Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

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Thorsten68
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Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#1

Beitrag von Thorsten68 »

Habe ein auf dem MMuM "Citra Pale Ale Singlehop" basiertes Ale gebraut und zum Test mit zwei verschiedenen Hefen vergoren.
10l mit US-05 und 10l mit Lallemand Verdant IPA. Ich bin noch ein rechter Neuling.

(PiMa 45%, PAM 45%, Münchner 10%, Kombirast 60min bei 67 Grad, 90min gekocht, mehrere Hopfengaben Citra).
Stammwürze nach dem Kochen: 15,3 Plato. Dann in zwei Gäreimer abgefüllt:

Eimer 1: US-05 vor dem Anstellen "mässig" mit der Kühlschlange belüftet
Eimer 2: Verdant vor dem Anstellen durch das Umfüllen dann "stärker" belüftet

Also: Selber Sud, aber anderer Eimer, andere Belüftung, andere Hefe.

Wegen der aktuellen Temperaturen bei ca. 20 Grad vergoren, Beide Kübel stehen nebeneinander im Keller.

US-05:
Nach 6 Tagen sieht die US-05 schon sehr klar aus - so wie ich das von meinen letzten Sud mit dieser Hefe kenne. Die Hefe sitzt bereits deutlich am Boden. Endvergärungsgrad hat heute 70% erreicht (SRE: 4,5 Grad Plato) - das braucht noch ein wenig, sieht aber optisch sehr gut aus, Geruch ist auch prima.
US-05.jpg


Verdant IPA:
Dieser Eimer hat zwar sehr ähnliche Werte erreicht (EVG: 70%, SRE 4,5 Grad Plato), jedoch ist das Bier optisch eine trübe Hefebrühe: Wie Milch, sehr trüb und von einer einigermaßen klaren Flüssigkeit sehr weit entfernt. Kein Absetzen der Hefe zu erkennen. Der Geruch ist allerdings auch prima - so dass ich eine Infektion erst Mal ausschließe.
(Die Trübung kommt auf dem Photo nicht so gut raus, ist eher homogen weißlich/hefig und komplett undurchsichtig)
Verdant.jpg
Verdant.jpg (66.42 KiB) 3197 mal betrachtet
  • Hat jemand mit der Verdant IPA schon ähnliche Erfahrungen gemacht?
  • Muss ich mir Sorgen machen oder nur Warten?
  • Verdant: Außer Warten: Gibt es sonst etwas, was man zur Unterstützung tun kann?
Viele Grüße aus dem Südwesten der Republik und danke für's Lesen und etwaige Hinweise.
Thorsten
stahlsau
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#2

Beitrag von stahlsau »

Hat jemand mit der Verdant IPA schon ähnliche Erfahrungen gemacht?
-ich nicht, aber früher mit anderen Hefen. Manchmal wurde es irgendwann klar (coldcrash konnte ich da noch nicht machen), manchmal nicht

Muss ich mir Sorgen machen oder nur Warten?
-ich würde sagen: warten

Verdant: Außer Warten: Gibt es sonst etwas, was man zur Unterstützung tun kann?
- coldcrash nach der Hauptgärung ( 1-2 Tage auf 0-2°C runterkühlen)
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Frommersbraeu
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#3

Beitrag von Frommersbraeu »

Gedanken würde ich mir keine machen, ich gehe mal davon aus, dass die US-5 die letzten paar Prozente langsamer abbaut weil sie sich schon stark abgesetzt hat, die Verdant sieht dagegen noch sehr aktiv aus und befindet sich in Schwebe.
Da ich ein Fan von Glas Gärbehältern bin, kann ich dieses Verhalten regelmäßig beobachten. Selbst zwei identische Hefen können hier je nach Zustand der Gärung Unterschiede zeigen.
Schöne Grüße
Patrick


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:Drink
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IronHosch
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#4

Beitrag von IronHosch »

Ist die Verdant IPA im Gegensatz zur US-05 nicht auch für NEIPAs geeignet?
Die sind ja auch nicht so klar bzw. gewollt etwas hazy.
KliTscH
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#5

Beitrag von KliTscH »

Ich habe die Verdant mittlerweile auch in mehreren Pale Ale Split Suden verwendet und das Bier war bei mir auch immer sehr trüb trotz gutem Vergärungsgrad und Cold Crash. Vergleiche mit anderen Hefen waren immer deutlich klarer!
Meine Erfahrung nach setzt sie sich einfach sehr schlecht ab. Auch nach 4-6 Wochen bei <6°C im KEG unverändert trübe Suppe. Sehr leckere Suppe…aber halt sehr trüb.
Macht es für mich ideal für den NEIPA Style obwohl ich sowas nicht braue… :Smile

Musst dir also keine Sorgen machen meiner Meinung nach…

Viel Spaß mit dem Ergebnis!

