Hopburn filtern?

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Rino
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Hopburn filtern?

#1

Beitrag von Rino »

Hallo zusammen,

ich habe Anfang April ein El Dorado Pale Ale ( https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=17&t=29890 ) gebraut.
Soweit hat alles ganz gut geklappt :-)

Nachdem der TILT ein Tag keine Veränderung gemeldet hat, habe ich den Stopf-Hopfen (El Dorado 11,6%) mit 3g/l --> 69g in das Jungbier gegeben.
Das ganze in einem Fermzilla 27l mit etwas über 1,8 Bar bei 18°C.

Nach 3 Tagen habe ich dann ins Keg geschlaucht.
Vor dem Schlauchen habe ich natürlich eine Qualitätskontrolle gemacht und hierzu über Floating Dip Tube (also von Oben) ein Gläschen gezapft.
Ich war sehr angetan von dem Aroma und es war schon ziemlich lecker.

Nach dem Schlauchen das Keg bei 2°C in den Kühlschrank gestellt und mit nem Kumpel direkt für den folgenden Tag ein Termin zur Vor-Verkostung gemacht.

Als wir es dann probierten hatte es keine Ähnlichkeit mehr zu dem Bier welches ich am Vortag noch getrunken hatte. Es war Bitter/Scharf und das Aroma war nicht mehr zu schmecken.

Ich denke, dass ich mir hier einen Hopburn eingefangen habe, da das Bier welches ich Vortag probiert habe von oben gezapft war und die Probe am Folgetag von unten aus dem Keg stammte.

Lange Rede kurzer Sinn:

Was meint Ihr, würde es Sinn machen das Bier einmal über einen 1 Mikron Wasser Filter zu fahren um die Hopfenteile/Schwebstoffe zu entfernen?
Hat dies schon mal jmd ausprobiert?

Über Rückmeldungen und/oder Fragen nach Einzelheiten, welche ich hier vergessen habe würde ich mich sehr freuen.

Gruß
Rino
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Spittyman
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Re: Hopburn filtern?

#2

Beitrag von Spittyman »

Rino hat geschrieben: Dienstag 26. April 2022, 15:09 Lange Rede kurzer Sinn:

Was meint Ihr, würde es Sinn machen das Bier einmal über einen 1 Mikron Wasser Filter zu fahren um die Hopfenteile/Schwebstoffe zu entfernen?
Hat dies schon mal jmd ausprobiert?

Über Rückmeldungen und/oder Fragen nach Einzelheiten, welche ich hier vergessen habe würde ich mich sehr freuen.

Gruß
Rino
Ich denke, dass kannst du vergessen. Der Filter wird sich vermutlich sowas von schnell zusetzen, zudem kannst du den danach entsorgen. Wie willst du überhaupt den Druck für den Filter aufbauen?

Grüße
Fabian
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Ladeberger
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Re: Hopburn filtern?

#3

Beitrag von Ladeberger »

Hallo Rino,

ich stimme Fabian zu, derartige Tiefenfilter machen erfahrungsgemäß nach wenigen Litern dicht.

Ich würde das Bier im Keg nochmal gut sedimentieren lassen und dann ein Glas mit etwas Schmackes zapfen, dann zieht sich am Boden ein Loch ins Sediment. Danach entweder so trinken, wenn das Keg nicht mehr bewegt wird, oder in ein anderes Keg umdrücken.

Im Nebenbefund ist dein Bier oxidiert, wenn es nach der Abfüllung kein Aroma mehr hat. Irgendwas läuft da noch nicht optimal rund um die Abfüllung. Eine Filtration durch schwer sauerstofffrei zu bekommendes Equipment rund um Wasserfilter macht die Sache nicht besser.

Gruß
Andy
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Re: Hopburn filtern?

#4

Beitrag von Andimaus »

Mal rein aus Interesse - sind 3 Gramm Hopfen je Liter nicht etwas wenig für einen Hop Burn? Auch kann ich mir nicht recht vorstellen, dass dann der Hop Burn von einem auf den anderen Tag kommt.

Warum hast auf die 2°C erst im Keg gekühlt und nicht vor dem Umdrücken, um möglichst viel Hopfenschmodder im Fass zu lassen?

Bei wieviel Grad hast du denn das Bier aus dem Gärbehälter probiert? Und habt ihr am nächsten Tag das 2 Grad kalte Bier mal im Glas warmwerden lassen?
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Spittyman
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Re: Hopburn filtern?

