EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

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Pale_Rider
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EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#1

Beitrag von Pale_Rider »

Hallo zusammen,
Vielleicht kann mir jemand das kurz und Knapp beantworten :-)

Ich habe folgendes Rezept gebraut:

Schüttung: 4260g
- Pale Ale
- Weizen
- Wiener
- Karamellmalz
- haferflocken


Ausbeutefaktor 63%
Stammwürze 16,1 °P
Hefe MJ M21 Belgian Wit

auf 16,9°P gelandet und nicht verdünnt

Nun ging die Gärung nach 3h los und dann recht Heftig mit derben Hochkräuseln,
nach 2 tagen Ruhe
nach 5 tagen gemessen 7,1°P kurz umgerührt
nach 8 tagen 6,9°P

Kann ich rein rechnerisch bei 70% Ausbeute der Hefe einfach 70% von 16,9°P rechnen?
dh ich müsste dann bei 5°P landen?
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Wie hast du den Restextrakt denn gemessen? Deine Werte sind typisch für eine Refraktometermessung ohne den Alkoholfehler rausgerechnet zu haben.

Und wieviel Hefe hast du für welche Würzemenge benutzt?
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#3

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Pale_Rider hat geschrieben: Montag 15. Februar 2021, 11:59 auf 16,9°P gelandet und nicht verdünnt

Nun ging die Gärung nach 3h los und dann recht Heftig mit derben Hochkräuseln,
nach 2 tagen Ruhe
nach 5 tagen gemessen 7,1°P kurz umgerührt
nach 8 tagen 6,9°P

Kann ich rein rechnerisch bei 70% Ausbeute der Hefe einfach 70% von 16,9°P rechnen?
dh ich müsste dann bei 5°P landen?
Nicht nervös werden. Der Extraktgehalt fällt offensichtlich noch (Delta 5 Tage, 8 Tage).
Die Milchmädchenrechnung stimmt. Bei 70% VG hättest du einen Restextrakt von 5 mas%.
wit.jpg
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#4

Beitrag von HubertBräu »

Moin Jens,

welche App nutzt Du da?

Gruß
Hubert
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#5

Beitrag von JackFrost »

HubertBräu hat geschrieben: Montag 15. Februar 2021, 18:21 Moin Jens,

welche App nutzt Du da?

Gruß
Hubert
Das ist Refracto , soweit ich weiß gibt es die aber nur für Apple.

Gruß JackFrost
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#6

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Lustig 🤣
Das hatte ich gerade geschrieben:

Das ist Refracto. Die App ist super, aber ist meines Wissens nach nur für iOS verfügbar.
"Da braut sich was zusammen ... "
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#7

Beitrag von Pale_Rider »

Habe nun den Hopfen zum stopfen rein :)
Auf einmal wieder Gär Aktivität im Spund????
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#8

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Pale_Rider hat geschrieben: Dienstag 16. Februar 2021, 21:22 Habe nun den Hopfen zum stopfen rein :)
Auf einmal wieder Gär Aktivität im Spund????
Ja. Zum einen entbindet sich CO2 an den Hopfenpartikeln. Zum anderen gibt es den "Hop-Creep" Effekt (meines Wissens nach existiert leider kein deutsches Wort dafür). Enzyme aus dem Hopfen spalten noch ein paar unvergärbare Dextrine in vergärbare Zucker. Die Hefe vergärt diese und es entsteht wieder neues CO2.
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#9

Beitrag von ak59 »

... am ehesten könnte man das mit Schleichgärung übersetzen ... nur ein Vorschlag.

Gruß,

Andreas
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Ladeberger
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#10

Beitrag von Ladeberger »

Im vorliegenden Fall haben wir es sicher mit dem sich entbindenden CO2 zu tun. Der hop creep ist nichts, das sich schlagartig einstellt und tritt generell auch eher selten auf. Mir ist die Forschung dazu geläufig, aber ich denke man muss gerade im Hobby auch etwas aufpassen, keine Sündenböcke für nicht endvergorene Chargen zu suchen.

Gruß
Andy
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#11

Beitrag von Pale_Rider »

Ah verstehe dh ich mache nun am 3d einfach noch ne Messung und dann ab ich die Flasche (durch ein Seihtuch vorher umschlauchen)
ak59
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#12

Beitrag von ak59 »

Hi,

also sowas wie ein Seihtuch erscheint mir potenziell kontraproduktiv. Willst Du damit den Trub reduzieren? Das gibt's eigentlich andere Methoden - wenn überhaupt. Bisher konnte ich gut mit geringem Bodensatz leben und meinen 1. Versuch für ColdCrash hatte ich erst vorgestern.

