2,5 Bar aber kaum Kohlensäure

[Sebi81]

Hallo zusammen,

Nachdem ich nun mein erstes Bier gebraut habe und sich aktuell seit 9 Tagen in der Flaschengärung befindet, wollte ich mal probieren.
Der Druck ist aktuell bei 2,4 Bar, es hat auf sehr gut geploppt, Krone war in Ordnung, aber es war kaum schmeckbare Kohlensäure im Bier.

Karbonisiert mit Kristallzucker, 4g/Flasche vor der Abfüllung zugeführt.

Das passt für mich irgendwie nicht zusammen, könnt ihr mir da einen Tipp geben?

Ergänzung: Ich habe die Flaschen aus Unwissenheit in der Garage bei 9-11 Grad reifen lassen, den Gäreimer vorher 11 Tage bei 21 Grad im Haus. Vielleicht liegt es daran? Ich würde Die Kisten heute Abend nun ins Haus holen, um die Hefe wieder besser wirken zu lassen.

Danke euch

Grüße
Sebi

[thopo68]

Das klingt für mich nach mangelnder Bindung des CO2 im Bier. Normalerweise erreicht man das, indem man nach Ende der Flaschengärung die Flaschen noch ein paar Tage möglichst kalt im Kühlschrank lagert. Bei meinen Bieren reichen so 3-4 Tage. Dann ist das CO2 gut eingebunden und der Schaum bleibt auch stabil.
Stell die Flaschen doch mal ein paar Tage bei 2-4 Grad in den Kühlschrank und probiere dann noch mal.
Viele Grüße
Thomas

[Sebi81]

Das klingt für mich nach mangelnder Bindung des CO2 im Bier. Normalerweise erreicht man das, indem man nach Ende der Flaschengärung die Flaschen noch ein paar Tage möglichst kalt im Kühlschrank lagert. Bei meinen Bieren reichen so 3-4 Tage. Dann ist das CO2 gut eingebunden und der Schaum bleibt auch stabil.
Stell die Flaschen doch mal ein paar Tage bei 2-4 Grad in den Kühlschrank und probiere dann noch mal.
Viele Grüße
Thomas

Hallo Thomas,

Ich stell mal 2 Flaschen kalt und warte das Ergebnis ab.

Danke dir

[tinoquell]

Hallo,

so ein Manometer sollte ja eigentlich nicht lügen, aber beim beschriebenen Verlauf vermute ich, dass durch die zu kalten Temperaturen kaum einen Nachgärung stattgefunden hat.
Ich würde, wie du je bereits planst, die Flaschen für ca. eine Woche erst noch einmal warm (Zimmertemperatur) stellen. Bei einer Hauptgärung um die 21 Grad gehe ich von obergäriger Hefe aus.

Viel Erfolg
Tino

[Sebi81]

Das klingt für mich nach mangelnder Bindung des CO2 im Bier. Normalerweise erreicht man das, indem man nach Ende der Flaschengärung die Flaschen noch ein paar Tage möglichst kalt im Kühlschrank lagert. Bei meinen Bieren reichen so 3-4 Tage. Dann ist das CO2 gut eingebunden und der Schaum bleibt auch stabil.
Stell die Flaschen doch mal ein paar Tage bei 2-4 Grad in den Kühlschrank und probiere dann noch mal.
Viele Grüße
Thomas

Also ich habe zwei Testflaschen nun über ein paar Tage bei 3 Grad im Kühlschrank gehabt.
Ergebnis: Das Bier ist schön kalt, aber es hat nun nicht mehr geploppt und die Kohlensäure fehlt weiterhin.

Das war es also nicht.

Ich stelle die Kisten nun mal für 1-2 Wochen bei 21 Grad ins Haus. Mal sehen, was es gibt.

[Spittyman]

Bei wie viel Grad Biertemperatur hattest du die 2,5 Bar gemessen und wie viel g CO2 / Liter wolltest du anpeilen?

[Sebi81]

Bei wie viel Grad Biertemperatur hattest du die 2,5 Bar gemessen und wie viel g CO2 / Liter wolltest du anpeilen?

Ich habe das Bier bei ca 12-14 grad gelagert. G CO2 kann ich nicht sagen. Im Rezept stand 4g/0,5 l Flasche, also hab ich einen gestrichenen Teelöffel Zucker pro Flasche hinzugegeben.

[dieck]

Ein gestrichener Teelöffel ist eine extrem ungenaue Abwiegemenge mit hoher Varianz.

8g Zucker / Liter sind ca 5.35g CO2/L bei 21 Grad Gärung.
2.4 Bar bei ca 13 Grad Temperatur gemessen wären schon 6.9g CO2/L.

Das würde ich mal dem ungenauen Löffel zuschieben, aber genauso wie das nach oben abweichen kann, dann der Löffel dann auch nach unten abweichen. Und ca 3.8g CO2/L ist schon deutlich weniger spritzig.

[Hopfenkaltschale]

Wenn du dir unsicher bist ob die Nachgärung wirklich geklappt hat, könntest du auch einfach nochmal messen wie der Extraktgehalt aktuell ist.
Ist dieser höher als der Extraktgehalt war beim abfüllen, dann weist du dass der Zucker zum aufkarbonisieren noch nicht vollständig von der Hefe umgesetzt wurde und die Nachgärung noch nicht abgeschlossen ist.

Just my 5 cents.

[Spittyman]

Wenig Kohlensäure im eingeschenkten Bier kann auch an zu viel Kohlensäure im ungeöffneten Bier liegen.

