Unterschiedliche Ergebnisse

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Chrischner
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Unterschiedliche Ergebnisse

#1

Beitrag von Chrischner »

Hallo zusammen,

ich hätte mal eine kurze Frage. Meine Hauptgärung ist so langsam durch und langsam mache ich mir Gedanken über das Abfüllen und alles was dazu gehört. Als ich mich gerade über die benötigte Zuckermenge informierte viel mir bei der Berechnung auf dass ich bei gleichen Variablen (Temp Jungbier 22°C und gewünschter Karbonisierung 5g/L CO2) unterschiedliche Ergebnisse bei den verschiedenen Rechnern bekomme. Habs jetzt mit dem Rechner von Fabier und MMuM probiert und die Ergebnisse weichen um immerhin 10% voneinander ab.
Auf welchen Wert kann ich mich denn da jetzt am besten verlassen, die 6,74g Haushaltszucker/l von Fabier oder die 7,3g Haushaltszucker/l von MMuM?
(Habe bei beiden selbstverständlich Haushaltszucker angegeben)
Ach und mit "Temperatur Jungbier" liege ich doch mit der wärmsten Temperatur die das Bier bei der Hauptgärung hatte (bzw. Gärraumtemperatur +1 oder 2°C) ganz richtig oder ist damit die Temperatur gemeint mit der ich es später trinken möchte, das sollten dann nämlich eher 8°C und nicht 22°C sein^^

Liebe Grüße und einen entspannten Restsonntag
Chris
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schwarzwaldbrauer
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Re: Unterschiedliche Ergebnisse

#2

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Chrischner hat geschrieben: Sonntag 26. April 2020, 17:37 Hallo zusammen,

ich hätte mal eine kurze Frage. Meine Hauptgärung ist so langsam durch und langsam mache ich mir Gedanken über das Abfüllen und alles was dazu gehört. Als ich mich gerade über die benötigte Zuckermenge informierte viel mir bei der Berechnung auf dass ich bei gleichen Variablen (Temp Jungbier 22°C und gewünschter Karbonisierung 5g/L CO2) unterschiedliche Ergebnisse bei den verschiedenen Rechnern bekomme. Habs jetzt mit dem Rechner von Fabier und MMuM probiert und die Ergebnisse weichen um immerhin 10% voneinander ab.
Auf welchen Wert kann ich mich denn da jetzt am besten verlassen, die 6,74g Haushaltszucker/l von Fabier oder die 7,3g Haushaltszucker/l von MMuM?
(Habe bei beiden selbstverständlich Haushaltszucker angegeben)
Ach und mit "Temperatur Jungbier" liege ich doch mit der wärmsten Temperatur die das Bier bei der Hauptgärung hatte (bzw. Gärraumtemperatur +1 oder 2°C) ganz richtig oder ist damit die Temperatur gemeint mit der ich es später trinken möchte, das sollten dann nämlich eher 8°C und nicht 22°C sein^^

Liebe Grüße und einen entspannten Restsonntag
Chris
Hallo Chris,
du musst die höchste Temperatur nehmen, die das Jungbier bis zu diesem Moment gesehen hat, denn es geht ja um das bereits gebundene CO2.
Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
Chrischner
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Re: Unterschiedliche Ergebnisse

#3

Beitrag von Chrischner »

Und wegen der unterschiedlichen Ergebnisse nehme ich einfach die goldene Mitte? :D

Chris
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coyote77
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Re: Unterschiedliche Ergebnisse

#4

Beitrag von coyote77 »

Chrischner hat geschrieben: Montag 27. April 2020, 19:11 Und wegen der unterschiedlichen Ergebnisse nehme ich einfach die goldene Mitte? :D

Chris
Wenn du eine Waage hast, die so genau ist, ja :Bigsmile du wirst den Unterschied nicht schmecken
Viele nehmen hier einfach die praktische Dosierhilfe, damit fällt das lästige rechnen und wiegen weg... einfach mal die SuFu nutzen