Gruß,

Andreas
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#13

Beitrag von Alt-Phex »

Pale_Rider hat geschrieben: Mittwoch 17. Februar 2021, 14:22 ... und dann ab ich die Flasche (durch ein Seihtuch vorher umschlauchen)
Dann kannst du dein Bier auch gleich wegkippen. Es sei denn du magst stark oxidierte Biere.
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#14

Beitrag von Pale_Rider »

Alt-Phex hat geschrieben: Mittwoch 17. Februar 2021, 15:42
Pale_Rider hat geschrieben: Mittwoch 17. Februar 2021, 14:22 ... und dann ab ich die Flasche (durch ein Seihtuch vorher umschlauchen)
Dann kannst du dein Bier auch gleich wegkippen. Es sei denn du magst stark oxidierte Biere.
Das war eine Idee zwekxs dem gestopft en Hopfen, in der Regel Fülle ich durch ein Edelstahlsieb in die Flasche.

Oder sollte ich schleunigst eine abfüllpistole besorgen, hätte bisher nie den Eindruck ein oxidiertes Bier zu haben, wie macht sich das bemerkbar?
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#15

Beitrag von Boludo »

Pale_Rider hat geschrieben: Donnerstag 18. Februar 2021, 07:23
Alt-Phex hat geschrieben: Mittwoch 17. Februar 2021, 15:42
Pale_Rider hat geschrieben: Mittwoch 17. Februar 2021, 14:22 ... und dann ab ich die Flasche (durch ein Seihtuch vorher umschlauchen)
Dann kannst du dein Bier auch gleich wegkippen. Es sei denn du magst stark oxidierte Biere.
Das war eine Idee zwekxs dem gestopft en Hopfen, in der Regel Fülle ich durch ein Edelstahlsieb in die Flasche.

Oder sollte ich schleunigst eine abfüllpistole besorgen, hätte bisher nie den Eindruck ein oxidiertes Bier zu haben, wie macht sich das bemerkbar?
Beim Stopfen ist das alles noch mal was ganz anderes. Da kommt Polyphenoloxidase ins Spiel. Die verfärbt dein Bier spezibraun, sobald da ein bisschen Sauerstoff rankommt und das schmeckt man auch. Das ist der selbe Effekt warum angeschnittene Äpfel braun werden.
Versuche mal mit Kälte den Hopfen sedimentieren zu lassen. Bisschen Vitamin C hilft auch, aber da scheiden sich die Geister.

Stefan
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#16

Beitrag von Braufex »

Pale_Rider hat geschrieben: Donnerstag 18. Februar 2021, 07:23 in der Regel Fülle ich durch ein Edelstahlsieb in die Flasche.
Dabei bringst Du Dein Jungbier intensiv(!) mit Luftsauerstoff zusammen.
Davon ist auf jeden Fall abzuraten.
Es gibt für wenige Euros Kunststoff-Abfüllröhrchen, die haben sich bei mir zum Abfüllen meines Weizen in Flaschen sehr bewährt. Wird am Ende des Schlauches oder direkt am Abfüllhahn (mit kurzem Schlauch zum Verbinden) angeschlossen.

Hier ein Beispiel:
https://www.hobbybrauerversand.de/Abfuellroehrchen

Gruß Erwin
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#17

Beitrag von Alt-Phex »

Pale_Rider hat geschrieben: Donnerstag 18. Februar 2021, 07:23 Oder sollte ich schleunigst eine abfüllpistole besorgen, hätte bisher nie den Eindruck ein oxidiertes Bier zu haben, wie macht sich das bemerkbar?
Diese Pistole plätschert das Bier in die Flasche. Das ist dann Turbooxidation. Abfüllröhrchen nehmen.
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#18

Beitrag von Barney Gumble »

Stimmt leider. Bei kleineren Flaschen longneck 0,33 sieht es etwas besser mit der Pistole aus. Habe zwar noch die Röhrchen sind aber so undicht mittlerweile, dass ich die wegen der jedesmal auftretenden Sauerei ausgemustert habe. Naja sieht bei mir leider schon danach aus: entweder Sauerei oder keine Stopfaromen...
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn :Bigsmile
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#19

Beitrag von Alt-Phex »

Barney Gumble hat geschrieben: Donnerstag 18. Februar 2021, 16:28 Habe zwar noch die Röhrchen sind aber so undicht mittlerweile,
Du musst dir nur mal zerlegen, reinigen und die Spirale wieder auf Spannung "ziehen". Das hilft bei mir jedenfalls wenn es unten am Pinökel tropft.
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#20

