Gärung steckengeblieben, ratlos
- heroturtle
- Neuling
- Beiträge: 6
- Registriert: Dienstag 11. Mai 2021, 11:45
Gärung steckengeblieben, ratlos
Hallo liebe Braufreunde!
Nachdem das do-it-yourself Brauset zu mehr angeregt hat, bin ich nun einer von euch (in Ausbildung) :).
Habe schon stundenlang alle möglichen Threads durchgelesen und versucht Verknüpfungen zu ziehen, das Wissen ist allerdings dafür noch nicht ausreichend vorhanden, daher hier ein eigener Thread:
Infos (hoffentlich ausreichend)
Sud insgesamt: 21L (mit Nachguss 12L)
Hefe: W34/70 20g (vor Zugabe angereichert mit Wasser für 20min auf Zimmertemp.)
Schüttung: nur Pilsener Malz 5kg
Hopfen: Herkules Typ 90 18,4g
Herauskommen soll(te) ein "klassisches" Pils, möglichst ohne Fruchtnote ;)
Alles lagert bei 12-13°C im Keller.
Beim Malzen, läutern, rasten etc bin in nach der Brauanleitung des do-it-yourself Sets verfahren (was dabei super funktioniert hat).
Nun wurde der Sud vor 12 Tagen in den Gäreimer gefüllt, Stammwürze gespindelt: 12°P. Leider hat die Gärung nicht wirklich Fahrt aufgenommen, es war kein Schaum zu sehen und das Blubbern im Spund hielt sich auch sehr in Grenzen, nun seit Tagen nicht mehr vorhanden. Würze hat aktuell 8°P, aber dies auch schon seit 4 Tagen und keine Tendenz sichtbar. Endvergärungsgrad liegt entsprechend bei mageren 35%. Ich weiß dass es bei dieser Hefe auch zu langen Gärzeiten kommen kann, jedoch erscheint mir nach 12 Tagen eine Differenz von 4°P doch etwas wenig, zumal scheinbar auch kein "Leben" mehr drin steckt...
Habt ihr Tips wie man da noch weiter verfahren könnte? Habe gestern schon einmal umgerührt um die Hefe wieder in Wallung zu bringen, scheinbar (noch) ohne Ergebnis. Zuckerzusatz!? Noch etwas Hefe hinzu!? Wärmer stellen!? Einfach nur Geduld haben!? Ich bin ratlos und möchte die 20l ungern wegkippen.
Bin für alle Tips sehr dankbar da, wie erwähnt, noch blutiger Anfänger. Wahnsinnig interessant die Welt des Bierbrauens, leider erst nach der Zutatenbestellung festgestellt dass es nicht so einfach mit : "ich kipp dat mal zusammen, waremmachen, umrühren, wird schon" getan ist
VG
Nachdem das do-it-yourself Brauset zu mehr angeregt hat, bin ich nun einer von euch (in Ausbildung) :).
Habe schon stundenlang alle möglichen Threads durchgelesen und versucht Verknüpfungen zu ziehen, das Wissen ist allerdings dafür noch nicht ausreichend vorhanden, daher hier ein eigener Thread:
Infos (hoffentlich ausreichend)
Sud insgesamt: 21L (mit Nachguss 12L)
Hefe: W34/70 20g (vor Zugabe angereichert mit Wasser für 20min auf Zimmertemp.)
Schüttung: nur Pilsener Malz 5kg
Hopfen: Herkules Typ 90 18,4g
Herauskommen soll(te) ein "klassisches" Pils, möglichst ohne Fruchtnote ;)
Alles lagert bei 12-13°C im Keller.
Beim Malzen, läutern, rasten etc bin in nach der Brauanleitung des do-it-yourself Sets verfahren (was dabei super funktioniert hat).
Nun wurde der Sud vor 12 Tagen in den Gäreimer gefüllt, Stammwürze gespindelt: 12°P. Leider hat die Gärung nicht wirklich Fahrt aufgenommen, es war kein Schaum zu sehen und das Blubbern im Spund hielt sich auch sehr in Grenzen, nun seit Tagen nicht mehr vorhanden. Würze hat aktuell 8°P, aber dies auch schon seit 4 Tagen und keine Tendenz sichtbar. Endvergärungsgrad liegt entsprechend bei mageren 35%. Ich weiß dass es bei dieser Hefe auch zu langen Gärzeiten kommen kann, jedoch erscheint mir nach 12 Tagen eine Differenz von 4°P doch etwas wenig, zumal scheinbar auch kein "Leben" mehr drin steckt...
Habt ihr Tips wie man da noch weiter verfahren könnte? Habe gestern schon einmal umgerührt um die Hefe wieder in Wallung zu bringen, scheinbar (noch) ohne Ergebnis. Zuckerzusatz!? Noch etwas Hefe hinzu!? Wärmer stellen!? Einfach nur Geduld haben!? Ich bin ratlos und möchte die 20l ungern wegkippen.