#5

Beitrag von Spittyman »

Andimaus hat geschrieben: Dienstag 26. April 2022, 16:44 Mal rein aus Interesse - sind 3 Gramm Hopfen je Liter nicht etwas wenig für einen Hop Burn? Auch kann ich mir nicht recht vorstellen, dass dann der Hop Burn von einem auf den anderen Tag kommt.

Warum hast auf die 2°C erst im Keg gekühlt und nicht vor dem Umdrücken, um möglichst viel Hopfenschmodder im Fass zu lassen?

Bei wieviel Grad hast du denn das Bier aus dem Gärbehälter probiert? Und habt ihr am nächsten Tag das 2 Grad kalte Bier mal im Glas warmwerden lassen?
Naja, 3g bei Hochkräusen könnte auch was zum Hopburn beitragen. Da aber erst nach der Gärung gestopft wurde, ist das schon komisch. Kann es sein, dass noch Hopfenpartikel im Bier schweben, die können nämlich auch ordentlich kratzen bzw. brennen. Mach doch mal nen Foto mit Lichquelle hinterm Glas und poste das.

Grüße
Fabian
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Re: Hopburn filtern?

#6

Beitrag von Rino »

Hi,

@ Andy:
Ich würde das Bier im Keg nochmal gut sedimentieren lassen und dann ein Glas mit etwas Schmackes zapfen, dann zieht sich am Boden ein Loch ins Sediment. Danach entweder so trinken, wenn das Keg nicht mehr bewegt wird, oder in ein anderes Keg umdrücken.
Das werde ich versuchen.
Im Nebenbefund ist dein Bier oxidiert, wenn es nach der Abfüllung kein Aroma mehr hat. Irgendwas läuft da noch nicht optimal rund um die Abfüllung. Eine Filtration durch schwer sauerstofffrei zu bekommendes Equipment rund um Wasserfilter macht die Sache nicht besser.
Das kann eigentlich nicht sein, denn ich hatte das Keg zuerst komplett mit StarSan gefüllt und habe es dann mit CO2 leer gedrückt. Der Hopfen wurde im Fermzilla Collection Container gut mit CO2 gespült. Aber das ist ja nicht die Hauptbaustelle :puzz

@ Andimaus:
Warum hast auf die 2°C erst im Keg gekühlt und nicht vor dem Umdrücken, um möglichst viel Hopfenschmodder im Fass zu lassen?
Da mein Kühlschrank ziemlich schwach auf der Brust ist, dachte ich mir ich drücke fix um, damit aus den 3 Tagen nicht 4 oder 5 werden... . Vll nicht die klügste Entscheidung :Grübel
Bei wieviel Grad hast du denn das Bier aus dem Gärbehälter probiert? Und habt ihr am nächsten Tag das 2 Grad kalte Bier mal im Glas warmwerden lassen?
Ich habe es zuerst bei 18 °C verkostet (direkt aus dem Fermzilla), da war die Welt noch in Ordnung. Das 2°C kalte Bier dann einen Tag später (aus dem Keg). Warm habe ich es dann nicht mehr probiert.

@ Fabian:
Naja, 3g bei Hochkräusen könnte auch was zum Hopburn beitragen. Da aber erst nach der Gärung gestopft wurde, ist das schon komisch. Kann es sein, dass noch Hopfenpartikel im Bier schweben, die können nämlich auch ordentlich kratzen bzw. brennen. Mach doch mal nen Foto mit Lichquelle hinterm Glas und poste das.
Ich hatte auch den Eindruck, als sei der Schaum leicht gelb-/grünlich. Also nicht so "Schneeweiß" wie man ihn sonst kennt. Das würde ggf. zu den sich in Schwebe befindlichen Hopfenpartikeln passen.

Ohne Lichtquelle:
1.JPG
Mit Lichtquelle:
2.JPG
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Spittyman
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Re: Hopburn filtern?

#7

Beitrag von Spittyman »

Das sieht erstmal gut aus und auch nicht wirklich oxidiert. Nimm mal was vom Schaum und streich diesen auf einem weißes Blatt Papier aus, lass es trocknen und schau noch mal nach Hopfenpartikeln. Ich hatte erst überlegt, ob ein Cold Crash noch was bringen würde, aber dein Bier sieht eigentlich für die Verdant schon gut aus. Kannst es ja trotzdem noch mal versuchen und dann mit nem schwimmendem Steigrohr von oben was zapfen. Ich weiß von Bieren von Frau Gruber, dass der Hopburn insbesondere über die Hefe auf der Zunge landet. Wenn du da den Bodensatz mit ins Glas gegeben hast (z.B. beim Butcher's Lamb), dann war richtig Pfeffer auf der Zunge.