Beitrag von M79576 »

Hallo,
außer eine Reihe anderer Nachteile, wie z.B. der umständlichen Reinigung, verdrängen Abfüllröhrchen und die zumindest mir bekannte Abfüllpistole relativ große Volumina, was dann in 0,33 Flaschen zu viel Kopfraum führt. Kann man natürlich noch irgendwie auffüllen, ist aber nicht Sinn der Sache.
Oder man nimmt gleich einen Silikonschlauch und eine billige Plastikklammer, wie sie zurm Verschließen von Gefrierbeuteln verwendet werden. Damit kann man erstens den Schlauch komplett verschließen und in die nächste Flasche hängen und zweitens den Durchfluss regulieren. Gründliche Reinigung ist supereinfach. Silikonschlauch hat man (vermutlich) bereits, die Klammer wohl auch. Mehrkosten: allenfalls bescheiden.
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#21

Beitrag von Alt-Phex »

M79576 hat geschrieben: Donnerstag 18. Februar 2021, 17:08 Silikonschlauch hat man (vermutlich) bereits, die Klammer wohl auch. Mehrkosten: allenfalls bescheiden.
Und der Schlauch verdrängt nichts? Stell ich mir sehr umständlich vor mit der Klammer und bei jeder Flasche den Schlauch langsam hochziehen damit nichts plätschert. In meiner Vorstellung fehlt mir da eine dritte Hand. Man kann auch den Pinökel vom Abfüllröhrchen oben gegen den Flaschenhals drücken um den Kopfraum weiter zu füllen, wenn man das möchte.
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#22

Beitrag von Pale_Rider »

Also Abfüllrohrchen besorgen, kapiert :)
Wie wirkt sich eine Oxidation geschmacklich aus?

Ich Schläuche meistens nochmal in den läuterbottich um bevor ich abfülle.

Damit der Hopfen bzw die Reste nicht mit gehen, richtig?
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#23

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Pale_Rider hat geschrieben: Donnerstag 18. Februar 2021, 19:16 Also Abfüllrohrchen besorgen, kapiert :)
Wie wirkt sich eine Oxidation geschmacklich aus?

Ich Schläuche meistens nochmal in den läuterbottich um bevor ich abfülle.

Damit der Hopfen bzw die Reste nicht mit gehen, richtig?
Oxydation schmeckt Cassis-artig, später nach feuchtem Papier (Pappe).
Beim Umschlauchen vermeidest du wie du sagst Hopfenreste vom Stopfen und du hast das Jungbier auch weg von der Hefe.

Grüßle Dieter
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#24

Beitrag von Braufex »

Pale_Rider hat geschrieben: Donnerstag 18. Februar 2021, 19:16 Also Abfüllrohrchen besorgen, kapiert :)
Wie wirkt sich eine Oxidation geschmacklich aus?
Hier ein bisserl was zum Lesen:
https://braumagazin.de/article/oxidatio ... ralterung/

Gruß Erwin
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#25

Beitrag von Pale_Rider »

Super vielen Dank, ich liebe das Magazin 👍👍
Soll ich also beim Umschlauchen auch einen Schlauch verwenden, am besten mit trichter, um das Bier nicht in den Läuterbottich plätschern zu lassen?
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#26

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Schlauch ja, Trichter nein. Der Schlauch sollte lang genug sein und bis zum Boden des Zielgefäßes reichen.

Der Trichter ist beim Umschlauchen kontraproduktiv, da unnötiger Sauerstoffeintrag. Der kommt nur beim Läutern als "Läutergrant" zum Einsatz, damit der Sog den Treber nicht verdichtet. Aber auch dort gibt es bessere Lösungen, um den Sauerstoffeintrag im Heißbereich zu reduzieren.
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#27

Beitrag von M79576 »