Bin für alle Tips sehr dankbar da, wie erwähnt, noch blutiger Anfänger. Wahnsinnig interessant die Welt des Bierbrauens, leider erst nach der Zutatenbestellung festgestellt dass es nicht so einfach mit : "ich kipp dat mal zusammen, waremmachen, umrühren, wird schon" getan ist
VG
Zuletzt geändert von heroturtle am Dienstag 11. Mai 2021, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Gärung steckengeblieben, ratlos
Schnellvergärprobe?
Dann würdest Du event. sehen, wohin die Reise geht.
Dann würdest Du event. sehen, wohin die Reise geht.
-
- Posting Junior
- Beiträge: 71
- Registriert: Samstag 2. Februar 2019, 19:20
Re: Gärung steckengeblieben, ratlos
Wie warm war denn deine Würze als du die Hefe gegeben hast?
Hast du in etwa eine Ahnung ob du eher ein Wasser mit hoher oder niedriger Restalkalität hast. Evtl. konnten die Enzyme gerade bei einer Hellen Schüttung nicht richtig wirken weil dein Maische Ph Wert zu hoch war.
Hast du in etwa eine Ahnung ob du eher ein Wasser mit hoher oder niedriger Restalkalität hast. Evtl. konnten die Enzyme gerade bei einer Hellen Schüttung nicht richtig wirken weil dein Maische Ph Wert zu hoch war.
- heroturtle
- Neuling
- Beiträge: 6
- Registriert: Dienstag 11. Mai 2021, 11:45
Re: Gärung steckengeblieben, ratlos
Hallo,
die Würze hatte auch ca. 12-13°C bei Hefezugabe. Oft liest man von 8-10°C vor Zugabe, habe aber leider keine Möglichkeit der Kühlung, daher muss der Keller reichen (beim nächsten Mal evtl. obergärige Hefe verwenden!?).
Leider nein, habe das normale Leitungswasser entnommen und wiederum auch keine Möglichkeit zu prüfen. Der Lerneffekt für den nächsten Sud ist auf jeden Fall schon mal gegeben, vielen Dank dafür :-).
Zur Schnellvergärprobe: Werde diese mal angehen, dank dir!
die Würze hatte auch ca. 12-13°C bei Hefezugabe. Oft liest man von 8-10°C vor Zugabe, habe aber leider keine Möglichkeit der Kühlung, daher muss der Keller reichen (beim nächsten Mal evtl. obergärige Hefe verwenden!?).
Leider nein, habe das normale Leitungswasser entnommen und wiederum auch keine Möglichkeit zu prüfen. Der Lerneffekt für den nächsten Sud ist auf jeden Fall schon mal gegeben, vielen Dank dafür :-).
Zur Schnellvergärprobe: Werde diese mal angehen, dank dir!
-
- Posting Junior
- Beiträge: 71
- Registriert: Samstag 2. Februar 2019, 19:20
Re: Gärung steckengeblieben, ratlos
Auf die 5 Grad unterschied kommt es jetzt nicht an. Da geht es eher um Fehlaromen die sich bei kühleren Anstelltemperaturen nicht bilden. Auf deine Gärung sollte das keinen Einfluss haben.
Mir ging es darum ob du die Hefe evtl in die heiße Würze gegeben hast und sie dadurch geschädigt hast.
Auch beim Rehydrieren war das Wasser nicht zu heiß oder?
Mir ging es darum ob du die Hefe evtl in die heiße Würze gegeben hast und sie dadurch geschädigt hast.
Auch beim Rehydrieren war das Wasser nicht zu heiß oder?
- gulp
- Moderator
- Beiträge: 10456
- Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
- Wohnort: Nürnberg
- Kontaktdaten:
Re: Gärung steckengeblieben, ratlos
Beim ersten mal schreinern gleich einen Wohnzimmerschrank mit Intarsien gebaut, kühn!
Was ich damit sagen will: Pils ist sozusagen die Königsklasse beim Brauen und verzeiht keine Fehler!
Mit welchem Gerät hast du denn die 8 P gemessen? Refraktometer?
Gruß
Peter
Was ich damit sagen will: Pils ist sozusagen die Königsklasse beim Brauen und verzeiht keine Fehler!
Das stimmt so nicht! Die 34/70 ist bei guter Gärführung nach ~ 8 Tagen durch.Ich weiß dass es bei dieser Hefe auch zu langen Gärzeiten kommen kann,
Mit welchem Gerät hast du denn die 8 P gemessen? Refraktometer?
Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!
https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!
https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
- heroturtle
- Neuling
- Beiträge: 6
- Registriert: Dienstag 11. Mai 2021, 11:45
Re: Gärung steckengeblieben, ratlos
Hallo, wie geschrieben, die Würze wurde mit ~20° warmen Wasser für ca. 20min rehydriert (so wie es in der Anleitung stand). Aber gut zu wissen dass es wengistens mit der UG Hefe nicht an den zu "hohen" Temperaturen liegt.Freibier28 hat geschrieben: ↑Dienstag 11. Mai 2021, 12:52 Auf die 5 Grad unterschied kommt es jetzt nicht an. Da geht es eher um Fehlaromen die sich bei kühleren Anstelltemperaturen nicht bilden. Auf deine Gärung sollte das keinen Einfluss haben.
