Verständnisfrage - CO2 während HG & Klärfiltration

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dominicb
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Verständnisfrage - CO2 während HG & Klärfiltration

#1

Beitrag von dominicb »

Hallo zusammen,
Bereits seit längerem stellt sich mir die Frage was denn gegen eine Klärfiltration spricht wenn man in Flaschen abfüllt und dort dann mit Speise/Zucker carbonisiert. Klar während der HG bildet sich ja CO2 welches sicherlich auch zu einem gewissen Teil im Jungbier bleibt und nicht komplett ausgast.
Wenn ich aber nun in Flaschen mittels Speise/Zucker carbonisiere, dann gebe ich a die gewünschte Menge in einen Rechner meiner Wahl ein und dieser sagt mir dann wie viel Speise/Zucker pro Flasche benötigt wird um auf das Ziel-CO2 zu kommen.

Woher weiß denn so ein Rechner wie viel CO2 denn bereits bei der HG im Bier gebunden wurde. Oder ist das schlichtweg egal? Denn wenn es egal ist und nur die Zuckermenge für die Flasche ausschlaggebend ist, so spricht doch nichts dagegen das Bier nach der HG entweder beim umschlauchen (sofern notwendig) oder direkt beim abfüllen einer Klärfiltration zu unterziehen. Oder was spricht da dagegen? Klar so ei Filter entzieht dem Jungbier das bereits gebildete CO2 weil es am Filter ausgast. Nur ist das in Bezug auf die Zuckergabe nicht egal? Weil nur darüber der CO2 Gehalt geregelt wird?

Danke um Gruß
Dominic
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Alt-Phex
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Re: Verständnisfrage - CO2 während HG & Klärfiltration

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Diese Rechner berücksichtigen wieviel g/l CO2 in deinem Jungbier vorhanden ist, bei entsprechender Temperatur

Die eigentlich wichtige Gegenfrage ist aber, wie willst du denn Filtrieren ?

Baumwolltücher, Kaffeefilter usw. kannst du vergessen, da kommen alle
Hefezellen mit durch. Würdest du einen Filter benutzen der fein genug ist
die Hefe rauszufiltern, würde es keine Nachgärung/Karbonisierung geben.
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grüner Drache
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Re: Verständnisfrage - CO2 während HG & Klärfiltration

#3

Beitrag von grüner Drache »

Alt-Phex hat geschrieben: Baumwolltücher, Kaffeefilter usw. kannst du vergessen, da kommen alle
Hefezellen mit durch. Würdest du einen Filter benutzen der fein genug ist
die Hefe rauszufiltern, würde es keine Nachgärung/Karbonisierung geben.
Moin!

Ich schließlich mich da mal mit einer weiteren Verständnisfrage an:

Eine Filtration mit einem Bierfilter, der auch die Hefe mit rausbekommt, muss also nach der Carbonisierung stattfinden und dann wahrscheinlich noch in nennen geschlossenen System unter Druck, damit das CO2 nicht verloren geht, oder wie sonst?
Könnte man diesen Bierfilter dann in ne Gegendruckabfüllanlage integrieren?
Wenn das geht, dann hätte ich en "Angebot" für Leute, die Angst vor der Hefe in meinem Bier haben :P

Ciao !

Alex

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Uwe12
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Re: Verständnisfrage - CO2 während HG & Klärfiltration

#4

Beitrag von Uwe12 »

Im alten Forum gibt es etliche Filtrationsthreads auch mit Bildern von Kontruktionen (Filterkerzen oder auch die Monsteranlagen von "Claudius B") meine ich.
Diese Systeme sind natürlich immer (druckmäßig) geschlossen und arbeiten mindestens mit dem Spundungsdruck sonst entbindet das CO2 am Filtermedium.
Bei solchen Filtrationen geht aber auch immer ein wenig Geschmack verloren.
Ich selbst habe mit Filtration keine Erfahrung, der Aufwand und Schwand (!) wäre (mir) für so popelige 20 Literchen auch zu groß.

Uwe
Captain Brewley
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Re: Verständnisfrage - CO2 während HG & Klärfiltration

#5

Beitrag von Captain Brewley »

Ich filtriere beim Umschlauchen meistens mittels Hopfenfilter. Nicht um die Hefe zu entfernen, sondern etwaige Hopfenreste, v.a. bei gestopften Bieren. Die Berechnung der Karbonisierung hat bei mir trotzdem immer gut funktioniert.
Wichtig ist sicher, das Bier nicht plätschern zu lassen.
jemo
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Re: Verständnisfrage - CO2 während HG & Klärfiltration

#6

Beitrag von jemo »

Du kannst auch nach der Gärung ungespundet mit einem Schichtenfilter filtrieren und anschließend zwangskarbonisieren.
Ich hatte mir für Met und Fruchtwein mal so ein Teil angeschafft und das bringt wirklich gute Ergebnisse. Allerdings hast Du auch immer ein paar Liter Verlust und gerade bei den hier meist gebrauten Kleinmengen macht sich das schon bemerkbar.
Viele Grüße,
Jens
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Boludo
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Re: Verständnisfrage - CO2 während HG & Klärfiltration

#7

Beitrag von Boludo »

Es gibt übrigens viele Möglichkeiten, sehr klares Bier zu bekommen, ohne den enormen Aufwand einer Filtration und den damit verbundenen Gefahren einer anschließenden raschen Oxidation.

Stefan
dominicb
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Re: Verständnisfrage - CO2 während HG & Klärfiltration

#8

Beitrag von dominicb »

Welche Größe haben denn so Hefezellchen? Wir haben bei uns in der Firma Filter bis 0,2-,045um. :-)
Mir ging es mehr um das Verständnis um den Zusammenhang des CO2 Verlustes beim filtrieren. Und in wie weit sowas sinnvoll ist um sowas ggf. bei mit Pellets gestopften Bieren zu tun. Denn die Peöets in Hipfensäclchen zu packen, da gehen ja anscheinend die Meinungen auch auseinander.

LG Dominic
Zuletzt geändert von dominicb am Mittwoch 25. März 2015, 18:58, insgesamt 1-mal geändert.
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cyme
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Re: Verständnisfrage - CO2 während HG & Klärfiltration

#9

Beitrag von cyme »

Wenn einzig und allein Hopfenreste deine Sorge sind und du nicht Hefe ausfiltern willst, sollte ein einfacher Filter a la Sputnik (oder eben ein Hopfensäckchen, Teebeutel, etc) über das Ansaugende beim Schlauchen schon genügen. Wobei sich mir bisher Pellethopfen immer abgesetzt hat, wenn man ihm die Zeit dafür gegeben hat.
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