Alt-Phex hat geschrieben: Donnerstag 18. Februar 2021, 17:25
M79576 hat geschrieben: Donnerstag 18. Februar 2021, 17:08 Silikonschlauch hat man (vermutlich) bereits, die Klammer wohl auch. Mehrkosten: allenfalls bescheiden.
Und der Schlauch verdrängt nichts? Stell ich mir sehr umständlich vor mit der Klammer und bei jeder Flasche den Schlauch langsam hochziehen damit nichts plätschert. In meiner Vorstellung fehlt mir da eine dritte Hand. Man kann auch den Pinökel vom Abfüllröhrchen oben gegen den Flaschenhals drücken um den Kopfraum weiter zu füllen, wenn man das möchte.
Hallo AltPhex,
die linke Hand hält die Flasche, die rechte Hand den Schlauch mit Klammer. Die Klammer lässt sich leicht einhändig bedienen, längere Klammer sind einfacher zu handhaben. Und der Schlauch verdrängt tatsächlich nichts, sofern man ihn rauszieht. Kann man testen, und sich dann immer noch für ein Abfüllröhrchen entscheiden.
____________________________
Wenn wir schon off-topic sind:
Tipp für das Umschlauchen kleinerer Volumina (low-tech. variante) Hähne des Gärgefäß mit des 2ten Gefäßes mit Schlauch verbinden. In zweitem Faß Speise oder Zuckerlösung vorlegen. Hähne zunächst nicht vollständig öffnen und das zweite Faß in Richtung Hahn kippen, dass das Bier nicht plätschert. Vorteil: homogene Verteilung von Zucker oder Speise ohne Kontaminationsrisiko durch umrühren.

Michael
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#28

Beitrag von BrauSachse »

M79576 hat geschrieben: Donnerstag 18. Februar 2021, 17:08 Hallo,
außer eine Reihe anderer Nachteile, wie z.B. der umständlichen Reinigung, verdrängen Abfüllröhrchen und die zumindest mir bekannte Abfüllpistole relativ große Volumina, was dann in 0,33 Flaschen zu viel Kopfraum führt. Kann man natürlich noch irgendwie auffüllen, ist aber nicht Sinn der Sache.
Oder man nimmt gleich einen Silikonschlauch und eine billige Plastikklammer, wie sie zurm Verschließen von Gefrierbeuteln verwendet werden. Damit kann man erstens den Schlauch komplett verschließen und in die nächste Flasche hängen und zweitens den Durchfluss regulieren. Gründliche Reinigung ist supereinfach. Silikonschlauch hat man (vermutlich) bereits, die Klammer wohl auch. Mehrkosten: allenfalls bescheiden.
Das Problem habe ich so gelöst:

https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 51#p394251

Viele Grüße
Tilo
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#29

Beitrag von DonPaulus »

Hallo zusammen,
da ich ein ähnliches Problem habe, kapere ich mal diesen Thread.

Kurz zu mir:
Ich bin noch relativ neu im Hobby Brauen unterwegs und habe so 10 bis 12 Sude gebraut.
Ich arbeite mit einem Einkocher, einem Rührwerk und einer selbst gebastelten Temperatursteuerung mit einem ESP32 als Webserver.

Der vorletzte Sud war nach dem Rezept von MMuM das Heicardo Helle und da habe ich mit der Nottingham Ale vergoren von 13 -> 1,5 °P (gemessen mit dem Refraktometer und beim Brauhelfer eingetragen), was lt. Brauhelfer einem sEVG von 88,5% entspricht. Die Nachgärung habe ich in der Flasche mit Zucker gemacht. Also bin ich alkoholtechnisch recht weit am Ziel vorbei geschossen.
Momentan ist das Hausbier Helle(auch von MMuM) in der Hauptgärung. Es vergärt mit der SafLager W34 / 70 aus dem Päckchen. Die Stammwürze betrug am Anfang 12,5°P (Refraktometer) und jetzt nach 9 Tagen bin ich lt. iSpindel schon bei 2,5°P, was lt. Brauhelfer schon einem sEVG von 80% entspricht. Es zeichnet sich also ab, dass ich auch hier einen recht hohen EVG gegenüber dem Rezept erreiche.

Was mache ich falsch? Sollte ich mein Thermometer bei der Maischearbeit um ein paar °C korrigieren, so dass mehr unvergärbarer Zucker entsteht?

Beste Grüße
Paul
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#30

Beitrag von Shortbreaker »

Hallo Paul,

hast du den nicht die Möglichkeit deine Temperatursteuerung mit einem zweiten Thermometer zu überprüfen? Ich würde jetzt erst einmal nicht davon ausgehen, dass dein Thermometer gerade in dem Bereich falsch liegt, der mehr vergärbare Zucker hervorbringt. Kommt jetzt zwar stark auf das Rezept an, aber selbst bei Kombirast, würde mich das etwas wundern. Bei klassischen Maltoserast (40min) & Verzuckerungsrast (20min) würde ich eher niedrigere EVGs erwarten (je nach Rezept).
Ich würde auch und zuallererst das Refraktometer überprüfen. Hast du eine Spindel?
Ich selbst habe von Anfang an immer mit beidem gemessen und weiß daher, wie schnell man nur mit dem Refraktometer mal daneben liegen kann. Wenn man dies aber einzuschätzen weiß und vor allem weiß wie vorsichtig man teilweise damit umgehen muss (Stichwort Temperatur) ist es aber tatsächlich ein recht verlässliches Tool!

