Temperaturgeführte Gärung durch Begleitkühlung

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Marmalade
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Temperaturgeführte Gärung durch Begleitkühlung

#1

Beitrag von Marmalade »

Hallo zusammen :Greets ,

bisher haben wir nur obergärige Biere gebraut.

Da ich mich aber langfristig eh vergrößern möchte (wahrscheinlich so 40-50L Ausschlagmenge), bin ich am überlegen von den ollen Plastik Gäreimern wegzukommen und mir einen Edelstahlgärbehälter zu besorgen.

Da ich das Glück habe und quasi für umsonst einen Untertheken Nasskühler mit Begleitkühlung von Cornelius bekommen habe,
war meine Idee dass ich über den Vor- und Rücklauf der Begleitkühlung den Gärbehälter kühlen kann.
Ich würde dafür diesen Gärbehälter nehmen (https://bier-brauen.at/gaertank-edelstahl-45).
Für die Temperatursteuerung der Cornelius würde ich ein Inkbird ITC-310T-B nehmen.
Den Fühler des Reglers in die Tauchhülse und die Kühlung direkt an den Inkbird.

Der Temperaturbereich für den Inkbird wäre ja über einen Bereich einstellbar richtig?
Also bspw. für eine Untergärige Hefe 8-12°C, sodass die Kühlung dann immer anspringt wenn bspw. >12°C bis auf 8°C runter.

Was haltet ihr von dieser Idee? So würde ich mir einen dritten Kühlschrank nur für die untergärige Gärung sparen, da ich den Begleitkühler ja sowieso schon habe.

Achja und sollte ich tatsächlich mal ne Ausschlagmenge von 50L erreichen, dann könnte ich mir ja auch einen zweiten baugleichen Gärbehälter dazu akufen, den ich dann quasi in Reihe an den ersten Behälter anschließe.

Ich würde mich über Bemerkungen, mögliche Verbesserungen oder Anregungen von euch sehr freuen.

Vielen Dank vorab :Smile .

Gruß
Maurice
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dieck
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Re: Temperaturgeführte Gärung durch Begleitkühlung

#2

Beitrag von dieck »

Von Wasseranschlüssen "oben" wird bei Eintauchkühlern immer abgeraten, wobei das natürlich noch "offener" ist wenn man das in die frisch gekochte Würze hält.
Da sollte natürlich alles dann ordentlich dicht sein, vor allem damit keine Kühlflüssigkeit (bestenfalls Wasser, schlimmstenfalls Schlimmeres ;)) über den Gärspund abfließt, falls mal was daneben geht?

Und bei "in Reihe" für zwei: Damit kühlst du natürlich dann immer beide Behälter, auch wenn ggf. nur einer zu warm wird?
20L-"Einkocher"-Klasse. Neugierig neue Dinge auszuprobieren, im Rezept und in der Technik...
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Marmalade
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Re: Temperaturgeführte Gärung durch Begleitkühlung

#3

Beitrag von Marmalade »

dieck hat geschrieben: Donnerstag 29. April 2021, 09:39 Von Wasseranschlüssen "oben" wird bei Eintauchkühlern immer abgeraten, wobei das natürlich noch "offener" ist wenn man das in die frisch gekochte Würze hält.
Da sollte natürlich alles dann ordentlich dicht sein, vor allem damit keine Kühlflüssigkeit (bestenfalls Wasser, schlimmstenfalls Schlimmeres ;)) über den Gärspund abfließt, falls mal was daneben geht?

Und bei "in Reihe" für zwei: Damit kühlst du natürlich dann immer beide Behälter, auch wenn ggf. nur einer zu warm wird?
Vielen Dank für deine schnelle Antwort dieck :)
Wo meinst du genau ist das Problem, wenn ich den Kühler so wie auf dem Bild anschließen würde. Verstehe nicht ganz, was du mit von oben meinst also was daran Problematisch wäre :Grübel .

Ich würde die Verbindung einfach per Silikonschlauch und Schlauchklemme von Kühler zu Gärbehälter herstellen.

Vielleicht hilft das Bild einmal zum besseren Verständnis.
Vielen Dank nochmal und Gruß
Maurice
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Ladeberger
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Re: Temperaturgeführte Gärung durch Begleitkühlung

#4

Beitrag von Ladeberger »

4 K Hysterese ist zu viel. Die Hysterese sollte so klein wie technisch möglich sein. Konkrete Grenzwerte sind schwierig anzugeben, aber ich würde mich bei < 1 K orientieren. Alles wesentlich darüber verfehlt m.E. den Zweck einer temperaturgeführten Gärung und läuft Gefahr, die Hefe vorzeitig schlafen zu legen. Dann lieber kalt anstellen und die Temperatur frei kommen lassen.

Damit der Kompressor aufgrund der geringen Hysterese nicht alle paar Sekunden anspringt, würde ich einen Pufferbehälter mit min. 10 L Wasser einschleifen und alles gut isolieren.

Gruß
Andy
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Marmalade
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Re: Temperaturgeführte Gärung durch Begleitkühlung

#5

Beitrag von Marmalade »

Ladeberger hat geschrieben: Donnerstag 29. April 2021, 11:15 4 K Hysterese ist zu viel. Die Hysterese sollte so klein wie technisch möglich sein. Konkrete Grenzwerte sind schwierig anzugeben, aber ich würde mich bei < 1 K orientieren. Alles wesentlich darüber verfehlt m.E. den Zweck einer temperaturgeführten Gärung und läuft Gefahr, die Hefe vorzeitig schlafen zu legen. Dann lieber kalt anstellen und die Temperatur frei kommen lassen.

Damit der Kompressor aufgrund der geringen Hysterese nicht alle paar Sekunden anspringt, würde ich einen Pufferbehälter mit min. 10 L Wasser einschleifen und alles gut isolieren.

Gruß
Andy
Hi Andy :Greets ,

vielen Dank für deine Meinung - ja ich denke dann werde ich einfach lieber bei untergärigen Hefen kalt anstellen und dann nicht mehr nachregulieren, wie du ja geschrieben hast.

Grundsätzlich denke ich jetzt dann auch über einen anderen Gärbehälter nach.
Ein ZKG wäre schon cool - allein schon so viel Edelstahl (Da geht jemanden aus der Metallverarbeitung einfach das Herz auf :thumbsup

Ich überlege derzeit was da für mich in Frage käme:

Vom Volumen her finde ich: https://www.brouwland.com/de/unsere-pro ... vat-55-l-3

Sowie https://www.ebay.de/itm/254650163117?ha ... SwM5lfK-U1

Allerdings bin ich mir bei der eBay Sache nicht so ganz sicher, wie vertrauenswürdig das Ganze ist.
Außerdem hat der Gärbehälter keinen Bodenablass, was die Reinigung erschweren würde.

Der ZKG von SS Brewtech wäre mir dann doch etwas zu teuer für knapp 600€.
https://www.brouwland.com/de/unsere-pro ... ory=search

Wäre für Ratschläge sehr dankbar

Gruß
Maurice
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