Erstes Untergäriges

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Borms
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Erstes Untergäriges

#1

Beitrag von Borms »

Ich habe vor knapp 2 Wochen mein erstes untergäriges gebraut. Geplant war das zwar eigentlich nicht aber die Temperatur in meinem Keller war so ideal, dass ich es einfach mal probieren mußte. Eine ganz normale Maische mit 12,5% gemacht, was noch fehlte war untergärige Hefe (wie schon angedeutet war ehemals obergärig geplant). Die Hefe bekam ich von der örtlichen Brauerei geschenkt und hab sie so verarbeitet, wie der Braumeister sagte. Anstellen bei
12°C, etwas kommen lassen und dann auf eine Temperatur von 8-9°C gehen.
Alles super, 5 Tage ging das ab wie Schmitz Katze und dann Schluß. Nichts mehr.
Ich ging eigentlich von einer Gärung von mindestens 2-3 Wochen aus. War das nicht so bei UG?
Schade ist nun, daß ich nicht weis, welche Hefe das genau war. Ich will den Braumeister aber auch nicht übermäßig belasten, so daß ich es einfach bewenden lassen will.
Ich hab deshalb mal gespindelt und es ergab einen Wert von 3,5%. Nach Berechnung mit dem Alkoholrechner sind das 4,6%. Mit Zucker karbonisieren bringt ja auch noch etwas. Also das reicht eigentlich zu. Aber untergärig in nur 5 Tagen ???
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vitivory
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Re: Erstes Untergäriges

#2

Beitrag von vitivory »

Es kommt auf die Hefe zu. Wenn du bei 3,5°P bist, ist die Gärung fast durch. Manche Brauereien werwenden Hefe die in 5-6 Tage durch ist.
Ausserdem du hast bestimmt viel mehr und sehr aktive Hefe gehabt. Lass noch paar Tage gären und jeden Tag miss nach, bis nichts mehr tut
Mit der aufkarbonisierung mit dem Zucker kommt auch noch bischen Alk rein. Nimm aber lieber Traubenzucher, der vergärt schneller.
VG Vit

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Nicht das Bier ruiniert die Menschen, es ist das Wasser...
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giggls
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Re: Erstes Untergäriges

#3

Beitrag von giggls »

Borms hat geschrieben:Ic
Ich ging eigentlich von einer Gärung von mindestens 2-3 Wochen aus. War das nicht so bei UG?
Warum das? Wir vergären mit der Hefe aus der lokalen Hausbrauerei bei 7°C und mehr als eine Woche braucht da die Hauptgärung eigentlich nie. Aus meiner Sicht kannst Du aufzuckern (Speise/Zucker) und abfüllen, wenn Du Flaschengärung machst.

Gruss

Sven
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Berlius
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Re: Erstes Untergäriges

#4

Beitrag von Berlius »

Servus zusammen,

also ich muss auch sagen, dass wenn man AUSREICHEND und am Besten noch FRISCHE BRAUEREIHEFE hat, eine untergärige Hefe sehr schnell ist.
Eine Woche ist somit sehr wohl machbar.
Es gibt generell nie eine Faustformel wann eine Gärung zu Ende ist!!! Weder bei UG noch OG!

Gruß
Daniel
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Boludo
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Re: Erstes Untergäriges

#5

Beitrag von Boludo »

Man kann niemals sagen, dass untergäriges Bier pauschal so und so lange braucht.
Eine zu geringe Menge schlecht rehydrierte Trockenhefe ist immer was anderes als ein ordentlicher Batzen aus der Brauerei.

Ich würde mir übrigens den Kontakt warm halten und ab und zu nach Hefe fragen.
Warum auch nicht?
Die meisten Braumeister freuen sich, wenn sich jemand für ihr Produkt etwas mehr interessiert und trinken auch gerne mal was selber gemachtes.
Und bessere Hefe bekommst du nirgends.

Stefan
Borms
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Re: Erstes Untergäriges

#6

Beitrag von Borms »

Danke für die schnellen Antworten. Da bin ich ja beruhigt, ich ging immer davon aus, daß UG länger dauert. Hefe war aber auch satt drin. Ich sollte einen Liter nehmen auf 22l Würze.
Da werd ich wohl am Wochenende mal in Flaschen füllen.
Borms
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giggls
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Re: Erstes Untergäriges

#7

Beitrag von giggls »

Borms hat geschrieben:Danke für die schnellen Antworten. Da bin ich ja beruhigt, ich ging immer davon aus, daß UG länger dauert.
Im Mittel ist das auch so. Ich hatte schon obergäriges, das nach 3 Tagen durch war.

Sven
Wormel
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Re: Erstes Untergäriges

#8

Beitrag von Wormel »

Jaja, das muss so sein. Eigentlich ist das mit dem, UG und dauert lange ein Mythos, der zu meist auf Hefegeiz und falsches Management der Hefe zurück zu führen ist.

