Hefe schwimmt auf

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Frommersbraeu
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Hefe schwimmt auf

#1

Beitrag von Frommersbraeu »

Hallo zusammen,

ich hab den Sommer über mit S-04 und hauptsächlich Pale Ale Malz mit 5 - 10% Cara gebraut. Karbonisiert wurde immer per Speise. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Hefe Satz in den Flaschen nach dem Öffnen nahezu immer aufschwimmt (auch nach 3 Monaten). Woran kann das liegen? Hab ihr ähnliches mit der S-04 erlebt?

Für Tipps und Ratschläge wäre ich dankbar (aber erst im Sommer, jetzt ist UG Zeit :thumbsup)
Schöne Grüße
Patrick


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afri
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Re: Hefe schwimmt auf

#2

Beitrag von afri »

Das hatte ich noch nie. Egal nach welcher Liegezeit, anfangs mag das Bier trüb sein, aber der Bodensatz blieb immer liegen, außer es wurde auch noch der allerletzte Schluck eingeschenkt. Dann hat sich gelegentlich mal der Satz gelöst, aber aufgeschwommen ist mir noch keiner.
Achim
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konkret
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Re: Hefe schwimmt auf

#3

Beitrag von konkret »

Bist du dir sicher, daß das Hefesatz ist?
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Frommersbraeu
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Re: Hefe schwimmt auf

#4

Beitrag von Frommersbraeu »

Ja, ziemlich sicher. Das zweite einschenken bekommt dadurch auch eine dezente Hefenote. Eventuell zu warm gelagert? Kellerkalt ist bei mir im Sommer rund 12 - 15°C. Aber selbst ne Woche im Kühlschrank ändert nichts daran. Hab immer auf 5g/L Karbonisiert, vielleicht zu viel?
Schöne Grüße
Patrick


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Re: Hefe schwimmt auf

#5

Beitrag von Juergen_Mueller »

Frommersbraeu hat geschrieben: Samstag 28. November 2020, 08:50 Das zweite einschenken ...
Meinst du damit, dass sich die Hefe vom Flaschenboden lößt wenn du auf mehrere Male einschenkst oder schwimmt die Hefe bereits nach dem Ploppen in der senkrecht stehenden Flasche auf? Das wäre Gushing.
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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BrauSachse
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Re: Hefe schwimmt auf

#6

Beitrag von BrauSachse »

Juergen_Mueller hat geschrieben: Samstag 28. November 2020, 09:21
Frommersbraeu hat geschrieben: Samstag 28. November 2020, 08:50 Das zweite einschenken ...
Meinst du damit, dass sich die Hefe vom Flaschenboden lößt wenn du auf mehrere Male einschenkst oder schwimmt die Hefe bereits nach dem Ploppen in der senkrecht stehenden Flasche auf? Das wäre Gushing.
Ist das bei allen Flachen so oder könnte es sein, dass in die zuletzt gefüllten etwas mehr Hefe beim Abfüllen eingebracht wurde? Das ist mir schon passiert und ergab „wunderbares“ Gushing, aber nur in den letzten Flaschen. Seitdem sauge ich den Gärbottich bei Abfüllen nicht mehr zwanghaft leer wie früher. :Bigsmile

Viele Grüße
Tilo
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Frommersbraeu
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Re: Hefe schwimmt auf

#7

Beitrag von Frommersbraeu »

Ist bei fast allen Flaschen so, egal ob Helles Ale oder dunkles. Aufmachen etwas warten und schon kommt die Hefe hoch, dabei schäumt natürlich auch noch die Flasche über. Für mein Empfinden ist vielleicht die Hefeschicht etwas zu dick, kombiniert mit der Karbonisierung von 5g/L könnte das ja eine Erklärung sein. Ich werde mal die nächsten Flaschen nach dem die Kühlschrank Temperatur erreicht ist aufschütteln und wieder absetzen lassen. Vielleicht hilfts. Aber den Tipp nicht zu viel Hefe mit abzufüllen werde ich zukünftig auch beherzigen.
Schöne Grüße
Patrick


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Re: Hefe schwimmt auf

#8

Beitrag von Johnny Eleven »

Ich hatte mit der S-04 auch schon mit Gushing zu kämpfen. Nach 2 Wochen HG war der Restextrakt konstant, geblubbert hat es aber weiterhin in Abständen. Ich habe dann abgefüllt, weil mir der recht niedrige sEVG von 67% durch das Maischschema und die verwendeten Malze erklärbar schien, aber nach 2 Wochen Flaschengärung hatte ich bei der probeweise geöffneten Flasche zunächst mit (langsamem) Gushing zu kämpfen - der Schaum kam langsam, aber unaufhörlich aus der Flasche gekrochen, was sich dann nach zwei Wochen im Kühlschrank aber komplett gelegt hat. Kein Gushing mehr, allerdings war die Hefe am Flaschenboden zwar abgesetzt, aber weiterhin sehr löslich, so dass man beim Eingießen sehr aufpassen musste, dass keine Hefe mitkommt.
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integrator
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Re: Hefe schwimmt auf