Viele Grüße
Tobias
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#31

Beitrag von RobertB »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Montag 15. Februar 2021, 18:34 Das ist Refracto. Die App ist super, aber ist meines Wissens nach nur für iOS verfügbar.
leicht OT:
kann es sein das die App bei Android unter "BrewKing Beer Measurements" zu finden ist?
sieht zumindest identisch aus ....
DonPaulus
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#32

Beitrag von DonPaulus »

Heyho Tobias,

ich hatte mehrere DS18B20 Sensoren nebeneinander gelegt und gemessen. Die waren alle so +-1°C.
Ja ich habe eine Spindel, wobei ich dieser nicht mehr so ganz vertraue, seit dem ich mal normales Wasser gemessen habe und sie 0,6°P angezeigt hat.
Wenn das Helle endvergoren ist werde ich wohl in den sauren Apfel beißen und etwas Bier zum Spindeln opfern.
Zum Refraktometer, ich dachte die ATC kompensiert die Temperatur in einem Bereich von 10 bis 30°C oder sind die Abweichungen trotzdem noch so hoch?

Beste Grüße
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Shortbreaker
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#33

Beitrag von Shortbreaker »

Theoretisch zwar schon, aber in der Realität scheint das nicht so richtig zu funktionieren. Ich weiß nicht, ob es ohne ATC noch schlechter wäre, oder ob es dann gar nicht mehr nutzbar wäre, weil man alles mittels Tabelle umrechnen müsste.
Hier findest du einige meiner Erfahrungen bezüglich der Umwelteinflüsse auf die Messungen:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... ad#p422713

und hier noch eine Seite, wo das ganze nochmal genauer nachzulesen ist, geht aber im Honig:
https://www.urban-melli.de/tips-hinweis ... raktometer
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#34

Beitrag von DonPaulus »

Shortbreaker hat geschrieben: Mittwoch 14. April 2021, 20:41 Theoretisch zwar schon, aber in der Realität scheint das nicht so richtig zu funktionieren. Ich weiß nicht, ob es ohne ATC noch schlechter wäre, oder ob es dann gar nicht mehr nutzbar wäre, weil man alles mittels Tabelle umrechnen müsste.
Hier findest du einige meiner Erfahrungen bezüglich der Umwelteinflüsse auf die Messungen:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... ad#p422713

und hier noch eine Seite, wo das ganze nochmal genauer nachzulesen ist, geht aber im Honig:
https://www.urban-melli.de/tips-hinweis ... raktometer
Um nochmal ein kleines Feedback zugeben.
Ich habe gestern nach dem Coldcrash in Flaschen abgefüllt und nochmal mit kalibrierten Refraktometer und der Hobbyspindel nachgemessen. Beide kamen auf einen Wert von 3,4 bis 3,6°P, was einem sEVG von 72,8% entspricht. Also ganz normal.

Fazit: Ich habe mich von der ISpindel ein wenig verrückt machen lassen und hätte lieber abwarten sollen. An der ISpindel war relativ viel Hefe, was die Messung stark verfälscht hat.

Beste Grüße
Paul
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Re: EVG bzw Restextrakt sehr hoch??

#35

Beitrag von florei »

Hallo zusammen,

ich klink mich hier mal kurz ein weil mein Maibock, den ich heute vor einer Woche gebraut und angestellt habe, nicht so ganz vergären will.
Gestartet bin ich bei 16 B und stehe derzeit bei 10 B. Hab grad auch mal gespindelt da bin ich bei 6°P.
Refraktometer-Rechner sollte also stimmen. Seit 2 Tagen ändert sich nichts mehr am Messwert. Ich denke da passiert auch nichts mehr...
Hefe hab ich 1 Päckchen Notti für 24 Liter verwendet. Könnte bei der Stammwürze etwas zu wenig gewesen sein.

- Bringt es was nach einer Woche nochmal ein Päckchen zu rehydrieren und aufzustreuen?

- Vergoren wurde bei 16-17 Grad. Bringt es was den Gäreimer Wärmer zu stellen?

- Umrühren?

Gebraut wurde er obergärige Maibock von MMuM.
- 4,7 Kilo Wiener
- 2,3 Kilo Münchner

63% SHA bei 27 Liter Ausschlagwürze.

Vielen Dank für Eure Tipps
Viele Grüße
Flo
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