Edit: und nicht verwechseln: etwa 7g pro Liter, nicht pro Flasche!
Grüße, Andreas :Drink

Zum Biere drängt, am Biere hängt doch alles.
(Frei nach J. W. von Goethe)
Chrischner
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Re: Unterschiedliche Ergebnisse

#5

Beitrag von Chrischner »

Hallo Andreas, vielen Dank für deine Antwort und den Hinweis mit den 7g! :)
Ja meine Waage geht so genau, musste mir eine neue fürs Hopfen wiegen kaufen da hab ich gleich eine Stufe genauer genommen hat preislich keinen Unterschied gemacht :D So eine Dosierhilfe kommt dann beim nächsten mal bestellen auch mit in den Warenkorb, ich seh mich jetzt schon 30min Zucker auf der Feinwaage abwiegen da hab ich ein zweites mal sicher keine Lust zu :D

Liebe Grüße
Chris
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Re: Unterschiedliche Ergebnisse

#6

Beitrag von heinrich2012 »

Als ich noch Speisen musste, hab ich die Zuckermenge für den Sud in heissem Wasser aufgelöst
und dann per Einwegspritze in die Flasch vorgelegt. Ich fand das besser als die Dosierhilfen.
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Barney Gumble
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Re: Unterschiedliche Ergebnisse

#7

Beitrag von Barney Gumble »

Ich gebe die Zuckerlösung immer direkt vorm Abschlauchen ins Gärfass, rühre ganz vorsichtig aber lang genug und fülle ab, evtl aufgewirbelte Hefe ist erwünscht für die Nachgärung und es ist immer homogen genug gewesen. Damit ist sowohl die Doserhilfe nicht notwendig als auch kein Einzelspritzengefummel (wobei ich das auch schon gemacht habe; erst letztens (auch zur gleichzeitigen Verdünnung) 50 ml in jede Flasche einzeln vorgelegt, ist aber die Ausnahme.
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Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn :Bigsmile
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Bierjunge
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Re: Unterschiedliche Ergebnisse

#8

Beitrag von Bierjunge »

Barney Gumble hat geschrieben: Mittwoch 29. April 2020, 07:19 Ich gebe die Zuckerlösung immer direkt vorm Abschlauchen ins Gärfass, rühre ganz vorsichtig aber lang genug und fülle ab, evtl aufgewirbelte Hefe ist erwünscht für die Nachgärung
Das kann man zweifellos so tun, und Du beschreibst ja auch nur Dein eigenes Vorgehen, ohne dieses explizit als allgemeingültigen Ratschlag hinzustellen.
Da aber dennoch nicht ausgeschlossen werden kann, dass jemand es als vermeintlichen Ratschlag auffassen könnte, sei mir eine Anmerkung gestattet:
Es ist ein Kardinalfehler vieler Hobbybrauer, insbesondere Anfänger, viel zu viel Hefe in den Flaschen zu haben. Ein mehrere Millimeter starker Bodensatz ist weder gewünscht, geschmacksfördernd noch zur Nachgärung erforderlich. Weniger ist mehr!
Ein Umrühren am Ende der Hauptgärung, bei dem unvermeidlicherweise bereits sedimentierte Hefe aufgewirbelt wird, ist daher kontraproduktiv!
Ungleich besser und gewissermaßen state-of-art wäre das Verfahren, dass Bier nach der Hauptgärung möglichst ohne jedes Aufwirbeln von Hefe in einen zweiten, sauberen Bottich umzuschlauchen und erst dort mit Zuckerlösung oder Speise zu vermischen, bevor man abfüllt. Für eine zuverlässige Nachgärung reicht die wenige, noch in der Schwebe befindliche Hefe in jedem Falle aus, auch wenn man sie nicht sieht!