Grüße
Axel
BrewerTimothy
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#6

Beitrag von BrewerTimothy »

Also ich habe justamente heute meinen ersten Süd mit der Hefe in Flaschen abgefüllt. Hab echt Mühe gehabt die Hefe über das Dual Valve des GF abzuziehen. Richtig fest sedimentiert. Bei 19Grad. Nach 10 Tagen Gärung. Einfach warten passt sicherlich
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marsabba
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#7

Beitrag von marsabba »

Fich mich sieht das im obigen Bild so aus, als ob die Hefe als dicker Film auf dem Bier schwimmt und sich nicht absetzten will. Unter der dicken Schicht Hefe ist das Bier vielleicht schon recht klar.
Das ist ja bei vielen Hefen so, aber bei dir ist das schon extrem.
Wenn dem so ist, dann hilft ein kurzer Cold Crash , und der Hefeschmodder setzt sich am Boden ab.

Martin
Thorsten68
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#8

Beitrag von Thorsten68 »

Danke allen Beiträgenden. Das stimmt hoffnungsvoll und die Hauptgärung läuft ja auch noch. Wenn auch langsam. Ich berichte nächste Woche, wie es weiterging.
Für einen Cold Crash müsste ich extrem Improvisieren. Schauen wir mal.
Till
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#9

Beitrag von Till »

Ich habe mit der Verdant bisher drei mal gebraut. Ein Bitter, ein Porter und gerade habe ich eine Art Red Ale in der Nachgärung. Alle Biere sind für meine Verhältnisse (wider Erwarten) schnell und sehr klar geworden.

Im Gegensatz zu vielen Bieren mit der Us05. Da dauert die Klärung (bei mir) häufig lange und es bleibt ein leichter "Nebel" übrig. Habe ich gerade mit einem American Wheat und einem Cream Ale mit der Us05. Mag zum Teil mit der Schüttung zu tun haben, aber im o.g. Red Ale ist auch Torrified Wheat und es ist trotzdem glasklar.

Grüße
Till
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#10

Beitrag von BrewerTimothy »

Das einzige was mich verwundert, ich sehe kein Hochkräusen? Vielleicht liegt es ja am Foto. Ich hatte geschätzt 15-20cm
Thorsten68
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#11

Beitrag von Thorsten68 »

Am Rand der Bilder sieht man allerdings, dass jedenfalls Kräusen da waren. Die Bilder sind vom 5. Tag nach dem Anstellen. Vorher habe ich nicht reingeschaut. Die gemessenen Stammwürze-Werte Werte zeigen allerdings, dass die Hauptgärung in der kurzen Zeit bei beiden ziemlich weit fortgeschritten sein muss. (Siehe oben). So riecht es auch :-) (also gut meine ich). Es war tendenziell eher 21 Grad warm im Keller. Deshalb könnte das recht schnell gegangen sein. Morgen schau ich nochmal rein und messe nach.
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#12

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Ich braue recht häufig mit der Verdant IPA. Tolle Hefe, passt super zu fruchtigen Ales. Aber selbst nach 4 Wochen im Keg ist das Bier nicht klar. Wenn es 2-3 Monate in der Flasche steht, wird es aber auch glasklar. Bei US-05, Nottingham und anderen Hefen geht das deutlich schneller. Also keine Sorgen machen, alles normal.

