Gärung zu kalt - Sud trotzdem verwendbar?

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chris_b
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Gärung zu kalt - Sud trotzdem verwendbar?

#1

Beitrag von chris_b »

Hallo Braufreunde,

ich habe vor knapp zwei Wochen ein Untergäriges mit der Diamond Hefe angestellt und (leider) heute das erste mal seit dem Anstellen gespindelt.
Habe festgestellt, dass es bei der Temperaturregelung einen Fehler gab und daher der Sud seit 2 Wochen bei 2-3°C gärt (bzw. die Gärung stehen geblieben ist bei aktuell 8°P Extrakt). Empfohlen werden lt. Hersteller 10-15°C Gärtemperatur.

Nun meine Frage an euch, ob die Gärung nach Korrektur der Temperatur wieder normal weiterlaufen wird bzw. ob es geschmackliche Einbußen geben wird?

Gruß
Chris
bwanapombe
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Re: Gärung zu kalt - Sud trotzdem verwendbar?

#2

Beitrag von bwanapombe »

Hallo Chris,

ich würde mal zügig auf 6°C gehen und in den nächsten 2 Tagen auf 7 und 8°C. Bei 50% der Gärung dann jeden Tag 1°C höher. Deine Frage entscheidet sich am Ende. Auf der einen Seite sind 2 Wochen sehr lange um Bierschädlingen Zeit zur Vermehrung gegeben zu haben, auf der Plus-Seite, war es so kalt, dass Vermehrung nur sehr langsam gegangen sein dürfte. Also schau mal, was hinten raus kommt. Außer etwas Strom für die Kühlung und Zeit, mußt Du jetzt ja nichts mehr investieren.

Dirk
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graf_drakeli
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Re: Gärung zu kalt - Sud trotzdem verwendbar?

#3

Beitrag von graf_drakeli »

bwanapombe hat geschrieben: Montag 4. Mai 2020, 17:17 Hallo Chris,

ich würde mal zügig auf 6°C gehen und in den nächsten 2 Tagen auf 7 und 8°C. Bei 50% der Gärung dann jeden Tag 1°C höher. Deine Frage entscheidet sich am Ende. Auf der einen Seite sind 2 Wochen sehr lange um Bierschädlingen Zeit zur Vermehrung gegeben zu haben, auf der Plus-Seite, war es so kalt, dass Vermehrung nur sehr langsam gegangen sein dürfte. Also schau mal, was hinten raus kommt. Außer etwas Strom für die Kühlung und Zeit, mußt Du jetzt ja nichts mehr investieren.

Dirk
Wieso sind 2 Wochen bei UG eine lange Zeit? Da läuft die Vergärung doch generell in der Regel wesentlicher langsamer ab >=2 Wochen?
Zuletzt geändert von graf_drakeli am Montag 4. Mai 2020, 20:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Barney Gumble
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Re: Gärung zu kalt - Sud trotzdem verwendbar?

#4

Beitrag von Barney Gumble »

Schlauch um und geh mit einer schnell gestarteten neuen Hefe bei richtiger Temperatur drauf, wäre meine Option.
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn :Bigsmile
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Boludo
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Re: Gärung zu kalt - Sud trotzdem verwendbar?

#5

Beitrag von Boludo »

graf_drakeli hat geschrieben: Montag 4. Mai 2020, 17:52

Wieso sind 2 Wochen bei UG eine lange Zeit? Da läuft die Vergehrung doch generell in der Regel wesentlicher langsamer ab >=2 Wochen?
Geh mal in die nächste Brauerei und frag mal nach, wie lange es bei denen dauert. Du wirst dich wundern was geht, wenn man sein Hefemanagement im Griff hat. Ein Bier, dessen Hefe sich wochenlang durchkämpfen musste wird nie so schmecken wie eins, das zügig durchgegoren wurde.
Und bitte schreib nie wieder "Vergehrung" :Wink
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Re: Gärung zu kalt - Sud trotzdem verwendbar?

#6

Beitrag von bwanapombe »

Ich weiß zwar nicht, wo der Stammwürzeextrakt lag, aber die stürmische Phase der Gärung dürfte noch nicht vorbei sein. Deshalb kann man hier mal von stockender Gärung sprechen, was tendenziell der Qualität nicht zuträglich ist.

Weil aber die Hefe schon angefangen hat zu vergären, würde ich mal unterstellen, dass sie weitermacht, wenn es wärmer wird. Wenn dem nicht so sein sollte, kann man parallel immer noch Hefe frisch ranziehen, so vorhanden. Jetzt umschlauchen, ist auch nicht ohne zusätzliche Risiken. Deshalb alles schick geschlossen lassen und die Kühlung mal auf 6-7-8°C kommen lassen. Wenn die Hefe einigermassen vital ist - und dafür spricht der Extraktabbau bei 2-3°C - honoriert sie das mit einer Beschleunigung der Gärung, wie es gewünscht ist.

Dirk
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Re: Gärung zu kalt - Sud trotzdem verwendbar?

#7

Beitrag von graf_drakeli »

Boludo hat geschrieben: Montag 4. Mai 2020, 18:55
graf_drakeli hat geschrieben: Montag 4. Mai 2020, 17:52

Wieso sind 2 Wochen bei UG eine lange Zeit? Da läuft die Vergehrung doch generell in der Regel wesentlicher langsamer ab >=2 Wochen?
Geh mal in die nächste Brauerei und frag mal nach, wie lange es bei denen dauert. Du wirst dich wundern was geht, wenn man sein Hefemanagement im Griff hat. Ein Bier, dessen Hefe sich wochenlang durchkämpfen musste wird nie so schmecken wie eins, das zügig durchgegoren wurde.
Und bitte schreib nie wieder "Vergehrung" :Wink
gleich mal korrigiert, keine Ahnung an was ich da gedacht habe :Grübel
chris_b
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Re: Gärung zu kalt - Sud trotzdem verwendbar?

#8

Beitrag von chris_b »

Vielen Dank für eure Antworten.
Ich bin mit der Temperatur auf 6°C gegangen und die Gärung hat tatsächlich relativ rasch wieder gestartet.
Gehe jetzt pro Tag ca. 1,5°C weiter nach oben bis die empfohlene Temperatur erreicht ist.

Was dann schlussendlich geschmacklich rauskommt, wird sich halt erst in einigen Wochen rausstellen.

Gruß
Chris
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Re: Gärung zu kalt - Sud trotzdem verwendbar?

#9

Beitrag von ggansde »

Moin,
Schönramer z.B. vergärt bei 10 °C für 8 - 12 Tage.
VG, Markus
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Re: Gärung zu kalt - Sud trotzdem verwendbar?

#10

Beitrag von diatograph »

@Chris: ServusBild,gibt es was neues mit der Diamond Hefe?
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