#9

Beitrag von integrator »

Also ich habe auch schon schlechte Erfahrungen mit der S-04 was aber auch an mir gelegen haben kann. Auch das aufwirbeln der Hefe war dabei. Auch mir waren keine Gründe plausibel.
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Re: Hefe schwimmt auf

#10

Beitrag von VolT Bräu »

Überkarbonisierung ist ausgeschlossen? War es evtl. nicht ausgegoren? Das wäre die einfachste Erklärung.
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Re: Hefe schwimmt auf

#11

Beitrag von Alt-Phex »

Wenn das Bier aus der Flasche schäumt ist es in 99% der Fälle eine Überkarbonisierung. Wer mit einer S04 bei 67% sEVG abfüllt muss sich da auch nicht wundern. Die schafft ohne mit der Wimper zu zucken 80%. Ungeduld ist das Problem und nicht die Hefe. Einfach für 14 Tage die Griffel vom gärenden Bier lassen. Dann passiert sowas i.d.R. auch nicht.
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Re: Hefe schwimmt auf

#12

Beitrag von Frommersbraeu »

War jeweils bei 78 - 84% und stabil, also ausgegoren denke ich schon, viel weniger als 1°P geht ja schlecht. Hab mit 5g/L und Speise Karbonisiert, vielleicht werde ich da nächste OG Saison mal 4 runter gehen um die Gefahr zu reduzieren und versuche möglichst wenig Hefe abzufüllen.
Danke für eure Tipps!
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Johnny Eleven
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Re: Hefe schwimmt auf

#13

Beitrag von Johnny Eleven »

Alt-Phex hat geschrieben: Sonntag 29. November 2020, 02:26 Wenn das Bier aus der Flasche schäumt ist es in 99% der Fälle eine Überkarbonisierung. Wer mit einer S04 bei 67% sEVG abfüllt muss sich da auch nicht wundern. Die schafft ohne mit der Wimper zu zucken 80%. Ungeduld ist das Problem und nicht die Hefe. Einfach für 14 Tage die Griffel vom gärenden Bier lassen. Dann passiert sowas i.d.R. auch nicht.
Ja, danke für den allgemeinen Hinweis, war bei mir aber nicht das Problem. Das Bier war ausgegoren, was eine einige Wochen später erfolgte Messung des fertigen und mit Speise karbonisierten Bieres im Vergleich auch noch mal bestätigt hat (ich hatte nur nach der NG zunächst befürchtet, dass es doch nicht der Fall war). "Die Griffel" hatte ich auch zwei Wochen vom gärenden Bier gelassen, schließlich hatte die HG ja - wie ich geschrieben habe - schon zwei Wochen hinter sich, als sich der Restextrakt über mehrere Tage nicht mehr änderte.

Das Bier ist auch nicht direkt aus der Flasche geschäumt, sondern es kam - wie ich geschrieben habe - langsam angekrochen. Wesentlich überkarbonisiert war es jedenfalls nicht; auch später hat sich jede Flasche ohne Probleme mit einem ganz sanften Zischen geöffnet. Eine maßgebliche Ursache von Gushing kann Überkarbonisierung sein, muss es aber nicht. Wenn ich richtig infomiert bin, sind die Ursachen von Gushing (also Überschaumen durch schnell entbundene Kohlensäure) auch noch nicht abschließend geklärt.

Auch beim Threadersteller sind unausgegorene Biere ja offensichtlich nicht das Problem. Dass die S-04 einen sEVG von 80% schaffen kann, ist unbestritten. Pauschal trifft das aber nicht zu. Das hängt - wie stets - u.a. vom Malz und auch dem Maischschema ab. Meine niedrigen 67% waren - wie ich geschrieben habe - durch die Malze (es kam ganz überwiegend Wiener und Münchner Malz zum Einsatz) und die Rasten ohne weiteres nachvollziehbar. Niedrige Endvergärungsgrade scheinen bei der S-04 zumindest bei solchen Schüttungen auch regelmäßig vorzukommen, vgl. https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 52#p243385

Wie dem auch sei, das scheint ja nicht das Problem des Threaderstellers zu sein. Ich hoffe, Du bekommst das Problem in den Griff, Patrick!

Viele Grüße

Johannes
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