Tote Hefe verwendet - was nun?

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maweb_
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Tote Hefe verwendet - was nun?

#1

Beitrag von maweb_ »

Hi zusammen,

habe gestern mal wieder gebraut und zum Anstellen eine im Kühlschrank eingelagerte WYEAST 3638 wiederverwendet.
Habe dazu den klaren Überstand weggeschüttet, etwas Jungbier vom neuen Sud zur Hefe gegeben alles ein bisschen aufgeschwenkt und dann in den Gärbottich rein.

12 Stunden später (gerade eben) musste ich feststellen, dass die Hefe wohl tot war und sich so rein gar nichts an der Gärung getan hat. Auch meine iSpindel zeigt nur minimale Veränderungen im 0,XX Bereich an.

Da ich auf alle Fälle vorbereitet sein wollte habe ich mir natürlich eine WB-06 mit dazubestellt. Ich habe jetzt eben die WB-06 einfach auf den Sud oben drauf gegeben in der Hoffnung dass die Gärung anspringt.

Frage: Ist der komplette Sud nun kaputt? Dadurch dass da eine tote Hefe drin ist und nun die neue Hefe?
JackFrost
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Re: Tote Hefe verwendet - was nun?

#2

Beitrag von JackFrost »

maweb_ hat geschrieben: Sonntag 3. Juli 2022, 11:19
Da ich auf alle Fälle vorbereitet sein wollte habe ich mir natürlich eine WB-06 mit dazubestellt. Ich habe jetzt eben die WB-06 einfach auf den Sud oben drauf gegeben in der Hoffnung dass die Gärung anspringt.

Frage: Ist der komplette Sud nun kaputt? Dadurch dass da eine tote Hefe drin ist und nun die neue Hefe?
Gib die WB-06 zu, nach 12h sollte noch nichts schlimmes passiert sein. Je länger du wartest desto eher wird was anderes aktiv.
Die tote Hefe kann der neuen bisserl als Hefenahrung dienen. Wenn es zur Autolyse kommt oder doch was anderes aktiv geworden ist kannst du das Bier noch immer wegschütten.

Gruß JackFrost
Meine Hardware:
eManometer
IDS2 ohne CBPi
Magnetrührer
Ss-Brewtech 10 Gal Topf
IDS2 Induktionsplatte
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ggansde
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Re: Tote Hefe verwendet - was nun?

#3

Beitrag von ggansde »

Moin,
daher die Empfehlung: Vorab immer einen Starter machen. Ich glaube übrigens nicht, dass sie tot ist. 12h sind eigentlich noch nicht viel Zeit.
VG, Markus
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maweb_
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Re: Tote Hefe verwendet - was nun?

#4

Beitrag von maweb_ »

Hi und danke für eure Antworten - dann bin ich ja erst einmal beruhigt und warte ab ob meine WB-06 anspringt.

@ggansde: Ja kann durchaus sein. Habe aber nicht die notwendige Hardware da dass ich einen Starter machen könnte mit dem Erlenmeyerkolben und Magnetrührer etc... Aber ja das Thema Hefestarter sollte ich mir demnächst mal aneignen. Die WYEAST habe ich zuvor schon einmal wiederverwendet gehabt in der zweiten Führung (also das erste mal wiederverwendet) und da habe ich keinen Starter benötigt. Die war so vital und hat schon nach wenigen Stunden so richtig Gas gegeben sodass sie durch den Gärspund schoss.
Sauermann
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Re: Tote Hefe verwendet - was nun?

#5

Beitrag von Sauermann »

maweb_ hat geschrieben: Sonntag 3. Juli 2022, 12:02 @ggansde: Ja kann durchaus sein. Habe aber nicht die notwendige Hardware da dass ich einen Starter machen könnte mit dem Erlenmeyerkolben und Magnetrührer etc...
Wer ein großes Gurkenglas hat, hat die nötige Hardware :Wink
Andlix
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Re: Tote Hefe verwendet - was nun?

#6

Beitrag von Andlix »

Für den Starter gibt es eine Technik mit einer PET Flasche. Den Starter in der Flasche ansetzen und am besten dort hinstellen, wo man häufig vorbei kommt. Und immer wenn man vorbei geht den Deckel leicht öffnen, so dass es einen Gasaustausch gibt und schütteln (mit geschlossenen Deckel).
Dafür benötigt man nur eine Flasche, die groß genug ist, sonst nichts und funktioniert auch.

Gruß
Andy
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Boludo
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Re: Tote Hefe verwendet - was nun?

#7

Beitrag von Boludo »

Da hast du dir jetzt meiner Meinung nach vollkommen unnötig das Bier verhunzt.
Optimalerweise sollte sich nach 12h natürlich schon was tun. Du hast deine Hefe aber nicht mal richtig aufgeweckt, geschweige denn einen Starter gemacht. Da kann es dann schon mal 24h dauern. Sehr viel länger sollte man allerdings auch nicht warten. Die Chance, dass sich da noch was getan hätte, wäre allerdings sehr groß gewesen.
Jetzt hast du die WB 06 drin. Obwohl sie als Weizenhefe verkauft wird, ist sie keine. Typische Aromen erzeugt sie so gut wie keine, mit etwas Glück kommt ein bisschen Banane. Sie ist zudem ein Übervergärer. Das Bier wird also durch einen sehr hohen Vergärungsgrad ausgesprochen trocken und manchmal kommt noch eine seltsame, metallische Bittere dazu. Du solltest alles im Kaltbereich und auch die Flaschen gut reinigen, wenn man einen Übervergärer verschleppt, bekommt man lauter übercarbonisierte Biere mit teilweise nicht gewollten Aromen.
Man kann ein Hefeweizen mit WB 06 schon trinken. Es ist aber nicht das, was man sich unter einem typischen bayrischen Weißbier vorstellt.
Warum diese Hefe als Weizenhefe verkauft wird, ist mir ein Rätsel.
Ich hatte die zwei Mal ganz zu Beginn und meide sie seither, zumindest im Hefeweizen.
Kann sein, dass man damit irgendwas belgisches ganz gut hinbekommt.
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