Nach 3 Wochen: Flaschen erreichen keine 0,5 Bar
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Servus zusammen! Ich verfolge die Beiträge hier im Forum seit einiger Zeit und bin sehr dankbar für den vielen Input. Die Komplikationen bei einem aktuellen Sud haben mich nun vollends davon überzeugt, der Community beizutreten
Nach 3 Wochen Flaschengärung und einem Manometer, das sich - seit gefühlt der gleichen Zeit - nicht mehr bewegt, kommt bei mir dir Frage auf, weshalb sich der Druck nicht weiter erhöht? Ich weiß, dass es nicht am Manometer liegt, weil ich mehrere Flaschen geöffnet habe, und alle Biere nur sehr wenig (bis gar keine) Kohlensäure hatten
Ich hab ein RIS mit 24,5 °P gebraut. Hauptgärung (3 Wochen) und Nachgärung (3 Wochen) haben im selben Raum bei 18 bis 19 °C stattgefunden. Beim Abfüllen habe ich in jede 0,33l Flasche 2g Zucker gegeben (6 g/l).
Die Flüssighefe lagerte leider 5 Tage lang bei Raumtemperatur (spätestens jetzt wisst ihr: ich bin Anfänger ). Nach der Aktivierung habe ich sie 3 Stunden lang ungeöffnet liegen lassen, bevor ich die Würze angestellt habe. Die Hefe hat brav gearbeitet, der Restextrakt lag bei 14 °P und das Jungbier schmeckte herrlich. Bis zur Nachgärung war ich also zufrieden...
Jetzt geht nichts mehr und ich frage mich:
Kann die sich die dreiwöchige Hauptgärung negativ auf die Flaschengärung auswirken?
Habe ich einen Denkfehler bei der Zuckermenge? Eigentlich sind ja selbst die 6 Gramm Zucker pro Liter "zu viel" für ein Stout!?
Kann es an der Zuckerart (Backzucker von Wiener Zucker) liegen?
Muss ich das schwere/ölige Jungbier (24,5 °P) bei der Zuckermenge berücksichtigen?
Schöne Grüße
Lukas
Nach 3 Wochen Flaschengärung und einem Manometer, das sich - seit gefühlt der gleichen Zeit - nicht mehr bewegt, kommt bei mir dir Frage auf, weshalb sich der Druck nicht weiter erhöht? Ich weiß, dass es nicht am Manometer liegt, weil ich mehrere Flaschen geöffnet habe, und alle Biere nur sehr wenig (bis gar keine) Kohlensäure hatten
Ich hab ein RIS mit 24,5 °P gebraut. Hauptgärung (3 Wochen) und Nachgärung (3 Wochen) haben im selben Raum bei 18 bis 19 °C stattgefunden. Beim Abfüllen habe ich in jede 0,33l Flasche 2g Zucker gegeben (6 g/l).
Die Flüssighefe lagerte leider 5 Tage lang bei Raumtemperatur (spätestens jetzt wisst ihr: ich bin Anfänger ). Nach der Aktivierung habe ich sie 3 Stunden lang ungeöffnet liegen lassen, bevor ich die Würze angestellt habe. Die Hefe hat brav gearbeitet, der Restextrakt lag bei 14 °P und das Jungbier schmeckte herrlich. Bis zur Nachgärung war ich also zufrieden...
Jetzt geht nichts mehr und ich frage mich:
Kann die sich die dreiwöchige Hauptgärung negativ auf die Flaschengärung auswirken?
Habe ich einen Denkfehler bei der Zuckermenge? Eigentlich sind ja selbst die 6 Gramm Zucker pro Liter "zu viel" für ein Stout!?
Kann es an der Zuckerart (Backzucker von Wiener Zucker) liegen?
Muss ich das schwere/ölige Jungbier (24,5 °P) bei der Zuckermenge berücksichtigen?
Schöne Grüße
Lukas
In Planung: Ginger Honey IPA. Als letztes abgefüllt: Doppelrauchbock
- Braufex
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Re: Nach 3 Wochen: Flaschen erreichen keine 0,5 Bar
Servus Lukas,
hast Du mit Spindel oder Refraktometer gemessen?
Gruß Erwin
hast Du mit Spindel oder Refraktometer gemessen?
Gruß Erwin
Re: Nach 3 Wochen: Flaschen erreichen keine 0,5 Bar
Hallo Erwin!
