Verhalten der Bierhefe

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Avento
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Verhalten der Bierhefe

#1

Beitrag von Avento »

Hallo,
eines vorweg das man am Gärspund nicht unbedingt auf Aktivitäten schliessen kann ist mir bekannt.
Am 01.08 habe ich einen Sud gekocht und ihn gegen 19 Uhr zum vergären angesetzt.
20 Liter Sud (Klosterbier als Maischepaket von Gastro Brennecke)
Die Hefe zu der ich eine Frage habe :
Braupartners Trockenhefe og (7g Päckchen)

Gärtemperatur: Ideal 18 - 24°C

Die Temperatur war 19°C bei der nach Anleitung angestellten Hefe und 20°C beim Sud.Bevor ich die Hefe in den Sud gegeben habe wurde sie Schluckweise mit dem Sud Vermischt. Das mache ich beim Honigwein auch immer so. Im Keller herrschen rund um die Uhr 18°C
Am 02.08 habe ich Morgens um 7 Uhr nachgesehen (ohne den Gäreimer zu öffnen) und die Hefe war in vollem Gange.
Da ich Angst hatte das mir der Eimer überläuft habe ich mehrmals bis ca. 22 Uhr nachgesehen, die Aktivität war immer gleich heftig.
Als ich am 03.08 morgens vor der Arbeit erneut nachschaute war keine Aktivität mehr im Gärspund zu sehen und auch Abends sowie am 04.08 Morgens war alles Ruhig so das ich schon dachte irgendwas ist schief gelaufen. Heute am 04.08 Abends macht es wieder in regelmäsigen Abstand Blubb im Gärspund, nicht häufig eher so 1-2 Blubb`s innerhalb von 3 minuten.
Meine Frage ist ; Ist es normal das die Hefe einfach mal eine Pause macht ? Oder hat sie sich irgendwie umgestellt auf einen anderen Zucker ?
Ich habe den Eimer die ganze Zeit nicht geöffnet und habe das auch nicht so schnell vor, da ich Angst habe das irgendwelche Bakterien die Hefe befallen können.
Mich verwirrt die Pause von einem Tag etwas oder vielleicht höre ich auch die Flöhe husten. War jedenfalls viel Arbeit,hat Spaß gemacht und wenn es für die Katz gewesen ist wäre es Schade.

Gruß
Avento
Gruß
Jörg
Till
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Re: Verhalten der Bierhefe

#2

Beitrag von Till »

Es gibt Hefen, die ziemlich schnell mit dem Hauptteil der Gärung durch sind. Braupartners Trockenhefe sagt mir nichts, aber vielleicht ist es sowas wie die S-33. Der wäre das zuzutrauen. Heißt nicht, dass die Gärung schon komplett durch ist und auf eine Pause beim blubbern würde ich bei den Plastikeimern nicht viel geben.

Der Verlauf des Extraktabbaus ist nicht linear sondern exponenziell (nur andersrum als bei Corona), d.h. es geht sehr schnell los und verlangsamt sich dann zum Ende hin. Wichtig ist vor allem, dass die Hefe schnell angekommen ist, und das wird ja der Fall gewesen sein. Hast Du was zum messen da? Refraktometer oder Spindel?
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Alt-Phex
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Re: Verhalten der Bierhefe

#3

Beitrag von Alt-Phex »

Das ist normal. Wenn alle leicht verdaulichen Zucker aufgefressen sind legt die Hefe gerne mal eine Pause ein um sich auf die komplexeren Zucker umzustellen. Lass es einfach mal noch ne Woche in Ruhe und dann misst du den Restextrakt.

Das blubbern in deinem Gärspund könnte aber auch einfach CO2 sein das entgast.
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Avento
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Re: Verhalten der Bierhefe

#4

Beitrag von Avento »

Ich bin wohl zuviel vom Honigwein vorgeschädigt. Dort geht die Gärung relativ schnell und stürmisch los, bleibt so ca. 2 Tage und nimmt dann Kontinuierlich ab bis nur noch 1 bis 2 Blasen pro stunde kommen. Das ist dann der Zeitpunkt wo die Hefe gezielt mittes Schwefelzugabe gestoppt werden kann und abgefüllt werden kann. Meistens lasse ich das aber auch noch stehen und brauche dann nicht zu Schwefeln was Aua Kopf am Tag nach dem Trinken reduziert.

Zum Messen hab ich eine Spindel da, auf 20°C geeicht. Ich hab aber bedenken jetzt schon nachzumessen da davor hier sehr oft gewarnt wurde. Sicher würde ich gerne mal nachsehen und messen aber die befriedigung der Neugier ist mir eine eventuelle Infektion nicht Wert. Der Sud hatte nach dem Hopfenkochen und abkühlen eine STW von 14 °P. Diesen habe ich dann durch Zugabe von Wasser auf 13.3 °P eingestellt . 13.2°P waren vom Rezept vorgesehen .

Avento
Gruß
Jörg
haefner
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Re: Verhalten der Bierhefe

#5

Beitrag von haefner »

Avento hat geschrieben: Dienstag 4. August 2020, 18:02 Das ist dann der Zeitpunkt wo die Hefe gezielt mittes Schwefelzugabe gestoppt werden kann und abgefüllt werden kann. Meistens lasse ich das aber auch noch stehen und brauche dann nicht zu Schwefeln was Aua Kopf am Tag nach dem Trinken reduziert.

Zum Messen hab ich eine Spindel da, auf 20°C geeicht. Ich hab aber bedenken jetzt schon nachzumessen da davor hier sehr oft gewarnt wurde. Sicher würde ich gerne mal nachsehen und messen aber die befriedigung der Neugier ist mir eine eventuelle Infektion nicht Wert. Der Sud hatte nach dem Hopfenkochen und abkühlen eine STW von 14 °P. Diesen habe ich dann durch Zugabe von Wasser auf 13.3 °P eingestellt . 13.2°P waren vom Rezept vorgesehen .

Avento
Schwefeln und Kopfschmerzen haben nachweislich nichts miteinander zu tun, leider ein Irrglaube der sich so hartnäckig wie das Flaschenbacken hält. Die Gärung kann man damit stoppen, hatte aber auch schon (Met)-Ansätze die das nicht gestört hat. Aber ist ja nicht das Thema hier :). Wegen dem Messen des Bieres würde ich auf ein Refraktometer und Einwegspritzen setzen. Wenn man mal nach 10 Tagen aufmacht und ne Probe zieht ist das nicht gleich ne Infektion.
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