Dass es während der Gärung nicht immer zu Wohlgerüchen kommt, habe ich ja mehrfach erlebt. Nun gärt mein dunkler Weihnachtsdoppelbock mit Honig und Kandiszucker (22 Liter, 20°Plato) mit der Wyeast High Gravity Trappist https://www.wyeastlab.com/hb_yeaststrai ... .cfm?ID=65 in der Küche bei 22,5 Grad. Ankommen gestern Abend ohne Starter nach 12 Stunden, Hochkräusen heute im dreißig Liter Fass beachtliche 15 Zentimeter.
Aber der Geruch nach faulen Eiern führt schon fast zu einer Ehekrise, das ist ja höllisch.
Ich denke mir ja, gut dass es draußen stinkt, dann ist das nicht im Bier, aber ist das dann wirklich so?
Wenn der Geschmack im Bier bleibt, na dann Prost. Muss ich noch irgendwas tun, oder vergeht das von selbst?
Danke, LG =) Georg
Stinkstiefel
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Re: Stinkstiefel
Schwefelgestank mitten aus der Hölle ist eigentlich eher bei untergärigen Hefen angesagt. Ich hatte das aber auch einmal mit der Maitre Brasseur. Das war ein Blausud beim ersten BIAB Versuch. Hängst wohl irgendwie mit fehlenden Aminosäuren zusammen?
Was kann man tun? Lüften und abwarten erst mal. Wenn das gar nicht besser werden will kann man eine Woche vor dem Ausschank noch kalt stopfen ( 2g/L, hat mich gerettet), wenn man mit Fässern arbeitet.
Bei Flaschenabfüllung würde ich übertrieben (4-6g/L) nach der Hauptgärung stopfen.
Gruß
Peter
Was kann man tun? Lüften und abwarten erst mal. Wenn das gar nicht besser werden will kann man eine Woche vor dem Ausschank noch kalt stopfen ( 2g/L, hat mich gerettet), wenn man mit Fässern arbeitet.
Bei Flaschenabfüllung würde ich übertrieben (4-6g/L) nach der Hauptgärung stopfen.
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Re: Stinkstiefel
Moin,
auch obergärige Hefen tendieren mitunter dazu, Schwefelwasserstoff zu bilden. Vor allem, wenn wenig oder gar keine Pantothensäure (Vitamin B5) gebildet wird. Pantothensäure spielt eine wichtige Rolle bei der Aminosäuresynthese. Oder wenn ein zu hoher Gehalt an Threonin vorhanden ist. Hohe Threoningehalte wiederum behindern die Bildung von Methionin (schwefelhaltige Aminosäure).
Immerhin baut sich der Schwefelwasserstoff im Rahmen der Reifung und Kaltlagerung meist vollständig ab.
Erst jetzt hatte ich wieder eine, die Safbrew Abbaye, die ein rechter Schwefelstinker ist. Aber man darf auch nicht vergessen, dass der Schwefelwasserstoff eine recht niedrige Geruchsschwelle hat und später im gereiften Bier meist nicht mehr zu riechen und schon gar nicht zu schmecken ist.
Also, Du brauchst etwas Geduld und kannst Deine Holde später mit einem lecker Bierchen wieder versöhnen, denke ich.
Gruß
Michael
auch obergärige Hefen tendieren mitunter dazu, Schwefelwasserstoff zu bilden. Vor allem, wenn wenig oder gar keine Pantothensäure (Vitamin B5) gebildet wird. Pantothensäure spielt eine wichtige Rolle bei der Aminosäuresynthese. Oder wenn ein zu hoher Gehalt an Threonin vorhanden ist. Hohe Threoningehalte wiederum behindern die Bildung von Methionin (schwefelhaltige Aminosäure).
Immerhin baut sich der Schwefelwasserstoff im Rahmen der Reifung und Kaltlagerung meist vollständig ab.
Erst jetzt hatte ich wieder eine, die Safbrew Abbaye, die ein rechter Schwefelstinker ist. Aber man darf auch nicht vergessen, dass der Schwefelwasserstoff eine recht niedrige Geruchsschwelle hat und später im gereiften Bier meist nicht mehr zu riechen und schon gar nicht zu schmecken ist.
Also, Du brauchst etwas Geduld und kannst Deine Holde später mit einem lecker Bierchen wieder versöhnen, denke ich.
Gruß
Michael
Beste Grüße
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Michael
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Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Re: Stinkstiefel
Dafür ist die Westmalle Hefe bekannt und du hasst glueck dass es noch im Gaerfass passt. 100% Kopfraum ist kein Luxus bei dieser Hefe, besonders bei zweiter oder dritter Führung.dudeldei hat geschrieben: Aber der Geruch nach faulen Eiern führt schon fast zu einer Ehekrise, das ist ja höllisch.
Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
Re: Stinkstiefel
Ist womöglich die gleiche Hefe...?
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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Re: Stinkstiefel
Danke für die aufbauenden Worte und Eure Erfahrungswerte!
Nach dem extremen Anfang, wo jedes Ploppen des Gärspundes ein kleiner Furz war, hat sich die Geruchssituation entschärft. Die Gärung legt offenbar auch gerade eine kleine Pause ein.
Von Montag Morgen mit 20°Plato bis jetzt mal auf 10° Plato, ich hoffe die Hefe bemüht sich noch ein bisschen! Oder muss ich mir Sorgen machen?
Nach dem Messen habe ich mutig den Inhalt des Messzylinders verkostet, vom Schwefel eigentlich nichts zu spüren.
=) Georg
Nach dem extremen Anfang, wo jedes Ploppen des Gärspundes ein kleiner Furz war, hat sich die Geruchssituation entschärft. Die Gärung legt offenbar auch gerade eine kleine Pause ein.
Von Montag Morgen mit 20°Plato bis jetzt mal auf 10° Plato, ich hoffe die Hefe bemüht sich noch ein bisschen! Oder muss ich mir Sorgen machen?
Nach dem Messen habe ich mutig den Inhalt des Messzylinders verkostet, vom Schwefel eigentlich nichts zu spüren.
=) Georg
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