Moritz
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Barney Gumble
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Re: Unterschiedliche Ergebnisse

#9

Beitrag von Barney Gumble »

Bierjunge hat geschrieben: Mittwoch 29. April 2020, 07:58
Barney Gumble hat geschrieben: Mittwoch 29. April 2020, 07:19 Ich gebe die Zuckerlösung immer direkt vorm Abschlauchen ins Gärfass, rühre ganz vorsichtig aber lang genug und fülle ab, evtl aufgewirbelte Hefe ist erwünscht für die Nachgärung
Das kann man zweifellos so tun, und Du beschreibst ja auch nur Dein eigenes Vorgehen, ohne dieses explizit als allgemeingültigen Ratschlag hinzustellen.
Da aber dennoch nicht ausgeschlossen werden kann, dass jemand es als vermeintlichen Ratschlag auffassen könnte, sei mir eine Anmerkung gestattet:
Es ist ein Kardinalfehler vieler Hobbybrauer, insbesondere Anfänger, viel zu viel Hefe in den Flaschen zu haben. Ein mehrere Millimeter starker Bodensatz ist weder gewünscht, geschmacksfördernd noch zur Nachgärung erforderlich. Weniger ist mehr!
Ein Umrühren am Ende der Hauptgärung, bei dem unvermeidlicherweise bereits sedimentierte Hefe aufgewirbelt wird, ist daher kontraproduktiv!
Ungleich besser und gewissermaßen state-of-art wäre das Verfahren, dass Bier nach der Hauptgärung möglichst ohne jedes Aufwirbeln von Hefe in einen zweiten, sauberen Bottich umzuschlauchen und erst dort mit Zuckerlösung oder Speise zu vermischen, bevor man abfüllt. Für eine zuverlässige Nachgärung reicht die wenige, noch in der Schwebe befindliche Hefe in jedem Falle aus, auch wenn man sie nicht sieht!

Moritz
Absolut richtig! So mache ich es dann auch, wenn ich nicht einen faulen Tag hab :Angel
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Johnny H
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Re: Unterschiedliche Ergebnisse

#10

Beitrag von Johnny H »

Zum Thema unterschiedliche Rechner für die Aufkarbonisierung - es gab mal vor einigen Jahren einen Vergleich dazu, bei dem auch verschiedene Werte rauskamen:

https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 0&p=161598

Nachtrag: ich persönlich bin zufrieden mit dem bei Fabier.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Unterschiedliche Ergebnisse

#11

Beitrag von Mehrbier »

*Threadkaper*
Die kurze Frage sei mit erlaubt: Wie schlaucht ihr um? Ich habe es Anfangs mit einer Schlauchklemme probiert und versucht den Schlauch vorsichtig im Gärbottich zu füllen, die Klammer anzusetzen und dann in einer anderes Gefäß zu schlauchen. Das Ergebnis war ein klebriger Schlauch und aufgewühlte Hefe. Zusätzlich habe ich mir immer wieder Luft in den Schlauch gesaugt weil ich keinesfalls zu nah an die Hefe kommen wollte. Seit dem mache ich immer vorsichtig den Hahn am Bottich auf und nehme in Kauf dass etwas Hefe mit kommt. Zufrieden bin ich damit allerdings nicht.

Edit: Noch meinen Senf zum Thema

Ich habe auf Grund der unterschiedlichen Ergebnisse der Online Rechner einfach einmal selbst gerechnet, da wir im Labor meiner derzeitigen Hochschule einen Anton Paar stehen hatten, konnten wir feststellen, dass der Rechner von Fabier zu hohe Zuckergaben ergibt. Ich habe schlicht errechnet wieviel CO2 bei der Vergärung theoretisch entstehen müsste und einen Korrekturfaktor aus der Literatur ergänzt. Und siehe da: Die zwei Biere, die ich zu Hochschulzeiten noch karbonisiert hatte waren eine Punktlandung. :Pulpfiction

Edit2: Natürlich wurde das bereits gelöste CO2 im Bier auch berücksichtigt.
Gruß
Gerdi

„Kein neues Bier brauen, weil der Kühlschrank voll ist, ist aber auch keine gute Option.“
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