Mit Refraktometer. Ich hab erst vor kurzem bemerkt, wie groß da die Unterschiede bei den Messungen sein können..
Mit Refraktometer. Ich hab erst vor kurzem bemerkt, wie groß da die Unterschiede bei den Messungen sein können..
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- Braufex
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Re: Nach 3 Wochen: Flaschen erreichen keine 0,5 Bar
Hier gibts einen Refraktometerrechner:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... &fgbrix=14 Wenn Du Deine Daten eingibst, siehst Du, dass Du (nach Terrill-Formel) bereits 9,7 Vol.% erreicht hast.
Ich habe noch kein so starkes Bier gebraut, aber meiner Meinung nach hat bei diesem Alkoholgehalt Deine Hefe ihren Geist aufgegeben.
Es gibt spezielle Hefen, die man dann für die Nachgärung in die Flaschen zugeben kann, da können Dir abere andere Forumsmitglieder besser helfen.
Schreib doch auch mal, welche Hefe Du verwendest hast.
Gruß Erwin
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... &fgbrix=14 Wenn Du Deine Daten eingibst, siehst Du, dass Du (nach Terrill-Formel) bereits 9,7 Vol.% erreicht hast.
Ich habe noch kein so starkes Bier gebraut, aber meiner Meinung nach hat bei diesem Alkoholgehalt Deine Hefe ihren Geist aufgegeben.
Es gibt spezielle Hefen, die man dann für die Nachgärung in die Flaschen zugeben kann, da können Dir abere andere Forumsmitglieder besser helfen.
Schreib doch auch mal, welche Hefe Du verwendest hast.
Gruß Erwin
- rakader
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Re: Nach 3 Wochen: Flaschen erreichen keine 0,5 Bar
9,7 AVG ist voll in Ordnung. Da geht bei 24,5°P nicht mehr (außer vielleicht mit der - unpassenden - Belle Saison). Auf ein RIS sollte nicht zu viel CO2 gegeben werden. Durchschnitt ist 4,5 g/l. Oberster Wert ist 5,0 g/l. Auf keinen Fall noch mal Hefe drauf geben. Ein RIS darf gerne bei höherer Temperatur gären. Ich hätte die letzten Gärtage sogar auf 22°C erhöht. Die Zutat, die jetzt fehlt, ist Geduld. Ein RIS sollte mindestens 6 Monate reifen, besser mehr. Dann bauen sich brenzlige Aromen ab und es wird richtig lecker rund.
Grüße
Radulph
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Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
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"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
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Re: Nach 3 Wochen: Flaschen erreichen keine 0,5 Bar
Ich würde die CBC-1 zugeben. Da die keine Maltotriose vergären kann, sondern nur den zugegebenen Zucker sollte es passen. Die Zuckermenge ist meiner Meinung nach nicht zu hoch,ich hätte sogar ein bisschen mehr genommen.
Und zum Refraktometeralkoholfehler: Da würde ich die Werte der Standardformel nehm. In diesem Fall ist der Unterschied nicht sehr groß, aber es gibt auch andere Fälle, wo ich der Terril Formel nicht traue.
Stefan
Und zum Refraktometeralkoholfehler: Da würde ich die Werte der Standardformel nehm. In diesem Fall ist der Unterschied nicht sehr groß, aber es gibt auch andere Fälle, wo ich der Terril Formel nicht traue.
Stefan
Re: Nach 3 Wochen: Flaschen erreichen keine 0,5 Bar
Die Hefe wird bei dieser Platobombe einfach schon völlig im Arsch sein. Dazu passt vlt. die Alkoholtoleranz auch nicht mehr. Welche Hefe du verwendet hast wissen wir ja leider nicht.
Schliesse mich dem Tipp von Stefan mit der CBC-1 an.
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"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: Nach 3 Wochen: Flaschen erreichen keine 0,5 Bar
Ein guter Punkt, an den ich noch gar nicht gedacht habe
Ich habe die Würze auf zwei Gärbottiche aufgeteilt, um später den Vergleich mit zwei verschiedenen Hefen zu haben:
1) Flüssighefe Wyeast 1318 London Ale III: Alkoholtoleranz bis 10 %
2) Flüssighefe Wyeast 3787 Trappist High Gravity: Alkoholtoleranz bis 12 %
Da ich nur einen Manometer zur Verfügung hatte, habe ich ihn für eine Flasche mit der erstgenannten Hefe verwendet. Obwohl die Trappist Hefe eine höhere Toleranz hat, sind in deren Flaschen gefühlt aber weniger CO2 gebunden
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Re: Nach 3 Wochen: Flaschen erreichen keine 0,5 Bar
Dass die Reifung für die Aromatik Geduld erfordert mach für mich Sinn. Aber der Druck von rund 2 Bar wird sich doch nicht über Monate aufbauen?
