Hallo,
Ich habe mein erstes Bier gebraut und im Rezept stand etwas von 25g Hopfen für 0 Minuten. Deshalb habe ich angenommen, man filtert den Hopfen nicht raus. In einem Video habe ich jetzt jedoch gesehen, das man den Hopfen am Ende hinzugibt und 30 minuten stehen lässt ohne zu Kochen. Am Ende hat er den Hopfen dann herausgefiltert.
Bei mir fehlt jetzt dieser letzte Schritt mit dem herausfiltern und der Hopfen ist jetzt schon seit 6 Tagen mit der Hefe und dem "Bier"(?) in einem Eimer. Kann der Hopfen im Gäreimer irgend einen negativen Effekt auf das Bier haben?
Und wie sollte ich das Bier vor dem Abfüllen filtern? Bzw. überhaupt filtern?
Grüße Leonard
Hopfen in Gäreimer gelassen, ist das schlimm?
- Barney Gumble
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Re: Hopfen in Gäreimer gelassen, ist das schlimm?
Hast Du einen Whirlpool bzw. überhaupt Hopfenseihen/Läufern gemacht? Wenn nicht, hast Du neben dem Hopfen noch Eiweißbruch und vieles mehr, was so nicht in die Würze gehört.
Aber auch der Hopfen selbst sollte eigentlich zügig aus dem werdenden Bier. Wenn Du quasi (edit) eine Whirlpoolgabe gemacht hast bzw. also Du zum Whirlpool den Hopfen einfach nur drauf gegeben hast, wird das jetzt ziemlich bitter werden, je nach Temperaturverlauf. Vereinfacht gesagt, umso länger Dein Hopfen bei hoher Temperatur (übr 80 °C) in Kontakt war mit der Würze, desto bitterer wird das.
Stichworte Hopfen &Isomerisierung, siehe z. B.
https://brauerei.mueggelland.de/nachric ... ol-80.html
Aber auch eine Hopfenstopfung, d. h. im Kühlbereich sollte wegen (Gerbstoffe? Polyphenole?) fortwährender Auslaugung nicht so ewig dauern.
VG
Shlomo
Aber auch der Hopfen selbst sollte eigentlich zügig aus dem werdenden Bier. Wenn Du quasi (edit) eine Whirlpoolgabe gemacht hast bzw. also Du zum Whirlpool den Hopfen einfach nur drauf gegeben hast, wird das jetzt ziemlich bitter werden, je nach Temperaturverlauf. Vereinfacht gesagt, umso länger Dein Hopfen bei hoher Temperatur (übr 80 °C) in Kontakt war mit der Würze, desto bitterer wird das.
Stichworte Hopfen &Isomerisierung, siehe z. B.
https://brauerei.mueggelland.de/nachric ... ol-80.html
Aber auch eine Hopfenstopfung, d. h. im Kühlbereich sollte wegen (Gerbstoffe? Polyphenole?) fortwährender Auslaugung nicht so ewig dauern.
VG
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Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn
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Re: Hopfen in Gäreimer gelassen, ist das schlimm?
Danke für die schnelle Antwort!
Also wenn ich das Läutern richtig in Erinnerung habe, ist das der Schritt, wo man den Malz von der Flüssigkeit trennt. Das habe ich mit einem Sieb und einem Netzstrumpf gemacht. Danach hab‘ ich die Würze zum kochen gebracht, nach Rezept den Hopfen kochen lassen und dann zum Ende der Kochzeit ausgemacht und sofort die letzten 25g zugegeben.
Ich habe dann meinen Topf mit Würze in eine Badewanne mit kaltem Wasser gestellt und ca. 2-3h später waren 20 Grad erreicht. Daraufhin habe ich die Hefe dazugegeben und alles in meinen Gäreimer gefüllt.
Sollte ich den Hopfen jetzt so schnell wie möglich aus dem Gäreimer filtern? Oder lieber noch die Gärzeit abwarten und vor dem Abfüllen in Flaschen filtern?
Grüße Leonard
Also wenn ich das Läutern richtig in Erinnerung habe, ist das der Schritt, wo man den Malz von der Flüssigkeit trennt. Das habe ich mit einem Sieb und einem Netzstrumpf gemacht. Danach hab‘ ich die Würze zum kochen gebracht, nach Rezept den Hopfen kochen lassen und dann zum Ende der Kochzeit ausgemacht und sofort die letzten 25g zugegeben.
Ich habe dann meinen Topf mit Würze in eine Badewanne mit kaltem Wasser gestellt und ca. 2-3h später waren 20 Grad erreicht. Daraufhin habe ich die Hefe dazugegeben und alles in meinen Gäreimer gefüllt.
Sollte ich den Hopfen jetzt so schnell wie möglich aus dem Gäreimer filtern? Oder lieber noch die Gärzeit abwarten und vor dem Abfüllen in Flaschen filtern?
Grüße Leonard
Re: Hopfen in Gäreimer gelassen, ist das schlimm?
Du solltest gar nicht filtern, sondern alles sedimetieren lassen. Dazu braucht es aber Geduld.