Mir ging es darum ob du die Hefe evtl in die heiße Würze gegeben hast und sie dadurch geschädigt hast.
Auch beim Rehydrieren war das Wasser nicht zu heiß oder?
@ Peter: Ja, das ist mir während ich mich immer tiefer eingelesen habe auch aufgefallen, da waren die Zutaten aber leider schon bestellt und verarbeitet :D.
Die Auswahl wurde ganz profan nach dem Schema getroffen: für Pils geeignet: ja-->kaufen.
Retrospektiv betrachtet sehr naiv, aber nun gut, so ist es jetzt, beim nächsten Mal werden sich mehr Gedanken gemacht.
Habe alles mit der Würzespindel bei 20°C gemessen, ein Refraktrometer beseitze ich nicht.
- gulp
- Moderator
- Beiträge: 10456
- Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
- Wohnort: Nürnberg
- Kontaktdaten:
Re: Gärung steckengeblieben, ratlos
Gibts auch einen Vornamen?
Wieviel Hefe hast du genommen? Es wären 3 Packungen nötig gewesen.
Du kannst noch wärmer stellen und vorsichtig (ohne Sauerstoffeintrag) umrühren.
Ansonsten als Anfängerfehler verbuchen und nächstes Mal besser planen.
Wieviel Hefe hast du genommen? Es wären 3 Packungen nötig gewesen.
Du kannst noch wärmer stellen und vorsichtig (ohne Sauerstoffeintrag) umrühren.
Ansonsten als Anfängerfehler verbuchen und nächstes Mal besser planen.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!
https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!
https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Re: Gärung steckengeblieben, ratlos
Die Frage muss immer sein, hängt die Gärung oder ist sie durch?
Leider fehlen essentielle Angaben um das zu beantworten. Der erreichbare Vergärungsgrad wird im Sudhaus festgelegt. Dazu hast du uns aber leider nicht erzählt. Wie sieht deine Maischarbeit aus? Was sagt dein Themometer wenn du es in kochendes Wasser hältst?
Gruss
Jan
Leider fehlen essentielle Angaben um das zu beantworten. Der erreichbare Vergärungsgrad wird im Sudhaus festgelegt. Dazu hast du uns aber leider nicht erzählt. Wie sieht deine Maischarbeit aus? Was sagt dein Themometer wenn du es in kochendes Wasser hältst?
Gruss
Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
- heroturtle
- Neuling
- Beiträge: 6
- Registriert: Dienstag 11. Mai 2021, 11:45
Re: Gärung steckengeblieben, ratlos
Hallo nochmal,
es wurden insgesamt 2 Packungen Hefe genommen, die sollten mit 10g pro Packung fü 20l reichen lt. Beschreibung. Umgerührt wurde schon, jedoch ohne Ergebnis (keine weitere Gärung anhand Blasen erkennbar). Temperatur etwas anheben würde logistisch nur direkt auf 20°C gehen, das wird wohl etwas hoch sein.
Über den Vergärungsgrad bzw. das Sudhaus habe ich mir im Vorfeld keine Gedanken gemacht sondern nur nach Rezept gekocht (in der Hoffnung dass es funktioniert): auf 72°C angestellt, eingemaischt für 60 min bei ca. 65°C. Dann hochgekocht auf 78°C, 1. Läuterrunde, Nachguss, 2. Läuterrunde, anschließend bei köchelnder Würze den Hopfen hinzugegeben und noch mal 45 min köcheln lassen. Danach kam, nachdem alles auf 13°C abgekühlt war, die rehydrierte Hefe hinzu.
Thermometer stimmt soweit, wurde geprüft.
Mittlerweile denke ich leider auch dass es nicht die beste Idee war ein Pils als Erstlingswerk auszuwählen.
VG
Mats
es wurden insgesamt 2 Packungen Hefe genommen, die sollten mit 10g pro Packung fü 20l reichen lt. Beschreibung. Umgerührt wurde schon, jedoch ohne Ergebnis (keine weitere Gärung anhand Blasen erkennbar). Temperatur etwas anheben würde logistisch nur direkt auf 20°C gehen, das wird wohl etwas hoch sein.
Über den Vergärungsgrad bzw. das Sudhaus habe ich mir im Vorfeld keine Gedanken gemacht sondern nur nach Rezept gekocht (in der Hoffnung dass es funktioniert): auf 72°C angestellt, eingemaischt für 60 min bei ca. 65°C. Dann hochgekocht auf 78°C, 1. Läuterrunde, Nachguss, 2. Läuterrunde, anschließend bei köchelnder Würze den Hopfen hinzugegeben und noch mal 45 min köcheln lassen. Danach kam, nachdem alles auf 13°C abgekühlt war, die rehydrierte Hefe hinzu.
Thermometer stimmt soweit, wurde geprüft.
Mittlerweile denke ich leider auch dass es nicht die beste Idee war ein Pils als Erstlingswerk auszuwählen.
VG
Mats