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Re: Nach 3 Wochen: Flaschen erreichen keine 0,5 Bar
Danke für den Tipp!
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- afri
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Re: Nach 3 Wochen: Flaschen erreichen keine 0,5 Bar
Das ergibt durchaus Sinn. Bedenke: die Hefe arbeitet unter Druck und in giftiger Umgebung, du bist ja bereits dicht an der Grenze dessen, was sie verkraften kann. Wenn dann nur noch ein paar besonders trinkfeste Zellen die NG weiter betreiben, sollte das schon mal ein wenig dauern, auch Monate, schätze ich.
Anderer Gedanke: wenn das so eine Platobombe ist, soll dann wirklich soo viel CO2 drin sein? Solche Schweröle kennt man sonst ja eher dezent carbonisiert oder ungespundet.
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
Re: Nach 3 Wochen: Flaschen erreichen keine 0,5 Bar
Das sind geschätzte 4g CO2 pro Liter. Das ist wirklich wenig, das schäumt so gut wie nicht mehr.
Und auch die Belgier geben bei ihren Starkbieren in die Flasche frische Hefe zu. Die wissen sicher, warum.
Stefan
Re: Nach 3 Wochen: Flaschen erreichen keine 0,5 Bar
hmm okay, dann mache ich es versuchsweise so, dass ich einige Flaschen in Ruhe weiter nachgären lasse und in ein paar Monaten schaue, was sich getan hat. Bei den restlichen Flaschen werde ich CBC-1 hinzugeben, aber keinen zusätzlichen Zucker mehr, richtig?
Genau, ich wollte auf 4,5 g/l CO2 kommenBoludo hat geschrieben: Das sind geschätzte 4g CO2 pro Liter. Das ist wirklich wenig, das schäumt so gut wie nicht mehr.
Zuletzt geändert von luxxn am Dienstag 18. Mai 2021, 13:15, insgesamt 2-mal geändert.
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- afri
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Re: Nach 3 Wochen: Flaschen erreichen keine 0,5 Bar
Nur fürs Protokoll: ich war das nicht mit den 4g/l.
Was die erste Frage angeht: ja, könnte Sinn ergeben, ohne Garantie. Solange die zugegebene Hefe Zucker findet, wird sie ihn fressen, was wiederum CO2 ergibt. Umso schneller, je mehr Zellen sich um die Zuckermoleküle zanken.
Achim
Was die erste Frage angeht: ja, könnte Sinn ergeben, ohne Garantie. Solange die zugegebene Hefe Zucker findet, wird sie ihn fressen, was wiederum CO2 ergibt. Umso schneller, je mehr Zellen sich um die Zuckermoleküle zanken.
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
Re: Nach 3 Wochen: Flaschen erreichen keine 0,5 Bar
Es gibt mehrere Gründe, weshalb eine Hefe trotz Anwesenheit von Zucker den Dienst verweigern kann. Ist mir zwar erst einmal passiert, aber möglich ist es allemal.
Irgendwann macht jede Hefe schlapp, man muss sie nur genug quälen.
Stefan
Re: Nach 3 Wochen: Flaschen erreichen keine 0,5 Bar
Tut mir leid Achim, da war ich mit den Zitaten zu schnell. Ich habe das Zitat in meinem Post richtiggestellt.
Gestern bin ich noch über meine Aufzeichnung zur Veränderung des Drucks gestolpert:
Tag 1: 0 Bar
Tag 2: 0,2 Bar
Tag 4: 0,3 Bar
Tag 5: 0,4 Bar
Tag 30: 0,4 Bar
Mag sein, dass die Gärung bei schweren Bieren länger dauert, aber mit euerm Input und der Aufliste, würde ich die Hefe offiziell für tot erklären
Gestern bin ich noch über meine Aufzeichnung zur Veränderung des Drucks gestolpert:
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Mag sein, dass die Gärung bei schweren Bieren länger dauert, aber mit euerm Input und der Aufliste, würde ich die Hefe offiziell für tot erklären
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