Die Hochkräusen waren auch einigermaßen im Rahmen. Ich hatte 21/22 Liter im 27er Brew Bucket und das Bier blieb drin. Ich vergäre allerdings auch kontrolliert bei 17 Grad.
Viele Grüße
Björn

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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#13

Beitrag von Thorsten68 »

Danke Björn, gute Info über die Verdant IPA. Diese ist auch heute noch genauso milchig, wie auch die US-05 genauso klar aussieht.
Beide Ansätze, auch die US-05, machen scheinbar aktuell eine Pause bei ca. 70% EVG.
Vielleicht lag auch ein Problem beim Maischen vor und es ist nicht genug vergärbarer Zucker in der Würze (Kombirast und neuer Thermometer) - weil beide am selben Punkt stehen. Jedenfalls bleibet alles noch im Gäreimer, da tut sich vielleicht noch was. Sind ja noch nichtmal zwei Wochen.
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#14

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Ich schaffe bei beiden Hefen mit meiner Schüttung (85 Pale Ale/15 Cars hell) und Kombirast bei 67-68 Grad zwischen 71 und 74 % AVG. Das scheint alles im Rahmen zu sein. Vielleicht etwas wärmer stellen. Ich glaube, die Verdant war bei mir nicht die schnellste.
Viele Grüße
Björn

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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#15

Beitrag von Thorsten68 »

Ich dokumentiere mal weiter, vielleicht hilft es jemandem:

beide Sude haben nun seit 1 Woche keinen Fortschritt bei der Hauptgärung gemacht und stehen bei ca. 70% EVG.
Die letzten drei Tage habe ich jeweils 24 Gramm kaltgehopft.
Weil ich (noch) keine Möglichkeit eines Coldcrashs habe - schon gar nicht für zwei Gäreimer - habe ich heute abgefüllt in Flaschen. Karbonisierung 5 g/l. Wenn die Nachgärung durch ist, kommt die Kühlung.

Beide Jungbiere sind nicht ganz klar, allerdings ist die Verdant deutlich milchiger:

US-05: (die ist eigentlich noch klarer gewesen, aber beim Abziehen dieser Probe vom Boden kam ein kleines Hefewölkchen mit)
US-05.jpg
Verdant IPA:
Verdant.jpg
Geschmacklich gefällt mir auch die Variante US-05 besser: Zumindest in diesem Jungbier-Stadium ist sie schon sehr viel harmonischer und runder, während die Verdant Variante noch ziemlich jung/bittrig und kantig schmeckt.

In ein paar Wochen zeig ich sie dann nochmal fertig im Glas.
BrewerTimothy
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#16

Beitrag von BrewerTimothy »

Also ich hab die letzten Biere alle mit der US-05 gebraut und ein Rezept als Vergleich mit der Verdant IPA. Onkel Hannes - seines Zeichens 75 Jährig - würde sagen "Echt Bombe". was für eine Aroma, sehr fruchtig, Aprikose. Meine Frau sagte "mmh" :puzz
Ich finde die Hefe echt sagenhaft, kommt natürlich auf den Stil an
Nolacto
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#17

Beitrag von Nolacto »

Die Beobachtung habe ich bei der Verdant auch gemacht. Es scheint eher eine Staubhefe zu sein oder zumindest mit staubigem Charakter. Steht zwar nicht so in den Beschreibungen, aber die hier gemachten Ergebnisse und auch meine scheinen darauf hinzuweisen. Geringe Agglomeration ist aber ja nichts schlechtes - nur wissen sollte man es eben…
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#18

Beitrag von Nolacto »

Die Beobachtung habe ich bei der Verdant auch gemacht. Es scheint eher eine Staubhefe zu sein oder zumindest mit staubigem Charakter. Steht zwar nicht so in den Beschreibungen, aber die hier gemachten Ergebnisse und auch meine scheinen darauf hinzuweisen. Geringe Agglomeration ist aber ja nichts schlechtes - nur wissen sollte man es eben…
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#19

Beitrag von Thorsten68 »

Ich möchte hier abschließend noch mal ein Ergebnis posten, auch zur "Ehrenrettung" der Verdant IPA Hefe:

Das sind die Ergebnisse nach 2-3 Wochen Flaschenreifung und 3 Tagen Kühlschrank:

US-05:
us05-1.jpg
Verdant-IPA:
verdant1.jpg
Die US-05 hat ein schönes, auch gut trinkbares Bier hervorgebracht. Sieht auch schön aus und klärt sich weiter mit jedem Tag.

