Benutzung eines Refraktometers

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Pascal246
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Benutzung eines Refraktometers

#1

Beitrag von Pascal246 »

Hallo liebe Hobbybrauer!

mein erster Sud befindet sich zur Zeit bei der Gärung. Gemessen habe ich bisher mit einer Bierspindel. (Würze vor Kochbeginn 12°Plato, Stammwürze nach dem Kochen 11°Plato). Um festzustellen, wann die Gärung abgeschlossen ist messe ich alle paar Tage mit der Bierspindel. Jedoch benötige ich pro Messung (!) ca. 170ml Flüssigkeit :puzz . Gestern habe ich mir ein Refraktometer mit Brix Skala bestellt. Wie ist eure Erfahrung mit einem Refraktometer?
Kann ich die nächsten Messungen hiermit durchführen und einfach in °Plato umrechnen?
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guenter
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Re: Benutzung eines Refraktometers

#2

Beitrag von guenter »

Pascal246 hat geschrieben: Dienstag 8. Dezember 2020, 12:53 Kann ich die nächsten Messungen hiermit durchführen und einfach in °Plato umrechnen?
Ja.

Rechner und Theorie gibt es hier:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... ktorechner
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HopfenHoeft
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Re: Benutzung eines Refraktometers

#3

Beitrag von HopfenHoeft »

Pascal246 hat geschrieben: Dienstag 8. Dezember 2020, 12:53 ...Würze vor Kochbeginn 12°Plato, Stammwürze nach dem Kochen 11°Plato...
Normalerweise wird die Stammwürze höher nach dem kochen, hast du evtl. den Temperaturfehler nicht mit eingerechnet?
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dast
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Re: Benutzung eines Refraktometers

#4

Beitrag von dast »

Alle paar Tage messen würde ich aber lassen, das zerstört ja jedesmal die schützende CO2 Schicht auf dem Bier und bringt Sauerstoff in den Gärbehälter.
Je nach Bier messe ich alle 7(Weizen), 14(PaleAle-IPA/Untergärige) oder 30 Tage(bei °P Schwergewichtigen).

Lieber 4 Tage später gemessen, aber dann auch gleich Abfüllen.


Ich mag für die Berechnungen die iOS App "Refracto".

Da ich schon mehrfach gefragt wurde ob es das auch für Android gibt, ich aber von Android keine Ahnung habe:

Kenn jemand eine App die auch so einfach gehalten ist und die Umrechnungen bietet?

Bild: Links Brix bevor die Hefe drauf kommt, rechts Brix nach dem Vergären.
Dateianhänge
Refracto-iOS.PNG
Grüße, Daniel
Meine Sude: http://www.sunale.de/tap/
Pascal246
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Re: Benutzung eines Refraktometers

#5

Beitrag von Pascal246 »

dast hat geschrieben: Dienstag 8. Dezember 2020, 13:22 Alle paar Tage messen würde ich aber lassen, das zerstört ja jedesmal die schützende CO2 Schicht auf dem Bier und bringt Sauerstoff in den Gärbehälter.
Je nach Bier messe ich alle 7(Weizen), 14(PaleAle-IPA/Untergärige) oder 30 Tage(bei °P Schwergewichtigen).

Lieber 4 Tage später gemessen, aber dann auch gleich Abfüllen.


Ich mag für die Berechnungen die iOS App "Refracto".

Da ich schon mehrfach gefragt wurde ob es das auch für Android gibt, ich aber von Android keine Ahnung habe:

Kenn jemand eine App die auch so einfach gehalten ist und die Umrechnungen bietet?

Bild: Links Brix bevor die Hefe drauf kommt, rechts Brix nach dem Vergären.
Danke für die Antwort! in meiner Anleitung steht, ich soll alle "paar" Tage messen. Erst wenn sich der Wert nicht mehr verändert kann ich das Bier in Flaschen abfüllen. Die Hefegabe war am Sonntag. Messe dann am Donnerstag mit Refraktometer und dann am Sonntag nochmal. Wenn sich der Wert dann nicht verändert hat, fülle ich ab. Ist doch so richtig oder? :Grübel
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guenter
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Re: Benutzung eines Refraktometers

#6

Beitrag von guenter »

Pascal246 hat geschrieben: Dienstag 8. Dezember 2020, 13:42 Danke für die Antwort! in meiner Anleitung steht, ich soll alle "paar" Tage messen. Erst wenn sich der Wert nicht mehr verändert kann ich das Bier in Flaschen abfüllen. Die Hefegabe war am Sonntag. Messe dann am Donnerstag mit Refraktometer und dann am Sonntag nochmal. Wenn sich der Wert dann nicht verändert hat, fülle ich ab. Ist doch so richtig oder? :Grübel
Welche Anleitung meinst du denn? Die hier ist gut:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=212

Die Faustformel wegen den drei Tagen gilt nur, wenn der gemessene Wert auch dem erwarteten Wert entspricht.
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Beerkenauer
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Re: Benutzung eines Refraktometers

#7

Beitrag von Beerkenauer »

Pascal246 hat geschrieben: Dienstag 8. Dezember 2020, 13:42
dast hat geschrieben: Dienstag 8. Dezember 2020, 13:22 Alle paar Tage messen würde ich aber lassen, das zerstört ja jedesmal die schützende CO2 Schicht auf dem Bier und bringt Sauerstoff in den Gärbehälter.
Je nach Bier messe ich alle 7(Weizen), 14(PaleAle-IPA/Untergärige) oder 30 Tage(bei °P Schwergewichtigen).