5-6 Tage, dann wird auf das Druckfass geschlaucht und 7 Tage später wird runter gekühlt. Ab da kann man das auch schon trinken. Nennt sich Zwickel und ich fahre voll drauf ab. :Wink
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Ursus007
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Re: Erstes Untergäriges

#9

Beitrag von Ursus007 »

Naja, was sind denn dann die Kriterien für eine gute Hefe? Mein erstes Ug geht morgen auch nach 20 Tagen HG in die Flaschen. Es ist ein Pils, STW 12,5 Plato (aufm Smartphone gibts das Grad-Zeichen wohl nicht), angestellt 21l Würze mit 2 Tütchen 34/70, die mit schnell abgekühltem, vorher noch abgekochten Glattwasser mit ca. 7 Pl. auf die über Nacht gekühlte Würze losgelassen wurde. Anstelltemp. 7-8, Gärtemp. zunächst 9, gegen Ende der 2. Woche dann 12-13 Grad C.

Zugegeben, vor dem Stopfen war die HG auch in ca. 2 Wochen nahezu durch, aber nicht in 5, 6 oder 7 Tagen. Was kann ich zum Beschleunigen der HG noch tun?

Danke und Grüsse,

Ursus
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
Wormel
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Re: Erstes Untergäriges

#10

Beitrag von Wormel »

Da ich ja viel mit der Brewferm Lager arbeite sind mir die Mengen relativ Wurscht. Hm.... Du hast ja schon mehr als 1 g/l was eigentlich ausreichen sollte um in 5-7 Tage zum Ende zu kommen.

Was mir aufgefallen ist, Temperaturschocks sind das schlimmste was man der Hefe antuen kann. Ich habe letztes mal auch schnell mal rehydriert und wohl mit 20 Grad zum 9 Grad kalten Süd gegeben. 24 Stunden später nichts, also selbes Spiel nochmal. Allerdings vorher abgekühlt.

Ich bin da mittlerweile fest von überzeugt, in der Bäckerei werden Holztische (trotz Schwierigkeiten mit dem Gesundheitsamt) oder beheizbare Edelstahltische verwendet. Um den Hefeteig zu kneten. Die Bäcker wissen das, Tempersturschocks sind Gift für die Hefe.

Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht, indem ich die Hefe rehydrieren, dann abgekochte Vorderwürze hinzu gebe und es neben den Gärbehälter stelle. So ein Paar Stunden. Die Hefe kühlt dann langsam ab.

Das nächste ist, zu kaltes anstellen ist auch nicht so doll. Viele Brauereien stellen gar nicht so kalt an. Da wird schon bei 12 Grad die Hefe zu gegeben und 12-24 Std. Später erst, wenn's dann richtig zur Sache geht auf 9 Grad gekühlt. Wobei ich manchmal nicht weiß ob der Braumeister die Raumtemperatur oder die des Mantelkühlers meint.

Zudem Ursus werden da ende der Hauptgärung als Schlauchzeitpunkt gleich gesetzt, da sind ja noch gut 1 Plato zu vergären. Trotzdem sollte nach 10 Tagen alles erledigt sein.

Als erstes kann ich dir mal das Grünschlauchen auf Flaschen empfehlen. Du bist ja lange genug dabei, selbst wenn da mal 1 Plato statt 0,7 drinne sind, dann sind es eben 5,5 g/l und nicht 4,5, oder eben 4 statt 4,5. Das hast du mit dem Zucker oder aufspeizeugs auch und schmecken tut es trotzdem.

Sollten es doch mal zu viel sein, kannst du entlüften oder zu wenig, a bissel Zucker.

Achso ja, die 34/70 mag das garnicht so kalt, 11-12 Grad lasse ich die Rennen.
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Boludo
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Re: Erstes Untergäriges

#11

Beitrag von Boludo »

Ursus007 hat geschrieben: Es ist ein Pils, STW 12,5 Plato, angestellt 21l Würze mit 2 Tütchen 34/70, die mit schnell abgekühltem, vorher noch abgekochten Glattwasser mit ca. 7 Pl. auf die über Nacht gekühlte Würze losgelassen wurde.
Bei obergärigen Hefen ist das meist egal, aber die 3470 solltest du unbedingt zuerst in Wasser aufquellen lassen und nicht in dünner Würze.
Dieser Vorgang ist für die Hefezelle sehr problematisch und sie kann nicht steuern, was durch die Zellwand durchgeht. Dabei kann ein großer Teil sterben. Danach kannst du ja noch die Würze zugeben.
Wie gesagt, bei den meisten Ale Hefen ist das halb so wild, aber nicht bei untergärigen.
Dann geht´s auch deutlich schneller mit der Hauptgärung.

Stefan
Tyrion
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Re: Erstes Untergäriges

#12

Beitrag von Tyrion »

Ursus007 hat geschrieben:
Zugegeben, vor dem Stopfen war die HG auch in ca. 2 Wochen nahezu durch, aber nicht in 5, 6 oder 7 Tagen. Was kann ich zum Beschleunigen der HG noch tun?
Solange du mit dem Endergebnis zufrieden bist, brauchst du da garnichts zu tun.
Die 5-6 Tage z.B. bei Wormel, sind ja nicht das (klassische) Ende der HG, sondern der Zeitpunkt zu dem noch ausreichend unvergorener Extrakt vorhanden ist, um im Druckfass, unter zu Hilfe nahme einer Kellerfee, ausreichend Kohlensäure aufzubauen und alles darüberjinaus abzublasen.
Würde Wormel ganz normale Flaschengärung machen, würde er auch nicht nach einer Woche in selbige Abfüllen.

Gruss
Matthias
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