Bei der Gärung der Verdant-IPA muss ich einen gravierenden Fehler gemacht haben. An der von Anfang an bestehenden Trübung kann die Hefe nix dafür.
Ich denke auch, ich weiß was es ist: Nämlich Oxidation/zu viel Bewegung vor dem Anstellen. Beim Trennen der beiden Sude nach dem Abkühlen und vor dem Anstellen habe ich wohl viel zu viel Sauerstoff in den Verdant-Bottich gebracht. Ich hatte nämlich leider kein geeignetes Equipment und in der Eile hat es dann heftig geplätschert.
Das Bier hat eine nachhängende Bitterkeit und hat einen strengen Nachgeschmack.
qwe
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#20

Beitrag von qwe »

Also ich bin absolut kein Experte aber Sauerstoffeintrag beim Anstellen sollte kein Problem sein, Stichwort Würzebelüftung.
Ich nehme an, du hast Trockenhefe verwendet. Hier ist die Belüftung unnötig und ich meine gelesen zu haben, dass man aus hygienischen Gründen drauf verzichten sollte, da man sich evtl. Hefen etc. aus der Umgebungsluft einholt. (vorausgesetzt man belüftet einfach mit ungefilterter Luft) Dass das Belüften bei Verwendung von Trockenhefe allerdings zu Oxidationsproblemen führen kann, habe ich noch nie gelesen/gehört.
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#21

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Warte mal ein, zwei Monate ab. Die Verdant ist echt langsam bei der Sedimentation.
Viele Grüße
Björn

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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#22

Beitrag von Thorsten68 »

qwe hat geschrieben: Samstag 23. Juli 2022, 18:13 Dass das Belüften bei Verwendung von Trockenhefe allerdings zu Oxidationsproblemen führen kann, habe ich noch nie gelesen/gehört.
Tatsächlich weiß ich nicht was passiert ist und kann nur vermuten. Es mag eine Oxidation sein, aber auch der von Dir geschilderte Fremdhefeneintag ist möglich, oder Veränderung der Hefe durch sonstigen "Stress". Jedenfalls Begann das Problem bereits in den ersten drei Tagen der Hauptgärung. Nach drei Tagen habe ich nachgesehen und da war das Jungbier schon entsprechend trübe und verfärbt und hat sich nicht mehr davon erholt.
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#23

Beitrag von Butterbrot »

Ich hab ein Mild mit der Verdant gebraut, nach zwei Wochen in Flaschen abgefüllt. Schon eine Woche später kam das Bier blitzblank raus.

Offensichtliche Unterschiede sind allerdings die Hopfenmenge (sehr wenig im Mild) und der Proteingehalt der Würze (waren bei mir nur 9°P und davon 1.5°P Invertzucker).
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#24

Beitrag von Quadlerak7 »

Moin,
ich hab mit der Verdant-IPA neulich ein Pale Ale (85%Pils, 10%CaraRed, 5%Haferflocken; 60min 65°C Kombirast; 13°P) gebraut und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Habe während der HG (am 3.Tag) mit 2,5g/l gestopft und bin auf EVG 75% gekommen. Das Bier war auffällig schnell sehr klar. Außerdem (bilde ich mir zumindest ein) hat die Hefe durch die Biotransformation, beim Stopfen während der HG noch mehr Aromen aus den Hopfen (Wai-iti, Moutere) herausgeholt.
Eventuell liegt es wirklich an der leicht niedrigeren Stammwürze oder daran wie man die Hefe vorbereitet (ich hab einen Starter gemacht).
Belüften sollte man die Würze übrigens immer -und zu dolle geht eigentlich nicht (abgesehen von Fremdhefeeintrag), weil eh nur ein bestimmter Grenzwert, bei einer betimmten Temperatur, an O2 aufgenommen werden kann- da die Hefe den Sauerstoff zur Vermehrung braucht. Egal ob Trocken- oder Flüssighefe.

