Gärung setzt nicht ein

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Brewhammer
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Gärung setzt nicht ein

#1

Beitrag von Brewhammer »

Hallo Zusammen,

ich habe gestern ein untergäriges Helles gebraut. Zum Einsatz kam hier die Wyeast 2308, die vier Stunden am aufgehen und blähen war, bevor sie bei einer Würzetemperatur von 22 Grad hinzugegeben und im Anschluss belüftet wurde. Daraufhin ist der Gärbottich mit 13l Ausschlagwürze direkt in meinen Kühlschrank gestellt worden, in dem eine Temperatur von knapp 9 Grad herrscht. Mittlerweile ist das nun schon über 20 Stunden her, wobei sich kaum eine Reaktion zeigt (kein Blubbern, kein aufgeblähter Deckel...). Nun bin ich ziemlich verunsichert, da ich es von meinen bisherigen ca. 10 obergärigen Suden so kenne, dass bereits nach knapp 8 Stunden die Gärung in vollem Gange ist.

Jetzt frage ich mich, ob das normal ist und es noch ein wenig dauern kann bis die Gärung ins Laufen kommt oder ich vielleicht Temperaturmäßig etwas ändern muss?

Danke!

LG Simon
Zuletzt geändert von Brewhammer am Sonntag 8. März 2020, 20:46, insgesamt 1-mal geändert.
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schwarzwaldbrauer
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Re: Gärung setzt nicht ein

#2

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

hallo Simon, das ist noch im Rahmen.
Würde noch 1/2 Tag warten. Wenn dann alles noch unverändert ist, kurz öffnen und schauen ob Überweisssung da ist.

Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
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Bergbock
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Re: Gärung setzt nicht ein

#3

Beitrag von Bergbock »

Ich wiederhole mich gerne: untergärig ist nicht einfach obergärig kalt!!
Warm anstellen ist auch keine gute Idee, Fehlaromen lassen grüssen und der Aktivität der Hefe ist Abkühlen ohnehin abträglich.
Beim nächsten Mal: erst abkühlen auf etwa 10°, dann Hefe zugeben. Flüssighefe so vorbereiten, dass sie zu diesem Zeitpunkt schon die erforderliche Temperatur hat, sonst gibt es gerne mal einen Temperaturschock.

Weiterhin ist ein nur aufgeblähter Wyeast-Beutel zur direkten Sudzugabe kein guter Anfang. Das mag bei obergärigen Raketen wie der 3068 problemlos gehen, bei ug Typen wartet man dann u.U. ziemlich lange auf das Ankommen der Gärung.
Tipp meinerseits : wenn du flüssige Lagerhefe nimmst, mach rechtzeitig vorher einen Starter, das ist das A und O.

Frank
HubertBräu
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Re: Gärung setzt nicht ein

#4

Beitrag von HubertBräu »

22° Anstelltemperatur sind bei untergärig eher schlecht. Bei nächsten Mal die Würze auf 9° abkühlen, dann die Hefe dazu geben und auf 10° bis 11° Gärtemperatur kommen lassen.
Generell ist anzumerken, daß die Gärung untergärig nicht so stürmisch verläuft wie bei obergärigen Suden. Also Geduld, die Hefe wird schon ankommen. Hoffentlich bekommst Du durch das warme Anstellen nicht allzuviele Fehlaromen ins Bier.

Gruß
Hubert

Edit: Rechtschreibung
Zuletzt geändert von HubertBräu am Sonntag 8. März 2020, 14:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Pivo
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Re: Gärung setzt nicht ein

#5

Beitrag von Pivo »

Hallo Simon,

dann sind wir ja Leidensgenossen.
Mein erster UG-Sud ist erst nach fünf Tagen nach Anstellen aktiv geworden. Da ich auch der Packungsbeschreibung glaubte, war meine Temperaturführung ebenfalls nicht optimal ( bei 15 °C ankommen lassen) . Mal sehen, was draus wird, die Gärung müsste bald durch sein...

Jedenfalls folge ich beim nächsten UG-Sud lieber den Erfahrungen hier aus dem Forum und mache einen Starter.
Deine Geschichte bestätigt meine Meinung, dass die Beschreibung auf den Wyeast-Beuteln nichts taugt. Auf der Website von Wyeast ist eine ausführliche Beschreibung des Handlings, die hat aber nicht viel mit der "Kurzanleitung" zu tun.
Beste Grüße aus Herdecke.
Ralf

Ich hab´n Glaubensproblem. Ich glaub, Bier ist alle. :Shocked
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Re: Gärung setzt nicht ein

#6

Beitrag von halsbonbon »

bevor sie bei einer Würzetemperatur von 22 Grad hinzugegeben und im Anschluss belüftet wurde. Daraufhin ist der Gärbottich mit 13l Ausschlagwürze direkt in meinen Kühlschrank gestellt worden, in dem eine Temperatur von knapp 9 Grad herrscht.
20 Stunden sind bei UG gar nix. Bei mir dauert das teilweise 2-3 Tage bis sich nennenswert was tut.

Außerdem:

- Gärspund bei 22 Grad drauf und dann auf 9 Grad kühlen erzeugt einen Unterdruck im Gärbehälter.Der muss ja durch das entstehende CO2 erstmal ausgeglichen werden eh Überdruck entsteht und es im Spund anfängt zu blubbern.

- durch den so entstandenen Unterdruck ziehst Du dir eventuell das Wasser aus dem Gärspund in die Würze und verunreinigst/infizierst diese.

Also als erstes mal den Gärspund öffnen und den Unterdruck raus lassen. Dann weiter schauen,Nerven behalten und abwarten. Was anderes kannst Du im Moment eh nicht machen.

Viele Grüße,
René
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Boludo
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Re: Gärung setzt nicht ein

#7

Beitrag von Boludo »

Wenn es mehrere Tage dauert, bis die Hefe ankommt dann taugt das Hefemanagement nichts. Zu wenig und/oder unvitale Hefe. Da muss man mit niedrigen Vergärungsgraden und Fehlaromen rechnen. Ganz abgesehen davon, dass die Würze sich was richtig fieses einfangen kann.
Meiner Meinung nach besteht da dringender Handlungsbedarf.
Die untergärige Welt tickt deutlich anders. Da muss man sich mit so Dingen wie Starter auseinandersetzen.
Und bitte nicht warm anstellen und dann kühlen.
Brewhammer
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Re: Gärung setzt nicht ein

#8

Beitrag von Brewhammer »

Zunächst einmal danke für die hilfreichen Tipps! Ich bin tatsächlich einfach nur nach der Anleitung auf der Rückseite des Beutels gegangen, auf der steht, dass man die Hefe bei 18 - 22 Grad hinzugeben soll. Nachdem ich den Kühlschrank für die letzten paar Stunden ausgeschaltet hatte und die Temperatur auf 13 Grad angestiegen war, ist die Hefe nun endlich nach knapp 26 Stunden angekommen! Jetzt wird es womöglich ratsam sein den Kühlschrank wieder einzuschalten, oder?
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