Grüße
Fabian
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Ladeberger
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Re: Hopburn filtern?

#8

Beitrag von Ladeberger »

Andimaus hat geschrieben: Dienstag 26. April 2022, 16:44 Mal rein aus Interesse - sind 3 Gramm Hopfen je Liter nicht etwas wenig für einen Hop Burn? Auch kann ich mir nicht recht vorstellen, dass dann der Hop Burn von einem auf den anderen Tag kommt.
Ich halte diesen Begriff "hop burn" für stark überstrapaziert. Meines Erachtens haben hier Journalisten und Craftbier-Trinker, die selbst nicht brauen, versucht feinst suspendierte Hopfenpartikel im Bier sensorisch von anderen Ausprägungen des Hopfens (bitter, adstringent) abzugrenzen. Der ein oder andere Craftbrauer hat die Erklärung dankend angenommen, weil es nach einem Phänomen großzügiger Hopfengaben klingt, statt einem handwerklichen Problem bei der Klärung...

Dass dieses Phänomen vor allem mit Hazy IPAs groß wurde, wundert mich nicht, da hierfür riesige Hopfenmengen eingesetzt werden und die Biere zügig kommerzialisiert werden, solange sie frisch und trübe sind. Auch erregt hier eine starke Trübung keinen Anfangsverdacht in Richtung "Unrat in Schwebe", sondern erscheint vielen als ganz besonders lecker.

Gruß
Andy
Rino
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Re: Hopburn filtern?

#9

Beitrag von Rino »

Ich halte diesen Begriff "hop burn" für stark überstrapaziert. Meines Erachtens haben hier Journalisten und Craftbier-Trinker, die selbst nicht brauen, versucht feinst suspendierte Hopfenpartikel im Bier sensorisch von anderen Ausprägungen des Hopfens (bitter, adstringent) abzugrenzen. Der ein oder andere Craftbrauer hat die Erklärung dankend angenommen, weil es nach einem Phänomen großzügiger Hopfengaben klingt, statt einem handwerklichen Problem bei der Klärung...

Dass dieses Phänomen vor allem mit Hazy IPAs groß wurde, wundert mich nicht, da hierfür riesige Hopfenmengen eingesetzt werden und die Biere zügig kommerzialisiert werden, solange sie frisch und trübe sind. Auch erregt hier eine starke Trübung keinen Anfangsverdacht in Richtung "Unrat in Schwebe", sondern erscheint vielen als ganz besonders lecker.

Gruß
Andy
Ja, dass kann schon sein das dieser Begriff inflationär und ggf. auch fälschlicherweise benutzt wird. Ich konnte es nicht besser erklären und/aber jeder wusste worum es in etwa geht :Smile
Pappelbräu
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Re: Hopburn filtern?

#10

Beitrag von Pappelbräu »

Ladeberger hat geschrieben: Donnerstag 28. April 2022, 14:40 Ich halte diesen Begriff "hop burn" für stark überstrapaziert. Meines Erachtens haben hier Journalisten und Craftbier-Trinker, die selbst nicht brauen, versucht feinst suspendierte Hopfenpartikel im Bier sensorisch von anderen Ausprägungen des Hopfens (bitter, adstringent) abzugrenzen. Der ein oder andere Craftbrauer hat die Erklärung dankend angenommen, weil es nach einem Phänomen großzügiger Hopfengaben klingt, statt einem handwerklichen Problem bei der Klärung...
Ja, das hast Du sicher recht, allerdings ist es schon so, dass einige, auch sehr frische, trübe und stark hopfige IPAs gar keinen Hopburn haben, andere aber sehr. Nach zwei, drei Wochen geht das dann meist zurück, da sind die meist immer noch sehr trübe. Die Teilchen in Schwebe tragen sicher zum Bittereindruck bei (das war auch meinem ersten IPA so... :Grübel ), aber das kann nicht der einzige Indikator für die Stopfbittere sein.
Tobias
Johanson
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Re: Hopburn filtern?

#11

Beitrag von Johanson »

Moin Rino,

ich habe letztes Jahr ebenfalls bei einem IPA mit Simcoe und El Dorado gebraut. Insgesamt 9g/L, ungefähr gleich verteilt auf 5min vor Kochende, Whirlpool und Stopfen. Hatte hier schon nach dem Kochen einen deutlichen Hopburn, der sich ungefähr so angefühlt hat wie sehr scharfer Zimt mit etwas Chili. Beim Abfüllen immer noch deutlich wahrnehmbar, wenn auch schon etwas schwächer.
Der Lichtblick: Durch die Nachgärung in der Flasche und ein paar Wochen im Kühlschrank hat sich der Hopburn in meinem Fall komplett ausgelagert. Schätze, was immer dafür verantwortlich war, ist vor allem sedimentiert. Ansonsten sieht dein Bier extrem lecker aus! Hoffe, das wird noch was :)

Gruß
Hendrik
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Spittyman
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Re: Hopburn filtern?