Torben

Diagramm Würzebeluftung: https://www.interupgrade.com/de/produkt ... elueftrung
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#25

Beitrag von Colindo »

Butterbrot hat geschrieben: Montag 25. Juli 2022, 12:01 Ich hab ein Mild mit der Verdant gebraut, nach zwei Wochen in Flaschen abgefüllt.
Wie schmeckte das denn, wenn ich fragen darf?
Quadlerak7 hat geschrieben: Montag 25. Juli 2022, 14:21 Belüften sollte man die Würze übrigens immer -und zu dolle geht eigentlich nicht
Trockenhefe hat eine Lipidschicht mit dabei, die bereits genug Material zur Verfügung stellt, um sich mehrere Generationen lang zu vermehren. Mehr Sauerstoff würde dann stärkere Vermehrung fördern inkl. eventuellem Overpitching. Deswegen sagt man als Richtwert, dass man bei Trockenhefe nicht belüften braucht.
Auf Youtube: The British Pint
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#26

Beitrag von Quadlerak7 »

Ah spannend! Das wusste ich noch nicht. Beziehungsweise wär ich auch nie auf die Idee gekommen das Belüften in Frage zu stellen :D
Nichtsdestotrotz hab ich auch mit Belüften bei Trockenhefe nie schlechte Erfahrungen gemacht (bei 18-30L und 11-13°P auf 1Päckchen). Also würde ich die Trübung eher nicht an Sauerstoff in der Anstellwürze verdinge.
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#27

Beitrag von Butterbrot »

Colindo hat geschrieben: Montag 25. Juli 2022, 15:32
Butterbrot hat geschrieben: Montag 25. Juli 2022, 12:01 Ich hab ein Mild mit der Verdant gebraut, nach zwei Wochen in Flaschen abgefüllt.
Wie schmeckte das denn, wenn ich fragen darf?
Das Rezept war etwas komplex und ich hatte es davor noch nie gebraut, kann also die Hefe nur schlecht mit anderen vergleichen.

In den ersten paar Wochen war das Bier extrem fruchtig: der primäre Eindruck war Pfirsich, nicht das Malz oder der Zucker. Schien mir erstmal ungeeignet für ein Mild. Aber dann ging die Fruchtigkeit sehr deutlich zurück und integriert sich nun gut mit dem Rest. Insgesamt bleibt aber der Eindruck, dass die Hefe sehr viel Charakter hat.

Nun sollte man keine englische Hefe benutzen und dann über Ester klagen, aber ich würd beim nächsten Mal doch wieder zur WY1469 greifen, denk ich. Oder die Imperial Pub ausprobieren.
Colindo
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#28

Beitrag von Colindo »

Danke für die Eindrücke. Ich habe die Verdant noch nie benutzt, denke aber die gilt nicht umsonst als Fruchtbombe.
Auf Youtube: The British Pint
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#29

Beitrag von integrator »

Colindo hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 20:30 Danke für die Eindrücke. Ich habe die Verdant noch nie benutzt, denke aber die gilt nicht umsonst als Fruchtbombe.
Habe gerade ein NEIPA mit der Verdant IPA in der Reifung ... beim zwickeln bin ich schon überzeugt worden :Pulpfiction
Leider kann ich beim NEIPA zum Thema Klärung nichts beitragen.
:Bigsmile Selbstgespräche sind schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
Till
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Re: Splitsud Us-05 vs. Verdant IPA: So unterschiedlich kann es aussehen.

#30

Beitrag von Till »

Butterbrot hat geschrieben: Montag 25. Juli 2022, 12:01 Ich hab ein Mild mit der Verdant gebraut, nach zwei Wochen in Flaschen abgefüllt. Schon eine Woche später kam das Bier blitzblank raus.
Wie oben schon beschrieben, habe ich mit der Verdant mehrere klare Biere produziert (Bitter, Porter und Red Ale). Kann den Eindruck also bestätigen. Sicherlich fruchtiger als mit der S04, aber auch für traditionellere Inselbiere passend. "Fruchtbombe" trifft es aus meiner Sicht nicht, außer man meint den Geruch aus dem Gärschrank (Pfirsich!). Das Red Ale hat 7% Torrified Wheat und ist glasklar ohne irgendwelche Hilfsmittel (Foto). Schmeckt wie es soll. Von den o.g. Bieren würde ich nur beim Porter nächstes mal was weniger fruchtiges nehmen.

Ich kann nur dazu ermuntern, die Verdant nicht nur als NEIPA-Hefe zu sehen, sondern auch als fruchtige Hefe für englische Biere.

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