Gärprobleme S-189

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Hopfenkaltschale
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Gärprobleme S-189

#1

Beitrag von Hopfenkaltschale »

Hallo Braugemeinde,

ich habe ein dunkles Bier gebraut, 99% MüMa & 1% Caradunkel (musste weg) SW 13 Plato (gemessen mit Refractometer 13,5 Brix) geplant und erreicht. HG und NG die RA wie immer mit Milchsäure eingestellt...

Maischplan war wie folgt:

1.Rast 57 Grad 10 min.
2.Rast 63 Grad 40 min.
3.Rast 73 Grad 20 min.
Abmaischen 78 Grad

Jodnormal überprüft und ok.

Hefe Fermentis Saflager S-189 erste Führung, angestellt bei 10 Grad und die Gärung dann bei 12 Grad laufen lassen, hat alles geklappt.
Nach Circa einer Woche Gärung wurde es ruhiger im Bottich und ich habe neugierigerweise eine Probe genommen, 9 Brix war das Ergebnis. Den Bottich habe ich dann wärmer gestellt um eine kleine Diacetylrast zu fahren und fertig zu vergären (das war zumindest der Plan). Paar Tage später wieder gemessen, immer noch 9 Brix :Waa. (ich hätte mit einem Wert von 7 Brix gerechnet am Ende der Gärung, zu diesem Zeitpunkt vielleicht 8 Brix oder sowas in die Richtung).

Da war ich dann schon sehr verwundert, da dies einem sEVG von ca. 54% entspricht :Grübel , sehr seltsam...
Die Probe habe ich dann auch verkostet und konnte aber keine Restsüße oder sowas feststellen, PH-Wert überprüft und der lag bei 4,55, sollte akzeptabel sein...
Da ich den Bottich ja schon wärmer gestellt hatte wollte ich mal testen ob bei Zugabe von frischer Hefe noch was geht.
Dann habe ich rein experimentell ne US-05 rehydriert und dazugeben...
Leider tat sich auch nun nix mehr, es scheint also nichts mehr an vergärbarem Zucker vorhanden zu sein...

13 Grad Plato SW, 54 % sEVG & ca. 3,8 vol. % Alc. da ist doch was faul...
Wo ist hier der Fehler, ich steige einfach nicht durch???
Schöne Grüße aus der Pfalz Christian :thumbsup
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ggansde
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Re: Gärprobleme S-189

#2

Beitrag von ggansde »

Moin,
Hast Du den Alkoholfehler bei der Messung berücksichtigt?
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Re: Gärprobleme S-189

#3

Beitrag von Hopfenkaltschale »

Moin, ja den habe ich berücksichtigt.
Ich habe es mit meiner App, MMuM Tools zur Berechnung und bei Fabier überprüft und im KBH...
War auch mein erster Gedanke das ich was verpeilt habe, aber wie gesagt ich habe es mit mehreren Tools zur Sicherheit gecheckt und gespindelt habe ich es dann auch nochmal. :puzz
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Re: Gärprobleme S-189

#4

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Kontrolliere mal dein Thermometer, bei 63°C, mit diversen Referenzthermometern.
Die Stärke war während der 40 minütigen Maltoserast vielleicht einfach noch nicht verkleistert. >>> https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 96#p364396
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Re: Gärprobleme S-189

#5

Beitrag von Hopfenkaltschale »

Ich werde das mal überprüfen mit anderen Thermometern, mich wundert jedoch, dass ich vorher noch nie solche Probleme hatte.
Maischen tue ich fast immer mit diesen Temperaturen und Rastzeiten. Und hatte bis jetzt noch nie Probleme...
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Re: Gärprobleme S-189

#6

Beitrag von ggansde »

Wieviel Hefe auf wieviel Würze?
Hefe in Wasser rehydriert?
Vor der Hefezugabe langsam auf Anstelltemperatur gekühlt?
US-05, welche Temperatur?
Die US-05 vergärt ja nicht so hoch, evtl. kann sie keine Maltotriose (und diese ist vielleicht nur noch übrig)
Bei zwei Hefen parallel treten möglicherweise Effekte auf die Einfluß auf die Gärtätigkeit haben.
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Re: Gärprobleme S-189

#7

Beitrag von DerDallmann »

Ich komme mit den Werten mit dem Müggelland-Rechner auf 62% sVG. Ist immer noch nicht toll....
Zuletzt geändert von DerDallmann am Freitag 24. Januar 2020, 08:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gärprobleme S-189

#8

Beitrag von gulp »

Mit einer Spindel messen und das Refraktometer überprüfen...