#12

Beitrag von Spittyman »

Ladeberger hat geschrieben: Donnerstag 28. April 2022, 14:40
Andimaus hat geschrieben: Dienstag 26. April 2022, 16:44 Mal rein aus Interesse - sind 3 Gramm Hopfen je Liter nicht etwas wenig für einen Hop Burn? Auch kann ich mir nicht recht vorstellen, dass dann der Hop Burn von einem auf den anderen Tag kommt.
Ich halte diesen Begriff "hop burn" für stark überstrapaziert. Meines Erachtens haben hier Journalisten und Craftbier-Trinker, die selbst nicht brauen, versucht feinst suspendierte Hopfenpartikel im Bier sensorisch von anderen Ausprägungen des Hopfens (bitter, adstringent) abzugrenzen. Der ein oder andere Craftbrauer hat die Erklärung dankend angenommen, weil es nach einem Phänomen großzügiger Hopfengaben klingt, statt einem handwerklichen Problem bei der Klärung...

Dass dieses Phänomen vor allem mit Hazy IPAs groß wurde, wundert mich nicht, da hierfür riesige Hopfenmengen eingesetzt werden und die Biere zügig kommerzialisiert werden, solange sie frisch und trübe sind. Auch erregt hier eine starke Trübung keinen Anfangsverdacht in Richtung "Unrat in Schwebe", sondern erscheint vielen als ganz besonders lecker.

Gruß
Andy
Naja, wenn es auf der Zunge brennt und das Bier stark, vor allem während der Gärung ,gehopft wurde, oder noch Hopfen in der Schwebe ist, ist es halt Hopburn.
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Ladeberger
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Re: Hopburn filtern?

#13

Beitrag von Ladeberger »

Pappelbräu hat geschrieben: Donnerstag 28. April 2022, 17:04
Ladeberger hat geschrieben: Donnerstag 28. April 2022, 14:40 Ich halte diesen Begriff "hop burn" für stark überstrapaziert. Meines Erachtens haben hier Journalisten und Craftbier-Trinker, die selbst nicht brauen, versucht feinst suspendierte Hopfenpartikel im Bier sensorisch von anderen Ausprägungen des Hopfens (bitter, adstringent) abzugrenzen. Der ein oder andere Craftbrauer hat die Erklärung dankend angenommen, weil es nach einem Phänomen großzügiger Hopfengaben klingt, statt einem handwerklichen Problem bei der Klärung...
Ja, das hast Du sicher recht, allerdings ist es schon so, dass einige, auch sehr frische, trübe und stark hopfige IPAs gar keinen Hopburn haben, andere aber sehr.
Genau das meine ich ja. Diese Biere sind auch ohne hop burn herstellbar, weil es sich um ein vermeidbares Problem handelt. Natürlich ist das in der Praxis oft leichter gesagt als getan, aber es hat auch niemand behauptet, dass Hazy IPA Brauen einfach wäre :Wink
Die Teilchen in Schwebe tragen sicher zum Bittereindruck bei (das war auch meinem ersten IPA so... :Grübel ), aber das kann nicht der einzige Indikator für die Stopfbittere sein.
Die Isomerisierung ist bei diesen Temperaturen gleich Null und die geringen Löslichkeiten von bitteren, nicht-isomerisierten Weichharzen dürften schon bei vergleichsweise niedrigen Dosierungen erreicht werden. Daher wirken sich hohe Stopfmengen bzgl. Bittere wohl vorrangig über Polyphenole als zunehmende Adstringenz aus.

Als Beispiel fällt mir da das Mikkeller 1000 IBU ein. Nicht ungewöhnlich bitter, aber wahnsinnig adstringent. Das was ich unter "hop burn" verstehe hatte es jedoch nicht.

Gruß
Andy
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Ladeberger
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Re: Hopburn filtern?

#14

Beitrag von Ladeberger »

Spittyman hat geschrieben: Freitag 29. April 2022, 09:26 Naja, wenn es auf der Zunge brennt und das Bier stark, vor allem während der Gärung ,gehopft wurde, oder noch Hopfen in der Schwebe ist, ist es halt Hopburn.
Joa, wenn Hopfen auf der Zunge brennt, war es halt hop burn. Vielen Dank für diese messerscharfe Analyse.
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