielleicht gut zu wissen was "übertriebene Hygiene" sein soll...

Oder andersrum: Was versteht man unter nicht übertriebener Hygiene? (Übrigens: Übertriebene Schlampigkeit nutzt noch weniger...)
Seufz, müssen wir das immer wieder durchhecheln? Also dann: Brauequipment muss sauber sein, nicht steril (was wir im Brauhaus ohnehin nicht sein können). Dass hier ständig Isoprop 70% gesprüht wird, nachdem Dinge 20' lang abgekocht wurden, ist nicht falsch, aber unnötig. Wer seine Braugerätschaften so sauber hält, wie alles sonst in einer ordinären Küche, ist auf einem guten Weg. Kronkorken müssen auch nicht gekocht und desinfiziert werden, wenn sie anschließend mit bloßen Fingern ohne Mundschutz verwendet werden.

Gegenbeispiel wäre: Plastikgäreimer mit Hefegeläger nach der Abfüllung oder dem Umschlauchen bis zum nächsten Braugang in zwei oder sechs Monaten stehen zu lassen und dann erst mit dem Stahlschwamm zu reinigen versuchen. Oder oder oder, da gibt es nicht viel zu erzählen. Wenn der besagte Gärbehälter aus Edelstahl wäre, könnte man das sogar so tun, aber kaum jemand bei Trost würde sowas machen.

Oder auch alle drei Tage eine Probe aus dem Plastikhahn zu nehmen, statt von oben, das macht man einfach nicht und schon ist alles gut, auch wenn man den Hahn dann vermeintlich desinfiziert mit o.g. Isopropanol. Dreck kann man nicht desinfizieren oder sterilisieren, hat hier mal jemand treffend geschrieben. Denn das wäre eine übertriebene Maßnahme, uli74.
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
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