Vergären unter Druck

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JoGr
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Vergären unter Druck

#1

Beitrag von JoGr »

Hallo,
Habe gerade ein Wit in der Gärung und frage mich ob die Hefe mir den aktuellen Druck von 1,7bar bei 20 Grad verübeln wird.

Stellt ihr schon zu Beginn der Gärung auf den notwendigen Sättigungsdruck ein, oder erst später?

Grüße
Joachim
Rippchen85
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Re: Vergären unter Druck

#2

Beitrag von Rippchen85 »

Vermutlich wird sie es dir nicht verübeln, aber es könnten weniger hefearomen in deinem wir geben.

Bzgl. Des Sättigungsdrucks --> ja
JoGr
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Re: Vergären unter Druck

#3

Beitrag von JoGr »

Hmm,
Fehlendes Aroma wäre blöd. Wie kommst du darauf?
Die Gärung läuft normal
Dateianhänge
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Rippchen85
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Re: Vergären unter Druck

#4

Beitrag von Rippchen85 »

Die druckvergärung unter ale Temperaturen wird bei Lagerbieren genutzt, um trotz der hohen Temperaturen lagerartige Biere ohne viele hefearomen bzw. Fehlaromen zu erzeugen

Aber ich bin gespannt wie dein wit wird. Gerade die Gärung unter Druck wird hier immer wieder kontrovers diskutiert.
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Seed7
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Re: Vergären unter Druck

#5

Beitrag von Seed7 »

Wit und Weizen, oben ohne gaeren.
Wieso unter druck?

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
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Re: Vergären unter Druck

#6

Beitrag von JoGr »

Ganz einfach:
Weil dann die Kohlensäure schon drin ist und ich den Tank nach der Gärung nicht mit CO2 aufblasen muss.
MangoMonkey
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Re: Vergären unter Druck

#7

Beitrag von MangoMonkey »

Ich habe auch aktuell ein Wit in der Gärung und habe es so gemacht, dass ich den größten Teil der Zeit drucklos vergoren und jetzt auf die letzten paar Plato dichtgemacht habe um auf meine Zielkarbonisierung zu kommen. Heute erst gespindelt und geschmacklich macht das jetzt schon mal nen super Eindruck.
Wenn man seinen Gärverlauf einigermaßen nachvollziehen kann (ich hab nen Tilt im Gärbehälter) und den richtigen Zeitpunkt zum dichtmachen nicht verpasst, sehe ich auch keinen Grund warum man von Anfang an unter Druck vergären sollte.
"Nunc est bibendum"
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Seed7
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Re: Vergären unter Druck

#8

Beitrag von Seed7 »

MangoMonkey hat geschrieben: Sonntag 12. September 2021, 01:16 Ich habe auch aktuell ein Wit in der Gärung und habe es so gemacht, dass ich den größten Teil der Zeit drucklos vergoren und jetzt auf die letzten paar Plato dichtgemacht habe um auf meine Zielkarbonisierung zu kommen.
Genau so.

Anhand von Olibaer's berechnung und noch einige daten kann man bestimmen ab welchen moment druck aufgebaut werden kann. Oder einfacher, ab ca. 55% scheinbarer gaerungsgrad und mit ueberdruckventil. ~55% weil dann die wichtigste geschmacksbestimmende phase der gaerung vorbei ist.

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
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Re: Vergären unter Druck

#9

Beitrag von sam2nd »

Ich hatte ein Wit unter Druck vergoren und war enttäuscht dass die Hefe kaum Geschmack hinterlassen hat. Das nächste werde ich wieder druckfrei vergären.
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Re: Vergären unter Druck

#10

Beitrag von JoGr »

Danke für euer Feedback. Jetzt bin ich gespannt,
wie mein Wit schmecken wird.
Die Gärung ist seit gestern schon durch. Von der Seite ist’s unauffällig.
Werde berichten…
Grüße
Joachim
sam2nd
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Re: Vergären unter Druck

#11

Beitrag von sam2nd »

Ich finde unter Druck vergären wirklich super praktisch für Bierarten die typischerweise keine Hefearomen haben. Für alle Hefelastigen Biere würde ich es nicht mehr umbedingt machen.

Evtl. hat jemand schon mal probiert ob man die Hefearomatik über die Temperatur beeinflussen kann?
JoGr
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Re: Vergären unter Druck

#12

Beitrag von JoGr »

Da scheint es einen Zusammenhang zu geben… lese mich gerade ein … im Narziß ist die Info so kompakt… muss ich nochmals lesen, von BeerSmith gibts wohl einen Podcast - muss ich noch suchen. Und natürlich gibts hier im Forum etliche „Hinweise“…. Bis ich faktensicher bin wird es wohl noch dauern….
Ein klarer Hinweis kam: Wenn es Dir schmeck ist alles ok.

Was soll ich sagen : Ja

Grüße
Joachim
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Seed7
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Re: Vergären unter Druck

#13

Beitrag von Seed7 »

sam2nd hat geschrieben: Dienstag 14. September 2021, 21:47 Bierarten die typischerweise keine Hefearomen haben.
Ehm, alle biere haben hefearomen. Neutral gibt es nicht. Was es gibt ist gewoehnung gekoppelt an einem bestimmten sprachgebrauch (pils->UG->neutral). Hefearomen sind ein sehr wichtiger besandteil vom bier. Ohne wuerde man es denke ich nicht als bier wiedererkennen. Ohne hopfen schon.

Ingo
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Re: Vergären unter Druck

#14

Beitrag von sam2nd »

Klar Hefe ist ein wichtiger geschmacklicher Bestandteil vom Bier- aber je nach Typ ist es erwünscht wenig oder eben viel Hefearomatik zu erzeugen. So wie ich das bis jetzt sehe, habe ich weniger Hefenaromatik wenn ich kälter oder unter Druck vergäre. Bei einem Bier, wie das Wit, das Hefearomatik braucht, würde ich also in Zukunft nur wärmer und ohne Druck vergären.

Oder - wie sind eure Ansätze?
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Re: Vergären unter Druck

#15

Beitrag von OS-Schlingel »

...auch im ZKG wird der Arbeitsbereich der Hefe berücksichtigt. Also auch die Temperatur/ Temperaturführung.
Der erste Teil der Gärung kann drucklos wie in Post#8 geschrieben erfolgen, danach einfach das Spundventil auf den gewünschten Druck einstellen. Im ZKG bleiben einfach mehr Aromen im Bier erhalten und verschwinden nicht durch das Gärröhrchen.
Mögliche unerwünschte Aromen durch erhöhte Temperaturen, müssen später nicht mehr abgebaut oder ausgelagert werden. Das Bier hat einfach einen sauberen Geschmack.

Gruß

Stephen
Or kindly when his credit's out
Surprise him with a pint of Stout
:Smile
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