Man filtriert den Hopfen nach dem Kochen normalerweise auch nicht ab, sondern macht einen Whirlpool.
Du hast jetzt noch den ganzen Heißtrub mit drin. Das ist nicht gut, aber muss kein Beinbruch sein.
Ich würde das jetzt ein bisschen als Lehrgeld betrachten und mich viel besser einlesen.
Schau mal zb unter brauanleitung.de
Man filtriert den Hopfen nach dem Kochen normalerweise auch nicht ab, sondern macht einen Whirlpool.
Du hast jetzt noch den ganzen Heißtrub mit drin. Das ist nicht gut, aber muss kein Beinbruch sein.
Ich würde das jetzt ein bisschen als Lehrgeld betrachten und mich viel besser einlesen.
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Re: Hopfen in Gäreimer gelassen, ist das schlimm?
Bevor Du nochmal einen Netzstrümpfe nimmst, mach es so wie boludo (Stefan) sagt, also für das nächste Mal weißt Du es jetzt: es braucht sozusagen eine zweite Feststoff-Flüssigkeit-Abtrennung, die meisten machen beim zweiten einen Whirlpool, auch gern genommen sog. Hopfenfilter (Sputnik). Berichte Mal wie das Bier geworden ist, vielleicht haben irgendwelche Altvorderen das ja auch standardmäßig so gemacht.. und es wird was Historisches
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn
Re: Hopfen in Gäreimer gelassen, ist das schlimm?
Ich mach seit einiger Zeit keinen Whirlpool mehr und lass nach der Kochzeit die Würze durch den Sputnik oder Monofilament laufen (1). Die groben Partikel bleiben hängen und ja: Die Würze bei Beginn der Gärung ist nicht ganz so klar. Aus meiner Sicht auch kein Problem, den während der Gärung sedimentiert sowieso das meiste, seien es Restfeststoffe vom Kochen oder Hefe oder Stopfhopfen. Cold Crash soll auch helfen.
Und wenn man vor dem Abfüllen das Jungbier von der Hefe und dem Sediment abzieht, dann ist das normalerweise kein Thema.
Nur: Ich hab noch nie Hopfen vom Kochen oder aus der Whirlpool-Gabe beim Gärvorgang mit dabei gehabt. Dazu - im Sinne von: Wie sich das auswirkt - kann ich keine fundierte Meinung abgeben. Nur als Vermutung: Bei 0 Min. Kochzeit ist noch etwas Aroma im Hopfen, das noch nicht völlig verkocht ist, das könnte ggf. im Kaltbereich noch etwas nachwirken. Wenn aber neben dem Hopfen noch Eiweißbruch enthalten ist, dann weiß ich dessen Folgen für die Gärung nicht einzuschätzen.
(1) Weitere Vorteile: Geht schneller als Whirlpool. Und mit einer schnelleren Abkühlung der gefilterten Würze (ich hänge die Kühlspirale in den Gärbehälter, den Filter in eben diesen, stell die Kühlung (Wasserfluß) an und laß die Würze aus dem Kocher durch den Filter laufen) meine ich, dauert es keine 5 Min. meine 23l auf unter 80°C gebracht zu haben. D.h. Nachisomerisierung eher unter Kontrolle.
Essentiell für wenig Sediment in der Flasche ist für mich ein gewissenhaftes Abziehen vor dem Abfüllen. Bekomme ich aber oftmals auch nicht so hin, wie ich es gern hätte ...
Letzter Schritt: Vorsichtiges Ausschenken ins Glas ...
Und wenn man vor dem Abfüllen das Jungbier von der Hefe und dem Sediment abzieht, dann ist das normalerweise kein Thema.
Nur: Ich hab noch nie Hopfen vom Kochen oder aus der Whirlpool-Gabe beim Gärvorgang mit dabei gehabt. Dazu - im Sinne von: Wie sich das auswirkt - kann ich keine fundierte Meinung abgeben. Nur als Vermutung: Bei 0 Min. Kochzeit ist noch etwas Aroma im Hopfen, das noch nicht völlig verkocht ist, das könnte ggf. im Kaltbereich noch etwas nachwirken. Wenn aber neben dem Hopfen noch Eiweißbruch enthalten ist, dann weiß ich dessen Folgen für die Gärung nicht einzuschätzen.
(1) Weitere Vorteile: Geht schneller als Whirlpool. Und mit einer schnelleren Abkühlung der gefilterten Würze (ich hänge die Kühlspirale in den Gärbehälter, den Filter in eben diesen, stell die Kühlung (Wasserfluß) an und laß die Würze aus dem Kocher durch den Filter laufen) meine ich, dauert es keine 5 Min. meine 23l auf unter 80°C gebracht zu haben. D.h. Nachisomerisierung eher unter Kontrolle.
Essentiell für wenig Sediment in der Flasche ist für mich ein gewissenhaftes Abziehen vor dem Abfüllen. Bekomme ich aber oftmals auch nicht so hin, wie ich es gern hätte ...
Letzter Schritt: Vorsichtiges Ausschenken ins Glas ...
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
Schütt's nei, schütt's nei!