Wie verhindere ich (Kälte-)Trübung

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Morgenkröte
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Wie verhindere ich (Kälte-)Trübung

#1

Beitrag von Morgenkröte »

Hallo zusammen,
habe im Forum so einiges zur Kältetrübung gelesen, aber die Betroffenen schilderten immer so unterschiedliche Bedingungen, dass ich daraus nicht wirklich klug geworden bin.
Ich habe eine unspektakuläre Schüttung von Hauptsächlich PiMa, MüMa und Cara gemaischt und mit der w34/70 zu einem Hellen vergoren bei zunächst 10°C und dann, nach ca.einer Woche bei bis zu 15°C. Das Hochziehen der Temperatur war eventuell etwas früh noch knapp vor 50% sVG.
Dann habe ich nach Gärende mit meinem GF Glykolkühler für 2 Tage auf 4 Grad eingestellt, was das Bier bis ca. 3,5°C herunterzieht.
Dann habe ich ins Keg abgefüllt und schon dabei eine starke Trübung festgestellt, obwohl ich von der w34/70 Anderes erwartet hatte. Nach ca. 2 Wochen im Kühlschrank bei 5-6°C war das Bier immer noch genaus so trüb wie beim Abfüllen.
Geschmacklich bin ich zufrieden, ich kann keinen ausgesprochenen Fehler feststellen, so dass ich von Kältetrub ausgehe.
Liege ich da richtig und wie hätte ich das in diesem speziellen Fall vermeiden können?
Vielleicht muss ich noch dazu sagen, dass die knapp 30 L mit zwei Tüten Trockenhefe,von denen eine nicht ganz jung war, wahrscheinlich unterpitcht waren. Die Restsüße war mir leicht zu hoch, aber der sVGam Ende mit über 70% im Rahmen.
Gruß von
Bendix
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diapolo
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Re: Wie verhindere ich (Kälte-)Trübung

#2

Beitrag von diapolo »

Hi Bendix,
um rauszufinden ob es eine Kältetrübung ist, lass das Bier warm werden. Wenn es dann wieder klar ist war es Kaltrub.
Falls es immer noch trüb ist kann es sich um eine Eiweisstrübung oder Hefetrübung handeln.

mfg

Bernd
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§11
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Re: Wie verhindere ich (Kälte-)Trübung

#3

Beitrag von §11 »

diapolo hat geschrieben: Mittwoch 6. Mai 2020, 14:34 Hi Bendix,
um rauszufinden ob es eine Kältetrübung ist, lass das Bier warm werden. Wenn es dann wieder klar ist war es Kaltrub.
Falls es immer noch trüb ist kann es sich um eine Eiweisstrübung oder Hefetrübung handeln.

mfg

Bernd
Und die Eiweisstruebung erkennt man mit Lauge. Nach Zugabe verschwindet sie. Hier gibt's ein paar Tipps https://braumagazin.de/article/bierfehl ... rtruebung/
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Morgenkröte
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Re: Wie verhindere ich (Kälte-)Trübung

#4

Beitrag von Morgenkröte »

Danke euch,
muss ich das Bier im Keg warm werden lassen oder im Glas? Wie warm soll es werden?
Wenn es Kältetrüb ist: Wie kann ich ihn vermeiden? Gleiche Frage für den Eiweißtrüb.
Gruß von
Bendix
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olibaer
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Re: Wie verhindere ich (Kälte-)Trübung

#5

Beitrag von olibaer »

Hallo Bendix,
Morgenkröte hat geschrieben: Mittwoch 6. Mai 2020, 21:21 muss ich das Bier im Keg warm werden lassen oder im Glas? Wie warm soll es werden?
Kalt zapfen(0-5°C) und im Glas warm werden lassen. Zimmertemperatur genügt(20-23°C)
Morgenkröte hat geschrieben: Mittwoch 6. Mai 2020, 21:21 Wenn es Kältetrüb ist: Wie kann ich ihn vermeiden?
Ich würde gar nicht erst versuchen ihn zu vermeiden. Eine "Kältetrübung" ist ja nichts schlechtes.

Ganz im Gegenteil sorgt sie für eine gleichmäßige, moderate Trübung ganz unabhängig von "Schanktechnik" und "Einschenkverhalten".
Eine zu kräftige Hefetrübung, gerne ausgelöst durch Unmengen von Bodensatz, kann das so nicht leisten. Primärziel der "Flaschen- und Fassgärer" sollte demnach sein die "Hefetrübung" zu unterdrücken und die "Kältetrübung" zu forcieren und zu steuern.
Gruss
Oli
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Morgenkröte
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Re: Wie verhindere ich (Kälte-)Trübung

#6

Beitrag von Morgenkröte »

Danke Oli,
ich bin aber kein Fassgärer, sondern fülle nach abgeschlossener Gärung ins Keg und karbonisiere dann.
Ich lasse jetzt bei der w34/70 Mal den cold Crash weg. Vielleicht ist der bei 3-4°C eher kontraproduktiv.
Gruß von
Bendix
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