Gruß
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Re: Gärprobleme S-189

#9

Beitrag von ggansde »

gulp hat geschrieben: Freitag 24. Januar 2020, 08:45 Mit einer Spindel messen und das Refraktometer überprüfen...

Gruß
Peter
Hopfenkaltschale hat geschrieben: Freitag 24. Januar 2020, 08:29 War auch mein erster Gedanke das ich was verpeilt habe, aber wie gesagt ich habe es mit mehreren Tools zur Sicherheit gecheckt und gespindelt habe ich es dann auch nochmal. :puzz
:Greets
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Re: Gärprobleme S-189

#10

Beitrag von gulp »

ggansde hat geschrieben: Freitag 24. Januar 2020, 08:55
gulp hat geschrieben: Freitag 24. Januar 2020, 08:45 Mit einer Spindel messen und das Refraktometer überprüfen...

Gruß
Peter
Hopfenkaltschale hat geschrieben: Freitag 24. Januar 2020, 08:29 War auch mein erster Gedanke das ich was verpeilt habe, aber wie gesagt ich habe es mit mehreren Tools zur Sicherheit gecheckt und gespindelt habe ich es dann auch nochmal. :puzz
:Greets
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Huch, hab ich gar nicht gesehen. :Ahh

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Re: Gärprobleme S-189

#11

Beitrag von Hopfenkaltschale »

Hi Markus,

ja die Hefe habe ich in abgekochtem und abgekühlten Wasser rehydriert, langsam abgekühlt und 2 Päckchen S-189 auf 23 Liter Würze gegeben...

US-05 habe ich bei 19 Grad Bottichtemp. hinzu gegeben...
ich glaube die haben sich aber gegenseitig nicht beeinflusst die S-189 & die US-05, bei S-189 ging ja nichts mehr bevor ich auf die „Idee“ mit der US-05 gekommen bin.

@Johst: Ich habe auch mit verschiedenen Formeln gerechnet, Standard, Kleier, Terrill, aber egal wie, das Drama nicht wirklich besser :crying
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Re: Gärprobleme S-189

#12

Beitrag von Hopfenkaltschale »

gulp hat geschrieben: Freitag 24. Januar 2020, 09:10
ggansde hat geschrieben: Freitag 24. Januar 2020, 08:55
gulp hat geschrieben: Freitag 24. Januar 2020, 08:45 Mit einer Spindel messen und das Refraktometer überprüfen...

Gruß
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Hopfenkaltschale hat geschrieben: Freitag 24. Januar 2020, 08:29 War auch mein erster Gedanke das ich was verpeilt habe, aber wie gesagt ich habe es mit mehreren Tools zur Sicherheit gecheckt und gespindelt habe ich es dann auch nochmal. :puzz
:Greets
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Huch, hab ich gar nicht gesehen. :Ahh

Gruß
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Das habe ich als erstes auch mal geprüft und hatte den Verdacht, dass der Refraktometer evtl. die Skala verschoben hatte oder sowas... Aber alles hat gepasst.
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Re: Gärprobleme S-189

#13

Beitrag von Boludo »

MüMa hat sehr wenig Enzyme. Man kommt bei 100% MüMa damit gerade so durch. Dazu kommt noch, dass es MüMa als Typ I und II gibt, wobei letzteres noch mal weniger Enzyme besitzt. In Verbindung mit einem Malz mit zu hoher VKT und eventuell einem kleinen Thermometerfehler hatte die Betaamylase eventuell nicht viele Chancen.
Nach den 40 Minuten Maltoserast war ziemlich sicher nichts mehr davon aktiv.
Ein niedriger Vergärungsgrad ist daher nicht so besonders verwunderlich.
Dieser Bierstil wird nicht umsonst klassischerweise mit Dekoktion gebraut.

Stefan
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Re: Gärprobleme S-189

#14

Beitrag von Hopfenkaltschale »

Dass es auch an den Enzymen liegen könnte mit dem Dunklen MüMa2 habe ich auch schon in Betracht gezogen, entweder braue ich das nächste mal mit PiMa und MüMa um die Enzymen besser wirken zu lassen oder ich versuch’s mit Dekoktion mal...Hab ichvaber noch nie gemacht und ob das mit dem Grainfather als Brauanlage so gut funktioniert muss ich mal versuchen und hoffen.

Danke schon mal für eure Meinungen und euren Input.
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