Reifung ohne Kohlensäure OK ?

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chrizo
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Reifung ohne Kohlensäure OK ?

#1

Beitrag von chrizo »

Hallo zusammen,

mangels genug CO2 Equipment für alle Kegs frage ich mich ob es Ok ist oder Nachteile hat wenn ich die Reifung des Bieres über 6-8 Wochen ohne CO2

mache und danach erst zwangskarbonisiere.

Ich kann nur 2 Fässer gleichzeitig an meine Flasche hängen und habe etwas zu viel gebraut in der letzten Zeit :)

Zusatzfrage : Wenn die karbonisierung durch ist ... darf ich die Fässer dann von der Leitung nehmen oder verlieren die dann im laufer der Zeit wieder

die Kohlensäure ?

Gruß
Christian
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beercan
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Re: Reifung ohne Kohlensäure OK ?

#2

Beitrag von beercan »

Also ich karbonisiere meine Kegs immer so:
Gasflasche anstecken Druck zum Anfang der Karbonisierung etwas höher als gewünscht einstellen und Druck aufs Fass geben. Das Ganze wiederhole ich solange (täglich) bis sich der gewünschte Druxk bzw. die Karbonisierung sich eingestellt hat. So kannst du auch mehrere Fässer gleichzeitig karbonisieren. Dauerhaft habe ich keine CO2 Flasche an den Fässern.
Gruß Robert
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Braufex
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Re: Reifung ohne Kohlensäure OK ?

#3

Beitrag von Braufex »

chrizo hat geschrieben: Freitag 29. Oktober 2021, 06:29 Wenn die karbonisierung durch ist ... darf ich die Fässer dann von der Leitung nehmen oder verlieren die dann im laufer der Zeit wieder die Kohlensäure ?
Wenn sie dicht sind, kein Problem.
Du kannst Dir ja ein Manometer zur Kontrolle während der Lagerung auf den CO2-Anschluss des Keg stecken.
Oder zwischendrin einfach mal den Druck kontrollieren.

Ich kann nur 2 Fässer gleichzeitig an meine Flasche hängen und habe etwas zu viel gebraut in der letzten Zeit :)
Kannst Du Dir nicht mit einem T-Stück einen weiteren Abgang schaffen?

Gruß Erwin
HubertBräu
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Re: Reifung ohne Kohlensäure OK ?

#4

Beitrag von HubertBräu »

Schau mal hier.
Oder Du nimmst ein oder zwei Y-Verteiler, wie es Erwin schon geschrieben hat.
chrizo
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Re: Reifung ohne Kohlensäure OK ?

#5

Beitrag von chrizo »

Super , danke für die Antworten. Das hilft.
Trotzdem frage ich mich ob es generell OK wäre ohne CO2 zu Lagern und dann später zu karbonisieren :Grübel
Mehrbier
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Re: Reifung ohne Kohlensäure OK ?

#6

Beitrag von Mehrbier »

beercan hat geschrieben: Freitag 29. Oktober 2021, 06:40 Also ich karbonisiere meine Kegs immer so:
Gasflasche anstecken Druck zum Anfang der Karbonisierung etwas höher als gewünscht einstellen und Druck aufs Fass geben. Das Ganze wiederhole ich solange (täglich) bis sich der gewünschte Druxk bzw. die Karbonisierung sich eingestellt hat. So kannst du auch mehrere Fässer gleichzeitig karbonisieren. Dauerhaft habe ich keine CO2 Flasche an den Fässern.
Was genau heißt etwas höher als gewünscht und wieviele Tage dauert es in der Regel? Das Vorgehen gefällt mir besser als dauerhaft dran lassen oder die Rollmethode. :thumbup
Gruß
Gerdi

„Kein neues Bier brauen, weil der Kühlschrank voll ist, ist aber auch keine gute Option.“
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Innuendo
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Re: Reifung ohne Kohlensäure OK ?

#7

Beitrag von Innuendo »

chrizo hat geschrieben: Freitag 29. Oktober 2021, 06:29 mangels genug CO2 Equipment für alle Kegs frage ich mich ob es Ok ist oder Nachteile hat wenn ich die Reifung des Bieres über 6-8 Wochen ohne CO2
mache und danach erst zwangskarbonisiere.
Die einfachste Möglichkeit wäre unter Druck zu vergären. Leider etwas teurer, als die y-Verteiler.
Ich stelle mein Jungbier nach der Hauptgärung ohne Speise oder Zwangskarbonisierung für ca 2 Wochen bei einer zur Hefe passenden Temperatur in die Nachgärung/Reifung. Anschließend reduziere ich die Temperatur auf ca. 2°C, drücke die Kegs um und lege dann gem. Spundungstabelle CO2 auf das Keg. Wenn noch viel Hefe in der Schwebe ist, wiederhole ich das Kaltstellen und Umdrücken. Ich verwende NC Keg Deckel mit zus. CO2 Anschluss. Daran hängt ein Schlauch mit Sinterstein. Die Idee Sättingungsdruck über Sinterstein einstellen ist nicht von mir. Ich glaube der Tipp kam von Seed?!? Ich finde den Beitrag grad nicht wieder. Nach etwa 24h ist der gewünschte CO2 Gehalt ziemlich genau eingestellt. Das funktioniert sehr einfach mit wiederholbaren Ergebnissen und ist rein subjektiv feinperliger als Schütteln & Rollen oder Zwangskarbonisieren mit der burst carbonation Methode.