[scharfscharf]

Bei meinem aktuellen Pils habe ich auch zuwenig Kohlensäure. Ich habe mit der Dosierhilfe für 0,33 den Zucker in eine ebensolche Flasche vorgelegt.
Der Druck hat sich dann bei knapp unter 2 Bar eingependelt.

Wenig Kohlensäure im eingeschenkten Bier kann auch an zu viel Kohlensäure im ungeöffneten Bier liegen.

Wie kann ich das verstehen? Bedeutet das, dass die Kohlensäure noch nicht gebunden ist und es sich noch verbessert? Probiert habe ich nach 4 Tagen Kühlschranktemperatur.

[Spittyman]

Die Kohlensäure kann sich ja aus drei Gründen aus der Lösung begeben:

1. Der Umgebungsdruck fällt ab.
2. Die Temperatur steigt.
3. Eine Aktivierungsenergie (z.B. Vibration: Man denke an den Schaum, der entsteht, wenn man bei einer Bierflasche z.B. mit dem Boden einer anderen Flasche auf das Mundstück schlägt).

Hast du ein Bier mit einem hohen Kohlensäuregehalt, so wird auch viel Kohlensäure während des Einschüttens freigesetzt, welche wiederum das Bier an sich in Bewegung versetzt (Aktivierungsenergie), sodass noch mehr Kohlensäure ausperlen kann. Es entsteht also eine Kettenreaktion. Infolgedessen kann das hochkarbonisierte Bier schneller schal als ein Bier mit moderater Karbonisierung.

[Sebi81]

Update nach einer Woche Lagerung im Haus:

Druck ist auf 3,5 Bar gestiegen. Ich habe jetzt aus „Platzangst „ die Kisten wieder in die Garage geräumt.
2 Flaschen stehen kalt, morgen wird wieder getestet.

[Spittyman]

Update nach einer Woche Lagerung im Haus:

Druck ist auf 3,5 Bar gestiegen. Ich habe jetzt aus „Platzangst „ die Kisten wieder in die Garage geräumt.
2 Flaschen stehen kalt, morgen wird wieder getestet.

So, wie es aussieht hast du tatsächlich massiv zu viel Zucker in die Flaschen gegeben oder zu früh geschlaucht. Wie lange hast du stabile Platowerte beobachtet? In der Regel sollte sich ja drei Tage lang nichts mehr verändern, so dass man davon ausgehen kann, dass man abfüllen kann.

Du musst auf jeden Fall entlüften! Und bitte auf die Sicherheit achten (im Zweifel dicke Handschuhe, Schutzbrille und ein dickes Tuch als Splitterschutz, unter dem du entlüften kannst).

Und beim nächsten Mal einfach sorgfältiger und genauer planen und arbeiten! Ich hatte selbst mal aus Versehen die doppelte Menge Zucker gegeben, was ich jedoch rechtzeitig bemerken konnte, sodass ich alles zwei Tage entlüftet habe. Trotzdem war das Bier massiv überkarbonisiert.

Grüße
Fabian

[jbrand]

Also 3,5 bar sind noch kein Grund zur Panik, mein Weißbier wird immer so hoch karbonisiert, das können die Flaschen schon ab. Wenn es aber weiter steigt, dann hast du tatsächlich ein Problem.
Nur mit Entlüften kann man das aber nur sehr schlecht lösen. JackFrost hat das hier in einem Thread mal ausgerechnet, wie oft man Entlüften muss, um an der Situation substantiell was zu ändern, das ist fast aussichtslos. Besser ist es in einem solchen Fall dann, das Bier zurück in einen Gärbehälter zu geben, ausgären lassen und dann von vorne anzufangen.

[JackFrost]

Bei 3,5 cm Kopfraum und 500 ml Flaschen waren es ca. 3% CO2 das man ablüftet.

Bei ersten Mal geht auch noch viel Stickstoff mit raus. Da sinkt der Druck dann um ca. 0,6 - 0,7 bar.

Den Stickstoffdruck muss man von der Karbonisierung bei Flaschen noch abziehen, damit man den echten Wert hat.

Gruß JackFrost

[Sebi81]

Hallo zusammen,

Also nachdem ich nochmals 2 Wochen gewartet habe, schmeckte das Bier super und hatte auch passend Kohlensäure.

Es hatten sich allerdings viele Trübstoffe am Boden abgesetzt, daher ohne Schwenken sehr wässrig, mit schwenken sehr trüb aber lecker.

Gefundene Fehler, die ich ändern werde (falls es wen interessiert):
- Jodprobe (hatte ich noch nicht)
- Nach dem Whirlpool Hahn ganz aufgerissen
- Restmenge beim Hopfenseihen nicht gefiltert
- Eintauchkühler nicht benutzt, werd ich im Gäreimer nächstes mal bis unter 30 grad nutzen. Es wird wärmer draußen…
- Gäreimer steht bei mir unter der Treppe und muss vorm abfüllen in die Küche bewegt werden, das werd ich am Vorabend machen zukünftig, dass die Schwebstoffe wieder runter kommen.
- Spindeln (Hatte noch keine)
- Zuckermenge in Zukunft mit Dosierhilfe zufügen
- Flaschen nach Abfüllung mit Zucker nicht geschüttelt.
- Nachgärung nicht in der Garage sondern ebenfalls bei ca 21 Grad im Haus

Bin optimistisch.

Danke für die Tipps, freue mich schon auf den nächsten Sud.

Grüße