Lieber 4 Tage später gemessen, aber dann auch gleich Abfüllen.


Ich mag für die Berechnungen die iOS App "Refracto".

Da ich schon mehrfach gefragt wurde ob es das auch für Android gibt, ich aber von Android keine Ahnung habe:

Kenn jemand eine App die auch so einfach gehalten ist und die Umrechnungen bietet?

Bild: Links Brix bevor die Hefe drauf kommt, rechts Brix nach dem Vergären.
Danke für die Antwort! in meiner Anleitung steht, ich soll alle "paar" Tage messen. Erst wenn sich der Wert nicht mehr verändert kann ich das Bier in Flaschen abfüllen. Die Hefegabe war am Sonntag. Messe dann am Donnerstag mit Refraktometer und dann am Sonntag nochmal. Wenn sich der Wert dann nicht verändert hat, fülle ich ab. Ist doch so richtig oder? :Grübel
Hallo Pascal

Da würde ich sagen, dass die Anleitung etwas zu euphorisch ist (will nicht sagen, dass sie falsch ist).
Es reicht echt, dass Du Deinen Gäreimer, je nach Hefe, 10-14 Tage einfach stehen lässt und nix machst. Somit vermeidest Du, wie oben beschrieben, einen Sauerstoff Eintrag.
Das ist ein viel diskutiertes Thema hier im Forum.
Es resultiert immer, mit der Empfehlung mehr Geduld zu haben bei der Gärung :Bigsmile

Stefan
Mein Motto: Add more hops!
30L-Klasse; 50l Topf, 3.5k Induktion, Thermoport mit Läuterhexe, 2x Edelstahl Gärfaß, 2x Kühlschrank mit Inkbird, NC-Kegs und GDA für Flaschen.
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Re: Benutzung eines Refraktometers

#8

Beitrag von Flothe »

Hallo zusammen,

auch wenn es jetzt ins oT abdriftet, will ich trotzdem meinen Senf dazugeben:

Ich denke die grundsätzliche Empfehlung den Gäreimer/Fermenter nicht zu häufig anzufassen oder gar zu öffnen ist voll und ganz richtig. Das birgt diverse Risiken, gerade wenn man noch unerfahren ist und eventuell die Hygiene an der einen oder anderen Ecke noch nicht so ganz stimmt. Darauf hinzuweisen ist auch sicherlich nicht falsch, aber...

1. Gerade am Anfang der Hobbybrauerkarriere finde ich es sehr wichtig, dass man ein Gefühl dafür bekommt, wie sich eine Gärung verhält. Lag-Phase, exponentielle Phase, Plateauphase, diese Grundlagen des mikrobiellen Wachstums kann man als Hobbybrauer wunderbar zuhause nachvollziehen. Dadurch gewinnt man dann auch die Ruhe und Erfahrung beim 3., 4., 5. Sud den Deckel einfach mal 7 Tage drauf zu lassen.
dast hat geschrieben: Dienstag 8. Dezember 2020, 13:22Je nach Bier messe ich alle 7(Weizen), 14(PaleAle-IPA/Untergärige) oder 30 Tage(bei °P Schwergewichtigen).
An der Stelle sei mir gestattet zu sagen: 30 Tage Hauptgärung ist auch für eine Platobombe eindeutig zu lang, nimm mehr Hefe :P

2. Was den Sauerstoffeintrag angeht: Ein Öffnen während der Hauptgärung halte ich für unproblematisch. Solange die Hefe noch aktiv ist und Maltose vorhanden ist, wird der Sauerstoff schneller Verstoffwechselt als man gucken kann. Viele Brauereien haben noch immer offene Gärbottiche für die ersten Tage der Hauptgärung. Sobald die Gärung zum Ende kommt wird es natürlich problematischer, Sauerstoff der dann eingetragen wird, wird eventuell nicht mehr von der Hefe eingefangen. In dem Sinne ist mehrmaliges Öffnen nach Beendigung der Gärung, um zu sehen ob der Restextrakt stabil ist, vermutlich problematischer als öffnen jeden Tag während der ersten 3 Tage Hauptgärung.

LG Florian

Jeder Tag ohne Bier ist ein Gesundheitsrisiko.
- Zitat: Hildegard von Bingen in ihrem Buch über Heilverfahren "Causae et Curae"
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dast
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Re: Benutzung eines Refraktometers

#9

Beitrag von dast »

Flothe hat geschrieben: Dienstag 8. Dezember 2020, 14:24 [...]
LG Florian
Kann ich so nur zustimmen. (Wollte nicht zu ausführlich werden)

Anfangs lieber bissl mehr messen und verstehen wie Hefe und Würze arbeiten.

Die ganzen Feinstellschrauben lernt man dann mit der Zeit.
Gleich am Anfang alles zu beachten ist einfach zu viel. (genaue Hefemenge und gewollte Effekte durch over-/underPitching, genaue Gärtemperatur, )

Wäre auch langweilig wenn man in manche Fehler nie rein rennt. (Offener Hahn z.B.)

Ich hab Anfangs auch 0,5L Würze in einer transparenten 1L Flasche mit gleichem Hefeanteil nebenher vergoren, um was zum Schauen und Messen zu haben, sowie als Schnellvergärprobe.
Grüße, Daniel
Meine Sude: http://www.sunale.de/tap/
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