y-Verteilern habe ich mir bei crafthardware mit duotight zusammengestellt. Das Stecksystem ist günstig, sehr flexibel und dicht. Mit den Rückschlagventilen kann man Ärger mit Jungbier in den Leitungen Richtung Druckminderer vermeiden, wenn Kegs mit der Sinterstein-Lösung (oder CO2 am Getränkedegen) in Reihe angeschlossen werden.
Innu
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DevilsHole82
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Re: Reifung ohne Kohlensäure OK ?

#8

Beitrag von DevilsHole82 »

Prinzipiell funktioniert das. Mache ich auch schon mal, wenn ich keinen freien Hahn zur Spundung hab. Man muss aber bedenken, dass eine CO2-Umgebung schädliche Mikroorganismen in ihrer Vermehrung hemmt. Bier-pH, CO2-Umgebung und Sauerstoffausschluss sind Faktoren die die meisten MOs nicht mögen.

Bei einem ständigen Anschließen, Druck drauf geben und wieder abklemmen sollte man auch bedenken, dass man Sauerstoffeintrag einbringen kann. Auch wenn man den Zapfkopf "angezapft" lässt und das CO2 abdreht kann Sauerstoff in den Schlauch diffundieren, da das Druckgefälle ungünstiger wird.
Zuletzt geändert von DevilsHole82 am Freitag 29. Oktober 2021, 10:42, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß, Daniel

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Re: Reifung ohne Kohlensäure OK ?

#9

Beitrag von Colindo »

chrizo hat geschrieben: Freitag 29. Oktober 2021, 07:27 Trotzdem frage ich mich ob es generell OK wäre ohne CO2 zu Lagern und dann später zu karbonisieren :Grübel
Vorsicht, anekdotische Evidenz, aber mir ist aufgefallen dass bei den Bieren, die ich (aus Versehen) mit sehr wenig bis keinem Druck habe reifen lassen die Hefe sich nicht richtig abgesetzt hat. Auch nach 8 Wochen war die noch in der Schwebe. Dann ist mir der Fehler aufgefallen, ich habe nachgezuckert und innerhalb von wenigen Tagen war das Bier klar.

Ob das jetzt wirklich am Druck lag, oder ob die Hefe mit der Fütterung aus dem Schwebezustand herauskam, weiß ich nicht.
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Re: Reifung ohne Kohlensäure OK ?

#10

Beitrag von PabloNop »

Also ich habe Kegs schon "halb karbonisiert" gelagert (Flasche war gerade leer) und erst zum Trinkzeitpunkt voll aufkarbonisiert. Mir ist später nichts Nachteiliges aufgefallen. Bei NC/CC-Kegs sollte man aber mindestens soweit aufkarbonisieren, daß der Deckel die ganze Zeit über dicht bleibt.
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gulp
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Re: Reifung ohne Kohlensäure OK ?

#11

Beitrag von gulp »

beercan hat geschrieben: Freitag 29. Oktober 2021, 06:40 Also ich karbonisiere meine Kegs immer so:
Gasflasche anstecken Druck zum Anfang der Karbonisierung etwas höher als gewünscht einstellen und Druck aufs Fass geben. Das Ganze wiederhole ich solange (täglich) bis sich der gewünschte Druxk bzw. die Karbonisierung sich eingestellt hat. So kannst du auch mehrere Fässer gleichzeitig karbonisieren. Dauerhaft habe ich keine CO2 Flasche an den Fässern.
Genau so! :thumbup

Trotzdem frage ich mich ob es generell OK wäre ohne CO2 zu Lagern und dann später zu karbonisieren :Grübel

Für was sollte das gut sein, das Bier ohne CO2 Schutz stehen zu lassen? Ist Oxidation gewünscht? :Grübel
Braufex hat geschrieben: Freitag 29. Oktober 2021, 06:44
chrizo hat geschrieben: Freitag 29. Oktober 2021, 06:29 Wenn die karbonisierung durch ist ... darf ich die Fässer dann von der Leitung nehmen oder verlieren die dann im laufer der Zeit wieder die Kohlensäure ?
Wenn sie dicht sind, kein Problem.
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Gruß Erwin
Genau das ist halt schon ein Problem. Wenn da nur eine kleine Undichtigkeit ist, ist die Buddel ruck zuck leer und das ist nicht ganz ungefährlich! :Greets

Gruß
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Re: Reifung ohne Kohlensäure OK ?

