Drucktank von Speidel

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Freibier28
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Drucktank von Speidel

#1

Beitrag von Freibier28 »

Hallo miteinander.

Ich braue nun seit ca.3 Jahren auf meiner 3,5kw Induktionsplatte im 40 Liter Topf.
Die Hauptgärung läuft drucklos im Gärfass ab und nach einem Cold Crash wird in CC Kegs grüngeschlaucht und die Nachgärung wird über einen Spundapparat am Keg geregelt.

Nun würde ich meine Anlage ein bisschen vergrößern und auf ca. 100 Liter umsteigen.

Dazu kommen bei mir bezüglich der Gärung am meisten Fragen auf :puzz :Grübel

Ich würde mir gerne von Speidel einen Kühlmantel Drucktank kaufen.

1.
Nun gibt es diese Drucktanks als Zyklon Ausführung mit dem Konus unten und einen der unten nur eine Wölbung und einen Ablasshahn hat.
Welche Vorteile bringt mir der langgezogene Konus ausser das ich mir eher beim öffnen des Behälters den Kopf an der Kellerdecke anhaue?
Die abgesetzte Hefe kann ja beiden Tankversionen unten abgezogen werden? Oder etwa nicht???

2.
Kann die Haupt und Nachgärung Problemlos in so einem Tank ablaufen oder sollte dazwischen umgeschlaucht werden?

3.
Ist Hopfenstopfen Problemlos möglich?

4.
Die Tanks gibt es mit 1,2 Bar oder mit 2,5 Bar Druckfestigkeit.
Wenn ich Obergärig braue und im Drucktank karbonisieren will muss ich ja öfter mal höhere Temperaturen halten damit die Hefe die Arbeit nicht verweigert. Dabei entstehen ja Drücke über den 1,2Bar um auf die gewünschte Kohlensäure zu kommen.
Gibt es eine möglichkeit den teureren 2,5 Bar Tank zu umgehen und nur den günstigeren zu wählen? (Untergärig brauen :Ahh )

5.
Ich werde es mit meinem Wärmetauscher nicht schaffen auf die manchmal gewünschten 8 Grad Anstelltemperatur zu kommen. Schafft der Kühlmantel des Drucktanks es die Würze schnell weiter abzukühlen damit die Hefe gegeben werden kann oder muss ich da eher noch an einem größeren Plattenwärmetauscher arbeiten?

Vielen Dank für eure Hilfe
San

Re: Drucktank von Speidel

#2

Beitrag von San »

Hallo,

gleich vorab: Ich habe selber keinen ZKG, daher ist das hier mehr Meinung als Ahnung.

Erstmal: Muss es ein Speidel sein? Vielleicht tut es der (wesentlich günstigere) von Wagner auch? Siehe dazu
https://www.wewp.de/produkt/zkg-100-140 ... -gaertank/
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=22&t=24608

Zu 1.
Das ablassen unten wird mit Kegelboden wesentlich besser funktionieren. Es hat schon einen Grund, warum SS Brewtech den Gärtank als ZKG und den Lagertank (Brite) mit Rundboden baut. Im Thread zum Tank-VOLLI gab's da glaub ich auch ein bisschen Erfahrung dazu.

Zu 2.
Das soll ja gerade der Vorteil des druckfesten ZKGs sein. Siehe auch "Unitank" (SS Brewtech) - der Name kommt daher, dass man alles in einem Tank machen kann. Ich mache alles im Edelstahlfass, ganz ohne Hefe/Trub ablassen. Geht auch, Ablassen ist aber natürlich schön wenn es geht.

Zu 3.
Zum Hopfenstopfen werden Schleusen angeboten, um Stopfen ganz ohne Sauerstoffeintrag zu ermöglichen. Könnte bei deinem Keller von der Bauhöhe knapp werden? Ansonsten wüsste ich nicht was gegen Stopfen spricht. Du musst nur sicherstellen, dass der Hopfen dir nichts verstopft (Möglichkeiten Hopfentorpedo, Edelstahlsieb, CC und Trub ablassen, ...)

Zu 4.
Du kannst drucklos (oder mit leichtem Überdruck) vergären und anschließend im gleichen Tank Kühlen+Zwangskarbonisieren mit dauerhaft angeschlossenem CO2. Mache ich so.

Zu 5.
Im Thread zum Grainfather Fermenter gibt es glaube ich Erfahrungswerte mit Temperaturkurven dazu und dort funktioniert es. Bei größeren Tanks (wie hier mit 100l) hast du aber ein viel schlechteres Verhältnis von Oberfläche zu Volumen, es wird also wesentlich schwieriger im Tank zu kühlen. Ich schätze, du wirst bei deiner Menge um einen vernünftigen Gegenstromkühler nicht herumkommen, um das verbleibende Temperaturdelta möglichst gering zu halten.
Oder du drehst an der Hefe, aber das ist ein anderes Thema

VG San
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Re: Drucktank von Speidel

#3

Beitrag von OS-Schlingel »

Hallo zusammen,

San hat ja bereits den Verweis auf Wagner ZKG geschrieben.
Zu Punkt 1 ist schon alles gesagt

zu Punkt 2
Du kannst die Hefe nach der Hauptgärung oder auch Hopfen nach dem Stopfen über Hopfentopf am Totalablauf wieder herauslassen.

zu Punkt 3
Ja, aber nur mit Hopfenpellets, nicht mit Doldenhopfen. Dafür gibt es Hopfenraketen!

zu Punkt 4
Der Wagner ZKG aber einen Prüfdruck von 3 bar. Zulässiger Arbeitsdruck liegt bei 2 bar.
Du kannst die Hauptgärung drucklos machen und bei der Nachgärung die Einstellung höher stellen oder gleich auf Spunddruck einstellen (...das mache ich in der Regel) Die Frage ist auch, bei welcher Temperatur vergärst und wo du nach dem Cold Crash stehen würdest. Warum die Hefe stärker als nötig belasten?

zu Punkt 5
Du solltest die Würze mit ca. 20-30°C in das ZKG leiten. Die Kühlung schafft die Anstelltemperatur dann schnell.
Die meisten Kühler haben eine max. Einfülltemperatur vorgegeben. Danach übernehmen die keine Haftung mehr.

Du kannst Dir auch meine Beiträge zu den Erfahrungen mit dem ZKG und dem Eigenbau des Gegenstromkühlers anschauen....

Gruß
Stephen
Or kindly when his credit's out
Surprise him with a pint of Stout
:Smile
Freibier28
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Re: Drucktank von Speidel

#4

Beitrag von Freibier28 »

Vielen Dank für die Antworten. Die Wagner Tanks sehen auch sehr gut aus.
Preislich auch viel besser. Werde mir dann wohl so einen zulegen.
Danke nochmal
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