Gärstopp beim Citra Pale Ale

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Damasus
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Gärstopp beim Citra Pale Ale

#1

Beitrag von Damasus »

Liebe Hobbybrauer,

eigentlich wollte ich nicht noch einen Thread eröffnen, aber das scheint mir am effizienten.

Gebraut wurde das Citra Pale Ale von MMuM https://www.maischemalzundmehr.de/index ... orha5=13.5 . Also im Prinzip keine komplexen Inhaltsstoffe oder Prozessschritte.

Maische wurde konstant bei 68°C mit Rührwerk knapp 70 Minuten gehalten. Jodprobe gemacht (keine Verfärbung). Auf 78°C hoch und abgemaischt. Der Rest wurde wie im Rezept umgesetzt.

Würze wurde nach dem Kochen aktiv auf Anstelltemperatur (23°C) runtergekühlt. Hefe wurde eine Stunde vorher rehydriert in abgekochten Wasser. Auch bei 23°C. [Ja, es war ziemlich warm in dem Raum]. Auf dem Bild seht ihr, dass die Gärung nach ca. 24h losging und am 11.9. (also 6 Tage nach Anstellen) die Dichte auf 1.020 SG abfiel. Nach dem Rechner auf brewersfriend.com ergibt das einen sEVG von nur 63% (1.055 -> 1.020).
gärung.JPG
gärung.JPG (106.21 KiB) 1028 mal betrachtet
sEVG.JPG
sEVG.JPG (9.79 KiB) 1028 mal betrachtet
Habe dann gestern die Temperatur auf 22°C hochkommen lassen. Ohne Effekt nach weiteren 24h.

Die Hefe selbst (US-5) war ein Jahr lang im Kühlschrank ungenutzt. Ist es möglich, dass die Hefe dadurch einen Schaden genommen hat und eventuell die komplizierten Zucker nicht mehr spalten kann?

Frage an euch: Was würdet ihr machen? Flaschenmanometer habe ich. Abfüllen und beobachten? Im Notfall zurück in den Eimer und erneut versuchen ausgären zu lassen?

Vielen Dank euch schon mal,
Ruven

P.S. Braue das Bier zum wiederholten Male und der sEVG war bisher immer ~72% plus minus
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Damasus
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Re: Gärstopp beim Citra Pale Ale

#2

Beitrag von Damasus »

Thread kann geschlossen werden. Natürlich habe ich (wie so oft schon in diesem Forum) den Alohoklfehler nicht berücksichtigt. Die Daten vom TILT sind Rohdaten und mit der Terril-Formel komme ich auf einen sEVG von 74%. Also alles gut!

:Ahh :Ahh :Ahh
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Re: Gärstopp beim Citra Pale Ale

#3

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Ist das so? Ich kenne Tilt nicht, aber das Ding basiert doch auch auf einer Dichtemessung. Damit ist der Alkoholfehler bereits berücksichtigt, so wie bei einer Spindel.
Nur bei Refraktometern muss der Alkoholfehler manuell rausgerechnet werden.
"Da braut sich was zusammen ... "
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Viele Grüße
Jens
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Re: Gärstopp beim Citra Pale Ale

#4

Beitrag von Beerkenauer »

Das sehe ich auch so. Der Tilt zeigt in der App den korrigierten Wert an. Das Problem des Tilts ist, dass durch anhaftende Hefe die Werte verfälscht werden. Ich setzte den Tilt daher nur als Schätzeisen ein. Gegen Ende messe ich nochmal mit dem Refraktometer nach.

Stefan
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30L-Klasse; 50l Topf, 3.5k Induktion, Thermoport mit Läuterhexe, 2x Edelstahl Gärfaß, 2x Kühlschrank mit Inkbird, NC-Kegs und GDA für Flaschen.
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Re: Gärstopp beim Citra Pale Ale

#5

Beitrag von domingo »

Ich habe den Tilt auch, und da muss man nichts um- oder rausrechnen!

Mit der US-05 erreiche ich praktisch immer sEVGs von mehr als 80%. 62% ist schon seeehr wenig. Ein ungeöffnetes Tütchen für ein Jahr im Kühlschrank sollte eigentlich kein Problem sein.

Fragen:
- Ist der Tilt korrekt kalibriert?
- Hast du Hefeklümpchen auf dem Tilt welche die Neigung beeinflussen?
- Hast du Unmengen an Irish Moss verwendet und so die Hefe verklumpt?

Dominik
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Re: Gärstopp beim Citra Pale Ale

#6

Beitrag von Damasus »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Dienstag 15. September 2020, 08:57 Ist das so? Ich kenne Tilt nicht, aber das Ding basiert doch auch auf einer Dichtemessung. Damit ist der Alkoholfehler bereits berücksichtigt, so wie bei einer Spindel.
Nur bei Refraktometern muss der Alkoholfehler manuell rausgerechnet werden.
Hm ok. Muss zugeben, dass meine Schlussfolgerung rein aus dem Bauch kam. Habe heute morgen dann mit dem Refraktometer nachgemessen und als ich den Brix-Wert mit dem Refraktometer-Korrektur-Rechner von Müggelland gefüttert habe, kamen die 74% raus.
Beerkenauer hat geschrieben: Dienstag 15. September 2020, 09:25 Das sehe ich auch so. Der Tilt zeigt in der App den korrigierten Wert an. Das Problem des Tilts ist, dass durch anhaftende Hefe die Werte verfälscht werden. Ich setzte den Tilt daher nur als Schätzeisen ein. Gegen Ende messe ich nochmal mit dem Refraktometer nach.

Stefan
Genau das habe ich heute morgen gemacht. Siehe paar Zeilen höher.
domingo hat geschrieben: Dienstag 15. September 2020, 09:31 Ich habe den Tilt auch, und da muss man nichts um- oder rausrechnen!

Mit der US-05 erreiche ich praktisch immer sEVGs von mehr als 80%. 62% ist schon seeehr wenig. Ein ungeöffnetes Tütchen für ein Jahr im Kühlschrank sollte eigentlich kein Problem sein.

Fragen:
- Ist der Tilt korrekt kalibriert?
- Hast du Hefeklümpchen auf dem Tilt welche die Neigung beeinflussen?
- Hast du Unmengen an Irish Moss verwendet und so die Hefe verklumpt?

Dominik
Eigentlich sah alles ganz gut aus. Vorm nächsten Brauen, werde ich aber mal paar Testmessungen machen.

Dennoch: Vielen Dank für eure Hife :-)
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