#12

Beitrag von Innuendo »

gulp hat geschrieben: Freitag 29. Oktober 2021, 10:56 Für was sollte das gut sein, das Bier ohne CO2 Schutz stehen zu lassen? Ist Oxidation gewünscht? :Grübel
So habe ich die Frage im #1 beim ersten lesen gar nicht verstanden. Den Kopfraum nach dem Befüllen fluten etc. zähle ich nicht zum Zwangskarbonisieren. Ich war gedanklich beim trinkfertigen Zwangskarbonisieren.
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Re: Reifung ohne Kohlensäure OK ?

#13

Beitrag von gulp »

Innuendo hat geschrieben: Freitag 29. Oktober 2021, 11:40
gulp hat geschrieben: Freitag 29. Oktober 2021, 10:56 Für was sollte das gut sein, das Bier ohne CO2 Schutz stehen zu lassen? Ist Oxidation gewünscht? :Grübel
So habe ich die Frage im #1 beim ersten lesen gar nicht verstanden. Den Kopfraum nach dem Befüllen fluten etc. zähle ich nicht zum Zwangskarbonisieren. Ich war gedanklich beim trinkfertigen Zwangskarbonisieren.



mangels genug CO2 Equipment für alle Kegs frage ich mich ob es Ok ist oder Nachteile hat wenn ich die Reifung des Bieres über 6-8 Wochen ohne CO2 mache und danach erst zwangskarbonisiere.
So steht das im Eingangspost.
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Re: Reifung ohne Kohlensäure OK ?

#14

Beitrag von chrizo »

Nein Oxidation ist nicht gewünscht. Ich fülle auch schon direkt vom Gärbottich ins vorher Gespülte/mit CO2 geflutete Fass . Dann gebe ich noch co2 drauf damit die Dichtung auch hält. So hätte ich es dann stehen gelassen für ein paar Wochen. Aber die Idee mit dem Karbonisieren durch einzelne Schübe je Tag ist mir nicht gekommen ... So sollte es natürlich gehen
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Re: Reifung ohne Kohlensäure OK ?

#15

Beitrag von Birra_Barracuda »

chrizo hat geschrieben: Freitag 29. Oktober 2021, 12:45 Nein Oxidation ist nicht gewünscht. Ich fülle auch schon direkt vom Gärbottich ins vorher Gespülte/mit CO2 geflutete Fass . Dann gebe ich noch co2 drauf damit die Dichtung auch hält. So hätte ich es dann stehen gelassen für ein paar Wochen. Aber die Idee mit dem Karbonisieren durch einzelne Schübe je Tag ist mir nicht gekommen ... So sollte es natürlich gehen
ich hatte just ein ganz ähnliches Problem. CO_2 Flasche war komplett leer und ich kam einfach nicht dazu, sie füllen zu lassen. Also habe ich das Bier ca. 1 Monat im Gärfass stehen lassen und gestern Abend abgefüllt. Geschmacklich war es unauffällig, etwas Gräungskohlensäure war auch noch im Bier. Der Kopfraum im Gäreimaer war noch mit Kohlensäure gefüllt, dass sich die Nase kräuselt (das passiert mir echt j e d e s Mal). Nach dem Abfüllen habe ich Druck auf die Fässer gegeben.
Ich bin der Meinung, dass dein beschriebenes Vorgehen problemlos funktioniert. (Um die eigentliche Frage aufzugreifen, obwohl eine Alternative Lösung ja bereits gefunden worden ist).
Cheers
Curt
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monsti88
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Re: Reifung ohne Kohlensäure OK ?

#16

Beitrag von monsti88 »

chrizo hat geschrieben: Freitag 29. Oktober 2021, 12:45 Dann gebe ich noch co2 drauf damit die Dichtung auch hält. So hätte ich es dann stehen gelassen für ein paar Wochen.
Nach meinem Verständnis löst sich das CO2 aber auch im Jungbier, so dass der Druck langsam wieder abnimmt, bis sich eine Balance einstellt. Ob das dann noch reicht, das Keg dicht zu halten, weiß ich nicht.

Ich mach das auch Stoßweise oder schüttel / rolle das Keg mit angeschlossener Flasche bis ich den gewünschten Wert erreicht habe. Dauert auch nur so ca. 10 Minuten. Flasche angeschlossen zu lassen war mir bisher immer zu unsicher.
20l Bottichmaischer mit 25l Thermobehälter und 34l Pfanne :Smile
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